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Ameisen ohne Königin

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Ameisenkönig1
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#1 Ameisen ohne Königin

Beitrag von Ameisenkönig1 » 24. Juli 2013, 14:23

Hallo zusammen,
ich wollte mal fragen ob man Ameisen auch ohne Königin halten kann. Da ich vor 2 Jahren bei meinem Opa 10-20 Arbeiterinnen der art Lasius niger und 2-6 Arbeiterinnen der Art Lasius cf. flavius in eine Plastikbox die mit Erde gefüllt war gepackt habe. Alle haben sich gut vertagen und haben gemeisam ein Tunnelsystem gegraben. Sooo nun die Frage an sich, wenn ich Arbeiterinnen von Lasius niger in ein Behältnis packe und sie Füttere und mit Puppen versorge, könnten sie dann Überleben, weil ja die Königin durch die Puppen ersetzt wird.


Ich habe eine scheiß Rechtschreibung:fluchen:.
Ich halte Lasius niger.

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Dynamythe
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#2 AW: Ameisen ohne Königin

Beitrag von Dynamythe » 24. Juli 2013, 15:07

Hallo Ameisenkönig1,
im besten Falle werden sie ihre Lebenserwartung von 1-2 Jahren erreichen, im schlimmsten Falle gehen sie ohne Königin binnen Stunden ein. Das Verhalten weiselloser Kolonien gleicht oft auch nicht mehr dem einer Kolonie mit Königin.

Da sie selbst nicht für den Fortbestand ihrer Art sorgen können (sind genug Arbeiterinnen vorhanden, können diese vielleicht noch Männchen aufziehen, aber mehr nicht) und selbst mit Puppen keine eigene Brut haben, um die sie sich kümmern müssen, entfällt zum einen die Suche nach Proteinen, zum anderen werden die Arbeiterinnen, nachdem sie etwas gebuddelt haben, wahrscheinlich sehr passiv sein. Und wenn absolut gar nichts los ist, dann wirst du vielleicht auch das Interesse an ihnen verlieren.

Das Vorhaben ist sogesehen also nicht mit Erfolg gekrönt.
lg, Dyna


- Mit Lasius flavus im zweiten Jahr und Odontomachus sp. der Ameisenhaltung verschworen. :fettgrins:

Bielefant
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#3 AW: Ameisen ohne Königin

Beitrag von Bielefant » 24. Juli 2013, 17:17

Hallo Ameisenkönig1,

Du schreibst "weil ja die Königin durch die Puppen ersetzt wird", da gibt es zwei Möglichkeiten:
Wenn immer wieder neue Arbeiterinnen-puppen zugegeben werden, werden auch immer wieder neue Arbeiterinnen schlüpfen und ihre natürliche Lebensdauer zur Verfügung haben. (Geändertes Verhalten der Kolonie als Ganzes hat Dynamythe ja schon angesprochen).
Wenn Du einer Kolonie ohne Königin eine (oder mehrere) Puppen von Königinnen dazugibst, wird nicht die Königin ersetzt, denn die schlüpfenden Königinnen sind nicht begattet (kein Schwarmflug!). Damit können sie keine befruchteten Eier legen => keine neuen Arbeiterinnen.

Die erste Möglichkeit kann evt. lange aufrecht erhalten werden; die zweite wird in der Regel nicht zu einer funktionierenden Kolonie führen. Ausnahmen wären theoretisch denkbar (Begattung innerhalb des Nestes)=> das kommt immer auf die Art an!

Viele Grüße
Bielefant


Populanten von transparenten Domizilen sollten mit fester Materie keine transpositionierenden Bewegungen durchführen.

DermitderMeise
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#4 AW: Ameisen ohne Königin

Beitrag von DermitderMeise » 25. Juli 2013, 22:44

Hallo,
Ameisenkönig1 hat geschrieben:weil ja die Königin durch die Puppen ersetzt wird.

so einfach ist es leider nicht: Die Königin sorgt durch Pheromonabgabe u. a. auch für den Zusammenhalt der Kolonie, sie ist also nicht nur Brutlieferantin. :)

@Dyna: Zustimmung, bis auf:
Dynamythe hat geschrieben:im schlimmsten Falle gehen sie ohne Königin binnen Stunden ein.

Das halte ich bei den allermeisten Arten für stark übertrieben (Ausnahme vielleicht Heeresameisen; aber sonst?). Woher kommt diese Angabe?

@Ameisenkönig1: eine ausführliche Version von dem was hier schon gut zusammengefasst wurde findest du dort: weisellos



Lord-Obsidian
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#5 AW: Ameisen ohne Königin

Beitrag von Lord-Obsidian » 25. Juli 2013, 22:51

Hey,

aus einer noch jungen Kolonie halte ich seit einigen Monaten noch die Ãœberbleibsel. Sie haben auch die restliche Brut aufgezogen. Furagieren auch noch. Sind auch nur 6 Camponotus ligniperdus. Hab sie in einer kleinen Schachtel. Pflege sie weiter, weil ich sie nicht umbringen wollte und bin erstaunt, dass sie noch so lange durchhalten.

Viel los ist natürlich nicht, haben ja auch so nix zu tun...

Versuchs einfach.

Viel Erfolg.

Daniel



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frmehe
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#6 AW: Ameisen ohne Königin

Beitrag von frmehe » 25. Juli 2013, 22:53

Hier stand Müll...sorry



Makko
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#7 AW: Ameisen ohne Königin

Beitrag von Makko » 26. Juli 2013, 21:38

Seit diesem Winter ist meine Lasius niger Kolonie auch weisellos "gewesen".
Die Königin verstarb und das Treiben der Ameisen beruhigte sich stets.
Sie verharrten die meiste Zeit verstreut im Nestbereich. Das ist sehr traurig und unattraktiv anzuschauen.

Dann:

Vor ein paar Tagen bemerkte ich eine dealate Königin auf dem Fußweg. Sie hatte eine tote Lasius niger Arbeiterin im Schlepptau ,die sie nicht losließ.

Dieses Verhalten gab mir Anlass zu denken, dass sie einer sozialparasitären angehören musste.

So sammelte ich sie ein und setzte sie ,nachdem ich ihr die tote Arbeiterin entnahm, zu meiner Kolonie.
"Ein Versuch ist es wert." (dachte ich mir)

Meine Ameisen reagierten forsch und hatten sie ziemlich in der Mangel.
Meine Hoffnung war getrübt.

Am nächsten sah ich die Königin mitten im Getümmel wohl umsorgt von den Arbeiterinnen.
Das Verhalten meiner Kolonie hat sich seither verändert.Sie fouragieren ,nehmen Proteine wie verrückt wieder an und sind nicht mehr verstreut, sondern enger im Nest zusammen. Sie sind allgemein viel aktiver geworden und graben sogar wieder fleißig.

Gruß Makko
Das Verhalte



DermitderMeise
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#8 AW: Ameisen ohne Königin

Beitrag von DermitderMeise » 26. Juli 2013, 21:48

Hallo Makko,
eine interessante Erfahrung! Wenn sich eine Arbeiterin festgebissen hatte heißt das aber nichts weiter als dass die Königin "Feindkontakt" hatte. Die sozialparasitischen Chthonolasius hingegen tragen eine Arbeiterin in den Mandibeln und zerlegen diese, wohl um an die Duftdrüsen heranzukommen und sich damit einen Tarnanstrich zu verpassen.
Wenn die Tiere sich die nächsten Wochen verstehen und die Brut erfolgreich aufgezogen wird ist dir eine Adoption bei den zwangsweise monogynen Lasius niger gelungen - laut einigen hier unmöglich. :p Wäre auf jeden Fall super wenn du weiter berichtest!



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