Moin zusammen.

Ich bin zwar kein Ameisensammler aber ich habe da mal eine etwas merkwürdige Frage.
Es geht um folgendes:
Ich bin Sondengänger und finde öfter mal Geschosse oder Granaten aus dem 2. Weltkrieg. Nun ist nicht nur mir aufgefallen das man oft beobachten kann das Ameisen wohl Sprengmittel mögen.
Ob sie den Sprengstoff nun Essen oder zum Nestbau o.Ä. verwenden ist mir nicht schlüssig.

Meine Vermutung ist das sie von dem Geruch (mancher Sprengstoff riecht nach Marzipan) angelockt werden. Können Ameisen überhaupt riechen?

Wie kann es zu sowas kommen?

Hier mal ein kleines Beispiel. Ich habe mal eine Flakgranate (8,8cm) gefunden bei der der Bodenzünder fehlte. Hinter diesem Bodenzünder befindet sich der Sprengstoff (der wird dort rein gegossen und ist nicht wirklich zu lösen). Und genau da wo der Sprengstoff sein müsste konnte man nur unmengen an Ameisen sehen.... von Sprengmittel keine Spur mehr.
Und sowas hört man immer wieder unter Sondengängern oder Kampfmittelräumern.

Ich bin gespannt auf eure Infos.

Grüße

Knochensack hat geschrieben:Können Ameisen überhaupt riechen?

Ja Ameisen nehem Geruchsstoffe mit ihren Antennen war.
Leider bin ich nicht so der Experte in Sachen Sprengmittel zusammensetzung ...
Deshalb würde ich jetzt einfach mal darauf setzten das da etwas drinnen ist was einfach super riecht und auch ein bisschen schmeckt.
Aber eine sehr interessante Beobachtung. Hut ab.

Ein Sondelkollege meinte gerade "Naja Sprengstoff ist meist Dünger oder Lebensmittel ( Mehl ) "
Das dürfte den Jungs schon langen um es zu essen oder?

Hihi.... letztendlich find ichs echt praktisch....den Ameisen scheint es ja nicht zu schaden. Von daher ne Win-Win-Situation für uns alle.

Ich glaub nicht, dass sie den Sprengstoff fressen. Ich habe eher die Vermutung, dass die Metallgehäuse besser die Wärme speichern und sie daher dort drinnen ihre Nester anlegen.

Interessantes Thema, ich hab mich mal kurz ein wenig im Wiki belesen.

https://de.wikipedia.org/wiki/Sprengstoff

Es gibt Sprengstoffe in denen Cellulose verarbeitet ist und die somit wohl auch Zucker enthalten wenn ich das auf die schnelle richtig verstanden habe.
Wir wissen ja alle wie die kleinen Racker auf Zucker reagieren.
Besteht die Möglichkeit, eine oder mehrere Sprengstoffarten genauer zu benennen bzw. Art der gefundenen Munition (Bombe) und zumindest im groben das Herstellungsjahr. Somit könnte man das Sprengmittel ja auch (mit einer Frage an Dr. Google) ableiten.

Ameisen als Bombenentschärfer, das wär doch mal was

Ameisen können aber keine Cellulose verwerten.

Aber evtl. waren das ja die Kölner Blattschneiderameisen, die als Winternahrung für ihren Pilz die Cellulose aus den Granaten gesammelt haben

Nun ich bin ja kein Fachmann, weder wenn es um Ameisen noch um Sprengstoffe,Chemie oder so geht.
Aber wenn Sprengstoff ne weile in der Erde liegt, feucht - trocken wird, Temperaturschwankungen etc .. wäre es nicht denkbar, das sich dabei Vielfachzucker aufspalten und somit durchaus interessant für die Tierchen werden?
Oder: andere chemische Reaktionen ablaufen und durchaus brauchbare Stoffe dabei entstehen - bzw sich dort Einzeller ansiedeln die eine proteinhaltige Nahrungskette bis zu den Ameisen auslösen können? .. sprich nicht die Ameisen fressen den Sprengstoff, sondern die Sprengstoffverwerter.

Ein wie gesagt sehr interessantes Thema.

Also die Granate die ich gefunden habe war eine Panzersprenggranate 39/43 von der 8,8cm Flak. Die muss irgendwann von 1939-1943 gebaut worden sein.
Was den dort verwendeten Sprengstoff angeht mache ich mich heute abend mak schlau. Es könnte TNT sein.
Selbes habe ich aber auch schon an amerikanischen MkII Handgranaten (Ananas) gesehen.