Mehanika hat geschrieben:Danke für die genauen Infos Alex!
Kopieren, google (bing), fertig

War einfacher als alles 1 zu 1 aus dem Tabellenbuch welches man in der Ausbildung zum Technischen Zeichner Fachrichtung Maschienenbau und Anlagentechnik bekommt
abzuschreiben, wenn das natürlich gewünscht ist, mach ich das das nächste Mal...
Und nur weil ich mittlerweile im Bereich Archäologie tätig bin, heisst das ja nicht das ich vorher nichts anderes gelernt habe.
In dem Sinne ......das nächste mal schreib ich es ab!

Hälsningar
Alex

Mehanika hat geschrieben:Mit den Angaben oft/selten, groß/klein kann ich bei Ameisen (noch) garnichts anfangen..
Das lese ich ständig und weiß dann überhaupt nicht, von wie viel oder wie oft die Rede sein könnte.
Viel könnte 50 - 10.000 sein, oft 3 - 300 mal Man müsste solche Aussagen in Relation stellen und wirklich mal Zahlen nennen.

Große Ameisen (z.B. große Camponotus-Arbeiterinnen) können schon so 1,5-2cm erreichen, Urameisen wie Harpegnathos oder Myrmecia auch 3,5cm. Die kleinsten Ameisen in Deutschland sind wohl Solenopsis fugax bei denen die kleinsten Arbeiterinnen so 1mm messen (denen traue ich auch zu sich durch 0,2mm Maschenweite zu quetschen, v.a. den Pygmäen die noch kleiner sind).

Kleine Ameisenkolonien rangieren so um die 200-500 Arbeiterinnen, Urameisen wie Harpeganthos oder Myrmecia kommen wohl selten über 200, auch einige Camponotus bleiben unter 500. Große Kolonien (Blattschneiderameisen wie Atta ausgenommen, die leicht in die Millionen gehen können) bewegen sich so um die 20000-50000 - Lasius niger kann bis zu 50000 schaffen, einige der einheimischen Camponotus schaffen das auch, werden in der Haltung aber selten tatsächlich so groß (Lasius niger bleibt wohl eher so bei 5000-7000, wobei es die Langzeiterfahrungen beschränkt sind, da offenbar nur wenige Leute die Kolonien tatsächlich so lange halten). Einige Waldameisen bekommen das ebenfalls hin, aber nur mit sehr vielen Königinnen, was in der Haltung wohl eher schwierig wird.

Serafine hat geschrieben:Einige Waldameisen bekommen das ebenfalls hin, aber nur mit sehr vielen Königinnen, was in der Haltung wohl eher schwierig wird.

...und verboten ist. Zumindest bei den Waldameisen "im engeren Sinne" (Formica s. str.; hügelbauende Waldameisen).

Ja, allerdings nur für die "echten" hügelbauenden Arten - Formica fusca oder Formica sanguinea (die teilweise auch flache Hügel bauen) zu halten ist erlaubt.

Nochmal Danke Serafine für die genauen Informationen!
Ich wusste nun wirklich nicht, dass es so große Ameisen gibt; wir sprechen von Arbeiterinnen?!

Im Ameisenwiki habe ich noch ein paar interessante Zahlenangaben gelesen. Auch die Auflistung einiger Ameisenarten und deren durchschnittliche Koloniegröße, u.a. Stichpunkt Superkolonien. Ich konnte keine Doku über die xxx km große Küstenkolonie finden?!
Im Zuge dessen bin ich jedoch auf eine aggressive Art gestoßen, über welche in diesem Forum Jemand jährlich aus dem Urlaub berichtet hat und die u.a. in Spanien ihr "Unwesen" treibt. Anscheinend kann man diese Art einfach im Internet bestellen, ohne Hinweis auf die Gefahr. Das hat mich dazu bewegt, Lasius niger auszuwählen und den nachvollziehbarsten und gesündesten Weg zu gehen

Nochmal zurück zum eigentlichen Thema ;-). Stimmt es, dass man Glas-Farmen für gewöhnlich nicht auseinander nehmen kann? Muss man das niemals? Ich wollte die Glasscheibe selbstverständlich so anbringen, dass ich sie entfernen kann, aber mir scheint als würde dass Keiner so handhaben...

90% der verwendeten Farmen sind fertige Farmen (extern oder intern) von Ameisenshops aus Glas oder Acryl - diese sind in aller Regel nicht ohne weiteres zu demontieren.

Während der Haltung solltest bzw. kannst du es ja eh nicht weg bauen, da sonst das Nest zusammenbricht und wenn die Kolonie nicht mehr drin ist (umgezogen, verstorben, ...) kann man die Farm ja komplett ausleeren & auswaschen.

Eigenbau ist dann eher Ytong- , Holz- , Kork-, AcrylNest usw. zu sehen.

Lasius niger sind toll
Einziger "Nachteil" ist halt die Winterruhe - im Winter gibt's nicht viel zu beobachten

Die meisten dieser exotischen Arten, die anderen Orts ganze Ökosysteme zerstören, können bei uns eh nicht überleben und sich verbreiten (selbst wenn die komplette Kolonie inkl. Königin(nen) ausbricht oder ausgesetzt wird), da sie unseren Winter nicht überstehen.

Mehanika hat geschrieben:Nochmal Danke Serafine für die genauen Informationen!
Ich wusste nun wirklich nicht, dass es so große Ameisen gibt; wir sprechen von Arbeiterinnen?!

Fast alle Ameisen haben Arbeiterinnen unterschiedlicher Größen (selbst Formica-Waldameisen haben Arbeiter die viermal so groß sind wie andere). Manche Arten wie Camponotus (bei denen werden die großen Arbeiterinnen fast so groß wie die Königin) oder Pheidole sind zudem stark polymorph, d.h. die größeren Arbeiterinnen haben riesige Köpfe und dienen als Panzer/Brecheisen um größere Beutetiere zu erlegen und zu zerlegen.

Einige "primitivere" Arten (z.B. Harpegnathos) sind komplizierter. Bei denen unterscheiden sich Königin und Arbeiterinnen fast nicht, außer dass die Königin Flügel hat. Bei Harpegnathos ist die geflügelte Königin auch sehr kurzlebig und wenn sie stirbt fechten die Arbeiterinnen eine Hackordnung aus bei der die erfolgreichsten sich mit (ansässigen oder fremden) Männchen paaren und dann Eier legen (so eine eierlegende Arbeiterin wird dann 'Gamergate' genannt).

Mehanika hat geschrieben:Im Ameisenwiki habe ich noch ein paar interessante Zahlenangaben gelesen. Auch die Auflistung einiger Ameisenarten und deren durchschnittliche Koloniegröße, u.a. Stichpunkt Superkolonien. Ich konnte keine Doku über die xxx km große Küstenkolonie finden?!

Finde grad auch nichts, die werden aber in mehreren Ameisendokus auf Youtube angesprochen.

Mehanika hat geschrieben:Im Zuge dessen bin ich jedoch auf eine aggressive Art gestoßen, über welche in diesem Forum Jemand jährlich aus dem Urlaub berichtet hat und die u.a. in Spanien ihr "Unwesen" treibt. Anscheinend kann man diese Art einfach im Internet bestellen, ohne Hinweis auf die Gefahr.

Das ist wahrscheinlich Linepithema humile, die argentinische Ameise. Die dürfte aber bei uns klimatisch Probleme bekommen (zu kalt).
Möglicherweise auch eine der anderen invasiven Arten, gibt ja mittlerweile leider genug davon (Pheidole megacephalia/big-headed ants, Solenopsis invicta/tropische Feuerameisen, Tapinoma melanocephalum/Ghost ants, Anopolepis gracilis/Yellow crazy ants, Lasius neglectus, etc.).

Mehanika hat geschrieben:Das hat mich dazu bewegt, Lasius niger auszuwählen und den nachvollziehbarsten und gesündesten Weg zu gehen

Lasius niger sind keine langweiligen Ameisen. Wären sie inaktiv oder ineffizient würde man sie nicht überall finden.

Mehanika hat geschrieben:Nochmal zurück zum eigentlichen Thema ;-). Stimmt es, dass man Glas-Farmen für gewöhnlich nicht auseinander nehmen kann? Muss man das niemals? Ich wollte die Glasscheibe selbstverständlich so anbringen, dass ich sie entfernen kann, aber mir scheint als würde dass Keiner so handhaben...

Wenn du ein Nest möchtest das man im Zweifelsfall zerlegen (und säubern) kann würde ich SimAnts empfehlen.

Harry4ANT hat geschrieben:90% der verwendeten Farmen sind fertige Farmen (extern oder intern) von Ameisenshops aus Glas oder Acryl - diese sind in aller Regel nicht ohne weiteres zu demontieren.

Die meisten Acrylnester sind verschraubte Platten, die kann man (mit etwas Aufwand) auseinandernehmen.

Harry4ANT hat geschrieben:Lasius niger sind toll
Einziger "Nachteil" ist halt die Winterruhe - im Winter gibt's nicht viel zu beobachten

Der Vorteil ist man kann die Arena mal richtig putzen ohne dass man sich Gedanken machen muss wie man die Ameisen da vorher rausbekommt

Serafine hat geschrieben:
Wenn du ein Nest möchtest das man im Zweifelsfall zerlegen (und säubern) kann würde ich SimAnts empfehlen.

Harry4ANT hat geschrieben:90% der verwendeten Farmen sind fertige Farmen (extern oder intern) von Ameisenshops aus Glas oder Acryl - diese sind in aller Regel nicht ohne weiteres zu demontieren.

Die meisten Acrylnester sind verschraubte Platten, die kann man (mit etwas Aufwand) auseinandernehmen.

Das SinAntsNest ist eigentlich ganz nett und scheint für L.niger gut zu passen. Die Jungkolonie bei Freundin ist vor ein paar Tagen in so eins umgezogen.
Und müsste auch für reichlich Tiere Platz bieten, trotz kompakter Außenmaße.
Auch die Befeuchtung ist gut gelöst und muss nur sehr selten erneuert werden - und auch das geht direkt von außen ohne Demontage


Acrylnest zum aufschrauben schon aber auch als klassische (externe oder interne) Farm ?
Kenne ich nur als fest verklebte Glas- oder Acrylnonstruktion.