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An alle Camponotus ligniperdus Halter!

Allgemeine Fragen und Themen über europäische Ameisenarten (hier keine Berichte)
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Imago
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#217 AW: An alle Camponotus ligniperdus Halter!

Beitrag von Imago » 1. Juni 2011, 13:07

Hallo NIPIAN!

Also ich bin überfragt...mir fällt jetzt nichts weiter auf oder ein, woran es liegen könnte. Was machst Du denn anders im Gegensatz zur vorherigen Saison? Hast Du was neues ins Formicarium eingebracht?

LG Imago



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NIPIAN
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#218 AW: An alle Camponotus ligniperdus Halter!

Beitrag von NIPIAN » 1. Juni 2011, 14:04

Nein, die Hardware ist gleich geblieben.
Das Nest wird nun im dritten Jahr von ihnen bewohnt, die Arena ist diesselbe. Deshalb habe ich zunächst auf Trinkwasser getippt (was schon derart krass unwahrscheinlich ist, dass es streng genommen kein Gedanke wert gewesen ist - trotz Leitungsreinigung).
Vergangenes Jahr, September/Oktober, ist von meinen Stabschrecken innerhalb von einer Woche ein Großteil eingegangen, nachdem ich Brombeerblätter von N 49°21'23.22", O 11°03'40.80" angeboten habe - ich gehe nicht davon aus, dass es damit zusammenhängt, der Restbestand schießt sich wieder mit Eiern gegenseitig von den Ästen.
Es bleibt der Honig, überhaupt irgendein Keim, (oder ne eher genetisch schwache Gyne o_O).
Der Honig is nu zweieinhalb Jahre alt... schmeckt noch "normal"; vielleicht sollte ich da echt mal ne mikrobio machen.



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Ossein
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#219 AW: An alle Camponotus ligniperdus Halter!

Beitrag von Ossein » 2. Juni 2011, 03:00

Unwahrscheinlich hoch zwei,

NIPIAN,

dass der Honig "verdorben" ist. Was sein kann, ist dass das Blech des Behälters oxidiert ist und dies den Honig verunreinigt, wohlgemerkt: Kann sein.
Und natürlich könnte Deine Gyne auch genetisch schwach sein, aber das würde nicht unbedingt das jetztige Sterben der Arbeiterinnen erklären.
Hätte das dann nicht früher auffallen müssen?

Und zu guter letzt die Frage eines Begriffsstutzigen: Warum schreibst Du, auch in Deinem Hb, von "Ergaten", wenn Du offensichtlich "Arbeiterinnen" meinst?
Ergaten sind doch, meines Wissens, ergatomorphe Weibchen: Gynen, die sich äußerlich nicht, oder kaum, von Arbeiterinnen unterscheiden, die aber gut ausgeprägte Eierstöcke (und eine, wie auch immer ausgeprägte, Receptaculum seminis) haben und, wenn begattet, in der Lage sind (u.U. mit) die Rolle der Königin zu übernehmen.
Diese Ergatogynen kenne ich von einigen Arten, so z.B. von "den Leptos": Leptothorax sp., Leptomyrmex sp. und Leptogenys sp., aber nicht von Camponotus ligniperdus.
Kannst mir das Rätsel lösen?

LG, Ossein.

EDIT: Okay, vielen Dank für Deine Erläuterung, ergatophiler NIPIAN! Es schien mir nur so ganz leicht verwirrend, da "Ergaten" auch schon mal als verkürzte, und falsche, Form von Ergatomorphen/Ergatogyne benutzt werden könnte - nun aber stand ich corrected and wiser dar, Hallé und Lulja! LG, Ossein.



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NIPIAN
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#220 AW: An alle Camponotus ligniperdus Halter!

Beitrag von NIPIAN » 2. Juni 2011, 08:03

ergátēs: gr. Arbeiter.
Eingedeutscht: Ergate für einen weiblichen Arbeiter -> Arbeiterin

ergatoid: arbeiterähnlich

ergato-morph: arbeiterähnliches Aussehen (u.a. eine mögliche Beleidigung unter Freunden auf einer Hochzeitsgesellschaft - frage nicht, wieso ich das schreibe *fg*)

ergato-gyne: (etz kommt's^^: ) "Arbeiter(-in) mit königlichen Merkmalen" - anders ausgedrückt: die Arbeiterin hat die Möglichkeit, fetz'n Eierstöcke aufploppen zu lassen.


Ich verwende Ergate also als eingedeutschte Alternative zur ewig monotonen Arbeiterin.


Oxidiert is der Topf - an den Nähten zumindest. Habe das bislang als harmlos eingestuft, da nach der Oxidation keine Reaktion mehr stattfinden kann. Und Reduktionsäquivalente sollten im Honig genug sein.


Was ich inzwischen ebenfalls einschließe (manchmal hab ich echt merkwürdige Träume -_- ): Temperaturschwankungen bei der Ein-/ oder Auswinterung, inklusive der Möglichkeit zu rascher Temperaturstürze. Habe ich jemals verlauten lassen, dass ich "zur Miete wohnen in einer Stadt" hasse? Nu ja, dann isses etz ja raus O_o.



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Imilius
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#221 AW: An alle Camponotus ligniperdus Halter!

Beitrag von Imilius » 3. Juni 2011, 23:02

Hallo Nipian!

Du musst echt einen großen Verlust weg stecken. Sowas ist nicht leicht.

Meiner Meinung bleibt es ein Rätsel, woran die Tiere gestorben sind.

Ich kann dir ein Tipp geben, wie man angeschlagene Kolonien wieder auf Vordermann bringt.

Viel benötigst du nicht. Eine winzige Arena, ein Verbindungsschlauch und ein Reagenzglas . Wenn man alles verbunden hat und den Tieren die nötige Ruhe gibt, wird die Kolonie sich erstaunlich schnell erholen.

Eine winzige Tupperdose ohne Deckel eignet sich perfekt für eine Arena vor allem für kleine Kolonien. Den Verbindungsschlauch würde ich mit winzigen Löchen versehen, damit sich kein Kondenswasser sammelt und es so zu einer guten Luftzirkulation kommt.
Das Reagenzglas ist meiner Meinung als Nest immer gut geeignet. Der Deckel einer Flasche eignet sich gut als Wasserspeicher, wenn man die Watte dort deponiert. Und Honigwasser würde ich tröpfchenweise auf einer kleinen Glasplatte verteilen.

Diese Minikonstruktion bietet viele Möglichkeiten der Beobachtung. Außerdem können einige Haltungsfehler aus geschlossen werden.

Wünsche dir viel Glück!!!

Gruß Imilius


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Erne
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#222 AW: An alle Camponotus ligniperdus Halter!

Beitrag von Erne » 3. Juni 2011, 23:20

Für mich sind Camponotus ligniperdus eine Art für Liebhaber, die Geduld mitbringen und mehr als ein wenig Erfahrung mit der Ameisenhaltung gemacht haben.
Anfängerart, leicht zu halten, diesen Argumenten kann ich nicht folgen.
Schaut in die Foren, gibt viele User, die von Problemen Berichten und fragend nach Hilfe suchen.
Diese Art ist kein Selbstgänger, abgeleitet aus gemachten Erfahrungen.
Schein damit nicht alleine zu sein, jedenfalls sind für mich keine Berichte über lange gehaltene Völker, größere Völker zu finden.

Ich verwende Ergate also als eingedeutschte Alternative zur ewig monotonen Arbeiterin.

Ohje wie funktioniert bloß "Google"?

Grüße



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Imilius
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#223 AW: An alle Camponotus ligniperdus Halter!

Beitrag von Imilius » 3. Juni 2011, 23:41

Hallo Erne!

Sicherlich gehört Camponotus ligniperdus nicht zu den einfachen Arten in der Haltung, auch wenn es meistens in vielen Shops so angegeben wird. Sie sind doch empfindlicher als man denkt.

Gibt es überhaupt einen Halter, der nachweislich Camponotus ligniperdus bis zu den ersten Geschlechtstieren gehalten hat?

Gruß Imilius


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#224 AW: An alle Camponotus ligniperdus Halter!

Beitrag von Imago » 4. Juni 2011, 12:34

Hallo!

Die Schwierigkeit bei Camponotus ligniperdus liegt darin die doch eigentlich einfachen Haltungsbedingungen latent aufrecht zu halten. Ein Haltungsfehler wird meist schwer bestraft und es dauert, verlorene Arbeiterinnen wieder zu ersetzen.

Ganz klar handelt es sich bei Camponotus ligniperdus um eine Ameisenart die mit viel Geduld gehalten werden muss.

Da stimme ich Erne auch voll zu!

LG Imago



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