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Anfängerfragen zu Myrmica rubra

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Nelenfelix
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#1 Anfängerfragen zu Myrmica rubra

Beitrag von Nelenfelix » 15. Juli 2018, 20:40

Hi!

Ich bin der Felix, 29, wohne derzeit im Dachauer Umland und arbeite in München.
Ich habe derzeit 11 Aquarien mit Garnelen (daher der Nickname), möchte aber von diesen bald 2 trocken legen.

Da ich schon seit längerem den YouTube-Kanal von AntsCanada aboniert habe und vor wenigen Tagen eine Königin zu mir in die Wohnung geflogen kam - welche ich gleich in ein Reagenzgläschen gepackt habe, mit Wasservorrat wie ich das so oft schon gesehen habe... Sie hat Ihre Flügel aber behalten, also habe ich die wieder befreit - dachte ich mir, dass ich eines der beiden bald leeren Becken in ein Formicarium umbauen könnte.

Bis die Aquarien aber geleert sind, wird es noch ein wenig dauern, aber es kribbelt schon zu stark in den Fingern, als dass ich noch Monate warten möchte, bevor ich anfange.
Daher ein paar Anfängerfragen, die meine bisherige Suche nicht beantworten konnte.


    - Ich habe noch ein 3L "Aquarium" (lbh 20x12x14cm)- Soweit ich weis, vermehren sich die Rubras nicht so explosiv wie andere Arten - könnte ich also fürs erste ein kleines (~10x10x5cm) Ytongnest bauen und die Tiere in diesem kleinen Behälter halten?
    Die Kolonie, die ich mir kaufen will, wäre eine mit wenigen Königinnen und max. 20 Arbeiterinnen.

    - Ich möchte die Arena gerne naturnah gestalten, zumeist sind das ja eher kahle Behälter die eben sehr funktionabel sind, aber eher nichts fürs Auge.
    Problem hierbei ist natürlich, dass die Kolonie nicht umziehen soll - wie also kann ich kleinere Pflanzen in die Arena bringen, ohne dass die Ameisen sich in deren Substrat einbuddeln?
    Oder oben auf das Ytong-Nest etwas Moos - das Nest muss ja so oder so leicht feucht gehalten werden.
    Ich hatte erst vor, einen jungen Bonsai in die Arena zu setzen, aber da würden die Ameisen sofort ins Substrat einziehen, fürchte ich.

    - Wenn ich mir eine Kleine Kolonie zulege - ist es Ratsam diese bis zu einer gewissen Größe im Reagenzglas zu lassen oder könnte ich theoretisch auch eine einzelne Königin in ein Ytong-Nest setzen?


    - Ich lese und sehe über die Ytong-Nester für die Rubras verschiedene Dinge. Mal sehe ich ca. 3cm tiefe Kammern, mal steht was von 5mm, mal 1cm - Gibt es einen Idealwert oder kann man das im Grunde so machen wie man will?
    5cm dicker Ytong wo nur 5mm tief gefräst wird hört sich erstmal etwas bescheuert an :clown:


    - Da ich mit Gips eingepinselte Ytongnester wenig ansprechend finde, würde ich zum Gips gerne ein paar Sachen dazumischen, z.B. zerkleinertes Holz, Sand, Erde etc. damit das ganze etwas Struktur bekommt. Nachdem das hart geworden ist, leicht mit einer Messingbürste drüber, damit die Inhaltsstoffe sichtbar werden - quasi Ameisen-Waschbeton :D
    Spricht da was dagegen?


Wall-of-Text :eek: aber vielleicht erbarmt sich jemand.
Ich erkläre lieber zu viel als dass man 50 mal nachfragen muss, was der TE eigentlich will..

Vielen Dank
Felix



Ejoy
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#2 Re: Anfängerfragen zu Myrmica rubra

Beitrag von Ejoy » 16. Juli 2018, 07:28

Hi felix,

Myrmica rubra ist eine wunderschöne Art mit etwas höheren Ansprüchen aufgrund der Nestfeuchtigkeit. Anfängerfehler werden nicht komplett verziehen (ich hatte im ersten Jahr ein schönes Massensterben nach der schlechten Winterruhe). Nur so als Info :)

Am Anfang vermehren sich Myrmica rubra (bei 1 Gyne) nicht explosionsartig wie Lasius niger. Die Gyne legt Eier auch eher in Phasen als durchgängig. Ich bin momentan bei ca. 100 Tieren und es hält sich noch in Grenzen mit dem Nachwuchs. Ich habe allerdings öfters gelesen, dass es irgendwann sehr schnell sehr viele Tiere werden können. Aber am Anfang ist dies nicht der Fall.

In einem natürlichen Becken das Eingraben zu verhindern ist sehr schwer. Falls du Pflanzen verwendest, welche minimale Ansprüche an die Feuchtigkeit stellen, könntest du dafür sorgen, dass das Nest immer feuchst ist und das Arenasubstrat eher trocken (Pflanzen abhängig). Dadurch sollten die Myrmica eher im Nest bleiben. 100% vorhersagen kann man das aber nicht.

Es ist aufjedenfall ratsam die Kolonie erstmal im Reagenzglas zu lassen. Eine einzelne Gyne (oder mit 20 Arbeiterinnen ) wird im Ytongnest sehr wahrscheinlich einige Kammern als Müllablage benutzen. Da das Nest immer feucht sein sollte, kann das schnell mal zu Schimmel führen. Im Reagenzglas passiert das erstmal nicht. Außerdem ist es im Reagenzglas immer feucht, sodass der Teil kein Problem darstellt für dich am Anfang. Im Ytongnest muss man sich halt ne gute Methode überlegen, wie man das Nest immer feucht hält. 1 mal die Woche befeuchten reicht da nicht.

Die Tiefe der Kammern ist im Prinzip egal. Zwei Ameisen sollten mindestens gleichzeitig durchpassen (sowohl in die Tiefe als auch in die Breite). Ansonsten kannst du aber auch 1, 2 , oder sogar 3cm tiefe Kammern machen.

Zusätzliche Inhalte im Gips sollten kein Problem sein, solange die nicht beinhandelt sind mit Insektiziden.

Ich weiss, dass die Nester von Antscanada natürlich immer unglaublich schön sind, aber er lässt die Ameisen auch immer in der Erde gründen (normalerweise). Das liegt aber auch daran, das Ameisen in den Philipinnen keine WInterruhe benötigen. So ein 100 liter Aquarium in den Kühlschrank zu stellen wäre nämich relativ schwer ;)
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#3 Re: Anfängerfragen zu Myrmica rubra

Beitrag von Nelenfelix » 17. Juli 2018, 19:03

Vielen Dank für deine Antworten!
Im Grunde ist erstmal alles beantwortet, ich werde mal mit GIps und Holz, Sand und Erde experimentieren.

Kann ich ein Reagenzglas-Nest auch in mein kleines 3L Aquarium stellen und zwei Strohhalme oder so als Ausgang durch die Watte schieben?
Ich würde die Tiere halt gerne ausserhalb des Reagenzglases beobachten :)



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