Versorgung - Fütterung und Nestbefeuchtung
Inhaltsverzeichnis:
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- 1.3.1 Welches Futter benötige ich und wie oft muss ich meine Ameisen füttern?
- 1.3.2 Wie oft sollte man das Nest bewässern?
Der Halter sollte je nach Art versuchen, dem Volk jene Nahrung zu bieten, die sie auch in der freien Natur zu sich nimmt.
Bei vielen Arten besteht die Ernährung in erster Linie insbesondere aus Kohlehydraten (diese dienen insb. der Ernährung der adulten Arbeiterinnen) und Eiweiß (welches für die Larven essentiell ist).
Diese Stoffe werden in der Haltung normalerweise durch Fütterung von Honig/Honigwasser/Zuckerwasser und Insekten bereitgestellt.
Eine natürliche Kohlehydratquelle sind z.B. die Aussscheidungen von Blattläusen, der so genannte Honigtau.
Allerdings ist die Integration einer Blattlauszucht schwierig und aufwändig, weshalb normalerweise auf Honig/Honigwasser/Zuckerwasser zurückgegriffen wird.
Grundsätzlich gilt übrigens, dass Ameisen in erster Linie flüssige bis breiige Nahrungsbestandteile aufnehmen, keine festen/trockenen Stücke.
Eine einfache Beobachtung dazu: Füttert man einen trockenen Zuckerwürfel, wird dieser oft nicht beachtet.
Prinzipiell kann man den Ameisen also Folgendes anbieten:
- Honigwasser (ca. 50% Honig + 50% Wasser, gut auflösen und nicht zu lange lagern) auch purer Honig kann gären, sowie Zuckerwasser.
- Insekten/Spinnentiere (selbst gefangen in der Natur oder aus der Zoofachhandlung gekauft).
Achtung, wenn man sie selbst fängt, darauf achten, dass man keine geschützte Art erwischt!
Es wird empfohlen, die Futtertiere vor dem Verfüttern für einige Sekunden zu über brühen, um potentiell schädliche Kleinstlebewesen wie Milben abzutöten.
Außerdem haben manche Insekten einen harten Chitinpanzer, den man insbesondere für kleine Ameisenvölker knacken sollte.) - Kleine Stücke Obst (gern gesehen, besonders Kiwis, Äpfel und Weintrauben wurden gut angenommen)
- Elaiosome, Nüsse, Samen (für manche Arten)
Manche Ameisenarten haben andere, besondere Ansprüche an die Nahrung, auf die man Rücksicht nehmen muss (z.B. Blattschneiderameisen).
Besonders bei der Koloniegründung muss man selten füttern.
Bei Ameisen mit claustraler Gründung (verschlossenes Nest bis die ersten Arbeiter da sind, keine Nahrungsaufnahme während der Gründung) anfangs sogar überhaupt nicht.
Auch wenn die ersten Arbeiter da sind, reichen kleine Nahrungsangebote aus und selbst hier werden die meisten Ameisen sich erst im Schutz der Nacht daran zu schaffen machen, sodass für viele Halter der Eindruck entsteht, die Ameisen würden nichts essen.
Erst mit mehreren Arbeitern kommt auch der größere Appetit.
Da einige Ameisenarten einen sogenannten sozialen Magen haben, der es ihnen erlaubt viel Nahrung aufzunehmen und später hervorzuwürgen und an Nestgenossinnen weiterzugeben, reicht es bei einer kleinen Gründerkolonie oft, wenn 1-2 Ameisen die Nahrungsstelle aufsuchen.
Es sollte immer auch Eiweiß gefüttert werden, da die Larven viel davon benötigen.
Es reicht also nicht nur Süßes zu verfüttern.
Bei Kolonien sollte immer soviel verfüttert werden wie die Ameisen verarbeiten können.
Nach etwa 24-48 Stunden werden Ameisen die Nahrung nicht mehr annehmen, da sie schlecht wird. Spätestens dann sollte sie entfernt werden.
Es reicht also meistens bei kleineren bis mittleren Kolonien, wenn alle 2 Tage die Nahrung auswechselt wird.
Sollten die Ameisen die Nahrung schneller verbrauchen, so kann man neue Nahrung hinzugeben, verbrauchen sie sie langsamer,
so kann man weniger füttern oder die Abstände zwischen den Fütterungen vergrößern.
Eine umfangreiche Zusammenstellung an geeignetem Futter für Ameisen hier aufgeführt.
Weitere Hinweise Futter
1.3.2 Wie oft sollte man das Nest bewässern?
Die Bewässerung des Nestes sollte je nach Art, Nest und Bewässerungssystem jeden Tag bis alle 3 Tage erfolgen.
Bei vielen einheimischen Arten sollte man jeden zweiten Tag bewässern.
Bei Feuchtigkeit liebenden Ameisen, wie Myrmica rubra, sollte jeden Tag bewässert werden, vorausgesetzt das Nest ist zu trocken.
Im Grunde gilt: Das Nest sollte bei den meisten Arten immer leicht feucht sein, sollte aber nicht zu oft bewässert werden, damit keine Kammern überlaufen, kein Schimmel entsteht und sich kein Kondenswasser bildet.
Eine gute Möglichkeit ist es, das Bewässerungssystem so anzulegen, das ein Teil des Nests immer feucht, ein anderer immer trocken ist.
Ein Beispiel aus der Praxis, wie das gelöst werden kann.
gebaut und abgelichtet von Sir Joe
Je nach Anlagenbelüftung, eingebauten Heizsystemen und umgebende Raumtemperatur, kann es starke Abweichungen der Befeuchtungsintervalle geben.
Ameisen brauchen immer frisches Trinkwasser, dieses kann in einer kleinen Schale, in der Arena angeboten werden.
Viele Halter reichen dieses in einer Vogeltränke, deren Schnabel sie mit Watte so präparieren, dass die Ameisen nicht ertrinken können.
Wie Ihr Trinkwasser auch anbietet, immer so absichern, das Ameisen nicht ertrinken können.
Autor:Antastisch
Ãœberarbeitet: Erne
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