Hallo ihr lieben!
Ich habe eben mal wieder nach meinen Kleinen im Kühlschrank geguckt. Meine Kolonien verweilen seit Anfang November im Kühlschrank, wo sonst immer 5-8 C° herrschen, jetzt gerade sind es 8 C°.
Da bei meinen Camponotus lignidperdus und einer Lasius sp. der Wassertank aufgebraucht war und beide vor der Winterruhe nicht mehr umziehen wollten, habe ich dort alle 7-14 Tage einen kleines feuchtes Wattestück vorne ins RG gelegt, um für etwas Feuchtigkeit zu sorgen.

Nun musste ich eben feststellen, dass die Lasius sp. komplett verstreut in ihrem RG sitzen, einige sind sogar vorne und versuchen sich durch den Wattestopfen zu beißen.
Nun frage ich mich, was da los ist? Ist es zu warm, also doch lieber auf 5 C° runter? Ist die Feuchtigkeit zu gering, zu geringe Luftzufuhr oder wollen sie die Winterruhe eventuell schon vorzeitig beenden? Dazu muss gesagt werden, dass die Winterruhe bei dieser Kolonie letztes Jahr nicht richtig eingehalten wurde, sie waren wohl von Januar bis März im Kühlschrank.

Die C. ligniperdus ( Gyne + 10 Arbeiterinnen) Arbeiterinnen waren heute auch mehr im RG verteilt.

Eine weitere Kolonie, Lasius cf. niger, macht sich auch bemerkbar. Bestehend auf einer Gyne, ca. 20 Arbeiterinnen und ca. 30-40 Larven, sitzt die Königin am Eingang des RGs, im Gegensatz zur restlichen Kolonie, die sich hinten beim Wattestopfen, der zum Wassertank hin sitzt, aufhält.

Formica fusca (eine Gyne + 3 Arbeiterinnen) sitzt brauch hinten, wie ich es kenne.

Hat jemand vielleicht Erklärungen für das Verhalten meiner Kolonien bzw Ideen, was genau der Fehler ist?
Liebe Grüße!

Hallo,

vorletztes Jahr starb meine Königin Camponotus lateralis im Winterschlaf mit um die 50 Arbeiterinnen. Die Arbeiterinnen haben sich nach dem Tod der Königin ähnlich verhalten, überprüfe ob die Königin noch lebt.

Sonst gebe denen ein wenig Zuckerwasser und warte bis die Winterruhe beendet ist.


Bernerber

Danke für den Tipp! Alle Königinnen leben zum Glück noch. Habe den Lasius sp. aber etwas Honig gegeben, eine war schon dran. Außerdem habe ich die Watte vorne nochmal befeuchtet (vorhin ging das nicht, da zu viele Arbeiterinnen daran saßen) und sofort kamen etliche hingestürmt, um zu trinken, also lag es dort wohl an der niedrigen Feuchtigkeit.

Die Lasius cf. niger Königin ist gerade auch wieder bei der restlichen Kolonie, jedoch wundert es mich, warum sie sich so weit von dieser entfernt hatte. Gepusht ist sie definitiv nicht und der Wassertank ist dort noch voll. Jemand eine Idee?

Guten Abend!

Bernerber hat geschrieben:Sonst gebe denen ein wenig Zuckerwasser

Nein! Warum das nun plötzlich?! Füttern in einem Reagenzglas das dazu auch noch an der Öffnung dauerbefeuchtet ist endet nur zu gerne in einer Schweinerei.
Den anderen Punkt - Tod der Königin - halte ich für plausibel, aber trotzdem unwahrscheinlich bei mehreren Kolonien gleichzeitig.

Bankiva hat geschrieben:Nun frage ich mich, was da los ist?

Und das fragst du uns, die wir am weitesten von deinen Tieren entfernt sind. Vielleicht gab es einfach einen Wetterumschwung im Kühlschrank?

Ist es zu warm, also doch lieber auf 5 C° runter?

Ein gute Frage, die du selbst testen kannst indem du die Kolonien an die kälteste Stelle im KS stellt oder ein wenig am Rädchen drehst.

Ist die Feuchtigkeit zu gering

Ebenfalls ein guter Punkt, den du ebenfalls selbst testen kannst indem du den Wattestopfen befeuchtest; oder...

zu geringe Luftzufuhr

...auch eine gute Frage, aber Insekten verbrauchen bei solchen Temperaturen nur sehr wenig Sauerstoff und wenn der Stopfen nicht dauernass ist kommt eigentlich auch O2 durch. Optimalerweise tauschst du die gebrauchten Stopfen gegen neue aus und legst die Reagenzgläser in einen "Sammelbehälter" der eine feuchte Unterlage hat. So habe ich es diesen Winter gelöst.

oder wollen sie die Winterruhe eventuell schon vorzeitig beenden?

Das halte ich für ausgeschlossen, denn draußen erwartet sie wahlweise um diese Jahreszeit der Hunger- oder Kältetod. Da sowohl Lasius niger als auch Camponotus ligniperdus eine endogen gesteuerte Winterruhe halten "wissen" sie das.

Dazu muss gesagt werden, dass die Winterruhe bei dieser Kolonie letztes Jahr nicht richtig eingehalten wurde, sie waren wohl von Januar bis März im Kühlschrank.

Ein Grund mehr es jetzt richtig zu machen - auch wenn ich nicht glaube dass sich das so auswirkt.

DermitderMeise hat geschrieben:Guten Abend!


Nein! Warum das nun plötzlich?! Füttern in einem Reagenzglas das dazu auch noch an der Öffnung dauerbefeuchtet ist endet nur zu gerne in einer Schweinerei.

Kann ich bis jetzt nicht Bestätigen. Ich füttere die Ameisen seit Jahren immer Mittig der Winderruhe mit Zuckerwasser und bis jetzt gab es in der Hinsicht bei mir keinerlei Komplikationen!

Zitat:
Zitat von DermitderMeise
Guten Abend!


Nein! Warum das nun plötzlich?! Füttern in einem Reagenzglas das dazu auch noch an der Öffnung dauerbefeuchtet ist endet nur zu gerne in einer Schweinerei.

Kann ich bis jetzt nicht Bestätigen. Ich füttere die Ameisen seit Jahren immer Mittig der Winderruhe mit Zuckerwasser und bis jetzt gab es in der Hinsicht bei mir keinerlei Komplikationen!

Hallo Bernerber,

warum sollte man aber Dinge tun, die eigentlich nicht nötig sind?

Beste Grüße
nepos

Hallo,

Unnötig ist es auch nicht. Ich habe in der Winterruhe keinerlei Todesrate, und wenn nur vereinzelnd. Da habe ich schon andere Berichte gelesen, wo bei großen Kolonien die Brut gefressen wurde und oder hunderte Arbeiterinnen starben. Dies ist mir nie passiert.
Das Zuckerwasser wurde in allen Fällen angenommen und nach der Winterruhe explodierten einige Kolonien.

Ich denke nicht, das es ein Nachteil ist wenn man den Arbeiterinnen in der Mitte der Winterruhe ein wenig Zuckerwasser anbietet.


Bernerber

Vielen Dank für eure schnellen Antworten!

DmdM, natürlich ist mir bewusst, dass ihr solche Parameter nicht aus eurer Perspektive bestimmen könnt. Ich habe wohl einfach überreagiert, hätte hier nicht gleich um Hilfe bitten müssen. Jedoch war ich einfach überrascht und auch ein bisschen besorgt, da ich sowas noch nicht gesehen bzw davon gelesen habe. Und ich hatte die Hoffnung, dass jemand ähnliches beobachtet hat und somit ein Beispiel nennen kann, wie Bernerber es konnte. Danke an dieser Stelle für diese Information, Bernerber!

In meinem Fall lag es definitiv an einer zu niedrigen Luftfeuchtigkeit! Warum genau sie sich deshalb ausgebreitet haben, kann ich nicht mit Sicherheit sagen.

Ich denke, füttern muss man nicht unbedingt, aber wenn Bernerber damit bisher gut gefahren ist, ist das doch vollkommen in Ordnung, muss jeder selbst entscheiden. Und wenn man einen kleinen Streifen Alufolie mit etwas Honig drauf in das RG schiebt, ohne dass der Honig mit dem RG direkt in Kontakt kommt, dürfte doch eigentlich auch kein Schimmel entstehen. Obwohl, wenn die Arbeiterinnen minimale Honiganteile mit den Beinen weiter ins Innere verschleppen, könnte das wohl doch negative Folgen haben.

Wünsche allen noch einen schönen Abend!