WaldmĂ€dchen hat geschrieben: â13. Oktober 2023, 12:56
-Rote Abdeckfolie fĂŒrs Nest ja oder Nein. Ich habe beides gelesen, ja und nein.
Kann man machen. Grundlegend sollte man davon ausgehen, dass Ameisen rotes Licht sehen können, aber es ist natĂŒrlich schon ein wenig dunkler wenn man die meisten WellenlĂ€ngen herausfiltert.
Messor sollen angeblich besonders schlecht im erkennen von rotem Licht sein, ob das stimmt kann ich nicht beurteilen.
WaldmĂ€dchen hat geschrieben: â13. Oktober 2023, 12:56
-Winterruhe? Auch beides gelesen, Ich hÀtte einen Keller
Ja, bei Messor barbarus definitiv, aber nur so 10-15°C. Sind ja mediterrane Ameisen, da wird es nicht ganz so kalt.
Die brauchen auch nicht so lange, 3-4 Monate reichen.
WaldmĂ€dchen hat geschrieben: â13. Oktober 2023, 12:56
-TrÀnke: Diese TrÀnke ca10 ml von antshop ( war dabei) lÀuft immer aus , was a Blöd ist und b warscheinlich zu viel Feuchtigkeit macht. Dazu war da so blaues Zeug dabei.
Langt nicht eine gute TrÀnke und Zuckerwasser? Ich habe Wasser in ein Reagenzglas und mit Watte verschlossen als zusÀtzlichen trinkspender. Wie oft wechselt man dies?
Zuckerwasser (aus Haushaltszucker) sollte man bei Zimmertemperatur (~24°C) so nach einer Woche wechseln. Merkt man auch, da riecht es nicht mehr ganz so gut. Im Sommer (28+°C) auch mal nach 3-4 Tagen.
Ein zusÀtzliches Wasser-RG ist super! Auch als Sicherheit falls das Nest mal zu trocken wird.
WaldmĂ€dchen hat geschrieben: â13. Oktober 2023, 12:56
- Antshop Ameisenfarm : Diese ist aus Plexiglas mit Deckel. Kann Ich den Deckel abnehmen fĂŒr ein perfektes Klima und den Rand mit Talkum oder Parrafinöl bestreichen? Soll Ich ab und an Wasser reinsprĂŒhen?
Wenn es eine vertikale Farm ist, dann sollte da unten eine Drainageschicht aus sowas wie grobem Aquarienkies rein, sonst riskiert man StaunÀsse und Schimmel.
In etwa so (die Drainageschicht ist hier blauer Aquarienkies).
Dann kann man auch einfach mit einer Spritze von unten befeuchten - handelsĂŒbliche 20ml-Spritzen, wie man sie in jeder Apotheke bekommt, passen genau in das kleine Loch unten an der Seite.
(Das Substrat war ursprĂŒnglich nicht bis oben hin, die Bewohner - hier Lasius niger - haben sich aber entschieden, statt in die gegrabenen GĂ€nge einzuziehen, mit dem Aushub ein neues mehrstöckiges Nest oben auf das vorhandene Substrat zu bauen.)
Ich persönlich wĂŒrde auch empfehlen an einen der ZugĂ€nge einen LĂŒftungsschacht anzulegen (oder einen passenden Stopfen mit Gittereinsatz), bei uns wurde das hier eine etwas kreative Konstruktion mit mehreren SchlĂ€uchen, um auf die GröĂe des zufĂ€llig vorhandenen Gittereinsatzes (der weiĂe Pfropfen am Ende) zu kommen. Das hilft zu vermeiden, dass sich allzu viel StaunĂ€sse in der Farm bildet/hĂ€lt.
Deckel sollte man drauflassen, gerade Ameisen wie Messor, die gerne und viel graben, haben schnell genug Aushub zusammen, um einen HĂŒgel aufzuschĂŒtten, auf dem sie einfach aus der Farm rausspazieren können.
WaldmĂ€dchen hat geschrieben: â13. Oktober 2023, 12:56
-Futter : meine sĂŒssen scheinen diese Körner von Antshop ( war dabei )nicht zu mögen, aber auch Löwenzahnsamen nicht. Toll finden sie MĂŒcken, bis auf eine die kam zum MĂŒllplatz. Das hat mich begeistert, sie haben schon einen MĂŒllplatz.
Gekochtes Ei war auch doof đ€·ââïž
Vielleicht mal etwas Honig oder Marmelade?
Gebt ihr stĂŒck Fleisch roh oder gekocht?
Ich habe eine bushcraftwaldpacht mit HĂŒtte etc, da finde ich ganzjĂ€hrig Insekten. Kellerasseln, TausendfĂŒĂler und Motten, geht das zum verfĂŒttern?
Messor barbarus ernĂ€hren sich hauptsĂ€chlich von Körnern und Samen (und NĂŒssen) - Vogelmix, Chia, Quinoa, Buchweizen, Sesam, Hirse, Sonnenblumenkerne, KĂŒrbiskerne, usw. usf. - muss man einfach ausprobieren, was ihnen schmeckt (das kann sich im Lauf der Zeit auch Ă€ndern, es empfiehlt sich alle paar Monate mal wieder Sachen zu probieren, die sie vorher nicht wollten).
Zuckerwasser und Protein ist beides von Kolonie zu Kolonie unterschiedlich. Manche mögen es, andere nicht, muss man einfach ausprobieren.
Da Körner sowohl Kohlenhydrate als auch Protein und Fett enthalten sind Messor grundsÀtzlich nicht darauf angewiesen, gerade kleinere Kolonien nehmen Zuckerwasser aber doch oft gern an.
Hymenopteren (Wespen, Bienen, Hornissen - auch Tote die man zufĂ€llig findet) sollte man grundsĂ€tzlich eher nicht an Ameisen verfĂŒttern, da das Ăbertragungsrisiko von Krankheiten und Parasiten durch die enge Verwandschaft und allgemeine Ăhnlichkeit besonders hoch ist.
WaldmĂ€dchen hat geschrieben: â13. Oktober 2023, 12:56
- Brauch Ich fĂŒr dieses BehĂ€ltnis weiĂe Asseln? Und kann ich mein Volk irgendwann in ein tolles Terrarium ( weiĂ den Namen nicht mehr) umziehen lassen.
WeiĂe Asseln brauchst du nur fĂŒr ein biologisch aktives Terrarium (also Erde mit Pflanzen usw.). Die Asseln ernĂ€hren sich von verrotendem Pflanzenmaterial und den AbfĂ€llen der Ameisen (natĂŒrlich sollte man auch mit etwas GemĂŒse zufĂŒttern).
Besonders die weiĂen Asseln brauchen es recht feucht, was bei Messor nicht unbedingt notwenig ist. Wenn das ganze etwas trockener wird wĂ€ren "normale Asseln" bzw. etwas trockenresistentere Arten die bessere Wahl. Aber auch die brauchen einen geeigneten RĂŒckzugsort (z.B. ein leicht feuchtes StĂŒck Rinde unter dem sie sich verstecken können).
Bei einem Terrarium mit Sand-Lehm-Bodengrund und Kunstpflanzen oder einem WĂŒstenbecken mit Sanderde und Kakteen braucht man keine Asseln (denen wĂ€re es da auch zu trocken).
Da bekommt man höchstens irgendwann mal StaublĂ€use (das sind harmlose fast transparente kleine Insekten, die sich am MĂŒll der Ameisen bedienen).
Ein gröĂeres Terrarium werden sie irgendwann auch definitiv brauchen, denn Messorvölker können ĂŒber die Jahre verdammt groĂ werden (potentiell mehrere Zehntausend Arbeiterinnen).
Grundlegend hier auch mal eine Warnung. Messor barbarus können ab einer gewissen KoloniegröĂe eine unglaublich DestruktivitĂ€t und KreativitĂ€t entwickeln. Da werden Kammern gegraben, das Bodensubstrat abgetragen und woanders hin transportiert, Pflanzen und Dekoration angeknabbert, begraben, ausgegraben und abtransportiert oder in StĂŒcke zerlegt, usw. usf.
Wirklich aufwendig und hĂŒbsch zu dekorieren lohnt sich eher weniger, diese Ameisen werden das recht schnell so umgestalten wie sie es mögen.
Das ist zwar manchmal schade, macht Messor aber auch sehr unterhaltsam anzuschauen, vor allem wenn man sie immer mal wieder mit neuen Baumaterialien versorgt.
Es gibt immer was zu sehen.