Befeuchtung einer Farm

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Rapunzel
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#1 Befeuchtung einer Farm

Beitrag von Rapunzel » 27. Juli 2009, 11:23

Hallo Leute

Immer wieder tauchen Fragen zur Befeuchtung von Farmen auf, wobei es meist darum geht den Deckel wegen Fluchtgefahr nicht entfernen zu müssen. Ich habe für mich eine praktikable Lösung gefunden, die mir eine absolut störungsfreie Bewässerung erlaubt und keine Ausbrüche zulässt. Die möchte ich euch kurz vorstellen.

Materialien:

  • Farm mit einmal gebohrtem Deckel (Lochdurchmesser: max. 7mm)
  • PVC-Röhrchen, Länge: ca. 45 cm, Durchmesser 5mm, Stärke max. 1mm
    (dies gilt bei mir für eine Farm mit 10mm Tiefe)
  • Bohrer mit kleinem Durchmesser

Aufbau: (Achtung: Masse gelten für Farm B30xH20xT1)

  • In den Deckel der Farm ein Loch bohren (lassen). Abstand zur Seite bei mir: ca 1,5cm. Ob links oder rechts ist Sache des späteren Aufbaus der Anlage. (Bild 1)
  • PVC-Röhrchen L-förmig biegen; waagrechter Schenkel ca. 25cm, senkrechter Schenkel ca. 20cm. (Bild 2)
  • Bohrungen im längeren Schenkel machen, so dass Wasser ausfliessen kann. Können ruhig einige Löcher auf allen Seiten sein.
  • Jetzt ist das Substrat an der Reihe: vorsichtig soviel Tongranulat oder Seramis einfüllen, dass bei Drauflegen des PVC-Röhrchens das obere Ende genau bündig mit dem Farmdeckel ist. Genau austarieren, sonst entkommen die Ameisen später doch. (Bild 3)
  • Variante: beim Röhrchen längenmässig nach oben noch Luft lassen, einfach entsprechend markieren und nach Abmessung abschneiden. Immer ein 1mm überstehen lassen, das Röhrchen kann immer noch ein bisschen reingedrückt werden, falls es zu viel ist.
  • Jetzt den Rest des Tongranulats und der Sand-Lehm-Mischung einfüllen, fertig ist der Farmaufbau.

Das Röhrchen einfach mittels eines passenden Propfens über das Deckelloch verschliessen, nachdem mit Pipette bewässert wurde. Vorteil: der Deckel muss zum Befeuchten nicht mehr runter, die Feuchtigkeit wird relativ gleichmässig von unten her verteilt. Für Lasius niger ist das offensichtlich ideal, kaum haben sie die Farm gefunden (hat ja gedauert...), graben sie wie wild rum. Es gibt Arten die bevorzugen auch trockenere Nestbereiche, hierzu ist diese Befeuchtungsvariante vielleicht nicht so geeignet.

Ich hoffe ich konnte euch eine Anregung geben!

Grüsse

Rapunzel
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#2 AW: Befeuchtung einer Farm

Beitrag von chrizzy » 27. Juli 2009, 11:31

Gute Möglichkeit, ich mach es so:

Der senkrechte Schlauch an der linken Seite wird wie bei dir positioniert (aber ein durchschichtiger Kunststoffschlauch, und verläuft auch nicht unter der Farm - nur senkrecht zum Boden). Über den Anschlussstutzen an der linken Seite stecke ich einfach eine Kanüle (das spitze Spritzenende) in den Schlauch hinein, dann wird der Anschlussstutzen ameisensicher abgedichtet - und fertig. Einfach über ne Spritze Wasser reinträufeln.

Deine Lösung ist für Bastler aber optisch vermutlich ansprechender, meine ist da eher simpel^^



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Rapunzel
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#3 AW: Befeuchtung einer Farm

Beitrag von Rapunzel » 27. Juli 2009, 11:35

Danke!

Joa, die Optik ist schon wichtig, sonst meckert Frauchen... :)

Und das Gebastel ist einfach schön! Freu mich schon auf diesen Winter, dann gibts vermutlich ein grösseres Projekt als nur Farmbewässerung.

Grüsse

Rapunzel


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M@rkus
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#4 AW: Befeuchtung einer Farm

Beitrag von M@rkus » 27. Juli 2009, 19:59

Hi,

Nette Ideen. Auch ich möchte es mal mit einer Farm probieren. (Muss man einfach mal ausprobiert haben) Nur soll da Messor barbarus rein. Folglich hätte ich gerne einen trockenen und einen feuchten Nestteil.

Ist es realistisch, so bewässern zu wollen das ein Teil der Farm relativ trocken bleibt? Irgendwelche speziellen Tipps?

Größe der Farm wird bei mir so 30 mal 20 cm sein. Im Notfall könnte ich einfach ein, zwei Rg´s vergraben. Aber anders wäre es besser. Eine Aufteilung auf 2 Farmen oder mit ein Y-tong- Teil würde ich gerne vermeiden.

Grüße, Markus


Camponotus cf. ligniperda (seit Juni 2008), Messor barbarus (seit 02.02.09), Tapinoma cf. erraticum (seit August 2009), Tetramorium spec. (seit Juni 2009), Lasius cf. niger (seit Juli 2009),

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#5 AW: Befeuchtung einer Farm

Beitrag von Rapunzel » 27. Juli 2009, 21:54

Hallo M@rkus

Ich würde davon abraten eine Art in einer Farm zu halten, die einen trockenen Teilbereich im Nest benötigt. Hat nichts speziell mit Messor barbarus zu tun, da habe ich nämlich keine Erfahrung damit. Aber die Farm nur teilweise feucht zu halten ist meiner Meinung nach kaum zu schaffen, wenn dann nur in einer wirklich grossen Farm. Die Kapillarwirkung des Substrats zieht die Feuchtigkeit über kurz oder lang einfach in alle Ecken rein. Meine Ants sind noch nicht umgezogen so konnte ich relativ viel mit der Befeuchtung experimentieren. Begonnen habe ich mit absoluten Kleinstmengen, die aber dann zum graben wohl noch nicht ausreichen. Mehr Wasser und schon ist die ganze Farm feucht....

Grüsse

Rapunzel


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markus1182
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#6 AW: Befeuchtung einer Farm

Beitrag von markus1182 » 28. Juli 2009, 19:08

chrizzy hat geschrieben:Gute Möglichkeit, ich mach es so:

Der senkrechte Schlauch an der linken Seite wird wie bei dir positioniert (aber ein durchschichtiger Kunststoffschlauch, und verläuft auch nicht unter der Farm - nur senkrecht zum Boden). Über den Anschlussstutzen an der linken Seite stecke ich einfach eine Kanüle (das spitze Spritzenende) in den Schlauch hinein, dann wird der Anschlussstutzen ameisensicher abgedichtet - und fertig. Einfach über ne Spritze Wasser reinträufeln.

Deine Lösung ist für Bastler aber optisch vermutlich ansprechender, meine ist da eher simpel^^


Hi, versteh ich das richtig: Du pieckst praktisch von einem Schlauchanschluss der Farm mit der Kanüle in den Bewässerungsschlauch zum bewässern? Das ist so simpel wie genial, und ich zerbreche mir schon ewig den Kopf wie mir die Kleinen nicht abhauen wenn ich befeuchte... (wegen Deckel abnehmen)
Ich bin auch eher der handwerklich wenig begabte, womit mir diese Lösung sehr zusagt ;)

Andere Frage an alle: Wieviel bewässert ihr eure Farm so im Durchschnitt? Die Feuchtigkeit lässt sich ja immer sehr schlecht erkennen. Muss täglich oder alle paar Tage regelmäßig xx ml gegeben werden oder eher wöchentlich/monatlich? Tu mich da immernoch etwas schwer, weshalb meine Lasius niger wohl auch noch nicht so recht in die Farm ziehen wollen.



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