keine dokumentierten Fälle gibt im Bezug auf die Gefährdung vom Menschen, und diese Art derzeit nur als ökologisch kritischer Faktor auffällig geworden ist.

Entschuldige bitte die Pedanterie, aber ist nicht ein "ökologisch kritischer Faktor" letztendlich eine Gefährdung des Menschen und geht es in den Zielen des Umweltschutzes nicht auch immer um Menschenschutz in gewisser Weise???
(Zumal Du mit Deinem zweiten Signatur-Zitat ja genau dieses Bewusstsein zeigst...)
Mich hat es jedenfalls beruhigt zu lesen, dass Du wohl doch nicht vorhast, Gynen mit nach Deutschland zu bringen.
Aber interessant ist die Art allemal, auch wenn man sich nicht zum Gehilfen ihrer "Invasion" macht... Mich würden weitere Beobachtungen (vor Ort!) interessieren, beispielsweise die Reaktionsschnelligkeit bei der Rekrutierung, die Organisation ihrer Transportwege etc....

Abend Ossein!

Ossein hat geschrieben:Entschuldige bitte die Pedanterie, aber ist nicht ein "ökologisch kritischer Faktor" letztendlich eine Gefährdung des Menschen und geht es in den Zielen des Umweltschutzes nicht auch immer um Menschenschutz in gewisser Weise???

Der Mensch ist auf eine gesunde Umwelt angewiesen, indem wir unsere Umwelt schützen, schützen wir gleichzeitig uns damit. Ich denke wir haben da ähnliche Ansichten!? Ich habe die Phrase "Gefährdung für den Menschen" in einem anderen Kontext als "Direkte gesundheitliche Gefährdung" in Form von der Übertragung von Krankheiten (das meinte ich mit á la "Monomorium pharaonis") o.Ä. gesehen.

lg
syafon

N´Abend syafon,

ja wir haben da ganz ähnliche Ansichten - wollte Dir auch nichts anderes unterstellen, fand nur die Formulierung unklar. Deswegen die pedantische Entschuldigung für Pedanterie. Abba: Isch ´abe verstaanden!

Danke für Deine Klarstellung...

und einen ganz schönen Abend noch...

Hi,

syafon hat geschrieben:Ich habe die Phrase "Gefährdung für den Menschen" in einem anderen Kontext als "Direkte gesundheitliche Gefährdung" in Form von der Übertragung von Krankheiten (das meinte ich mit á la "Monomorium pharaonis") o.Ä. gesehen.

dazu noch eine Ergänzung: Monomorium ist - genauso wie die entsprechenden Schabenarten - nur dort gefährlich für den Menschen, wo diese Ameisen die Möglichkeit bekommen Krankheiten aufzugabeln, daher auch die Häufung solcher Fälle in Krankenhäusern und Heimen. Die Tiere sind eher nicht standardmäßig Träger solcher Keime. Bei "normaler" westlicher Haushygiene (z. B. keine pestkranken Ratten in der Nachbarschaft ) würde ich das Risiko nicht höher einschätzen als bei anderen Ameisenarten, die im menschlichen Umfeld leben und Behausungen wg. des hervorragenden Futter-, Wasser- und Wärmeangebots gerne aufsuchen (Pheidole z. B.).

@DmdM:
Naja, Du hast schon recht, allerdings spielt bei der Monomorium doch die Größe eine entscheidende Rolle, wenn sie sich an verbundenen menschlichen Wunden laben... eine m.W. nicht wirklich häufig vorzufindende Ernährungsart von Ameisen (oder Schaben...) und ob das die Pheidole auch machen weiss ich einfach nicht...

@syafon:

Nach Deiner Bemerkung habe ich mir hier den Thread noch einmal durchgelesen und habe noch eine Frage offen: Wie habe ich mir den "Tandemlauf mit 4-8 Arbeiterinnen" vorzustellen? Machen die ´ne Polonaise (also: einer führt die Vielen) oder mehrere Arbeiterinnen führen jeweils eine zum Ziel. Letzteres wäre mir bekannt, ersteres eher nicht...

Abend!

Danke für den Beitrag!!

DermitderMeise hat geschrieben:dazu noch eine Ergänzung: Monomorium ist - genauso wie die entsprechenden Schabenarten - nur dort gefährlich für den Menschen, wo diese Ameisen die Möglichkeit bekommen Krankheiten aufzugabeln, daher auch die Häufung solcher Fälle in Krankenhäusern und Heimen. Die Tiere sind eher nicht standardmäßig Träger solcher Keime. Bei "normaler" westlicher Haushygiene (z. B. keine pestkranken Ratten in der Nachbarschaft ) würde ich das Risiko nicht höher einschätzen als bei anderen Ameisenarten, die im menschlichen Umfeld leben und Behausungen wg. des hervorragenden Futter-, Wasser- und Wärmeangebots gerne aufsuchen (Pheidole z. B.).

Der hat mir jetzt echt die Augen geöffnet, denn du hast absolut recht. Ich muss mir eigentlich nur die örtlichen Gegebenheiten anschauen, wozu die Ameisen Zugang haben. Dann kann ich das Gefahrenpotential einschätzen.

"Normale" westliche Haushygiene ist ein etwas umfangreicher Begriff, ich würde mal sagen, das Potential ist - nach ersten Überlegungen der bisherigen Eindrücke - leicht erhöht, aber nicht kritisch.

Ich werd die Kolonie im Auge behalten und versuchen noch bessere Bilder zu machen.

lg
syafon

[font=Times New Roman]Mir war nicht ganz klar, dass es mit meinem Post (# 7) Missverständnisse geben könnte. [/font]
[font=Times New Roman]Linepithema humile ist eine hauptsächlich im Freien lebende Ameisenart, die „nur“ zur Nahrungssuche ins Haus gelanget. Anders als die Pharaoameise legt sie keine Nester im Haus an (wohl aber – so weit ich weiß – z.B. in Gewächshäusern, vielleicht auch mal in einem Wintergarten). Dennoch sind auch diese Ameisen manchen Menschen lästig. [/font]

[font=Times New Roman]In tropischen Ländern ist es gang und gäbe, dass Ameisen zu Besuch ins Hotelzimmer kommen. Im Urlaub bin ich sogar bereit, das hinzunehmen , sonst müsste ich halt auf den Urlaub verzichten. Man hat dann halt nichts Essbares auf dem Zimmer (und was in der Küche passiert, sieht man nicht).[/font]

[font=Times New Roman]Auf Dauer in der Wohnung ist das was anderes, und auch ohne die Gefahr von Infektionen etc. wäre es mir extrem unsympathisch, die Wohnung mit Ameisen zu teilen, die sich z.B. in meiner Toilette (oder in der der Nachbarwohnung…) mit Trinkwasser versorgen.[/font]

[font=Times New Roman]Der Beitrag von DermitderMeise ist auch unter diesem Gesichtspunkt zu sehen: Es muss nicht unbedingt zur Infektion mit einer schweren Erkrankung führen, wenn Pharaoameisen sich in der Wohnung unter mir am Sputum eines Tuberkulose-Ausscheiders laben und dann von mir mit einem Weihnachtsplätzchen verzehrt werden. Aber die Möglichkeit besteht, und das eben nicht nur in Krankenhäusern![/font]

[font=Times New Roman]Schon wegen der Klimabedingungen (dauerhaft warm und stellenweise feucht in Teilen des Gebäudes) sind Mehrfamilienhäuser, Wohnblocks, Studentenwohnheime etc. besonders „beliebt“ bei Pharaoameisen. Wer weiß schon, welche Infektionsquellen in den anderen Wohnungen des Gebäudes lauern? @ syafon: Das gehört halt auch zu den „örtlichen Gegebenheiten“, und es ist leider nicht so recht zu kontrollieren. Offene Beine, Windeleimer, Essensreste im Mülleimer, Verbandsmaterial von einer eitrigen Wunde, Monatsbinden, ..…, alles Futter für die Pharaos! (Und, nebenbei, auch für Hausameisen unter den zahllosen Pheidole-Arten).[/font]

[font=Times New Roman]Ob das Gefährdungspotential damit „leicht“ oder doch stärker erhöht ist, kann nur jeder für sich selber entscheiden.[/font]

[font=Times New Roman]MfG,[/font]
[font=Times New Roman]Merkur[/font]