Dicht gedrängt in mehreren Anhäufungen, sitzen sie und frieren, wenn sie die Kälte überhaupt mitbekommen.
Die letzten Nächte gab es Temperaturen von – 8°C, nicht die kleinste Regung bei den Ameisen zu erkennen.
Das Kondenswasser an der Abdeckscheibe, gefroren.
In den Ameisenhaufen, dicht umringt, ihre Larven.
Haben sich ganz schön zusammengedrängt die Arbeiterinnen, in den Sommermonaten war ihnen der Nestraum schon mehr als zu eng.
GrĂĽĂźe Wolfgang
Folgende Benutzer bedankten sich beim Autor Erne fĂĽr den Beitrag (Insgesamt 7):
Immer wieder spannend der Moment, wo es gilt herauszufinden, was noch da ist, was an Arbeiterinnen überlebt hat, was an Todesfällen vorhanden ist.
Möglichweise auch, ob es überhaupt noch eine Ameisenhaltung nach der Winterruhe gibt?
Camponotus ligniperda, sie haben bei mir mit Naturbedingungen ĂĽberwintert.
Da nachzulesen ist, dass sie Temperaturen, bis weit in den Frostbereich ĂĽberstehen, hat sie diese Winterruhe richtig hart getroffen.
Ihr Nest mit Miniarena war aufgestellt im Gartenhaus, ohne jegliche Isolierungen.
Tiefste gemessen Temperatur, -14,8°C.
Genug um herauszufinden, ob es stimmt, dass diese Art derart Kälteresistent ist.
Anzumerken ist, dass sie ihre Vorbereitung auf die Winterruhe, auch schon unter Naturbedingungen einleiten konnten.
Jetzt ist der Moment gekommen, wo es Sache ist, herauszufinden, ob das alles so stimmt, so passt.
Die letzten Tage war es am Tage schon richtig warm im Gartenhaus, die Nächte allerdings nahe bei 0°C.
Eigentlich sollte da am Tage doch schon etwas zu sehen sein, die eine oder andere Arbeiterin in der Arena zu beobachten.
Fehlanzeige, nicht eine Ameise.
Was war los, sind diese Ameisen doch nicht so kälteresistent wie nachzulesen?
Gut das sie in einem Nest leben, das mir neugierigen Halter Einblick gibt.
Entwarnung, sie leben noch.
Wie immer in meiner Haltung, müssen sie mit der Auswinterung nicht länger auf den Frühling warten, von jetzt auf gleich, leben sie jetzt bei 24°C.
Erstaunliches ist zu beobachten, auch wenn ich das schon unzählige Male miterleben durfte, es begeistert mich immer wieder aufs Neue.
Innerhalb von 2 Tagen, war richtig was los in der Arena, mehr als hundert Arbeiterinnen bevölkerten die Miniarena.
Und sie hatten gleich richtig Hunger.
Zuckerwasser was immer da war, ebenso Insekten.
Innerhalb der ersten Tage, bei warmen Temperaturen, war für mich zu beobachten, sie machen „Frühjahrsputz“.
Klar das ist Blödsinn, was ich damit schreiben will, sie tragen die Ameisen raus in die Arena, die nicht das Glück hatten, einen weiteren Frühling zu erleben.
So richtig ist da nichts, etwa 20, mehr kann ich nicht zählen.
Meine Schätzung der Arbeiterinnenanzahl pendelt sich etwa bei 2000 ein, da sind 20 eher wenig.
Es ist was daran, Camponotus ligniperda kommt mit richtig tiefen Ăśberwinterungstemperaturen klar.
Viele Worte, die ich mit ein paar Bildern und einem Video abrunden möchte.
Folgende Benutzer bedankten sich beim Autor Erne fĂĽr den Beitrag (Insgesamt 3):
Es war mein Anliegen Camponotus ligniperda unter Bedingungen, die von der Natur vorgegeben werden, überwintern zu lassen. Dafür standen sie bis spät ins Frühjahr im Gartenhaus. Sinn dieser Aktion, sie mit in der Natur ablaufenden Temperaturen auszuwintern. Erst nach dem sie so richtig in Gange gekommen waren, (Brutaufzucht) in den häuslichen Innenraum zu verfrachten. Von mir erhofft, das Camponotus ligniperda sich dadurch länger aktiv halten lassen. Was soll ich schreiben, ist mir nicht gelungen. Das Volk hat jetzt jegliche Nachwuchsaufzucht eingestellt, keine weitere Larvenaufzucht, keine Puppen, keine Eiablage der Königin. Wir haben gerade den 21. August und diese Ameisen sind schon in Winterruhe.
Resultierend leite ich ab, auch eine natürliche Überwinterung, kalt genug und lang genug, führt nicht dazu, das Camponotus ligniperda in der Haltung bis spät in den Sommer aktiv bleiben. Dazu möchte ich noch anmerken, bis auf kurze Perioden, gab es keinerlei Heizungen. Na gut, diesen Sommer war da eher das Gegenteil angesagt. Für mich fraglich, ob nur immer warme Temperaturen für eine derartige Entwicklung maßgebend sind? Mein Ansatz für das nächste Jahr, die Futterversorgung auszudünnen. Bin der Ansicht, dass Ameisen durchaus in der Lage sind bei nicht vorhandenem Futter, die Entwicklung ihrer Larven stagnieren zu lassen. Gut das ist für mich eine Aufgabe, nächstes Jahr an diese Thematik heranzugehen.
Das von mir gehaltene Volk zeigt im Nest eine vollkommen ausgeglichene Ruhe. Plötzlicher, auch starker Lichteifall, bringt keinerlei Reaktion mehr. Zudem haben sich, wenn auch nur locker, Anhäufungen von Ameisen gebildet.
Ein paar allgemeine Dinge. Wie ich immer wieder nachlese, werden verschmutzte Reagenzgläser bei Lieferung, als mangelhaft gesehen. Ich nehme Anstoß an richtig sauberen Reagenzgläsern, mit sauberer Watte und klarem Wasser im Wassertank. Ameisen, bzw. Königinnen die in einem Reagenzglas gründen, das hinterlässt Spuren, die zur Verschmutzungen führen. Nicht verschmutzte Reagenzgläser, sind für mich ein Zeichen, das Ameisen vor ihrem Versand in ein neues Reagenzglas verfrachtet wurden. Das ist nicht mehr ihr gewohntes Nest, was aus meiner Sicht, beim Öffnen zu einer Nestflucht führen kann. Alle Ameisen raus, Königin auch.
Camponotus ligniperda gehören zu den Ameisen die bei Gefahr, Verteidigung, Stress, Ameisensäure angeben. Unsere derzeitigen sehr warmen Temperaturen mit Transporterschütterungen, sind bestens geeignet dafür. Im beengten Raum eines Reagenzglases, kann es dadurch durchaus zu Todesfällen beim Transport kommen. Folgeschädigungen, die dazu führen, dass überlebende Ameisen bis hin zur Königin später sterben, sind nicht auszuschließen.
Puschen, wie immer wieder zu lesen, ist an für sich nichts Schlechtes. Durchaus in Ordnung, wenn es richtig gemacht wird. Von mir mehrfach beobachtet, nicht nur auf Camponotus ligniperda bezogen, das es dazu führen kann, wenn Königinnen nicht gleich Eier legen, das Arbeiterinnen Eier legen.
Die sich daraus entwickelnden Männchen, sollten nicht davon abhalten, solche Völker weiter zu pflegen. So wie Königinnen anfangen Eier zu legen, entwickelten sich daraus ganz normale Völker.
Zum Abschluss noch ein kleines Video, wo sie beim Trinken zu beobachten sind. Insekten werden nicht mehr angenommen.
GrĂĽĂźe Wolfgang
Folgende Benutzer bedankten sich beim Autor Erne fĂĽr den Beitrag (Insgesamt 2):