Da denkt man sich: Klare Angelegenheit, Camponotus ligniperda ist so ziemlich die größte einheimische Art und mit ihren
Nein, es kommt ganz anders: Formica (Serviformica) aus der cinerea-Gruppe (derzeit nicht näher bestimmt) ist ungewöhnlich flink, verfügt über einen hervorragenden Sehsinn und versteht es bestens rasch zu rekrutieren und zu kooperieren. Man könnte fast meinen, die heute allseits gepriesene Teamarbeit hätten sich die Menschen von einigen Lasius- u. Formica-Arten abgeschaut. Nebenbei musste ich erstaunt feststellen, dass die dichte Pubeszenz diese Tiere weniger in einem silbrigen Glanz erscheinen lässt, sondern eher silbrig mit etwas "Goldschimmer". Auf einigen Bildern kann man das sehen. Dieser Sache muss ich noch nachgehen.
Zeit, Wetter: 9. Apr. 2009, 13 Uhr bei heiterem Wetter und ca 20° C
Tatort: Eine 25m lange, ältere Holzbrücke über einen Wildbach in Südkärnten (Österr.). Auf der einen Seite Superkolonien der äußerst aggressiven cinerea-Art, auf der anderen Seite in einem etwas morschen Stützpfeiler wohnt Camponotus ligniperda. Genau an der selben Stelle wurde vor 2 Jahren ein großes Nest von Camponotus vagus von eben jenen "Zwergen" belagert und schließlich vertrieben.
Tathergang: Hunderte Formica cf. cinerea-Arbeiterinnen laufen entlang der Balken über die ganze Brücke in Richtung anderes Ende. Dort wird ganz frech das Nest von C. ligniperda belagert. Diese haben sich in die Nestöffnug zurückgezogen und drohen mit ihren gewaltigen
Im gleichen Moment aber stürzen sich mehrere Formica-Arbeiterinnen von allen Seite auf den Riesen, er wird gestreckt, zappelt noch ein bisschen - ist aber völlig hilflos, weder die
Keine weitere Camponotus ligniperda-Arbeiterinn kommt zu Hilfe.........
Das Schicksal nimmt seinen Lauf!. Und so geht es weiter, in etwa 25 Min. konnte ich den Tod von 3 Formica-Arbeiterinnen und 4 Camponotus-Arbeiterinnen beobachten.
1. Der Spalt der Nestöffnung. Man sieht die Köpfe von 2 C. ligniperda-
2. Die C. ligniperda-Arbeiterin wird mit vereinten Kräften aus der Nestöffnung gezerrt.
3. Das Drama nimmt seinen Lauf
4. Eine Formica versucht dem Opfer in den Nacken zu beißen,dieser ist aber gerade bei Camponotus durch eine helmartige Ausbuchtung des Pronotums im Bereich des Nackens gut geschützt. Davon gibt es hier ein paar gute Aufnahmen:http://picmirror.de/bild.php/22968_c.ligni10a.jpg
Im Todeskampf krümmt sich die Ameise aber eher nach vorne zusammen, sodass die Formica-Angreiferin möglicherweise diese empfindliche Stelle tatsächlich verletzten kann.
5. Noch nie ist mir ein Foto dieser Kampftaktik gelungen. Hier in der Vergrößerung:
6. Der Tod kommt herbei!
7. Exitus!
Ich sehe so etwas auch nicht gerne, aber was soll´s, das ist Natur!
Beste Grüße v. Boro