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Camponotus rufipes - Meine zweite Kolonie

Berichte, Erfahrungen, Tipps, Beobachtungen Gattung Camponotus
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Serafine

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#9 Re: Camponotus rufipes - Meine zweite Kolonie

Beitrag von Serafine » 3. November 2018, 11:57

BenVape hat geschrieben:Naja, MAXIMAL 2 Fruchtfliegen pro Woche.
Eher so eine pro Woche, im Schnitt (ok, hab sie ja auch "erst" 3 Wochen).
Kann allerdings auch sein dass von den Fruchtfliegen eine noch so halb lebt, noch ne Zuckung macht, aus dem Napf entkommt und zwischen den Rindenstücken verschwindet.

Ein bis 2 Fruchtfliegen pro Woche wären bei 4-10 Minilarven schon ganz okay. Die Larven sind am Anfang ja wirklich winzig und können nicht unbegrenzt Futter in sich reinstopfen. Wenn die Ameisen erst seit 3 Wochen da sind (und evtl. erst seit 2 Wochen Nachwuchs haben), dann können die eigentlich nooch nicht sehr groß sein (meine haben am Anfang ja 3-4 Wochen gebraucht um überhaupt aus den Eiern zu schlüpfen).
Die Ameisen dürften die Fruchtfliegen auch zwischen den Rindenstücken finden, das seh ich jetzt weniger als Problem.

BenVape hat geschrieben:Allerdings haben sie ja auch das "Jelly" (eher ein Sirup) von myants, das ist auch proteinhaltig.
Das geb ich mehr so zusätzlich zu Zuckerwasser, Honig(wasser) und Fruchtfliegen. Bringt mehr Abwechslung und falls sie das eine nicht mögen, haben sie ne Alternative.

Die einzigen Ameisen, die bei mir Jelly wirklich mögen sind die Solenopsis fugax. Die Lasius niger ignorieren es (erstaunlicherweise) komplett und die C. barbaricus nuckeln nur ein wenig dran.
Jellies sind immer sehr hit-or-miss, viele Ameisenarten nehmen sie garnicht an, manche sind davon total begeistert.
Aber Fruchtfliegen sind in jedem Fall gut, kleine Spinnen werden auch immer sehr begeistert genommen (einfach über nacht in der Gefrierschrank legen).

BenVape hat geschrieben:Meine Barbarinnen (aktuell so ca. 30 plus etwas Brut) futtern aktuell locker 5 von den Fruchtfliegen pro Tag weg. Und würden vermutlich noch mehr wegfuttern, wenn ich ihnen mehr geben würde.

Messor barbarus würde ich jetzt mal behaupten vermehren sich schon deutlich schneller als Camponotus-Arten, das schlägt sich natürlich auch im Futterverbrauch nieder.

BenVape hat geschrieben:BTW, was würdest du, bzw. was würdet ihr denken wie lange man das "Jelly" von myants bei 26-28°C im Becken stehen lassen kann bevor es ungenießbar wird bzw. verdirbt?

Das hängt auch stark von der Feuchtigkeit ab, länger als 2-3 Tage aber vermutlich nicht. Die Reinzuckerjellies (ohne Protein) halten etwas länger. Am besten immer nur ein kleines Stückchen abschneiden und den Rest im Kühlschrank aufbewahren.

BenVape hat geschrieben:Da die C. rufipes wohl deutlich besser sehen können und viel längere Fühler haben als die M. barbarus kann man wohl so von ca. 10cm "Gefahrenbereich" ausgehen, vermute ich jetzt mal.
Da kann man gut mit leben :)

Kommt drauf an wie sehr die Ameisen an Alltagsbewegungen und -vibrationen gewohnt sind. Meine C. barbaricus haben am Anfang schon den Rückzug angetreten, wenn ich das Zimmer betreten habe (ca. 1,5 Meter bis zum Becken und ja, ich habs auch mit schleichen probiert, an den Vibrationen allein kanns nicht gelegen haben) - Ameisen sind zwar stark kurzsichtig, aber so schlecht sehen sie dann wohl auch nicht. Bei Lasius niger auf Gewegen kann man das auch sehr schön beobachten, die fangen ab ca. 1 Meter Entfernung mit Ausweichbewegungen an, wenn man sich ihnen nähert (Formica fusca sogar noch früher).
Mit der Zeit gewöhnen sich Ameisen aber an bestimmte (regelmäßig auftretende) Ereignisse und reagieren nicht mehr so stark oder garnicht mehr darauf.

BenVape hat geschrieben:Ob meine Berichte schön oder zumindest ein klein wenig informativ sind kann ich nicht objektiv beurteilen, das müsstet ihr bzw. andere Einsteiger selbst beurteilen. :)

Ich finde sie sehr interessant und freue mich schon auf Bilder der C. rufipes.

BenVape hat geschrieben:
Ameisenstarter hat geschrieben:Was mir ebenfalls schon passiert ist, war die Suche nach einem Diskussionsthread. Ich würde dir auch empfehlen, so einen zu erstellen. Das macht den Haltungsbericht übersichtlicher. Wenn du einen erstellen willst, kann ich die hier geschriebenen Beiträge auch gerne dorthin verschieben.

Hatte ich auch schon überlegt.
Hab allerdings auch gesehen dass die meisten Haltungsberichte abrupt enden, quasi als Clifhanger, und dann sind da immer zwei Threads sinnfrei verschleudert.
Kanns aber auch irgendwo nachvollziehen, wenn ne Kolonie größer und somit stabiler/robuster wird, wirds zum berichten zunehmend uninteressant. Geht halt alles so seinen Gang.

Statistisch gesehen ended die meisten HBs leider irgendwann einfach so, wenn es denn überhaupt welche gibt.

Versuch mal nen HB zu C. barbaricus zu finden - man sollte meinen die wären garnicht so selten, tatsächlich aber gibt es neben meinem exakt einen halbwegs brauchbaren HB, der aus allerdings nur ein Dutzend Beiträgen besteht und nach 6 Jahren abrupt endet, bei einer Koloniegröße die meine schon nach 1,5 Jahren übertroffen hatten.

Ameisen sind für viele Menschen leider imernoch "Wegwerfhaustiere" (gut, das sind Vögel und Schildkröten auch, wenn man sich mal anschaut, was da im städtischen Bereich mittlerweile alles so kreucht und fleucht), dazu kommt dass vielen Haltern nicht klar ist wie groß manche Ameisenarten werden können (15.000 Ameisen zu pflegen ist halt was anderes als 500) und (das betrifft allerdings den englischen Raum viel stärker) viele Halter sehr jung einsteigen und nach 3-4 Jahren dann völlig andere Interessen entwickeln.

BenVape hat geschrieben:Kanns aber auch irgendwo nachvollziehen, wenn ne Kolonie größer und somit stabiler/robuster wird, wirds zum berichten zunehmend uninteressant. Geht halt alles so seinen Gang.
Auch für Interessierte bzw. Einsteiger ist die Phase von Gründung über Kleinkolonie bis vielleicht so 200 Tiere am interessantesten, v.a. weil am heikelsten (und nervigsten).

Das ist halt die Phase in der es sehr oft was neues zu berichten gibt und auch allgemein noch alles neu und aufregend ist.
Irgendwann gibt es nicht mehr jede Woche was neues zu berichten - dann kann man aber auch einfach das Intervall zwischen den Beiträgen erhöhen, hab ich auch so gemacht, mittlerweile gibts nur noch ein Update alle 4-6 Wochen, viele der älteren HBs hier werden nur alle 2-3 Monate aktualisiert.

BenVape hat geschrieben:*da myants lt. eigener Angabe selbst 2 Kolonien C. rufipes hat, gehe ich davon aus dass die Königinnen aus deren eigener Zucht stammen und keine Wildfänge sind - würde ich jedenfalls so machen, die Jungköniginnen der einen mit den Drohnen der jeweils anderen Kolonie zu verpaaren, spricht ja im Prinzip nichts dagegen

Das ist bei den meisten Ameisenarten nahezu unmöglich. Die paaren sich nur im Flug und wenn man sich allein mal so die Flughöhen der einheimischen Arten anschaut (30-50 Meter) wird das schon sehr schwer.
Generell kann man davon ausgehen, dass es sich bei fast allen Ameisen um Wildfänge handelt, ausgenommen nur die Arten die sich im eigenen Nest paaren (Argentinische Ameisen, Pharaoameisen, Tetramorium bicarinatum, Lasius neglectus, etc.) - leider sind diese Arten fast ausnahmslos hochgradig invasiv und neigen unter den richtigen Voraussetzungen auch noch dazu Häuser oder ganze Wohnblöcke dauerhaft zu besetzen.
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#10 Re: Camponotus rufipes - Meine zweite Kolonie

Beitrag von BenVape » 3. November 2018, 14:40

Serafine hat geschrieben:Die Ameisen dürften die Fruchtfliegen auch zwischen den Rindenstücken finden, das seh ich jetzt weniger als Problem.

Ok, das würde mich noch nichtmal wundern um ehrlich zu sein.
Denn, so schnell wie sie ihre aktuelle Bleibe gefunden haben, ist davon auszugehen dass unsere kleinen Krabbler ihre Umgebung sehr viel schneller und sehr viel gründlicher erkunden als man als "Normalsterblicher" das für möglich hält.
Vor allem da ihre aktuelle Ecke die genau gegenüberliegende welche von ihrem vorherigen Eck ist, dennoch haben sie binnen weniger Tage bzw. Nächte herausgefunden dass das wohl die geieignetste Stelle für ein erstes Nest ist. Schon erstaunlich. :)

Serafine hat geschrieben:Die einzigen Ameisen, die bei mir Jelly wirklich mögen sind die Solenopsis fugax. Die Lasius niger ignorieren es (erstaunlicherweise) komplett und die C. barbaricus nuckeln nur ein wenig dran.
Jellies sind immer sehr hit-or-miss, viele Ameisenarten nehmen sie garnicht an, manche sind davon total begeistert.
Aber Fruchtfliegen sind in jedem Fall gut, kleine Spinnen werden auch immer sehr begeistert genommen (einfach über nacht in der Gefrierschrank legen).

Ja, wie schon erwähnt, seh ich den Sirup mehr so als Alternative. Kann man zusätzlich als Abwechslung anbieten, muss man aber nicht.
Meine M. barbarus sind auch keine wirklichen Fans davon, ganz frisch schon gleich garnicht, da isses ihnen wohl zu flüssig und zu klebrig.
Erst wenns nach gut einem Tag etwas angetrocknet ist, dann wird das etwas interessanter und man kann mal dran rumlutschen.
Allerdings sind Körnerfresser allgemein eher weniger Fans von flüssiger od. weicher Nahrung, sind ja eher gewohnt harte Körner zu verwerten.
Die Fruchtfliegen machen nen wirklich tollen Job, bin ich sehr froh drüber auf die Idee gekommen zu sein.
So ein Zuchtansatz kost auf Amazon einzeln um die 3,- (plus Versand), für gut 4 Wochen kommt da eigentlich auch immer schön was an adulten Tieren nach.
Hab vor kurzem mal das Set mit 3 Bechern bestellt, mal schauen ob ich aus einem der Zuchtansätze eine ausreichend ergiebige längerfristige Zucht machen kann.
Meine Barbarinnen waren ja Anfangs skeptisch ob der toten Flieger (hockten zu viert um die erste angebotene FF herum, haben sie ausgiebig inspiziert und mussten sich da scheinbar erst beratschlagen was das sei und wozu es gut sein könnte :D ), können aber aktuell scheinbar nicht genug von den kleinen Fliegern bekommen.
Vielleicht geht meine Futterstrategie für die FF auch zum. teilw. auf, die werden nämlich mit nem Brei aus Wasser, Haferflocken und viel Honig gefüttert - macht die FF vielleicht ein bisschen süßer und somit schmackhafter ;)

Serafine hat geschrieben:Mit der Zeit gewöhnen sich Ameisen aber an bestimmte (regelmäßig auftretende) Ereignisse und reagieren nicht mehr so stark oder garnicht mehr darauf.

DAS kann ich bestätigen! :)
Hab gestern paar kleinere Handgriffe in der "Barbaren-Arena" gemacht (hatte Treppchen aus Eisstielen gebastelt und die "eingebaut"). Vor 3 od. 4 Wochen wäre da große Panik ausgebrochen und alle Meisen schnellstens in den Schlauch und in ihren Neststein geflohen.
Diesmal kamen nach abheben vom Glasdeckel noch mehr Ameisen in die Arena (nach dem Motto "Entweder gibts was zu futtern oder zumindest was zu gucken.") und waren sehr neugierig was da so los ist. Teils musste ich sie sogar sehr vorsichtig wegscheuchen, weil sie zu neugierig wurden und immer schön im Weg hockten.
Und nein, das waren keine Angriffs- bzw. Abwehrversuche. Waren immer nur einzelne Mädels die wirklich nicht den Eindruck von Aggression machten, sondern eher von Neugier.

Serafine hat geschrieben:Ich finde sie sehr interessant und freue mich schon auf Bilder der C. rufipes.

Vielen Dank :)
Ja, ich mich auch. Sind wirklich sehr schöne Ameisen die durch ihre langen Fühler und Beine sehr viel größer wirken als sie tatsächlich sind.
Würde sagen die kleine Rufi-Arbeiterin die da letztens auf dem Neststein hockte (Minor oder gar Pygmäe) ist locker die Größe einer kräftigen M. barbarus Media, vom Körper selber her. Dazu dann noch bes. lange Fühler und Beine, schon hat man eine beeindruckend groß wirkende Ameise.
Hatte die Rufi sogar im ersten Augenblick für eine eingebrochene (Kreuz-)Spinne gehalten, so groß wirkte die.

Serafine hat geschrieben:Ameisen sind für viele Menschen leider imernoch "Wegwerfhaustiere" (gut, das sind Vögel und Schildkröten auch, wenn man sich mal anschaut, was da im städtischen Bereich mittlerweile alles so kreucht und fleucht), dazu kommt dass vielen Haltern nicht klar ist wie groß manche Ameisenarten werden können (15.000 Ameisen zu pflegen ist halt was anderes als 500) und (das betrifft allerdings den englischen Raum viel stärker) viele Halter sehr jung einsteigen und nach 3-4 Jahren dann völlig andere Interessen entwickeln.

Das ist sehr schade :(
Allerdings, ich muss zu meiner Schande gestehen dass ich das Ganze am Anfang auch mehr so als "Just for Fun" und "Mal schauen wie das so ist mit diesen Krabbelviechern" angesehen hab.
Das hat sich allerdings dramatisch geändert.
Würde mich zwar nicht als großen "Ameisenfreak" bezeichnen, und es wird definitiv auch bei den zwei Kolonien bleiben (der Wohnraum gibt nicht mehr her), aber muss zugeben dass man die kleinen Krabbler schon irgendwie richtig liebgewinnt und am Schicksal der Kolonie richtig teilnimmt.
Als meine M. barbarus in der (von mir verursachten) Krise steckten, ist das an meinen Nerven auch nicht gerade spurlos vorbeigegangen.
Umso mehr freut mich ihre Entwicklung der letzten Wochen :)


Serafine hat geschrieben:dann kann man aber auch einfach das Intervall zwischen den Beiträgen erhöhen, hab ich auch so gemacht, mittlerweile gibts nur noch ein Update alle 4-6 Wochen, viele der älteren HBs hier werden nur alle 2-3 Monate aktualisiert.

So in etwa werd ichs künftig auch mit meinen M. barbarus machen. :)
Allgemein find ich Haltungsberichte sehr wichtig. Hab selber als Interessierter und als Einsteiger enorm viel durch HBs gelernt.
Vor allem die ausführlichen Berichte von Erne zu M. barbarus auf seiner HP waren SEHR hilfreich! (dickes DANKE an dieser Stelle) :)

Serafine hat geschrieben:Das ist bei den meisten Ameisenarten nahezu unmöglich. Die paaren sich nur im Flug und wenn man sich allein mal so die Flughöhen der einheimischen Arten anschaut (30-50 Meter) wird das schon sehr schwer.

Ah, ok, das wusste ich nicht.
So genau hab ich mich mit Schwarmflug und Paarung von Ameisen allgemein noch nicht befasst.
Danke für die Info :)
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#11 Re: Camponotus rufipes - Meine zweite Kolonie

Beitrag von Quader » 5. November 2018, 01:09

Hallo BenVape,

würde dir (und den Mitlesern) gerne ein paar der ersten Erfahrungen schildern die ich mit der Art hatte.
Bekommen habe ich Ende Dezember eine Königin ohne Brut. Eine echt imposante Dame muss ich sagen. Freu dich wirklich auf die Majore, sehen ziemlich brutal aus! Meine Größte Arbeiterin misst nun rund 13mm, alleine der Kopf ist ca 3mm auf 3mm groß :D
Jedenfalls musst du dich in Geduld üben, als dann bei mir mitte Februar die ersten Arbeiterinnen kamen (also knapp 6 Wochen Entwicklungszeit) waren sie noch verdammt schüchtern. Eine Arbeiterin außen zu sehen war bei mir nur nachts möglich, so ab ca. 22 Uhr, was manchmal zu verzögertem Schlafengehen meinerseits führte :rolleyes: Denke deine werden auch nur Nachts zu sehen sein?
Jelly wurde bei den kleinen gern genommen, hatte da das selbe wie du. Selbst die Königin habe ich dabei erwischen können davon zu kosten, was ja wohl einiges heißt denke ich. Weberknechte waren auch sehr begehrt gewesen, bzw. Spinnen im Allgemeinen sind jetzt immer noch sehr begehrt. Wenn eine Schokoschabenzucht für dich kein Problem darstellt würde ich dir diese auch noch ans Herz legen. Nymphen werden da sehr gerne ins Nest gezogen und dort zerlegt.
Zur Entwicklung kann ich dir noch ungefähre Angaben der Arbeiterinnenzahl geben:
Ende Februar ca 7 Arbeiterinnen
Dann ging es auf 17 hoch (müsste iwo im Mai sein)
Danach auf knapp über 30 (hier ca. im Juli bis anfang August kamen auch die ersten toten Pygmäen dazu)
Jetzt sind es wie gesagt an die 70 Ameisen. Habe im Sommer allerdings auch kaum beheizt, denke auch Exoten tut ein wenig Pause mal gut.
Also hast du jetzt Meilensteine, die du überbieten kannst :D wünsche dir alles Gute dabei und würde mich freuen von deinem Voranschreiten zu lesen :)

Mir fällt gerade auf, dass ich kaum gute Bilder von ihnen habe. Vorallem keins von einem Major. Naja zum Trost ein paar Minors bei der Brutpflege.

Grüße
Quader
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#12 Re: Camponotus rufipes - Meine zweite Kolonie

Beitrag von BenVape » 5. November 2018, 02:22

Danke für die Infos, Quader :) :)

Naja, zu sehen war von meinen Rufis bislang praktisch nichts.
Hab mal versucht sie nachts zu beobachten, aber da waren sie entweder zu scheu bzw. zu clever weil sie mich doch bemerkt haben, oder sie hatten in der Nacht einfach keinen Hunger.
Das ist zwar schade, aber wie mir mehrfach bestätigt wurde völlig normal.
Wie schon erwähnt kann es ja auch sein dass sie nach der DHL-Odyssee erstmal eine Pause von unbekannter Dauer einlegen.
Insofern kann das leicht und locker bis Weihnachten dauern bis sich da eine Rufi mal wirklich blicken lässt.
Bis dahin bleibt mir leider nur die "undankbare Schattenseite" des Ameisenhalterlebens: Pflege, Fütterung, Kontrolle und Stromverbrauch für Heizung ohne dass im Formicarium was los wäre.
Und natürlich das Hoffen und Bangen dass es überhaupt was wird mit der Kolonie.
Aber so is das halt, da machsse nix. ;)

Also so ca. 6 Wochen Entwicklungszeit, das ist schon beachtlich.
Die M. barbarus haben so ca. 8 Wochen Entwicklungszeit, da wären die Rufis ja mal eben satte 2 Wochen schneller :eek:
Und ca. 8 Wochen von der gründenden Königin ohne Brut auf 7 Arbeiterinnen ist wirklich sehr schnell.
Da hab sogar ich schon von erheblich langsameren Entwicklungen gelesen.

Ja, die Polymorphie war natürlich mit ein Grund dass ich mich für C. rufipes entschieden hab.
Ist schon bei meinen Barbarinnen immer sehr interessant die stark unterschiedlichen Größen zu sehen und zu versuchen die größentechn. irgendwie einzuordnen :D

Schokoschaben stehen auch auf meiner Liste, aber noch lange nicht unmittelbar.
Denke mal bis zur und über die Winterruhe bleib ich bei den Drosophila hydei, im Frühjahr versuch ich mal wie Mehlwürmer ankommen, und wenn beide Kolonien sich gut entwickeln, dann vielleicht so Richtung (Spät)Sommer mal an Schokoschaben denken.
Gerade die M. barbarus gehen ja erst als größere Kolonie an größere Beute, Camponotus scheinen div. Haltungsberichten nach da etwas schmerzfreier zu sein.
Ist auch nachvollziehbar, M. barbarus kann einen gewissen Grundbedarf an Protein aus den Körnern decken, die eher Zucker- und Honigfressenden Rufis haben das nicht und sind quasi gezwungen jede sich bietende Proteinquelle zu nehmen.
Drum muss und will ich da schauen was meine Barbarinnen so annehmen, danach entscheidet sich dann was an Futtertieren gezogen wird.
Möchte halt gerne dass egal was an Futtertieren gezüchtet wird, dann auch von beiden Kolonien angenommen wird.

Das Foto ist schon beeindruckend, und erklärt mir einiges. :)
Wenn die wirklich dermaßen viel auf einmal speichern können, dann reicht ein kurzer Ausflug zum Napf ja lockerst für min. einen Tag, je nach dem ob und wie viel Brut meine Rufis haben.
Und dank Trophallaxis reicht es auch wenn nur eine kurz zum Napf krabbelt, sich vollpumpt und dann den Rest versorgt.
Das zu beobachten ist eher unrealistisch und braucht mehr Glück als alles andere.
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#13 Re: Camponotus rufipes - Meine zweite Kolonie

Beitrag von BenVape » 5. November 2018, 10:15

Mal schnell ein paar Fotos für euch :)
Leider ohne Ameisen.
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Links oben in der Ecke haben sie sich versteckt
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Nahansicht mit Nestalternativen
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#14 Re: Camponotus rufipes - Meine zweite Kolonie

Beitrag von Timmey91 » 5. November 2018, 10:57

Hey BenVape,

Kurze Frage zu deinen Nestalternativen:

Das RG was da rechts liegt, ist das nur vorne abgedunkelt? Sieht zumindest so aus. Also ich würde dir Raten es komplett abzudunkeln (z.B. halbe Toilettenpapierpappe drüber).
Wenn du ihnen ein Nest angenehm machen willst sollte es, meiner Meinung nach auch erstmal komplett abgedunkelt sein. Sie würden es auf jeden Fall eher als Alternative ansehen.
Wenn sie es dann einmal angenommen haben und sie sich dort eingenistet haben, hauen sie in der Regel auch nicht gleich ab wenn du dann mal drunter schaust. Die Wahrscheinlichkeit das sie dort einziehen ist auf jeden Fall höher wenn es wirklich dunkel ist.
Das kann aber trotzdem einige Zeit dauern bis sie sich dazu entscheiden. Da wirst du dann ab und zu mal nachschauen müssen um sicher zu gehen.

Nur mal so am Rande, und ich spreche nur aus meiner Erfahrung ;)

Liebe Grüße
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#15 Re: Camponotus rufipes - Meine zweite Kolonie

Beitrag von Serafine » 5. November 2018, 16:11

BenVape hat geschrieben:Also so ca. 6 Wochen Entwicklungszeit, das ist schon beachtlich.
Die M. barbarus haben so ca. 8 Wochen Entwicklungszeit, da wären die Rufis ja mal eben satte 2 Wochen schneller :eek:
Und ca. 8 Wochen von der gründenden Königin ohne Brut auf 7 Arbeiterinnen ist wirklich sehr schnell.
Da hab sogar ich schon von erheblich langsameren Entwicklungen gelesen.

Naja, die Entwicklungszeit ist nicht wirklich entscheidend für das Koloniewachstum, das hängt eher an der Gelegegröße. Meine C. barbaricus sind innnerhalb eines Jahres (März '17 zu März '18) von 4 auf weit über 1000 Arbeiterinnen explodiert und bei denen dauert allein die Verpuppungsphase 3-4 Wochen.
Mal schauen wie groß die Pakete nach einer Weile bei den C. rufipes werden, den Angaben der Shops vertraue ich da eh nicht mehr nachdem Saskias Camponotus raufoglaucus feae die "wenige hundert Arbeiterinnen" schon nach ein paar Monaten deutlich überschritten hatten.

Zumal mal bei Ameisen dank intensiver kryptischer Artbildung (verschiedene Arten, die praktisch exakt gleich aussehen und auch für Experten nur schwer zu unterscheiden sind) ohnehin nie wirklich sicher weiß, was man vor sich hat.

BenVape hat geschrieben:Möchte halt gerne dass egal was an Futtertieren gezüchtet wird, dann auch von beiden Kolonien angenommen wird.

Wenn dir das permanente Gezirpe nichts ausmacht wären Grillen/Heimchen eine gute Option. Die lassen sich recht wenig Aufwand gut züchten und sind bei den meisten Ameisen sehr beliebt. Mehlwürmer sind immer so Glücksache, die meisten meiner Ameisen mögen die leider garnicht (nicht mal die Puppen oder Käfer).

Im Sommer kann man auch sehr leicht Fliegenmaden züchten. Einfach etwas nehmen, was nicht zu sehr stinkt (Maultaschen eignen sich hervorragend), in einer Schüssel platzieren und vors Fenster stellen. Sobald ein paar Fleischfliegen ihre Eierpakete drauf abgelegt haben das ganze ausbruchssicher machen (Wassergraben oder luftdichter Deckel mit Belüftungsgitter), gelegentlich etwas befeuchten und ein paar Wochen später hat man hunderte Maden, die man abkochen, aussieben und einfrieren kann. Im Gefrierschrank eingetütet halten solche "Madenwürfel" ewig.

BenVape hat geschrieben:Wenn die wirklich dermaßen viel auf einmal speichern können, dann reicht ein kurzer Ausflug zum Napf ja lockerst für min. einen Tag, je nach dem ob und wie viel Brut meine Rufis haben.

Eher für eine Woche (wenn nicht gar mehr, je nach Brutmenge) :D

Timmey91 hat geschrieben:Das RG was da rechts liegt, ist das nur vorne abgedunkelt? Sieht zumindest so aus. Also ich würde dir Raten es komplett abzudunkeln (z.B. halbe Toilettenpapierpappe drüber).
Wenn du ihnen ein Nest angenehm machen willst sollte es, meiner Meinung nach auch erstmal komplett abgedunkelt sein. Sie würden es auf jeden Fall eher als Alternative ansehen.

Stimmt, es wird immer noch oft behauptet dass Ameisen kein rotes Licht sehen könnten, obwohl es mittlerweile mehrere Stundien gibt die das komplett widerlegen. Besonders bei helleren Verhältnissen können Ameisen rotes Licht sehr gut wahrnehmen und sogar verschieden Rotstufen unterscheiden (Ameisen mit größeren Augen sind da natürlich deutlich besser). Gerade nachtaktive Ameisen reagieren da recht empfindlich und ziehen schnell aus, wenn ihnen das Nest zu hell wird.
Kann aber durchaus auch sein, dass C. rufipes das RG einfach zu feucht ist und sie sich deswegen unter den Rindenplättchen eingenistet haben.
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#16 Re: Camponotus rufipes - Meine zweite Kolonie

Beitrag von Quader » 5. November 2018, 17:21

Hallo nochmal,

kann zur Brutentwicklung eigentlich nicht mehr viel ergänzen. Man muss allerdings natürlich noch bedenken, dass die erste Generation noch Pygmäen sind ... Und das Ganze später auch mal ne Woche länger dauern kann.
Übrigens schöne Anlage :) Hatte früher auch mal Kokosstreu gehabt, allerdings gehen da schwarze Ameisen etwas unter finde ich. Da hat ein hellerer Untergrund schon mehr Reiz finde ich. Gerade auch wegen den später vorkommenden roten Beinen. Aber das ist nun auch Geschmackssache.
Denke aber auf kurz oder lang werden sie schon noch ins Reagenzglas ziehen. Hoffe dann bekommst du sie auch öfter zu Gesicht :D

Grüße
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