Hallo Ameisenfreunde!

Nachdem ich jetzt meine einheimischen Arten eingewintert habe, bin ich doch etwas einsam^^ und ich dachte mir, ich könnte mich vielleicht in einer nicht so schwer zu haltenden, Exotischen oder Subtropischen Art versuchen.

Ich spiele schon länger mit dem Gedanken eine exotische Art zu kaufen.

Dann habe ich mal die Ameisenshops durchforstet und nach einer geeigneten Art gesucht. Dann habe ich diese Camponotus sp. aus Malaysia gefunden, hier der Link:

Apocrita Ameisenversand - Kolonie: Camponotus spec. (Malaysia) EXA-05

Was haltet ihr von dieser Ameisenart?
Ich finde sie superschön und auch von der größe her gefallen sie mir.
Es ist eine, nicht so schwer zu haltende, exotische Art.
Benötigt diese wirklich KEINE Winterruhe? Es steht zwar da, aber manche Halter, exotischer Arten gönnen ihren Kolonien trotzdem 2-3 Monate Winterruhe.

Auch preislich her ist diese Art wirklich interessant, ich als Schüler könnte mir z.B keine Myrmecia sp. leisten;), aber ich möchte auch gar keine^^.

Welchem Formikarientypen würdet ihr mir empfelen? Ich dachte an ein Wüsten- oder Tropenbecken und an ein Ytongnest.


Also, ich freue mich über jede Antwort, vielleicht hat ja sogar schon einer Erfahrungen mit dieser Art?!

Mfg

Michi

Hallo Michi!

Ich habe diese Camponotus sp. zwar noch nicht gehalten, aber was die Winterruhe angeht kann ich dir weiterhelfen. Sieh dir mal folgendes Klimadiagramm aus einer malayischen Region an:


Quelle: http://www.geographixx.de/dbklima/kualalumpur.gif


Wie du siehst liegt die Temperatur dauerhaft über 25°C und der Niederschlag ist in dem tropischen Gebiet auch dauerhaft hoch. Eine Winterruhe wäre also totaler Blödsinn, wenn "exotische" Ameisen von den Haltern in die Winterruhe geschickt werden, dann nur, weil sie diese auch in ihrer Heimat bekommen.
Ein Wüstenbecken ist natürlich auch völlig unangebracht, bei diesen klimatischen Verhältnissen ist ein Tropenbecken Pflicht. Als Nest würde ich ein Ytongnest empfehlen.

Viele Grüße, Darius

Hallo!

Danke dir Darius!
Echt spitze von dir ein Klimadiagramm rauszusuchen, darauf wäre ich nicht gekommen;).

Ich dachte auch eher an ein tropisches Becken, dies werde ich dann mit einem Ytongnest und tropischen Planzen,... versehen.
Als Bodengrund denke ich an Torf oder Pinienholzstücke.

Leider habe ich eben noch gesehen, dass oft die Gyne der Camponotus sp. nicht begattet ist. Komisch ist nur das 0-3 Arbeiterinnen enthalten sind, dann müsste die Gyne ja begattet sein, außer sie wurde "gepusht".
Es ist natürlich auch möglich, das immer nur 0 Arbeiterinnen vorhanden sind, wer weiß.

Ich denke ich werde eine Heizmatte unter das Becken legen, um somit die tropischen Temperaturbedingungen zu bekommen. Diese Matte werde ich wohl gegen Abend ausstecken und dann erst am nächsten Morgen wieder heizen^^.
Für die nötige Luftfeuchtigkeit bewässere ich den Boden, da muss ich halt etwas rumprobieren, wieviel Wasser für die richtige Feuchte verdunsten muss.
Aubruchschutz: Paraffinöl und Deckel aus Plexiglas, indem eine 10x10 cm Fläche mit Edelstahlgitter versehen ist.

Wenn noch jemand Idden für die Gestaltung oder Bedingungen hat, nur zu, ich wäre sehr dankbar .

mfg

Michi

Hi Michi,
zu Heizmatten gibts verschiedene Ansichten,ich bin da generell etwas vorsichtig. Sonst schau dir doch mal die Meinung von anderen in den Foren an.
Heizmatten trocknen den Boden sehr schnell aus. Bei deinem ersten Versuch mit tropischem Klima würd ich lieber mit einer Lampe heizen, da ist das ganze besser kontrollierbar. Mit Dimmer versehen, erlaubt dir das auch eine Abstufung der Temperatur während der Nacht.
Bei dem Klimadiagramm schließe ich mich Darius Vermutung zur Winterruhe an, es gibt ja keine zyklischen Nass-,Trocken-,Kalt- oder Warmzeiten.
Gruß,
Necturus

Hi Necturus!

Danke für deinen Ratschlag!
Wärmestrahler sind Grundsätzlich eine gute Sache, aber ich sehe darin das Problem, das durch die Hitze der Plexiglasdeckel schmelzen kann!
Ich habe bei meinem Camponotus ligniperda schonmal bemerkt, dass sie sich durch das warme Licht "angezogen" fühlen und richtung Lampe maschieren. Leider sind mir trotz gutem Ausbruchschutzes einige Arbeiterinnen entkommen:(.
Und einen Heizstein finde ich wegen dem Kabel total unpraktisch.

Ich hatte noch dieses "Wärmekabel" gesehen, auf welchen Prinzipien beruht das? Wie wird es angewendet und kann ich damit auf tropische Temperaturen heizen?

Vielen Dank

Mfg

Michi

Hallo,

also da kann ich Necturus nur Recht geben, Heizmatten sind Quatsch. Auch Wärmesteine kann ich nicht empfehlen. Am besten du kaufst dir erstmal ein 60er Glasbecken mit Glasabdeckung. Entweder nimmst du ein Aquarium und eine extra Glasscheibe, die du oben drauf legst oder ein Terrarium, wo du dann aber die Ritzen zwischen den Schiebetüren abdichten musst. Darüber dann 2 Leuchtstoffröhren - fertig. Dadurch wird auch die Temperatur hoch genug gehalten.
Bei Heizkabeln ist es ähnlich, wie mit Heizmatten. Da ist die Hitze eben nur auf eine Stelle kompensiert.

Gruß, Darius

Also wenn Dir schon Camponotus ligniperda trotz "gutem Ausbruchschutz"
entkommen, würde ich es erst mal sein lassen. Bei mir biegt sich keine Plexiglasscheibe. Ich benutze auch Spotts.

MFG
Michael

Hallo Michi,

ich finde Plexiglasscheibe völlig unbrauchbar in einem Tropenbecken. Plexiglas hat die Eigenschaft Wasser aufzunehmen und sich dann zu verformen. Da du warscheinlich in diesem Formicarium eine sehr hohe Luftfeuchte haben wirst, wird sich der Deckel im nu verformen. Ich würde entweder einen Deckel aus Aluprofilen, Glas und Aluminumgaze selber bauen, oder mir gleich ein fertiges Becken bei einem Onlineshop kaufen. Ich habe selber mit ein Becken gekauft und bin damit sehr zufrieden (30x20x20). Ich halte darin momentan eine Camponotus sericeus Königin. Die brauchen auch eine sehr hohe Luftfeuchte.

Rechne am besten einfach mal alles zusammen und schaue dann was dir lieber ist!