10.05.2007Der aktuelle Stand: ca. 35-40 Minorarbeiterinnen, 2 Mediaarbeiterinnen, 1
Königin, 5
Puppen, 8
Larven, viele Minilarven und Eier.
In den letzten Wochen sind sehr viele Arbeiterinnen geschlüpft, alleine in der letzten Woche ca. 10 Stück.
Wie ich ja angekündigt hatte, zähle ich die Minorarbeiterinnen nichtmehr genau mit und gebe nurnoch eine Schätzung ihrer Anzahl ab. Mittlerweile sind derer so viele, dass 1-2 Arbeiterinnen nichtmehr in's Gewicht fallen. Wenn aus den letzten 5 vorhandenen
Puppen Arbeiterinnen geschlüpft sind, werden es wahrscheinlich über 40 Minorarbeiterinnen sein.
Dank des kräftigen Zuwachses werden bereits 2 Kammern des Nests benutzt. Kammer 1 ist die meistgenutzte und dient sowohl der
Brut als auch der
Königin als Unterkunft. Kammer 2 wird meistens von 5-6 Arbeiterinnen besetzt, aber auch die
Königin hält sich oft in der Kammer auf. Kammer 2 dient besonders zum Lagern und Zerkleinern von eingetragenen Futtertieren.
Hier zwei aktuelle Bilder aus Kammer 1:
Was gibt es neues?Die Aktivität tagsüber ist weiterhin minimal. Ganz selten ist mal eine Arbeiterin am Honigwasser. Auch nachts wird das Nest nicht verlassen, solange es eine Lichtquelle gibt. Erst in absoluter Finsternis kommen die Arbeiterinnen heraus, dann sind aber gleich 4-5 am furagieren. Es macht Spaß sie dann zu beobachten, leider kann ich das nicht oft. Sobald Licht angemacht wird, sind die Ameisen sofort wieder im Nest verschwunden.
Ausnahmen sind Fütterungen nahe am Nest. Dann kommen die Arbeiterinnen sogar tagsüber heraus, allerdings sehr vorsichtig.
Wählerisch was das Futter angeht sind sie auch. An Mehlwürmern wird nur etwas herumgekaut. Eingetragen oder richtig verwertet werden sie aber nicht. Mehlwurmpuppen dagegen werden angenommen, vorausgesetzt man legt sie nahe genug am Nest ab und schneidet die
Puppe in 2 Hälften.
Hier ein Beweisfoto:
Eingetragen wurde dennoch nur eine Hälfte der Mehlwurmpuppe
Am liebsten werden weiterhin abgekochte Fliegen angenommen, das gilt übrigens für alle meine Ameisenarten.
Vor Kurzem bot ich meinen
Camponotus substitutus gegen 16 Uhr eine große Fliege nahe am Eingang an.
Es dauerte zwar ein wenig, aber gegen 17 Uhr gab es rege Aktivität.
Die Fliege wurde bearbeitet, ins Nest getragen und dort gänzlich verwertet. Ein Media übernahm hier die "Zerstückelungsarbeit". Tagelang wurden die Überreste der Fliege beleckt, um auch jedes bisschen Nahrung zu nutzen. Die
Chitin-Ãœberreste flogen dann aus dem Nest:
Ich denke ich kann nun auch mit Sicherheit sagen, dass sich die Kolonie im neuen Becken sehr wohl fühlt, auch der Ytong scheint ihnen zu taugen.
Was mich sehr wurmt ist, dass sie immernoch so katastrophal auf die leichtesten Erschütterungen reagieren. Selbst wenn ich nur Honigwasser wechsel, rennt die gesamte Kolonie panisch durch den Ytong, die
Brut mit sich schleppend. Die
Königin rennt zum Eingang und verharrt dort aufgeregt. Egal wie vorsichtig ich bin, ich kann es nicht ändern...
Aus diesem Grund und da sich
Camponotus substitutus so rasant vermehrt, greife ich - wie schon berichtet - nur einmal in der Woche ein. Ich hoffe, das schont die Ameisen etwas.
D.h. aber auch: Es gibt nur einmal wöchentlich Fütterung (2 Mehlwürmer, 1 Mehlwurmpuppe, 1 Fliege, frisches Honigwasser). Auch das Ytongnest wird nur einmal in der Woche befeuchtet. Das scheint den Ameisen allerdings zu genügen. Viel Feuchtigkeit benötigen sie nicht.
Da ansonsten nicht viel passiert ist, und die Beobachtungen sich fast nur auf das Nest beschränken, kann ich nicht mehr erzählen. Ihr merkt ja, dass ich mich schon in dieser Aktualisierung oft wiederholt habe!
Ich hoffe, dass mit steigender Arbeiterinnenzahl nun auch die Außenaktivität am Tage beginnt. DANN gibt es sicher viel neues zu berichten.
Mein Bericht wird - sollte nichts Spannendes passieren - erst Ende Juli fortgeführt. Ich hoffe bis dahin ist die Kolonie groß und mutig genug, um sich auch im Licht zu zeigen.
Bis dahin!