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Darwin und die Schöpfung: Neues Buch von R. Dawkins

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Herkules
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#17 AW: Darwin und die Schöpfung: Neues Buch von R. Dawkins

Beitrag von Herkules » 17. August 2012, 10:42

NuEM hat geschrieben:Das kommt auf die Auslegung der jeweiligen Schöpfungsgeschichte an. Wie sich das Leben durch Mutation, natürliche Auslese, genetischem Fluss und genetischer Drift im Laufe der Zeit verändert ist gut bekannt und in der Evolutionstheorie umfangreich erklärt. Da sich Löwen nicht sowohl aus ihren Urahnen entwickelt und gleichzeitig fertig von einem Schöpfer in die Welt gesetzt worden sein können, gibt es hier in der Tat Potential für einen Konflikt.

Evolution (von lat. evolvere, ausrollen) ist die Entwicklung des Lebens durch Gesetzmäßigkeiten. Gott, die Erstursache alles Seins, hat der Materie eine Gesetzmäßigkeit (Programm, Information, Wirkkraft) mitgegeben, wodurch sie sich selber organisieren kann, wie es z.B. bei der Kristallisation und Polymerbildung geschieht.
Biblisch wird ein Evolutionsprozess im Schöpfungsbericht begründet, wenn es heißt: "sie soll Grünes hervorbringen" (Gen 1,11), und so "brachte die Erde grünes Grün hervor". Auch dem Wasser gebietet Gott, wenn es heißt: "es solle wimmeln von lebendigen Wesen", und schließlich heißt Gott die Erde "lebendige Wesen hervorzubringen" (Gen 1,24). Das bedeutet, dass Gott als Erstursache durch die Erde als Zweitursache wirken kann und wirkt.
Dies bestätigt die klassische christliche Lehre, indem sie sagt, Gott schafft nicht nur das Sein, sondern auch das Wirken. Er gibt der Schöpfung nicht nur das Dasein, sondern auch das Wirken.
Gott hat biblisch gesehen somit eine Gesetzmäßigkeit in die Materie gelegt. (Vgl. Gen 1,1)


NuEM hat geschrieben:Das ist eine unbewiesene Behauptung deinerseits.

Du bist hier eine Beweisführung schuldig nicht ich ;)


NuEM hat geschrieben:Ach ja? All die Details haben die Autoren wohl aus purem Spaß an der Freude hinzugefügt. Mir zumindest erschließt sich nicht, was man behalten, und was man da weglassen darf. Eventuell könntest Du mir deinen magischen Dekoderring mal ausleihen, dann mache ich mir selbst ein Bild.


Die aramäische/ hebräische eigene Schreibweise des jüdischen alten Testamentes könnte man eine bildliche Ausdrucksprache nennen.
Nur weil wir heute diese Schreibweise nicht verstehen............
Die auf sieben Tagen beruhende Schöpfungszeit fusst auf der Zahl 7.
Die Zahl sieben ist die Zahl der Vollständigkeit.
(die schöpfung ist gut).
"Adam" heisst übersetzt "Erde", der "erste Mensch"
"Eva"----"Frau", "Fruchtbarkeit"
Div. Ereignisse werden mit Verdoppelungen ausgeführt um ihre Wichtigkeit zu verdeutlichen, sowie Zahlen im alten Testament gekoppelt immer eine Bedeutung haben.
Die Frage ist immer: Was wollte uns der Schreiber in der damaligen Epoche möglichst verständlich sagen?
Das ist die Herausforderung damit man Schlüsse ziehen kann, genauso wie z.B Jakobs Ringen mit Gott.
(Hier lediglich auf das AT geschlossen)


Falls das Thema wirklich interessiert kann man sich darüber bilden.
Einfach meckern gehört nicht dazu.

Vielleicht ist es bisher nicht aufgefallen, aber Darwin bezieht sich auf die Prozesse der Evolution und nicht auf die Entstehung von Leben.
Die Vernunft kann erkennen, dass Materie sich nicht selber organisieren kann.
Nur Leben kann Leben weitergeben.
Darwin war ein besserer Christ als manche denken.



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NIPIAN
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#18 AW: Darwin und die Schöpfung: Neues Buch von R. Dawkins

Beitrag von NIPIAN » 17. August 2012, 10:47

Hoi,


sollten ab 12 Uhr weitere PNs mit religösen Streitgesprächen auftauchen, wird das Thema grundgereinigt! Ich weise hier auf die Forenregeln hin.

In den ersten beiden Beiträgen geht es um das Thema der Evolutionstheorie in einem Buch. Es ist ausschließlich angesprochen worden, dass darin der Kreationismus plakativ behandelt wird. Es geht hier um das Buch!

Sämtliche persönliche Einstellungen zu Religion sind hier zurückzustellen, oder in einem eigens dafür erstellten Thema auszuleben. Ob man will, oder nicht, die eigene Religionszugehörigkeit in diesem Thema ist off-topic!



Gast
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#19 AW: Darwin und die Schöpfung: Neues Buch von R. Dawkins

Beitrag von Gast » 17. August 2012, 11:48

Es freut mich, dass hier eine so rege Diskussion entsteht! Und noch mehr freut mich, dass einige hier tatsächlich Dawkins (und anderen Lesestoff) kennen, die Bücher gelesen haben!

NuEM (post # 10) hat die Sache ja sehr ausführlich und zutreffend erläutert.

In Kurzform möchte ich nur ein paar Bemerkungen einstreuen, z.B. zum Unterschied von Wissenschaft und Religion:
ZWEIFEL sind Sünde in der Religion. Wer an den Aussagen seiner Religion zweifelt, glaubt nicht.
ZWEIFEL sind Tugend in der Wissenschaft. Nur durch ständiges Infragestellen dessen, was man glaubt zu wissen, gibt es Fortschritt. Daher bezeichnet die Wissenschaft ihre Erkenntnisse in aller Regel als Theorien. Theorien können bestätigt oder widerlegt, oder bei neuen Erkenntnissen jeweils entsprechend modifiziert werden. Das unübersehbare Ergebnis von Wissenschaft und Forschung ist neben der Mehrung des Wissens auch der gewaltige praktische Nutzen, von dem wir alle zehren. Man denke nur z.B. an die Medizin.

Warum gibt es so viele Religionen/ Bekenntnisse/ Sekten?
Welche verbreitet die richtige Lehre, die richtigen Dogmen? Natürlich die, zu der man selbst gehört. Und die anderen liegen alle falsch? – Mir ist es nicht möglich eine Entscheidung zu treffen, eine Antwort zu finden!

Welche Erkenntnis bringt uns die Annahme eines Schöpfers? - Dawkins hat es im „Gotteswahn“ sehr deutlich zum Ausdruck gebracht: Die Frage nach der Entstehung des Weltalls und nach der biologischen Evolution wird einfach eine Etage weiter gereicht und lautet dann: Gibt es einen Schöpfer des Schöpfers? Und einen Schöpfer dieses Schöpfers? – ad infinitum.

Ich stimme Mitsch (#15) zu: Dieser Thread darf keinesfalls in Streit und persönliche Anfeindung ausarten!
Für sehr wichtig halte ich, dass jeder für sich entscheiden darf, ob er/sie gläubig sein will, und welcher Religion er sich verbunden fühlt.
Für verboten halte ich jegliche Form von Mission in dem Sinne, dass man einem anderen seine Überzeugung, seinen eigenen Glauben, aufdrängen möchte, ihn überreden möchte, dass die eigene Überzeugung die bessere, überlegene sei. Nur daraus entsteht Zwietracht bis hin zur Todesstrafe für „Ungläubige“ und zum Krieg. Das kennt man ja zur Genüge.

Wissenschaft und Religion halte ich persönlich für unvereinbar (das ist meine ganz persönliche Überzeugung), zumindest dann, wenn die eine auf die andere Einfluss nehmen möchte. Mit einer sauberen Trennung fährt man wesentlich besser.
Ein absolutes no go ist die Verunglimpfung der jeweils anderen Überzeugung. So versuchte hier kürzlich jemand, die Gesamtheit der Wissenschaftler, past and present, als Lügner zu bezeichnen, mit einer hingeworfenen Bemerkung zur „Evolutionslüge“. Vielleicht eine Retourkutsche auf den Dawkins-Titel „Die Schöpfungslüge“. Aber das ist nicht der ursprüngliche Titel von Dawkins (s. Startpost), sondern ein vermutlich vom Verlag gewählter „Aufreger“.

Eine Lüge ist eine bewusste Falschaussage, die i.d.R. einem eigensüchtigen Zweck dient. Der Schöpfungsgedanke ist ein früher Erklärungsversuch für nach damaligen Maßstäben Unerklärliches. Der Kreationismus ist eine moderne Fortführung dazu. Die Evolutionstheorie ist ebenfalls nichts anderes als ein Versuch, die Fakten und Beobachtungen aus unserer Umwelt zu erklären, verständlich zu machen. Das Dawkins-Buch erläutert, weshalb die Evolutionsforschung sehr viel wahrscheinlichere Ergebnisse vorlegt.

Der besondere Vorzug von „Die Schöpfungslüge“ besteht m. E. darin, dass der Leser Schritt für Schritt in die Methodik des Erkenntnisgewinns in der Wissenschaft eingeführt wird. Nur die biologische Evolution beginnt ja mit dem ersten „lebenden“ Molekül (das Stoffwechsel hat, wächst, sich fortpflanzt …); die „Schöpfung“ muss mit der Entstehung des Weltalls beginnen, ganz wie in der Bibel (Gott schuf Himmel und Erde…), und so muss auch die Wissenschaft eine Erklärung für die Entstehung von Materie, Galaxien, die Ausdehnung des Universums usw. liefern. Wie man zu der Theorie des Urknalls gekommen ist, das lässt sich bei Dawkins nachlesen, auch wenn unser Vorstellungsvermögen nicht ausreicht, sich einen punktförmigen Zustand des Universums auszumalen.

So, jetzt ist das doch mehr geworden, als ich beabsichtigt hatte. Vielleicht hilft es doch dem einen oder anderen etwas weiter.

MfG,
Merkur

PS: Schnell noch vor der Sperrstunde posten; Korrekturen evtl. später! :)



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Sobek
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#20 AW: Darwin und die Schöpfung: Neues Buch von R. Dawkins

Beitrag von Sobek » 17. August 2012, 17:29

Nur eine kurze Zwischenfrage an Merkur... du schreibst:
"ZWEIFEL sind Tugend in der Wissenschaft."


Ist es aber nicht so, dass es auch in der Wissenschaft sehr häufig zum Ausschluss und, nennen wir es halt mal so, Mobbing von Leuten kommt, die andere Theorien vertreten und am Bestehenden zweifeln? Man hört diese Standardgeschichte ja öfters. Wissenschaftlicher A sagt das, alle anderen sagen er liegt falsch. Jahre später stellt sich heraus A war der einzige der Recht hatte.

Ich hoffe du verstehst was ich meine!

Das soll keine provokante Frage sein. Ich meine das durchaus ernst, da man dies eben öfter als Argumentation hört, und ich denke, du als Wissenschaftlicher kannst mir vielleicht sagen, ob da was dran ist oder nicht, da ich keine Ahnung davon habe, was hinter den Kulissen auf den Instituten, Universitäten und Forschungseinrichtungen so abläuft.

Lg, Georg


Dabei seit 2003 :)

ford prefect
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#21 AW: Darwin und die Schöpfung: Neues Buch von R. Dawkins

Beitrag von ford prefect » 17. August 2012, 18:00

Ich würde sagen, die Tugend des Zweifelns in der Wissenschaft steht einfach in ständigem Konflikt mit dem Ego und dem Erfolgshunger der Wissenschaftler, die lieber ihre (vermeintlich richtigen) Erkenntnisse vermarkten wollen und sich nicht eingestehen können oder wollen, dass sie einen Fehler gemacht haben oder von falschen Tatsachen ausgegangen sind.

Im von dir Geschilderten, Sobek, ist der Zweifelnde am Ende der Gewinner, wenn nicht seine Person, dann doch seine Überzeugung. Zurück bleiben am Ende die, welche ihn ausgeschlossen oder ignoriert haben.

Sollte bewiesen werden, dass der Zweifler unrecht hatte, wird er aus der Suche nach seinem eigenen Fehler lernen und eventuell sogar weitere Indizien entdecken, die für die zuvor angezweifelte Theorie sprechen.

Vorraussetzung dafür sind eben nicht nur Zweifel an den Ergebnissen anderer, sondern auch an den eigenen. Wer einen objektiven, kritischen Blick auf die Fakten hat, wird am ehesten auf die Wahrheit, oder, etwas weniger absolut formuliert, auf die plausibelste Theorie stoßen.

Soweit mein Verständnis und meine Meinung dazu. Aber Merkurs Statement würde mich auch mal interessieren.

LG, ford prefect



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Dr.Manhattan
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#22 AW: Darwin und die Schöpfung: Neues Buch von R. Dawkins

Beitrag von Dr.Manhattan » 17. August 2012, 18:12

Da das Thema ja jetzt etwas umfassender Behandelt wird, wollte ich einfach mal eine tolle Seite und dort vorallem ein geniales Video verlinken.
http://www.evolution-of-life.com/de/beobachten/video/fiche/o-as-origin.html
Sehr einfach, aber dennoch komplex erklärt, wie das leben auf der Erde entstand. Die Grundsätzlichen Vorgänge sollten wohl auchschon recht junge Interessenten verstehen allerdings bietet der Film sogar Stoff für Leute mit Bio/Chemie Lk ^^ und das finde ich durchaus beeindruckend


Interpunktion und Orthographie meiner Texte sind frei erfunden. Eine Übereinstimmung mit aktuellen oder ehemaligen Regeln wäre rein zufällig
und ist nicht beabsichtigt.

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Javis
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#23 AW: Darwin und die Schöpfung: Neues Buch von R. Dawkins

Beitrag von Javis » 17. August 2012, 19:02

Hallo
Ich habe lediglich geschrieben was meine Persönliche Meinung zu diesem Thema ist.
Ich wollte weder jemanden verletzten, beleidigen noch zu nahe treten.
Ich hatte hier auf eine ehrliche vernünftige Diskussion gesetzt.
Leider sehe ich ein das dem nicht so ist.
Ich möchte nur anmerken das jeder Mensch das recht auf Religions und Meinungsfreiheit hat.
LG Javis


Das größte Vorbild in der Ameisenhaltung sollte die Natur sein, dann kann man nicht viel falsch machen.

Camponotus Haltungsbericht, Diskussionsthread-camponotus-ligniperdus Baubericht: Naturformikarium

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#24 AW: Darwin und die Schöpfung: Neues Buch von R. Dawkins

Beitrag von Herkules » 17. August 2012, 19:42

Dr.Manhattan hat geschrieben:Da das Thema ja jetzt etwas umfassender Behandelt wird, wollte ich einfach mal eine tolle Seite und dort vorallem ein geniales Video verlinken.

Nunja.
Wie aus toter Materie Leben entstehen kann, konnte leider auch das süsse Molekül nicht erklären.;)
Aber anscheinend sind Viele vom Irrtum befallen das evolutionäre Prozesse und Entstehung des Lebens das Gleiche sei?
Gruss sascha



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