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Die Erbsenblattlaus - Ein Tier fĂŒr die Ameisenhaltung?!

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Insektenjack
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#9 Re: Die Erbsenblattlaus - Ein Tier fĂŒr die Ameisenhaltung?!

Beitrag von Insektenjack » 19. Februar 2015, 17:30

Im Bezug auf die Frage was eine Kolonie macht wenn sie von jeglicher Kohlenhydratquelle abgeschnitten ist/wird, wĂŒrde ich gerne den Jelly-Thread zitieren.
http://www.ameisenforum.de/jellys-t53461-8.html

Ausgewertet worden ist, wie lange das Sterben sÀmtlicher Arbeiterinnen unter den jeweiligen Versuchsbedingungen dauert.

Die SchlĂŒsse der Studie:
1. Eine DiĂ€t aus hoher Protein- und niedriger Kohlenhydratzufuhr reduziert die Dauer des Überlebens von Arbeiterinnen auf bis zu ein Zehntel.
2. Die Verringerung der Überlebenszeit ist hauptsĂ€chlich auf die erhöhte Proteinzufuhr, denn auf den Mangel an Kohlenhydraten zurĂŒckzufĂŒhren.
3. Bereits eine eintĂ€gige BeschrĂ€nkung auf eine hohe Proteinzufuhr reduziert die Dauer des Überlebens auf lange Sicht um bis zu 20% zur Vergleichsgruppe (Achtung: es geht um den Sterbeprozess der Arbeiterinnen, nicht um die Vermehrung wenn Brut vorhanden ist!).


Könnte es somit sein, dass die Lebensdauer der Individuen durch zu wenig oder keine Kohlenhydrate verkĂŒrz wird und somit auch die gesamte Kolonie kĂŒrzer lebt? Aber ein paar Jahre sollten Lasius niger genĂŒgen um sich fortzupflanzen?!

Hat jemand Erfahrungen ob man eine Kolonie nur auf Basis von Proteinen halten kann?
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trailandstreet
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#10 Re: Die Erbsenblattlaus - Ein Tier fĂŒr die Ameisenhaltung?!

Beitrag von trailandstreet » 19. Februar 2015, 23:39

Um mal bei unseren bekannten Lasius zu bleiben. Die sind ja gute Allrounder. Ich glaube auch, dass sie gerade deswegen so erfolgreich sind. Lasius flavus verhÀlt sich ja in der Haltung auch wie Lasius niger, wenn hier WurzellÀuse fehlen.
Somit glaube ich auch, dass sie fĂŒr dieses Experiment am geeignetsten sind.



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Sajikii
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#11 Re: Die Erbsenblattlaus - Ein Tier fĂŒr die Ameisenhaltung?!

Beitrag von Sajikii » 20. Februar 2015, 09:12

Ich denke auch, man sollte auf jeden Fall eine robuste Art wĂ€hlen, die BlattlĂ€use im Standartprogramm fix dabei hat. Lasius vermehrt sich widerum sehr schnell, eine Blattlauskolonie sollte dementsprechend an GrĂ¶ĂŸe gewinnen, um wirklich die Versorgung gewĂ€hrleisten zu können (außer man versucht wirklich parallel noch ameisenfreundliche Pflanzen zu integrieren). Wahrscheinlich wĂ€re eine Myrmica sp. Kolonie da etwas "entspannter"?

Lasius flavus ist und bleibt fĂŒr mich noch ein kleines RĂ€tsel. Man bedenke nur, was fĂŒr eine leichte Beute sie an der OberflĂ€che sind. Bei meiner Freilandbeobachtung gab es noch nie einen Fall, wo flavus mal sich auf offener FlĂ€che wehren konnte - sie wird einfach abgeschlachtet. Daher wird sie wohl auch nie eine Blattlausherde bewirtschaften können, weil es genug Gegner gibt, die sie davon abhalten. Vlt. unterschĂ€tze ich das alles und die WurzellĂ€use sind doch öfter zu finden als angenommen.
In der Haltung geht es wohl aber bestimmt...

Um aber nochmal auf die BlattlĂ€use zurĂŒck zu kommen... wie oft habt ihr das schon erlebt, dass eure Zimmerpflanzen von BlattlĂ€usen befallen werden? Ich denke da gerade an die beliebte Ficus sp. Pflanzen, die "fangen" sich ja oft ganze Herden und sind gewiss ameisentauglich. Vlt. muss man sich keine Herden kaufen? Ich denke, eine Ă€ltere Pflanze, die schon dicke StĂ€mmchen hat und etwas verholzt ist, hat mehr Ausdauer als irgend ein krautiges Pflanzerl. Wenn man die Pflanze mit gezielter DĂŒngung und gewissen BrĂŒhen stĂ€rkt, sollte sie doch die kleinen Sauger dulden können. (Die Erbsenblattlaus geht wohl nur auf saftige Bohnenpflanzen, die bald mal das Handtuch werfen?)

Bin gerade am grĂŒbeln... womöglich starte ich heuer oder nĂ€chstes Jahr ein Ficus benjamini Projekt mit meinen Ameisen. Da diese GrĂŒnderkolonien erst an GrĂ¶ĂŸe zunehmen mĂŒssen, kann die gewĂŒnschte Blattlausherde auch mal kleiner sein. Mal schaun.



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#12 Re: Die Erbsenblattlaus - Ein Tier fĂŒr die Ameisenhaltung?!

Beitrag von trailandstreet » 20. Februar 2015, 12:19

Stimmt, ein BĂ€umchen wĂ€re wohl besser geeignet. Solche BlattlĂ€use findet man auch leicht mal draußen und kann ihn ggf damit impfen.



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swagman
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#13 Re: Die Erbsenblattlaus - Ein Tier fĂŒr die Ameisenhaltung?!

Beitrag von swagman » 20. Februar 2015, 15:45

Na viel Spaß dabei, die richtigen LĂ€use aus den ĂŒber 850 Arten zu finden. :D
Ernsthaft, viele LĂ€use haben spezielle Wirtspflanzen und siedeln nicht einfach mal so auf eine Zimmerpflanze um. Da wird man wohl warten mĂŒssen bis der Ficus von selbst besiedelt wird.
Hab selber schon erfolglos versucht Pflanzen in einem Tropenbecken mit LĂ€usen zu besiedeln. Die sind aber alle ausnahmslos ziellos im Becken rumgeirrt und schließlich gefressen worden oder einfach verhungert.
Eventuell funktioniert es besser mit SchildlÀusen? Zumindest hÀtte ich da schon wieder welche an meinen Zimmerpflanzen. Honigtau auf dem Fensterbrett verrÀt auch diese Untermieter.

Was die WurzellĂ€use bzw. SchmierlĂ€use angeht, die hat es in rauen Mengen. Das reicht locker fĂŒr Ameisen. Die finden sich auch in Nestern von Lasius niger oder Serviformica Arten.
Und dann gibt es ja noch viele andere Insekten und deren Larven welche Honigtau produzieren.



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Sajikii
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#14 Re: Die Erbsenblattlaus - Ein Tier fĂŒr die Ameisenhaltung?!

Beitrag von Sajikii » 20. Februar 2015, 17:45

... wie oft habt ihr das schon erlebt, dass eure Zimmerpflanzen von BlattlÀusen befallen werden? Ich denke da gerade an die beliebte Ficus sp. Pflanzen, die "fangen" sich ja oft ganze Herden und sind gewiss ameisentauglich.

Sehr oft :D Daher? Nicht selber suchen, sondern die richtigen Insekten selber anfliegen lassen! Ob da jetzt BlattlÀuse oder SchildlÀuse kommen, ist egal, beides ist möglich. Bei Ficus benjamini konnte ich schon alles mögliche an Pflanzensaugern entdecken, von daher sollte das wirklich gut klappen. Einfach im Sommer raus stellen und warten :p.
Man kann aber gerne seine Pflanzen impfen, indem man von einer anderen Pflanze (selbe Art) die Pflanzensauger entnimmt ;) ^^

Was die WurzellĂ€use bzw. SchmierlĂ€use angeht, die hat es in rauen Mengen. Das reicht locker fĂŒr Ameisen.

Ich kann mir vorstellen, dass sie nicht ĂŒberall, aber immer so gebietsweise vorkommen.
Ich hab' in meinem Berufleben als Gartengestalter schon wirklich viel umgegraben und ausgegraben, aber WurzellĂ€use fand ich vlt. zweimal!? Daher meine Überlegungen!

Ja stimmt! Lustig wÀren ja auch die neu in Mitteleuropa eingeschleppten Metcalfa pruinosa (kleine Zikade), die ordentlich Honigtau produzieren soll. Aber finde die mal :D

Naaa, witziges Thema!



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