Beitrag
von Boro » 8. Oktober 2013, 16:47
Die Ansicht "Ameisen brauchen Kohlehydrate nur für die eigene Ernährung und Proteine ausschließlich für die Larvenaufzucht" muss man etwas relativieren:
Ich habe vor kurzem bei meinen Camponotus piceus und Camponotus lateralis im Garten beobachtet, dass sie Kohlehydrate (Ahornsirup u. Honig) völlig ignorieren! Proteine in Form von toten Spinnen etc. werden aber noch eingtragen. Jetzt könnte man sagen, ja, Camponotus überwintert mit Larven und die brauchen noch Proteine.
Gestern habe ich anlässlich eines Spazierganges einige Nester von F. fusca, F. cunicularia und F. rufibarbis kontrolliert:
Die beiden ersten Arten haben bei uns keine Brut mehr (alle Formica spp. ĂĽberwintern ohne Brut), bei F. rufibarbis konnte ich in einigen Nestern noch reichlich Brut in Form von Puppen entdecken. Also gibt es bei Serviformica (und Formica sp.) keine Brut in Form der zu fĂĽtternden Larven mehr.
So weit so gut, aber wieso tragen dann Waldameisen und die Serviformica-Arten noch immer Proteine in Form von toten Insekten etc. ein?
Das lässt nur einen Schluss zu: Auch die Arbeiterinnen ernähren sich in geringerem Maße von Proteinen und füllen jetzt offenbar ihre Fettreserven auf. Kohlehydrate bekommen sie noch immer von ihren Läusekolonien. Also Nahrungsmangel ist für dieses Verhalten nicht der Grund.....
L.G.Boro