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Diskussionsthread zu Christoph´s Messor barbarus Haltungsbericht

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Imilius
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#25 AW: Diskussionsthread zu Christoph´s Messor barbarus Haltungsbericht

Beitrag von Imilius » 21. Januar 2011, 21:04

Hi Christoph!

Tut mir leid für deine Kolonie. Ich fand deinen Haltungsbericht recht gut und es ist schade, dass dieser nun zu Ende ist. Wirst du es noch einmal mit dieser Art versuchen, Christoph?

Gruß Imilius



Christoph
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#26 AW: Diskussionsthread zu Christoph´s Messor barbarus Haltungsbericht

Beitrag von Christoph » 21. Januar 2011, 21:37

Hey, danke für die Anteilnahme!

Nachdem die letzte Arbeiterin verstorben ist, hatte ich alle Hoffnung auf die letzten Larven gesetzt. Nach und nach verschwanden jedoch die Larven bis nur noch eine übrig war. Diese entwickelte sich dann zur Puppe. Die Puppe wurde dann auch immer dunkler und ich dachte, dass es bald Nachwuchs geben würde. Leider stellte sich dann irgendwann herraus, dass sie Puppe wohl abgestorben war. Ich habe dann noch einige Fütterungsversuche unternommen aber dann die Königin, da sie keine Eier mehr legte, etwa im September in die Winterruhe geschickt und dabei gehofft, dass es im nächsten, also diesem Jahr mit dem Nachwuchs klappt. Leider ist die Gyne heute wohl entgültig verstorben.

In der Zwischenzeit habe ich Lasius niger Königinnen, etwa 6 Stück, gesammelt und mit ihnen "geprobt", also wie ich am besten die Gründungsphase gestalte, damit sich die Kolonie gut entwickelt. Eine der Königinnen ist leider "verschimmelt", die anderen fünf haben es geschafft und haben nun reichlich Nachwuchs und auch einiges an Puppen mit in die Winterruhe gebracht.

Aus meinen Versuchen und dem ersten Gründungsversuch mit den M. barbarus habe ich nun folgendes herrausgelernt:

Ruhe ist bei der Gründung sehr sehr wichtig und kann gar nicht groß genug geschrieben werden. Außerdem wäre es besser gewesen, die Meisen nicht gleich in die große Arena zu setzen, da ich dort nicht so gut auf die kleine Kolonie achten kann, bzw die Wege zum Futter auch zu lang wurden und weil sich die Meisen wohl auch etwas Unwohl in der "weitläufigen" Umgebung fühlten. Alles zusammen führte wohl zum Puppenfraß seitens der Königin, was dann auch zum Kolonietot führte.

Ja, ich würde gerne wieder eine M. barbarus Kolonie halten, da ich jetzt nach einer Saison viele Anfangsfehler abgestellt habe. Ich habe die Arena und das Nest vollkommen neu aufgebaut und gerade im Nestbereich deutliche Verbesserungen gegenüber den alten Nestblock erreicht. Ebenso habe ich die Arenagestallung neu überdacht und habe dort für die Meisen eine etwas "naturgeträuere" Umgebung geschaffen in der ich jetzt auch kleine Tillandsien wachsen lasse.

Wie ihr vllt schon in meinen Flohmarkttread gelesen habt, suche ich nach einer M. barbarus Kolonie, die ich gerne gegen meine L. niger Kolonie tauschen würde, aber falls jemand nicht tauschen will, würde ich sie auch einfach kaufen ;)

Sobald bei mir wieder "etwas krabbelt" gibts auch ne neuen Haltungstread mit Fotos meiner Umtgestallungen und allen neuen Neuerungen.

Derzeit arbeiter ich übrigens an einer Miniarena für meine L. niger, damit sie etwas auslauf nach der Winterruhe bekommen. Versuche mich gerade an einem Art "Antcube-Nachbau".

Abschließend kann ich vllt nochmal für alle Anfänger, bin ja selber noch einer, etwas wichtiges loswerden:

Ruhe ist, wie ich schon geschrieben habe sehr wichtig, wichtiger ist aber denke ich, sich nicht unterkriegen zu lassen von Rückschlägen oder anderen Missgeschicken, die einfach am Anfang passieren und über die man später nur den Kopfschüttelt. Diese eine Ameisensaison in der ich um die M. barbarus Königin gekämpft habe und in der ich an L. niger "üben" konnte, war sehr lehrreich, sodass ich jetzt hoffentlich mit einer neuen Kolonie richtig durchstarten kann.



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Hawksfire
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#27 AW: Diskussionsthread zu Christoph´s Messor barbarus Haltungsbericht

Beitrag von Hawksfire » 21. Januar 2011, 21:40

Christoph hat geschrieben:Ruhe ist, wie ich schon geschrieben habe sehr wichtig, wichtiger ist aber denke ich, sich nicht unterkriegen zu lassen von Rückschlägen oder anderen Missgeschicken, die einfach am Anfang passieren und über die man später nur den Kopfschüttelt. Diese eine Ameisensaison in der ich um die M. barbarus Königin gekämpft habe und in der ich an L. niger "üben" konnte, war sehr lehrreich, sodass ich jetzt hoffentlich mit einer neuen Kolonie richtig durchstarten kann.


Weise Worte!
Und nicht immer ist der Halter schuld am Unglück, manchmal ist auch einfach die Kolonie oder die Gyne zu schwach (siehe deine verschimmelte Lasius Gyne).

Kopf hoch und viel Glück bei deiner nächsten Königin!

lg Hawki


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Erne
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#28 AW: Diskussionsthread zu Christoph´s Messor barbarus Haltungsbericht

Beitrag von Erne » 21. Januar 2011, 23:28

Doch, Messor sp. benötigt schon Insekten, wenn gleich auch nicht so viele. Körner enthalten nicht genügend Proteine, um die volle Legeleistung der Königin ausschöpfen zu können.
Christian, eine interessante Beobachtung kannst Du mehr darüber berichten? Hast Du diese Art selber gehalten oder sind das nur Deine Vermutungen? Körner kommen mehr als 15 % Eiweiß enthalten, ein Mehlwurm bringt es auch nicht auf vielmehr. Christoph bist nicht der Einzigste, gehöre selber auch immer wieder mit dazu der diese Art nicht jedes Mal durchbekommt. Bringt jetzt auch nichts da lange nachzutrauern. Nehme die gemachten Erfahrungen mit und versuche es erneut, es lohnt sich diese Art zu halten. Grüße



DermitderMeise
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#29 AW: Diskussionsthread zu Christoph´s Messor barbarus Haltungsbericht

Beitrag von DermitderMeise » 22. Januar 2011, 00:09

Hallo Christoph,
Hawksfire hat geschrieben:Kopf hoch und viel Glück bei deiner nächsten Königin!

Erne hat geschrieben:Nehme die gemachten Erfahrungen mit und versuche es erneut, es lohnt sich diese Art zu halten.

Das sehe ich genauso! :)

Dann noch eine Ergänzung zur Gründung: Die läuft bezogen auf die Jahreszeiten bei Messor barbarus ein wenig anders als bei Lasius niger - die Gynen vergraben sich nach dem Schwarmflug im Herbst und überdauern den Winter meistens/immer (?) ohne Nachwuchs. Nach der kühlen Überwinterung geht ziemlich schnell und sie legen dann Eier - im Optimalfall: Wie du hier nachlesen kannst, hatte ich auch einige Ausfälle unter meinen Messorgynen im Winter, die ich mir nicht erklären kann; die Gynen wurden alle gleich gehalten.



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Imilius
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#30 AW: Diskussionsthread zu Christoph´s Messor barbarus Haltungsbericht

Beitrag von Imilius » 22. Januar 2011, 15:01

Erne hat geschrieben:Christian, eine interessante Beobachtung kannst Du mehr darüber berichten? Hast Du diese Art selber gehalten oder sind das nur Deine Vermutungen? Körner kommen mehr als 15 % Eiweiß enthalten, ein Mehlwurm bringt es auch nicht auf vielmehr.


Hallo Erne!

Ich konnte vor Jahren eine interessante Beobachtung machen.

In Marokko habe ich einer Messor sp. Wurststückchen angeboten. Ich wollte einfach mal wissen was passiert. Kurze Zeit später eilten viele Messor Arbeiterinnen jeder Größe aus dem Nest und versuchten die Nahrung in Sicherheit zu schaffen. Die Wurststückchen waren sehr beliebt.

In der Umgebung war auch eine andere Ameisenart vertreten, die schließlich die Nahrungsquelle auch entdeckte. Ich bin mir nicht sicher, vielleicht war es die Gattung Lasius. Sie sah Lasius niger sehr ähnlich, nur war sie ein kleines bisschen kleiner, sehr schnell und sehr aggressiv. Nächstes Jahr werde ich versuchen Fotos zu machen, um sie genauer zu bestimmen.

Als sie die Nahrungsquelle und die Messor sp. entdeckte, entbrannte ein heftiger Kampf. Obwohl die Messor Art Majoren hatte, verlor sie den Kampf. Die Messor sp. zogen sich schließlich zurück und überliessen den kleinen schwarzen Ameisen die Nahrungsquelle.

Die Strategie der kleinen schwarzen Ameisen war bemerkenswert. Sie bissen den Messor Arbeiterinnen immer wieder auf die Beinchen, bis sie nicht mehr richtig gehen konnten. Sie waren einfach zu schnell für die Messor sp.

Diese Messor sp. hatte für Wurst wohl großes Interesse. Ob jetzt jede Messor Art Interesse für "Wurst" hat, ist nicht zu beantworten, da die Natur immer voller Überraschungen steckt.

Gruß Imilius



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