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Diskussionsthread zu Harpegnathos venator von fehlfarbe

Diskussions- und Frageforum für bestehende Haltungserfahrungen.
fehlfarbe
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#17 AW: Diskussionsthread zu Harpegnathos venator von fehlfarbe

Beitrag von fehlfarbe » 17. August 2011, 14:57

Hi Isi,

ich denke da waren einfach ein paar Milben im Substrat oder Futter. Irgendwie kommen sie wohl immer mit rein. Zumindest schienen die Futtertiere nicht (stark) befallen zu sein. Die kontrolliere ich immer optisch und Stichprobenartig mit der Kamera, bevor ich sie ins Formi werfe.
Das seltsame ist, dass diese Milben, die an den Ameisen sitzen wirklich erst seit dieser bzw. letzter Woche sichtbar sind und dass es gleich so viele sind.
Daher glaube ich ja auch nicht, dass die hohe Todesrate durch die Milben zustande kommt, da die ja erst seit kurzem zu sehen sind.


Hi Henning,

unter "Biosa Pet" finde ich nur ein Mittel, dass gegen Tiergerüche helfen soll und auf manchen Seiten wird es auch als Nahrungsergänzung angeboten :confused:


Ich habe auch mit riverjack geschrieben,da er die selben Probleme mit seinen Harpegnathos venator hat(te). Er hat mir erlaubt die Nachricht hier noch mal öffentlich rein zu setzen. Vielleicht hilft es ja noch jemand anderen, der die gleichen Probleme hat.

Hallo fehlfarbe,

also das scheinen mir die gleichen Milben zu sein, die ich auch hatte.
Ich denke, das sind die Nymphenstadien von den Kugelmilben, welche an Abfällen und Ausscheidungen der Ameisen fressen. Da sie bevorzugt am Kopf und den Mundwerkzeugen sitzen, vermute ich, dass sie als Kommensalen (Mitfresser) leben und die Ameisen allenfalls indirekt schädigen.

Ich halte meine Tiere mittlerweile in einem Becken mit feuchtem Bodengrund, in dem das Nest ebenerdig eingegraben ist. Die Luftfeuchtigkeit ist entsprechend hoch und die Beckenscheiben sind mit Kondenswasser bedeckt. Der Bodengrund wurde vorher nicht sterilisiert. Er besteht als unterste Schicht aus ca 5 cm Seramis (zum Befeuchten) und darauf eine Schicht von ungefähr 2-3 cm aus feuchtem Torf (steht schon seit zwei Jahren im Freien). Beimpft habe ich das Becken mit weißen tropischen Springschwänzen und dem, was im Torf lebt. Diese sind eine gute Konkurrenz zu den Milben.

Der Bodengrund wird von den Arbeiterinnen gerne als Baumaterial fürs Nest verwendet, was sie mittlerweile auch massiv umgestaltet haben. Sie leben also sozusagen in einem selbst gestalteten und ausgebauten Ytong-Nest. Das hat allerdings den Nachteil, dass ich die Kolonie nur noch sehr schlecht überprüfen und beobachten kann.

Gelegentlich sterben auch bei mir mal Arbeiterinnen.
Aber was die Milben betrifft meine ich, dass sie rückgängig sind seit das Nest und die Arena gut mit Springschwänzen besetzt sind.
"Puppenmord" konnte ich auch keinen mehr feststellen, seit ich die Temperatur deutlich erhöht habe. Sie liegt derzeit ständig bei 24°C-28°C. Seither entwickeln sie sich und schlüpfen.

Leider konnte ich jedoch noch keine neue Arbeiterin entdecken. Bei mir wurden in den letzten Wochen nur Königinnen und wenige Männchen großgezogen.
Aber neue Arbeiterinnen kann man auch kaum entdecken, da sie sich farblich fast nicht von den alten Arbeiterinnen unterscheiden lassen (betrifft zumindest die Geschlechtstiere).

Also ich würde Dir empfehlen, sie in einer deutlich feuchteren und wärmeren Umgebung zu pflegen. Bei mir schien das jedenfalls zu helfen. Seither sind die Ameisen auch täglich außerhalb des Nestes beim Jagen zu beobachten.

Ich hoffe, dass Dir meine Ausführungen weiterhelfen.
Wenn Du möchtest, dann kannst Du die Nachricht gerne auch in den Diskussionsthread setzen.

LG, riverjack



Eine Heizfolie für das Nest habe ich mir zum Glück schon vor ein paar Tagen bei Conrad bestellt. Die müsste ich bald im Laden abholen können.
Ich werde jetzt noch Ausschau nach tropischen Springschwänzen halten und die Feuchtigkeit nun doch erhöhen.
Ich hoffe, dass das der richtige Weg ist und sich die Kolonie wieder aufrafft :)



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Isi
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#18 AW: Diskussionsthread zu Harpegnathos venator von fehlfarbe

Beitrag von Isi » 17. August 2011, 16:31

Hallo fehlfarbe,

nochmal kurz zur Bekämpfung der Milben.
Ich habe im letzten Jahr "Vita Biosa" -bezogen über Versandapotheke- ausprobiert. Es hat den Ameisen zumindest nicht geschadet bzw ich habe in diesem Jahr keine Milbenprobleme mehr.

Gruß, Isi



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Moriquendi
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#19 AW: Diskussionsthread zu Harpegnathos venator von fehlfarbe

Beitrag von Moriquendi » 19. August 2011, 01:10

Hey fehlfarbe,

ich hoffe für Dich und die Kolonie, dass durch die veränderten Parameter endlich die Brut überlebt und die Kolonie anwächst. Viel Erfolg dabei!


per aspera ad astra

fehlfarbe
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#20 AW: Diskussionsthread zu Harpegnathos venator von fehlfarbe

Beitrag von fehlfarbe » 19. August 2011, 01:17

Hi Isi,

von "Vita Biosa" habe ich auch schon im Zusammenhang mit Milbenbekämpfung gelesen. Damit ist auch wirklich dieses "probiotische Darmpflege" Zeugs gemeint? Wie kommt man eigentlich darauf so etwas ins Formicarium zu geben? :D
Falls sich das Milbenproblem nicht bessern sollte und die Viecher wirklich den Tieren schade, werde ich es auf jeden Fall mal probieren!
Scheint ja dem "Biosa Pet", das Gummib4er erwähnt hat, sehr ähnlich zu sein.



Hi Moriquendi,

vielen Dank, ich hoffe auch, dass sich wieder alles zum Positiven entwickelt.



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Ossein
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#21 AW: Diskussionsthread zu Harpegnathos venator von fehlfarbe

Beitrag von Ossein » 19. August 2011, 01:23

Hallo fehlfarbe,

Du weisst hoffentlich, dass ich Dir alle Daumen drücke, dass es Deinen Schützlingen bald besser geht.
Ob das allerdings mit den Asseln und Springschwänzen gelingt halte ich für fraglich. Insbesondere, da Du ja zu Recht sagst, dass sie mit den Milben um die Futterreste konkurieren. Das könnte dazu führen, dass vllt. doch eher die Brut angegriffen wird, oder?

Ein anderer Aspekt ist der, dass ich nicht zu viel ändern würde, wenn Du Dir gerade unsicher bist, ob alles in Ordnung ist. Schnell werden die Faktoren zu unübersichtlich und man kann dann eben nicht mehr mal eben Faktoren ändern, bzw. Fehlentwicklungen auf eine Ursache zurückführen.

Hat swagman* mal dazu Stellung bezogen, was er in solch´ einem Fall täte?

LG, Ossein.

*Ist mir klar, dass er arg auf australische Ponerinen konzentriert ist, aber ich habe das Gefühl, dass er Tipps hätte, was Milbenbefall u.ä. angeht...



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#22 AW: Diskussionsthread zu Harpegnathos venator von fehlfarbe

Beitrag von fehlfarbe » 19. August 2011, 14:42

Hallo Ossein,

ich glaube nicht, dass die auch an die Brut gehen, zumindest habe ich bisher noch nichts dergleichen lesen und bei meinen Springschwänzen beobachten können. Aber man weiß ja nie, was bei Futtermangel so passieren kann.

Du meinst, ich sollte es erst mal bei dem geänderten Klima belassen und weiter beobachten, bevor ich die nächsten Schritte (Springschwänze, evtl Vita Biosa) ergreife?
Klingt eigentlich logisch, da man ja sonst, wie du schon sagtest, den Ãœberblick verliert wie welcher Faktor die Ameisen (auf Dauer) beeinflusst.


Ich wollte mich eben bei den Haltungsbedingungen etwas an riverjack orientieren, da er ja genau die gleichen Probleme hat bzw. hatte und bei ihm scheint das feuchtere und wärmere Klima + Springschwänze ja nun ganz gut zu funktionieren.



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swagman
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#23 AW: Diskussionsthread zu Harpegnathos venator von fehlfarbe

Beitrag von swagman » 19. August 2011, 17:11

Hey, hab auch schon anderes gehalten ausser Australier. Zum Beispiel Harpegnathos venator und H. saltator.^^

Bei mir sind damals keine Milben aufgetreten, zumindest nicht optisch auffällig. Allerdings sind dann bei dem Halter der meine Kolonie übernommen hat Milben aufgetaucht, ob die aber schon in geringer Zahl bei mir in der Kolonie gelebt haben oder erst beim neuen Halter eingewandert sind, lässt sich nicht mehr ermitteln.

Jedenfalls habe ich meine Kolonien ziemlich trocken gehalten. Die Arena sozusagen Staubtrocken mit gelegentlichen Sprühen und beim Nest waren nur einige wenige Kammern etwas feucht. Brut wurde aufgezogen und die Kolonie entwickelte sich recht gut.
Wichtig war nur ausreichend Futterinsekten zu bieten, da sonst kaum Brut aufgezogen wurde.

Milben konnte ich bei ver. Myrmecia Arten mit Vita Biosa erfolgreich bekämpfen, die behandelten Völker sind bis heute frei von Milben.
Bei diesem Mittel ist Milchsäure enthalten als Wirkstoff gegen Milben. Imker verwenden z.B. 15% Milchsäure zur Bekämpfung der Varroamilben. Ich würde das auch mal testen, sollte ich noch mal Milben entdecken.
Asseln und Springschwänze können vorbeugend eingebracht werden, wirken sich aber meiner Beobachtung nach bei einem Milbenbefall nicht signifikant auf deren Bestand aus. Da lässt sich mit einer trockeneren Haltung oft mehr erreichen, was aber wiederum den Asseln uns Springschwänze nicht gut bekommt.

Solltest du dich entschließen die Milben aktiv zu bekämpfen, dann sollte auf jeden Fall das gesamte Substrat ausgetauscht werden. Ausserdem sollte das Becken wenn möglich gründlich gereinigt werden und fals machbar auch das Nest. Vita Biosa oder andere Milchsäure-Mittel sollten auch auf die Ameisen und die Brut gesprüht werden um richtig zu wirken. Am besten die Ameisen für einen Tag in eine möglichst luftdichte Plastikbox setzen und sie dort behandeln. Aber nicht ersäufen, nur leicht einsprühen. Auch die Wände des Behälters benetzen, die Milben versuchen abzuwandern und ertrinken dann in den Tröpfchen. Darum auch möglichst Luftdicht, damit sozusagen dieses "Kondenswasser" über einige Stunden erhalten bleibt.
Becken und Nest einsprühen und auch das neue Substrat mit dem Mittel behandeln. Die Milchsäure stinkt zwar zum Himmel, wird aber von Mikroorganismen sehr schnell abgebaut(die stinken sicher auch ihren Teil bei) so dass der Geruch bald wieder verschwindet.

Übriges, hab ich bei einigen meiner Ameisenvölker(größere Arten) Raubmilben(Dutchy´s)eingesetzt um zu testen was passiert. Diese Völker waren frei von Milben, den Raubmilben stand also ausser Staubläusen und Springschwänze kein Futter zur Verfügung.
Ergebniss: Nichts!
Man könnte also auch mal versuchen diese bei einem Milbenbefall einzusetzen ohne Angst haben zu müssen, dass die Ameisen eventuell angegangen werden.
Folgende Benutzer bedankten sich beim Autor swagman für den Beitrag:
Dameise



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#24 AW: Diskussionsthread zu Harpegnathos venator von fehlfarbe

Beitrag von fehlfarbe » 21. August 2011, 16:42

Hi swagman,

vielen Dank für die Infos!

Besonders die Erfahrung mit den Raubmilben klingt sehr erfolgversprechend.

Der Milbenbefall ist zum Glück erst mal zurück gegangen, aber falls die Milben doch irgendwann die Oberhand gewinnen sollten, werde ich wohl mal die Raubmilben testen. Die scheinen mir zumindest der einfachste Weg zu sein, wenn sie den Ameisen nichts tun.



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