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Diskussionsthread zu Myrmecia pavida Haltung

Diskussions- und Frageforum für bestehende Haltungserfahrungen.
Erne
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#49 AW: Diskussionsthread zu Myrmecia pavida Haltung

Beitrag von Erne » 23. Oktober 2008, 21:48

Gehe auch davon aus das Dein neues Nest reichlich überdimensioniert ist.
Das deshalb Arbeiterinnen sterben, sehe ich nicht so.
Die Aufzucht von Geschlechtstieren interpretiere ich so, es nicht viel mehr an Arbeiterinnen zu erwarten.
Ein weiterer Ansatzpunkt, wie sieht es mit Ruhephasen aus?
Meine verhalten sich zurzeit auch nicht gerade, wie es mal war.
Aus meiner Sicht liegt es nicht an der Temperatur oder Feuchte.
Früher gab es bei mir bei diesen angesprochenen Haltungsbedingungen auch Schwankungen,
wobei keine Auswirkungen auftraten.

Grüße



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swagman
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#50 AW: Diskussionsthread zu Myrmecia pavida Haltung

Beitrag von swagman » 24. Oktober 2008, 20:10

Hallo.

@ EastGate
Ich kann nur Schätzen, denke aber die Volksgröße liegt so bei knapp 200. Jungköniginnen dürften etwa um die 20 im Nest sein. Aber diese beteiligen sich durchaus auch bei der Brutpflege. Zumindest konnte ich beobachten, dass sie auch Futtereier legen und an die Larven verfüttern.
Männchen werden nach und nach aus dem Nest gebracht und getötet. Das macht also nicht viel aus.

@ Erne
Ja, die Info mit der Nestgröße kam leider etwas zu spät.^^ Hab auch nichts gefunden was auf die zu erwartende Größe des Volkes hindeuten würde. Die wenigen Angaben zu anderen Arten sind bei dieser artenreichen Gattung auch nicht sehr nützlich.
In gewissen Sinne leisten wir hier ja Pionierarbeit.
Ruhephasen? Na ja, wie berichtet wurden im Sommer keine neuen Eier gelegt. Deshalb sind im Moment auch nur Larven im Nest, welche aus den ersten Eiern seit dieser Zeit geschlüpft sind.
Allerdings dauert die Entwicklung ziemlich lange. Vermutlich weil es in meiner Wohnung trotz Heizung recht kühl werden kann.
Letztes Jahr hab ich sie im Winter kühl gehalten. Aber durch die Pause, welche sie jetzt im Sommer eingelegt haben bin ich etwas verunsichert. Immerhin wäre es in Australien ja Winter gewesen.
Gehe auch davon aus das Dein neues Nest reichlich überdimensioniert ist.
Das deshalb Arbeiterinnen sterben, sehe ich nicht so.

Ich vermute die Arbeiterinnen haben nur ihre natürliche Lebenserwartung erreicht. Irgendwann müssen sie ja sterben.
Nur, sterben gerade auch Arbeiterinnen bei meinen M. desertorum Volk. Da dieses Volk noch sehr klein ist, kann es kaum Alter der Tiere liegen. Hier vermute ich eine zu trockene Haltung.
Momentan verändere ich dort die Haltungsparameter, dennoch sind auch diese Woche wieder zwei Tiere verstorben.
Ich hoffe das bei den M. desertorum das sterben aufhört. Ansonsten muss ich über einen Zusammenhang bei beiden Völkern nachdenken. Und diese Vorstellung gefällt mir nicht sonderlich.

Na ja, letztlich bleibt nur Abwarten übrig. Das Nest werde ich aber aus praktischen Gründen durch ein anderes austauschen. Im Moment ist der Pflegeaufwand für das große Nest zu hoch. Als Berufstätiger, welcher auch mal in Urlaub fahren will, muss man sich da schon auch Gedanken machen.^^

Ich danke euch jedenfalls für eure Anteilnahme. Schließlich bin ich auch kein geborener Myrmecia Experte. Muss mir genauso alles selber beibringen und bin deshalb ganz froh mich mit anderen Halter größerer Völker austauschen zu können.



Erne
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#51 AW: Diskussionsthread zu Myrmecia pavida Haltung

Beitrag von Erne » 24. Oktober 2008, 21:14

In gewissen Sinne leisten wir hier ja Pionierarbeit.

Ja da kann ich dir nur zustimmen.
Da es bei Dir nicht nur eine Kolonie betrifft, könntest du mit Deiner Vermutung recht haben, das es Gemeinsamkeiten gibt.
Hast Du im Bereich Futter etwas verändert?

Grüße



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swagman
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#52 AW: Diskussionsthread zu Myrmecia pavida Haltung

Beitrag von swagman » 24. Oktober 2008, 21:42

Das Futter ist immer noch das gleiche. Honigwasser, Heimchen und Mehlwürmer.

Wobei die M. desertorum gerade keine Proteine annehmen, da sie nur Puppen und Eier haben.
Die M. pavida dagegen weigern sich gerade Heimchen zu nehmen. Diese werden nur getötet und in der Arena liegen gelassen. Spinnen und Fliegen, welche sich in meine Wohnung verirren, werden aber sofort an die Larven gelegt. Auch Mehlwürmer biete ich ab und zu an. Diese werden auch genommen.
Meine M. chrysogaster ist in der Winterruhe und hat keine Brut. Dort starb bisher auch kein einziges Tier. Auch diese bekommen den selben Honig, die selben Heimchen(die kleinsten aus der Box) und kleine Mehlwürmer. Natürlich wird gerade kein Protein benötigt.

Milben oder dergleichen konnte ich nicht entdecken.
Lediglich kleine silbrig/graue Springschwänze? leben in jedem Becken. Diese vermehren sich zur Zeit auch recht gut. Jedoch konnte ich sie noch nie an den Ameisen oder der Brut entdecken, sondern nur an Futterresten. Sie sitzen in den engen Ritzen in den Nestern, bevorzugt an den feuchten Stellen. Zudem ertrinken immer etliche der Viecher im Honigwasser.



Erne
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#53 AW: Diskussionsthread zu Myrmecia pavida Haltung

Beitrag von Erne » 25. Oktober 2008, 22:51

2 Jahre, wenn ich deinen Bericht verfolge, könnte hinkommen, dass sie ihr natürliches Lebensalter erreicht haben und sterben.
Kann keine Informationen darüber finden, wo die natürliche Lebenszeit dieser Ameisen liegt.
Deine Beobachtungen sind da ein erster Anhaltspunkt, was in der Haltung möglich ist?
Sorge bereitet mir dabei, dass es nicht nur eine Kolonie mit den Sterbefällen betrifft?

Ist vielleicht etwas weit hergeholt, für mich bedeutet es nach Gemeinsamkeiten zu suchen.

Grüße



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#54 AW: Diskussionsthread zu Myrmecia pavida Haltung

Beitrag von moglie » 26. Oktober 2008, 23:38

Hallo,

im Zusammenhang mit Mehlwürmern habe ich bei Myrmecia schon von vielen Todesfällen gehört, vielleicht solltest du diese mal weg lassen. pavida nimmt bei mir gerne Fliegen und teilweise auch Heimchen, "desertorum" lieber Heimchen.
Hatte vor kurzen auch eine starke Sterberate bei einer unbestimmten/unbekannten Art (wahrscheinlich pilosula Gruppe) ein Umsetzen auf ein anderes Substrat schaffte hier Abhilfe.


MfG



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#55 AW: Diskussionsthread zu Myrmecia pavida Haltung

Beitrag von swagman » 27. Oktober 2008, 20:00

Hallo und danke für eure Unterstützung.

@ Erne
Daten dazu sind in der Tat kaum zu finden.
In "The Ants“ gibt es jedoch einige wenige Angaben die etwas Licht ins Dunkle bringen.
Für folgende Arten liegen die Lebenszeiten von Arbeiterinnen aus Labornestern vor:
Myrmecia gulosa: 1.3 – 2.4 Jahre,
M. nigriceps: 2.1 – 2.4 Jahre,
M. nigrocincta: 1.1 – 1.3 Jahr,
M.pilosula: 1.1 – 1.6 Jahre und
M. vindex: 1.4 – 2.6 Jahre.
Ich vermute daher, dass auch M. pavida Arbeiterinnen eine Lebensspanne in diesen Zeiträumen erreichen. Von daher könnte es hier tatsächlich nur am Lebensalter der Tiere liegen. Die letzten 4 Tage starb kein Tier mehr.


Bei den M. desertorum war bis heute früh (etwa 5 Tage) ruhe, ich hatte schon die Hoffnung es ist überstanden, doch dann die herbe Enttäuschung beim morgendlichen Kontrollblick. Gleich 3 Tiere lagen tot bzw. sterbend im Becken.

Inzwischen bin ich die Haltungsbeobachtungen der M. desertorum noch einmal durchgegangen und mir sind folgende Dinge aufgefallen:
Das Sterben begann mit dem Schlüpfen der ersten Arbeiterinnen bei mir.
Die Königin und ihre 9 Arbeiterinnen hab ich mit Larven bekommen, die Puppen haben den Transport nicht überstanden.
Die Puppenruhe der vor kurzen geschlüpften Tiere dauerte ungewöhnlich lange mit 7 Wochen.
Seit diese Tiere geschlüpft sind kommt es eben zu diesem sterben, aber auch zu einer auffälligen Verhaltensänderung.
Seither sind auch am Tag immer einige Arbeiterinnen im Becken unterwegs. Zuvor sind sie erst nach Einbruch der Dunkelheit aus dem Nest gekommen.
Auffällig ist auch wie sich die Tiere bewegen. Es schient irgendwie steifbeiniger und langsamer als bei den anderen. Nicht jede bewegt sich so, machen rennen auch recht flott durchs Becken, eben "normal".
Sie wirken auch völlig desorientiert. Sie reagieren kaum auf Störungen und laufen immer wieder ihre Schleifen.
Wäre interessant ob es diese Tiere sind, welche später sterben. Vielleicht Markier ich mal welche.
Kam es zu einer Schädigung dieser Tiere während der Aufzucht?

Im Moment sind noch 6 Puppen im Nest, welche aber aus Eiern stammen die bei mir gelegt wurden. Leider weiß ich nicht wann sich diese Verpuppt haben. Auch frischgeschlüpfte Larven sind gerade vorhanden.

@ moglie
Hm, ich füttere zwar auch meine M. chrysogaster, bei welchen keine sterben mit Mehlwürmern, aber gut, ich lasse sie mal weg. Bei Mehlwürmern hab ich schon bei der Reptilienhaltung schlechte Erfahrungen gemacht. Könnte also was dran sein.
Hast du es schon mal mit Schaben probiert? Wäre vielleicht ein guter Mehlwurm Ersatz.
Fliegen sind so eine Sache, hab mal Versuche mit Eigenzuchten gemacht, aber auf Dauer war das nichts. Vielleicht bestell ich mir mal die Goldfliegen, welche als Puppen verkauft werden. Wenn es sich einrichten lässt, dass die nur in Portionen Schlüpfen wäre es auch eine gute Alternative. Müsste sich mit Kühlschrank eigentlich machen lassen.



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#56 AW: Diskussionsthread zu Myrmecia pavida Haltung

Beitrag von moglie » 28. Oktober 2008, 00:26

Wie gesagt, habe bei Myrmecia schon öfter gehört, dass sie Mehlwürmer nicht vertragen. Mich wundert, dass die Chrysogaster überhaupt Mehlwürmer nehmen, habe ich bei meinen noch nie versucht.
Das Verhalten der Desertorum hört sich für mich ganz nach dem "sterben durch Mehlwurm" an (Frag auch mal Hr. Kalytta dazu, der kann dir bestimmt auch was dazu sagen). Würde hier auf jeden Fall die Mehlwürmer absetzen, ausserdem würde ich das Becken wechseln, das kann auch nicht schaden.
Schaben habe ich auch schon mal versucht zu füttern, werden aber meist nicht so gerne genommen und sind bei einem Bedarf auch zu teuer, ich beschränke mich mitlerweile auf Heimchen und Fliegen.
Ich verfütter sehr viele Fliegen, einfach die Maden, mit etwas Sägespänen in eine mit vielen Luftlöchern versehene Heimchendose geben (es darf sich keine Feuchtigkeit bilden), dann wartet man so lange bis die ersten Fliegen schlüpfen und stellt sie dann in den Kühlschrank. Wenn man Fliegen braucht, nimmt man die Dose 1-2 Tage vorher aus dem Kühlschrank, die Fliegen fangen dann innerhalb von kurzer Zeit an zu schlüpfen. Vor dem verfüttern die Dose am besten wieder für ein paar Stunden in den Kühlschrank stellen, die Fliegen sind dann fast bewegungsunfähig. Uaf diese Weise verfütter ich ca. 0,5-1 Liter Maden im Monat.

MfG



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