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Erbsenblattläuse - Zuchtanleitung

Themen über andere Insekten und Spinnentiere.
Miles
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#17 AW: Erbsenblattläuse - Zuchtanleitung

Beitrag von Miles » 10. Oktober 2009, 15:07

Hat schon jemand erfahrungen gemacht?

So eine Zucht müsste man ja ich gut einem Monat aufbauen können (*wild spekulier*)...

Gibts schon Bilder, Berichte, ect. von einer funktionierenden implementierung in eine Ameisenkolonie?

Möchte selbst damit anfangen, aber werde vor der Winterruhe warscheinlich nicht mehr dazu kommen...

mfg


Halte:Messor cf. capitatus (* April 2012) -> Infos und Bilder dazu auf http://milesweb.at
Myrmica Rubra († Juni 2011)

MurofNesiema
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#18 AW: Erbsenblattläuse - Zuchtanleitung

Beitrag von MurofNesiema » 23. Januar 2012, 22:09

[Edit:]Aha zum Glück sind nicht alle Leerzeichen zeilen etc einfach verlorengegangen beim posten sowie 5. :( What the Hell. habs so gut repariert wies ging. gehe jetzt schlafen.


Bitte nicht gleich verprügeln wenn ich jetzt etwas falsches sage :) Zeitbedingt bin ich unterirdisch wenig aktiv im Forum.
Soviel ich weis gab es mehrere Versuche sowie kleinere Teilerfolge. Jedoch noch nie eine auf dauer stabil funktionierende Blattlaus + Ameisen koexistenz im privaten Haltungsbereich.

Die Probleme sind zwar alle theoretisch lösbar aber einfach durch ihre Anzahl zu vielschichtig vermute ich.
1. Die Ameisen wandern in die Erde oder Töpfchen der Pflanzen.
2. Schimmelbildung auf dem immerfeuchten Bodengrund der Pflanzen.
3. Die pflanzen sterben durch die Läuse oder werden zumindest in mitleidenschaft gezogen und müssen somit ständigt erneuert werden. Bei größeren pflanzen (die Erde bräuchten in der dann wiederum die Ameisen hocken extrem ungünstig).
4. Die Läuse sind wählerisch. Sie können nicht saugen sondern lassen sich von der Pflanze "vollpumpen" unbeaufsichtigter Kurzurlaub jeh nach Koloniegröße unmöglich.
6. Nebst Ameisenpflege an sich musst du wöchentlich neue Pflanzen heranzüchten. Einmal vergessen und das wars jeh nach dem mit den Blattläusen.
7. Ãœberpopulation.
usw. usw.

Eine Idee von mir war einmal eine Art "Rotationssystem" in welchem:
Die Blattläuse ausserhalb der Arena gezüchtet werden.
Es werden ausserhalb der Arena mittelgroße Wirtspflanzen herangezogen.
Durch eine Öffnung in der Arena wird der Obere teil einer der Wirtspflanzen eingeführt, so, dass sich der Topf ausserhalb und das Grünzeug innerhalb der Arena befindet.
Der trickreiche teil kommt erst noch, nämlich die Öffnung dicht zu bekommen :D aber dazu nacher.
Nun kommen ausreichend aber nicht zuviele Blattläuse auf die Pflanze und werden hoffentlich von den Ameisen genutzt. Nach einer gewissen Zeit wird die Pflanze einfach abgeknipst und eine neue Pflanze durch die Öffnung eingeführt.

Die Battläuse merken dann ziemlich schnell, dass von der auf der sie sitzen nichtsmehr kommt und wechseln zur neuen. Die tote alte kann entnommen werden.

Die Öffnung:
Der Schwachpunkt dieser zugegebenermaßen komplizierten Idee. Das loch kann auf der innenseite zusätzlich mit Öl gesichert werden aber das hält logischerweise weger Geschlechtstiere der Ameisen noch Geschlechtstiere der Blattläuse auf.
Deswegen muss die Pflanze mit einer art flexiblen Dichtung versehen werden. Also z.B. ein Schaumstoffquadrat oder ähnliches. Es muss die Pflanze fest umschließen und von aussen an die Arena klebbar sein(Tesa).

Das absolute Optimum wäre natürlich die Pflanzen immer direckt von jung an durch ein Loch in einer Folie oder ähnlichem wachsen zu lassen so dass sie dieses im ausgewachsenen Zustand voll ausfüllen und direckt, luftdicht in diesem Fall, angeklebt werden können (Tesa).
Oder man macht die Lücke zwischen Pflanze und plastik/schaumstoff/korkplatte rum mit Silikon dicht :D

Problem:
Das Loch in der Arena muss so groß sein dass die Pflanze eingeführt werden kann. Jeh nach Modell aber machbar.


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Scarvia Ny-Mand
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#19 AW: Erbsenblattläuse - Zuchtanleitung

Beitrag von Scarvia Ny-Mand » 23. Januar 2012, 23:03

Ich wollte es ja auch mal versuchen, bin aber bis heute nicht dazu gekommen. Einzig Erbsen hab ich schon erfolgreich gesät, ist jetzt aber auch keine Kunst. xD

Zum Problem mit der Erde, ich wollte meine Pflänzchen einfach wie auch von Silke vorgeschlagen auf Filterwatte halten. Das hatte ich schonmal probiert, die Pflänzchen gehen dort sehr gut an und überleben dort auch eine ganze Weile und das ohne Nährstoffzugabe. (Leider sind meine Photos bei einem Festplattencrash eingegangen, sonst hätt ich mal ein Bild von den Pflänzchen nach einiger Zeit eingestellt >.> )
Die Pflänzchen gehen wie du selbst schon sagtest ja voraussichtlich durch die Läuse eh ein, weswegen es letztlich egal ist, dass die auf der Watte vermutlich ebenfalls nicht lange überleben. Ergo könnte man sich hier die Erde komplett sparen und das die Ameisen in helle, nasse Watte ziehen halte ich für unwahrscheinlich. Gerade die Filterwatte ist ja sehr "locker" und lichtdurchlässig. Das ganze mit Kies zu belegen, würde aber sicherlich nicht schaden, um die Ameisen komplett davon abzuhalten, unter die Watte zu kriechen.

Ich wollte im Prinzip immer 1-2 Pflänzchen in der Arena haben, eine alte Pflanze, die ich irgendwann entferne und eine neue, die schon kräftig ist und wohin die Blattläuse dann umziehen können. Eventuell ist an Pflege noch ein Entfernen der überflüssigen Blattläuse nötig (oder zumindest hilfreich), einfach abschütteln, auffangen und irgendwie tot machen. So wird die Pflanze vermutlich länger halten, da weniger Befall vorhanden ist. Ebenfalls ist anzunehmen, dass die Läuse sich wohler fühlen, wenn die Pflanze auf diese Art entlastet wird und keine geflügelten Tiere ausbilden. Auch hier steht ein praktischer Test aus, ob das Abschütteln wirklich etwas bringt oder ob ein öfteres tauschen der Pflanze mit Entnahme der meisten Läuse nicht mehr bringt (was ich bei genaueren Nachdenken vermuten würde ^^ ). Alternativ kann man eine vertrocknete Pflanze auch samt Läusen entfernen und eine neue angeimpfte einstellen und somit überhaupt keine Tiere (außer die, die sich bei der Entnahme haben fallen lassen) übernehmen.

Aufgrund des leichten Fallen-lassens sollte man übrigens auch überlegen, wie groß der Behälter in der die Pflanze steht im Bezug auf die Größe sein sollte. Hier stünde ein kleiner Behälter der wirklich nur die Watte mit der Wurzel aufnimmt gegen einen größeren, der die volle Breite der Pflanze abfängt, so dass bei Erschütterungen (Entnahme der Pflanze) die Läuse nicht alle in die Arena fallen und man gleich wieder eine Überpopulation übernimmt. ^^

Bei etwas längeren Urlauben könnte man sich auch die Winterruhe der Blattläuse zu nutze machen, da fehlen mir aber genauere Informationen. Wenn es kälter wird beginnen die Tiere ja Eier zu legen, die dann überwintern, ich vermute aber am die adulten Tiere einfach in den Kühlschrank zu packen geht zu schnell und im Sommer könnte entsprechend langsames runterkühlen schwierig werden.

Das mit den "Geschlechtstieren" der Blattläuse ist nur bedingt ein Problem, solange man das ganze Jahr über den Sommer simuliert (längere Tageszeit durch entsprechende Lampen) und es ihnen nicht andersweitig schlecht geht (übervolle Pflänzchen, keine Nahrung), werden sich die Blattläuse nur durch Parthenogenese fortpflanzen und eher keine geflügelten Tiere ausbilden.
Zudem ist der Vorteil bei Erbsenblattläusen, dass sie ihrer Wirtspflanze extrem treu sind, es ist also unwahrscheinlich (nicht jedoch unmöglich!) dass sie an andere Zimmerpflanzen oder Pflanzen außerhalb gehen. Demnach würde ein entflogenes Tier nur bedingt Probleme bereiten.



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Sunmind
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#20 AW: Erbsenblattläuse - Zuchtanleitung

Beitrag von Sunmind » 24. Januar 2012, 11:49

Hallo zusammen,

ich habe vor ein paar Wochen von einem bekannten eine Gründerkolonie Lasius niger geschenkt bekommen. Da ich ihnen gerne eine naturnahe Umgebung schaffen möchte, forsche nun schon seit einiger Zeit zum Thema Blattläuse und Ameisen... leider ist da sehr wenig Brauchbares zu finden...

Zu den Erbsenblattläuse habe ich bei einem Aquaristikhaus eine Eigenschaft gelesen, die mich zweifeln lässt, dass Erbsenblattläuse überhaupt zum Melken für Ameisen geeignet sind.

Zitat: " Erbsenblattläuse ...

  1. sie sind ein wertvolles Futter für viele Aquarien- und Terrarientiere
  2. sie befallen keine anderen Pflanzen im Haushalt oder Garten
  3. sie sind sehr leicht zu züchten
  4. sie sondern kein klebriges Sekret wie andere Blattläuse ab "
http://aquaristikhaus.de/acms/tips-und-tricks/erbsenblattlause-acyrthosiphon-pisum

also scheint es mir, dass man auf andere Blattlausarten ausweichen muss, die auch Honigtau absondern.
Welche Art sich da besser eignet, habe ich bisher nicht herausfinden können...
mehr als theoretische Ãœberlegungen habe ich bisher nicht gefunden.

Was meint ihr dazu?



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Scarvia Ny-Mand
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#21 AW: Erbsenblattläuse - Zuchtanleitung

Beitrag von Scarvia Ny-Mand » 24. Januar 2012, 12:50

Oh, ist das erste Mal das ich das höre, bisher hat keiner der Shops die ich gefunden habe, das so angegeben.
Dein Link geht gerade auch leider nicht bei mir.

Laut Wikipedia sondern die Tiere aber sehr wohl Honigtau ab.
Die Frage ist nun, was der Shop genau mit "sondern kein klebriges Sekret [...] ab" meint. Eventuell ist die "Honigtauproduktion" bei den Erbsenläusen einfach so gering, dass keine größeren Mengen herbtropfen?

Dieses Paper widerspricht ebenfalls der "Theorie" dass sie gar keinen Honigtau produzieren auf jeden Fall:
http://jeb.biologists.org/content/200/15/2137.full.pdf
"Honeydew sugars and osmoregulation in the pea aphid Acyrthosiphon pisum, Wilkinson et al, J Exp Biol. 1997;200(Pt 15):2137-43."

Hab das Paper jetzt nicht komplett gelesen, aber wenn da kein Honigtau (honeydew) wäre, dann wäre die ganze Untersuchung ja nichts geworden. ^^



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Ossein
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#22 AW: Erbsenblattläuse - Zuchtanleitung

Beitrag von Ossein » 24. Januar 2012, 17:11

Die Erbsenlaus besitzt stechend-saugende Mundwerkzeuge, mit denen sie in die Leitbündel der Pflanzen eindringen und sich von den Pflanzensäften ernähren kann. Die Siphunculi oder Siphone, röhrenförmige Organe am Hinterende der Röhrenblattläuse, sitzen auf konischen Skelettelementen. Die Cauda, das ist das Schwänzchen am hinteren Körperende der erwachsenen Tiere, ist lang und besitzt sechs Haare. Mit ihrer Hilfe können sich die Blattläuse des Honigtaus entledigen, der als Exkretionsflüssigkeit aus den überschüssigen Assimilaten der Pflanzensäfte gebildet wird. Der Honigtau ist zuckerhältig und wird rasch von Rußtaupilzen besiedelt, die die Photosynthese der Pflanzen behindern können. Die Nymphen ähneln den erwachsenen Tieren, haben aber noch keine Cauda. Sie müssen den Honigtau mit den Hinterbeinen abstreifen.
Wikipedia/Erbsenlaus

Es scheint mir also der erste Fall in der Menschheitsgeschichte zu sein, in dem ein Laden seine Ware mit unwahren, oder zumindest ungenauen, Behauptungen zu verkaufen versucht...

Was, das läuft nur so ab?

:fettgrins:

LG, Ossein.

EDIT: Zur größeren Verständlichkeit sei nochmal erwähnt, dass ich hiermit weder aussage, dass die Erbsenblattlauszucht eine geeignete Quelle von Honigtau für Ameisen ist, noch, dass der Honigtau der Erbsenblattlaus eine hohe Klebrigkeit besitzt. Aber, dass die Erbsenblattlaus ein zuckerhaltiges Sekret absondert. Dieses ist zweifellos feststellbar. Und im Übrigen war ich letzten Jahr Besitzer mehrerer kleiner Erbsenblattlaus befallener Pflänzchen. Ich persönlich würde dieses Experiment nicht noch einmal durchführen, aber bin schon gespannt, ob man eine gelungene Ameisenspezies/Erbsenblattlaus-Kombination findet...



Gast
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#23 AW: Erbsenblattläuse - Zuchtanleitung

Beitrag von Gast » 24. Januar 2012, 17:24

Zitat Ossein: "Es scheint mir also der erste Fall in der Menschheitsgeschichte zu sein, in dem ein Laden seine Ware mit unwahren, oder zumindest ungenauen, Behauptungen zu verkaufen versucht..."

Lol! und :fettgrins:

Merkur



nachtjaeger
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#24 AW: Erbsenblattläuse - Zuchtanleitung

Beitrag von nachtjaeger » 24. Januar 2012, 20:33

Erstmal hallo an alle Ameisenfans,
ich hab mich mal angemeldet, da es schliesslich einen Link zu unserer Seite gibt (Aquaristikhaus) und manches was hier so geschrieben steht mir nicht ganz gefällt.
Erstmal finde ich es schade, dass im www immer alles übernommen wird, was da so steht.
Mich würde mal interessieren, wer von euch denn schon eigene erfahrungen mit erbsenblattläusen gemacht hat?
Ich züchte die Tierchen für unsere Pfeilgiftfrösche jetzt ca. 1 Jahr.
Da ich im Sommer auch Blattläuse von draussen verfüttere, kann ich sagen, dass da doch ein erheblicher Unterschied zu den Erbsenblattläusen besteht.
Bei den Eb´s findet man auf der Erbsenpflanze keine Spuren von Honigtau. Kann sein, dass sie vielleicht welchen abgeben, dann aber in so geringen Mengen, dass er nicht bemerkt wird.
Das einzige, das ein wenig klebt, sind die Reste von den Häutungen der Tiere.
Vielleicht sollte man es mal mit Weizenblattläusen versuchen, wenn man einen Ansatz bekommt, leider sind die in der Vermehrung nicht so ergiebig.

@Ossein: bevor man solche Äusserungen macht, sollte man auf eigene Erfahrungen zugreifen können. Und nicht nur schreiben, um was zu schreiben ;-)

Viele Grüße
Dirk



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