Feinde nötig???
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#9 AW: Feinde nötig???
Irgendwie bezweifle ich, dass irgendein Lebewesen auf der Welt auf Feinde angewiesen ist oder ohne diese ein schlechteres Leben hat. Nur weil einige Lebewesen Eigenarten aufweisen, die sie vor Feinden schützen heißt es noch lange nicht, dass diese auch genutzt werden müssen, damit ein größeres Wohlbefinden entsteht.
Also ich bin nicht der Meinung dass Feinde nötig sind.
Also ich bin nicht der Meinung dass Feinde nötig sind.
Ich halte Formica cf fusca seit Juli 2006
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#10 AW: Feinde nötig???
@R2DA:Stimmt! Das hat ja auch niemand gesagt^^ Feinde sind nicht nötig aber man kann sie einführen
Sie können ja nicht drastisch schaden wenn man aufpasst!
LG
Sie können ja nicht drastisch schaden wenn man aufpasst!
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#11 AW: Feinde nötig???
Hallo.
Nein. Wieso sollte es auch?
Folgen würde es haben, wenn man Ameisen in der Haltung über hunderte von Generationen Züchten würde.
Wie bei vielen Themen kann man auch hier seine eigene Entscheidung treffen.
Eine "Patenlösung" gibt es so nicht, nötig sind Feinde zumindest nicht.
Bei manchen Arten könnten durchaus interessante versuche unternommen werden und in der Haltung im kleinen Rahmen nachgestellt werden.
Ich denke da z.B. an Myrmecocystus mimicus. Diese Art hat ein äusserst ungewöhnliches Verhalten, welches sie bei Kontakt mit arteigenen Arbeiterinnen anderer Völker an den Tag legt. Faszinierend zu beobachten währe dies allemal. Allerdings muss man auch entsprechend Platz zur Verfügung haben um solche "Feind/Konkurrenz Begegnungen zu simulieren.
Bei einer Haltung in Gemeinschaftsbecken können auch spannende Dinge beobachtet werden, wenn verschiedene Arten aus einem ähnlichen Lebensraum zusammen treffen. Doch man muss sich immer im klaren sein, dass es auch total schief gehen kann. Nicht selten kommt es vor, dass eine vermeintlich harmlose Art sich plötzlich als äusserst unverträglich zeig und die anderen Völker auszurotten versucht.
Was andere Tiere neben den Ameisen angeht, kann man durchaus mal etwas experimentieren. Auch ich teste ab und an aus, mit welcher Beute meine Myrmecia Arten so fertig werden können.
Ich finde es immer wieder erstaunlich wie schnell z.B. eine Arbeiterin eine große Spinne überwältigen kann. Spinnen bilden aber auch in der Natur einen großen Anteil der Beutetiere. Wespen dagegen können schon mal eine der Arbeiterinnen im Kampf verletzen. (Es flog mal eine ins offene Becken, wäre mir so zu riskant gewesen für meine wertvollen Myrmecia)
Wie gesagt, man kann es ausprobieren muss sich aber auch den Risiken bewusst sein.
Bei Lasius niger sicher nicht tragisch, aber bei Arten die mehrere Hundert Euro kosten überlegt man es sich schon sehr genau.
Man könnte die Frage also so beantworten: für die Ameisen sind Feinde nicht nötig, allenfalls für den Halter um dessen Neugier zu befriedigen.
ameisenheld4 hat geschrieben:Meine Frage deshalb kann das nicht negative Folgen haben?
Nein. Wieso sollte es auch?
Folgen würde es haben, wenn man Ameisen in der Haltung über hunderte von Generationen Züchten würde.
Wie bei vielen Themen kann man auch hier seine eigene Entscheidung treffen.
Eine "Patenlösung" gibt es so nicht, nötig sind Feinde zumindest nicht.
Bei manchen Arten könnten durchaus interessante versuche unternommen werden und in der Haltung im kleinen Rahmen nachgestellt werden.
Ich denke da z.B. an Myrmecocystus mimicus. Diese Art hat ein äusserst ungewöhnliches Verhalten, welches sie bei Kontakt mit arteigenen Arbeiterinnen anderer Völker an den Tag legt. Faszinierend zu beobachten währe dies allemal. Allerdings muss man auch entsprechend Platz zur Verfügung haben um solche "Feind/Konkurrenz Begegnungen zu simulieren.
Bei einer Haltung in Gemeinschaftsbecken können auch spannende Dinge beobachtet werden, wenn verschiedene Arten aus einem ähnlichen Lebensraum zusammen treffen. Doch man muss sich immer im klaren sein, dass es auch total schief gehen kann. Nicht selten kommt es vor, dass eine vermeintlich harmlose Art sich plötzlich als äusserst unverträglich zeig und die anderen Völker auszurotten versucht.
Was andere Tiere neben den Ameisen angeht, kann man durchaus mal etwas experimentieren. Auch ich teste ab und an aus, mit welcher Beute meine Myrmecia Arten so fertig werden können.
Ich finde es immer wieder erstaunlich wie schnell z.B. eine Arbeiterin eine große Spinne überwältigen kann. Spinnen bilden aber auch in der Natur einen großen Anteil der Beutetiere. Wespen dagegen können schon mal eine der Arbeiterinnen im Kampf verletzen. (Es flog mal eine ins offene Becken, wäre mir so zu riskant gewesen für meine wertvollen Myrmecia)
Wie gesagt, man kann es ausprobieren muss sich aber auch den Risiken bewusst sein.
Bei Lasius niger sicher nicht tragisch, aber bei Arten die mehrere Hundert Euro kosten überlegt man es sich schon sehr genau.
Man könnte die Frage also so beantworten: für die Ameisen sind Feinde nicht nötig, allenfalls für den Halter um dessen Neugier zu befriedigen.
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#12 AW: Feinde nötig???
Braenen meint in seiner Antwort, dass Milben die am meisten eingeschleppten Feinde sind. Ich kann mich gut an einen Thread in den letzten Wochen erinnern, in dem es die Meinung gab, dass die Milben ja gerade oder fast nur so gefährlich sind, weil es in den Formicarien nur wenig natürlich gehaltene Ameisen und auch wenig Feinde gibt. Ob Feinde für die Ameisen oder Milben. Was ich damit sagen möchte, .... wäre daraus nicht auch die Schlussfolgerung möglich: Je mehr natürliche Feinde, die es bei einer naturnahen Haltung geben würde, desto weniger würden auch die Milben eine Gefahr zur Ausrottung einer gesamten Kolonie darstellen?
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#13 AW: Feinde nötig???
Hi,
Hier geht es wieder darum, in wie fern es uns möglich ist das Ökosystem in dem die Ameisen in der Natur leben nachzubauen.
Theoretisch ist diese Aussage korrekt Sternenkind aber praktisch ist es nicht umsetzbar! Mit jeder neuen Art die du dauerhaft (wenn ichs richtig verstanden habe) einführst (Feinde z.B.), desto komplexer wird das Gefüge und das Zusammenspiel der Arten.
Das wäre ein unendlich großer Kreislauf der mit heutigen Mitteln nicht bewerkstelligt werden kann.
Swagmans Zusammenfassung zum Schluss finde ich sehr treffend
Lg
Paderborn074
Sternenkind33 hat geschrieben:wäre daraus nicht auch die Schlussfolgerung möglich: Je mehr natürliche Feinde, die es bei einer naturnahen Haltung geben würde, desto weniger würden auch die Milben eine Gefahr zur Ausrottung einer gesamten Kolonie darstellen?
Hier geht es wieder darum, in wie fern es uns möglich ist das Ökosystem in dem die Ameisen in der Natur leben nachzubauen.
Theoretisch ist diese Aussage korrekt Sternenkind aber praktisch ist es nicht umsetzbar! Mit jeder neuen Art die du dauerhaft (wenn ichs richtig verstanden habe) einführst (Feinde z.B.), desto komplexer wird das Gefüge und das Zusammenspiel der Arten.
Das wäre ein unendlich großer Kreislauf der mit heutigen Mitteln nicht bewerkstelligt werden kann.
Swagmans Zusammenfassung zum Schluss finde ich sehr treffend
Lg
Paderborn074
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#14 AW: Feinde nötig???
Kommt darauf an.
Ich persönlich überbrühe keine Futtertiere. Ich verfüttere einen Teil davon auch lebend an meine jagenden Ameisenarten.
Milben habe ich in einigen Becken und sogar in der Futtertierzucht. Doch dies sind keine parasitäre Milben. Sie ernähren sich von tierischen und pflanzlichen Resten.
Feinde für die Ameisen oder die Milben? Dann lieber für die Milben.^^
In meinen beiden tropischen Gemeinschaftsbecken habe ich z.B. eine Streuschicht aus dem Wald eingebracht und damit eine Menge an Kleinstlebewesen. Zusätzlich hab ich noch tropische Asseln und Springschwänze mit eingesetzt.
Die Hoffnung liegt darin, genügend Feinde der Milben mit in die Becken einzubringen die diese in Schach halten.
Scheint auch aufzugehen, da die oben erwähnten Milben zuvor in großen Mengen in diesen Becken umher gelaufen sind, inzwischen jedoch kaum noch zu entdecken sind. Dafür hab ich nun verschiedenste Springschwänze in recht großer Anzahl in den Becken.
Allerdings kümmern sich diese auch sehr gut um Reste, so dauert es nur wenige Wochen bis abgefallene Blätter in diesen Becken komplett verschwunden sind. Zudem gibt es keinen Schimmel mehr in diesen feuchtwarmen Becken.
Ausserdem ist es schöner, wenn anstatt der nicht gerade hübschen Milben nur einige der Asseln an den Resten der Futtertiere fressen.
Auch ich war anfangs sehr skeptisch gegenüber "lebendem Substrat". Inzwischen jedoch bin ich begeisterter Anhänger, da es neben den Ameisen noch viele weitere tolle Beobachtungsmöglichkeiten bietet. So habe ich auch einige große, heimische Diplopoden in den Becken welche oft unterwegs sind und wunderbar in ein solches Tropenbecken passen. Mit den Ameisen gab es bisher keine Probleme. Die Tiere gehen nicht an die Nester.
Ansonsten habe ich selbst bei meine Wüstenbewohnern schon "Untermieter" in den Becken. Diese(Springschwänze und Staubläuse) sind jedoch alle selber zugewandert und halten sich fast nur in den feuchten Ameisennestern.
Ich persönlich überbrühe keine Futtertiere. Ich verfüttere einen Teil davon auch lebend an meine jagenden Ameisenarten.
Milben habe ich in einigen Becken und sogar in der Futtertierzucht. Doch dies sind keine parasitäre Milben. Sie ernähren sich von tierischen und pflanzlichen Resten.
Je mehr natürliche Feinde, die es bei einer naturnahen Haltung geben würde, desto weniger würden auch die Milben eine Gefahr zur Ausrottung einer gesamten Kolonie darstellen?
Feinde für die Ameisen oder die Milben? Dann lieber für die Milben.^^
In meinen beiden tropischen Gemeinschaftsbecken habe ich z.B. eine Streuschicht aus dem Wald eingebracht und damit eine Menge an Kleinstlebewesen. Zusätzlich hab ich noch tropische Asseln und Springschwänze mit eingesetzt.
Die Hoffnung liegt darin, genügend Feinde der Milben mit in die Becken einzubringen die diese in Schach halten.
Scheint auch aufzugehen, da die oben erwähnten Milben zuvor in großen Mengen in diesen Becken umher gelaufen sind, inzwischen jedoch kaum noch zu entdecken sind. Dafür hab ich nun verschiedenste Springschwänze in recht großer Anzahl in den Becken.
Allerdings kümmern sich diese auch sehr gut um Reste, so dauert es nur wenige Wochen bis abgefallene Blätter in diesen Becken komplett verschwunden sind. Zudem gibt es keinen Schimmel mehr in diesen feuchtwarmen Becken.
Ausserdem ist es schöner, wenn anstatt der nicht gerade hübschen Milben nur einige der Asseln an den Resten der Futtertiere fressen.
Auch ich war anfangs sehr skeptisch gegenüber "lebendem Substrat". Inzwischen jedoch bin ich begeisterter Anhänger, da es neben den Ameisen noch viele weitere tolle Beobachtungsmöglichkeiten bietet. So habe ich auch einige große, heimische Diplopoden in den Becken welche oft unterwegs sind und wunderbar in ein solches Tropenbecken passen. Mit den Ameisen gab es bisher keine Probleme. Die Tiere gehen nicht an die Nester.
Ansonsten habe ich selbst bei meine Wüstenbewohnern schon "Untermieter" in den Becken. Diese(Springschwänze und Staubläuse) sind jedoch alle selber zugewandert und halten sich fast nur in den feuchten Ameisennestern.
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#15 AW: Feinde nötig???
Paderborn074 ich glaub du denkst da etwas zu weit. Das man zufüttern und bewässern muss ist klar aber sonst ist so ein kleines Ökosystem kein großes Ding. Es wird niemals exakt an der Natur sein aber zumindest näher dran wie eine andere Haltung.
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#16 AW: Feinde nötig???
@ Gambo:
Genau das wollte ich ja damit nur ausdrücken.
Ich meinte halt nur dass es perfekt wäre, wie es in der Natur ist, dass jedoch nicht realisierbar ist.
Klar kann man sich der Natur aber durch solche vorgehensweisen annähern
LG
Paderborn074
Genau das wollte ich ja damit nur ausdrücken.
Ich meinte halt nur dass es perfekt wäre, wie es in der Natur ist, dass jedoch nicht realisierbar ist.
Klar kann man sich der Natur aber durch solche vorgehensweisen annähern
LG
Paderborn074