Moderne Ameisenhaltung der heutigen Zeit, mit fachlichen und praxisnahen Informationen sowie Diskussionen, für jeden Interessierten den Umgang mit Ameisen zu erlernen
Auch bei dieser Kolonie endet hier die Winterruhe. Nachdem ich in der letzten Woche vermehrt Formica fusca im Garten fouragieren gesehen habe, habe ich mich entschieden auch die Ameisen in Haltung auszuwintern.
Ich habe sie jetzt aus dem Kühlschrank bei 5°C genommen und auf den Dachboden bei 9-10°C verlegt. Nächste Woche werden sie dann ihr Becken in meinem Zimmer beziehen.
Die Winterruhe verlief problemlos, der Wassertank des RG's ist noch halb voll und auch eine weitere Überschwemmung blieb mir erspart.
Nach langem Warten haben die ersten Arbeiterinnen ihre Fühler aus dem RG gestreckt und ihre Umgebung zaghaft erkundet. Anfangs wahren es nur zwei bis drei Zentimeter aber ihr Radius hat sich immer mehr ausgeweitet bis sie auch die Futterschale entdeckt haben.
Mittlerweile sind sie schon sicher im Becken und unternehmen grössere Erkundungstouren. Wer behauptet Formica fusca währe ängstlich und zurückhalten, der liegt im Unrecht. Dauernd sind etwa zwei Arbeiterinnen unterwegs. Seit heute Morgen ist auch der Heisshunger auf Heimchen ausgebrochen. Innert kürzester Zeit wurden zwei 5mm Heimchen eingetragen.
Eine Arbeiterin ist immer beschäftigt Material ins Nest zu tragen.
Lange ist's her seit dem letzten Update und die Kolonie hat sich seither gut entwickelt.
Die Aussenaktivität ist merklich gestiegen und es wird viel Protein angenommen.
Aus meiner Sicht einer der grossen Vorteile bei Formica fusca ist die Grösse im Verhältnis zur Brutentwicklungszeit. Für ihre Grösse entwickeln sie sich wirklich schnell.
Was mir noch aufgefallen ist, was aber noch bestätigt werden muss ist, dass sie Futtertiere nur ganz frisch annehmen. Eingefrorenes wird total ignoriert und auch wenn das Tier länger als einen Tag im Becken liegt wird es auch nicht mehr angerührt.
Den Eingang des RG's haben sie bis auf eine winzige Lücke verschlossen. Nach jeder Fütterung steht wieder eine Arbeiterin vor der Tür und kann ihre Beute nicht eintragen.
Auch das Fotografieren machen sie mir nicht leicht. Sobald ich die Abdeckung wegnehme herrscht so grosse Panik, dass ich mich nicht getraue sie länger als 20 Sekunden offen zu lassen. Sofort rennt die halbe Kolonie mit Königin und Brut in der Arena rum. Gestern kam mir dann noch die rettende Idee. Ich dunkelte den Raum vollständig ab, leuchtete mit einer rot präparierten Taschenlampe den Weg, hob die Abdeckung und konnte mit Blitz ein paar anständige Fotos machen. Während der ganzen Prozedur blieben sie ganz ruhig und auch den Blitz schienen sie nicht zu merken.
Heute morgen haben sie sich eine Fliege einverleibt, und waren zum ersten Mal mit mehr als 2 Arbeiterinnen draussen.
Hier die Bilder vom Nest und vom Futtern.
[font=Arial]Stand der Kolonie:[/font] [font=Arial]Arbeiterinnen: 25[/font] [font=Arial]Puppen: 7 [/font] [font=Arial]Larven: ca. 5-8[/font] [font=Arial]Eier: >14[/font]
Die Brutentwicklung geht wirklich sehr schnell voran, letzte Woche habe ich noch von vielen Eiern und ein paar Larven geschrieben, jetzt sind die Eier geschlüpft, die Larven vor der Verpuppung und die Aussenaktivität steigt immer mehr an. Sie kommen jetzt nicht mehr nur zum Futtern raus, sonder erkunden eifrig die Umgebung und haben auch das Gipsnest schon entdeckt.
Interessant ist für mich, dass sich die letzten Larven fast ausschliesslich zu Nacktpuppen entwickelt haben, wohingegen der Jetzige Brutschub fast nur Kokonpuppen gebildet hat. Ich weiss bis jetzt noch nicht woran das liegt.
Auch werden mit der Zeit die neuen Arbeiterinnen immer grösser und sind nun schon fast doppelt bis dreifach so gross wie die Pygmäen.
Die Königin macht auch einen Gesunden Eindruck, sie ist schön physiogastrisch und legt am laufenden Band Eier.
Hier ein paar Bilder, dass ihr euch ein Bild über die Entwicklung machen könnte
1,2) Eine frisch gefangen Spinne wird zerlegt 3) Verschlossener Eingang 4) Larven in allen Stadien und ein paar Eier 5) Puppen 6) Überblick übers RG
[font=Arial]Stand der Kolonie:[/font] [font=Arial]Arbeiterinnen: ca 30[/font] [font=Arial]Puppen: 8 [/font] [font=Arial]Larven: ca.20[/font] [font=Arial]Eier: ca.5-10 ?[/font]
Die Kolonie entwickelt sich wirklich prächtig, wenn die so weitermachen überhohlen sie sogar bald meine Lasius.
Die Aussenaktivität ist nach wie vor hoch, das Becken wurde ganz erkundet und es macht Spass ihnen dabei zuzusehen.
Als ich eines Abend mal wieder unter die Rg-Abdeckung schaute, hat es mich fast aus den Socken gehauen. Fast alle Larven haben sich verpuppt, es sind mittlerweile 50 Puppen und die Gyne hat neue Eier gelegt.
Sonst gibt es eigentlich nichts Ausserordentliches zu berichten und deshalb beende ich dieses Update mit zwei Bildern.
1) Drei Arbeiterinnen am Honig (links eine Pygmäe, in der Mitte eine kleine Arbeitern 2. Generation und rechts eine grosse Arbeiterin 3. Generation)
2)Nest mit den vielen Puppen.
[font=Arial]Stand der Kolonie:[/font] [font=Arial]Arbeiterinnen: ca 30-35[/font] [font=Arial]Puppen: 50 [/font] [font=Arial]Larven: ca.10[/font] [font=Arial]Eier: ca.5-10 ?[/font]
Nach fast zwei Wochen möchte ich wieder mal etwas von meinen Formica fusca hören lassen.
Wie die vorigen Male auch schon entwickelt sich die Kolonie ziemlich schnell, die vielen Puppen sind dabei zu schlüpfen und es sind auch wieder neue Larven da.
Die Aussenaktivität wurde wieder stark in die Nacht verlagert, wo sie dann überall im Becken fouragieren.
Mehr gibt es eigentlich nicht zu berichten, schaut euch lieber die Fotos an und macht euch ein Bild des jetzigen Koloniestandes.
Weil ich jede Woche ein mal ins RG schaue, hab ich dieses Mal zwei Wochen Entwicklung zusammengefasst.
1. Woche:
1: Puppenberg 2: Larven
2. Woche
1,2) Puppen und frisch geschlüpfte Arbeiterinnen (noch ganz hell) 3) An Mehlwurm und Honig
[font=Arial]Stand der Kolonie:[/font] [font=Arial]Arbeiterinnen: ca 40-45[/font] [font=Arial]Puppen: ca 20-30 [/font] [font=Arial]Larven: ??[/font] [font=Arial]Eier: ?[/font]
Der Kolonie geht es gut, sie wächst nach wie vor ziemlich rasant.
Einsicht ins Nest habe ich leide keine mehr. Es sind so viele Arbeiterinnen geworden, dass sie nicht mehr nur im RG leben, sondern auch unter der Abdeckung. Deshalb kann ich diese jetzt nicht mehr abheben ohne eine Massenpanik hervorzurufen.
Um diesem Zustand entgegen zu wirken, habe ich mich heute aufgerafft und ein anständiges Ytong Nest gebaut. Der Stein hat die Masse 20*10*5 und besitzt 12 Kammern in den Grössen ca. 3*2*2.
Da dies das einzige Becken von mir ohne Bohrung ist, wird das Nest in die Arena integriert werden. Ich habe schon oft gelesen, das dies Probleme bereiten kann, weil die Tiere lieber unter den Stein ziehen aber ich versuchs mal.
Zum Abschluss noch ein Bild vom neuen Nest und wie immer ein paar Bilder von den Tieren selber. Ich würde mich über eure Meinung zum Nest freuen.
Der Umzug ins neue Nest gestaltet sich problematischer als ich das angenommen habe. Zuerst wurde, als das Nest noch stehend angebracht war, der Eingang an der Oberseite nicht gefunden. Um den Ameisen das Nest näher zu bringen habe ich es jetzt liegend installiert. Nach längerem beobachten und erkunden zogen nun unter das Nest. Als ich ein paar Tage nicht bewässerte zogen sie prompt aus, und unter der Dekoration ein. Nachdem es dort auch recht trocken ist, wurde die Entscheidung gefällt, zurück ins RG zu gehen.
Und so stehe ich wieder genau so blöd da wie vorher.
Heute habe ich dann die Kartonabdeckung vom RG entfernt, damit sie ganz ist RG ziehen und dort aus Platzmangel ausziehen (klingt nicht gerade logisch ) Bis jetzt geht der Plan auf. Nachdem sie aus der Abdeckung vertrieben wurden, drängeln sich nun alle Arbeiterinnen im RG. Das scheint ihnen nicht zu gefallen, und so ist heute Abend die erste Abordnung ins angebotene Nest gezogen. Ich kann nur hoffen, dass sie bald umziehen denn im ausgetrockneten und vollen RG wird's unpraktisch für die Winterruhe.
Die Kolonie ist mittlerweile auf unzählbar viele angewachsen. Ich schätze ihre Zahl auf ca. 100-130.
Das Brutgeschäft haben sie erstaunlich früh schon eingestellt, es sind nur noch die letzten paar Puppen da und keine neuen Eier.
Zum Abschluss dieses Mal noch ein Foto vom Umzug ins neue Nest.