[SIZE="4"]Eine anstrengende Woche... (01.09.2010 – 07.09.2010)[/SIZE]...vor allem fĂĽr meine Ameisen. Aber auch fĂĽr den Halter, ich konnte einige interessante Dinge beobachten, wenn auch nicht ganz freiwillig, denn mir sind einige Dummheiten unterlaufen. Nun denn...
Als ich am
1. September das Nest beobachte, komme ich auf die dümmste Idee meiner Halterkarriere. Ich will den Kleinen etwas zusätzlichen Sand anbieten und vors RG steuen. Dabei fallen einige Körner ins Glas, was natürlich eine Panikreaktion im Nest zur Folge hat.
Zum GlĂĽck beruhigt sich die Szene nach einigen Minuten, hat aber offenbar Energie gekostet. Die
Gyne verteilt Futter aus ihren Reserven, welches die Arbeiterinnen wiederum untereinander weiter verteilen. Die mutigsten Arbeiterinnen gehen immer wieder zum Nesteingang und prĂĽfen, ob die Luft wieder rein ist. Auch die
Königin nimmt einen persönlichen Augenschein. Einige Zeit nach der Störung traut sich die erste Arbeiterin kurz vors Nest.
Am folgenden Tag dann ein weiteres Missgeschick: ich will etwas Staub vom Holzrahmen des Formis wischen, beim BerĂĽhren der Scheibe von aussen hab ich wohl ne Vibration erzeugt, die sich ins RG fortgepflanzt hat...Resultat: es herrscht einmal mehr Auftregung im Nest...
Vom
3. September gibt es nichts zu vermerken, ausser dass ich das Futter gewechselt hab (eine Drosophila und frischen Honig). Tags darauf entdecke ich eine Arbeiterin auf Erkundungstrip. Sie läuft fast eine volle Platzrunde, hinten am Berg entlang zur Pyramide, dann zurück. Auf dem Weg sucht sie die grösseren Steine in der Arena auf und geht zurück ins Nest.
Der
5. September beginnt wieder mit einem Fehlschlag. Von meiner verfluchten Halogenlampe fällt das Abdeckglas in die Arena, eine Schraube war locker. Das Glas richtet zum Glück keinen Schaden an, doch wieder erschrickt sich das ganze Nest.
Rund drei Stunden später schalte ich die mittlerweile reparierte Lampe wieder ein. Einige Minuten später zeigt sich die Späherin. (Ich kann natürlich nicht beweisen, das es immer die selbe ist, bin mir aber fast sicher.) Sie erkundet die nähere Umgebung des Nests, geht zum Berg und steigt schliesslich auf den Wasserspender.
Ihre nächste Aktion hat mich dann persönlich getroffen, sie geht die Scheibe hoch und versucht sich am Ausbruchsschutz. Die Freche schafft es auf die Talkumschicht, als ihr der Boden unter den
Tarsen wegbricht, gelingt es ihr, sich aufs Glas zu retten. Im folgenden hat sie aber sichtlich Mühe mit Laufen und fällt doch noch runter...was sie aber nicht abhält, einige weitere Stellen zu erkunden...
Schliesslich entdeckt sie die Futterschale und tankt sich am Honig voll. Man kann zusehen, wie ihre
Gaster anschwillt. Auf dem Rückweg bewegt sie sich noch vorsichtiger als sonst, man könnte fast meinen ungeschickt, und verschwindet im Nest. Ich würde wirklich gerne wissen, was da jetzt los ist, vergönne mir aber einen neugierigen Blick...
Später kommt sie nochmals zum Honigtropfen, dieses mal nimmt sie gleich noch die vertrocknete Drosophila mit. Den verbleibenden Honig entferne ich aus der Arena, ihren „Winterspeck“ können sie sich später noch anfressen...An diesem Abend kommt die Kleine noch ein paar Mal vor, entweder um Baumaterial einzutragen oder auf der vergeblichen Suche nach Honig.
Frisches Futter gibts am
6. wieder, einen kleineren Tropfen Honig und eine Fliege, welche ich kurz mit der Kaffeemaschine „dampfbehandelt“ hab. Diese lege ich ins Formi, nachdem sich Nr.1 bereits einmal am Honig bedient hat.
Mit dem
7. September beschliesse ich diesen Post. Heute hab ich eine frischtote Schnake angeboten, welche auch prompt eingetragen wird. Mit dem Gewicht der Beute hat Nr.1 kein Problem, allerdings muss die zwei drei mal nachfassen, bis der sperrige Brocken im RG ist.
Fazit:Auch nach der GrĂĽndung ist des Halters Tugend Nr.1 Geduld.
Die
Gyne im ganz jungen Staat ĂĽbernimmt scheinbar noch die Aufgaben der Arbeiterinnen, macht die Freund/ Feind Erkennung, zeigt, wie man MĂĽll entsorgt und schaut selber nach dem Rechten.
Formica fusca sind wirklich spannend, wenn auch etwas feige. Sie sind elegant, bewegen sich schnell und geschickt, sie zappen förmlich durch die Gegend. Auch ist ihre Neugier (zumindest bei Arbeiterin Nr.1) und eine gewisse Vorwitzigkeit zu erkennen. Futter wird erst ein paar Mal umkreist, um allfällige Gegner auszumachen, bevor genascht wird. Auf dem Rückweg sucht sie den Schutz des Geländes und nimmt auch mal einen Umweg zum Nest, um mögliche Verfolger loszuwerden.
Das ist jetzt vielleicht ein bisschen viel in das beobachtete Verhalten rein interprätiert, aber es wird noch besser im nächsten Post.
Danke fürs Lesen und bbPS: Die Kleinen zu Fotografieren ist etwas schwierig, da sie wie gesagt verflixt schnell sind, ich kein ruhiges Händchen und kein Stativ hab. (Der dunkle Fleck auf dem Wasserspender ist übrigens Nr.1)
PPS: Bin gespannt auf eure Meinung im
---->Diskussionsthread<----