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Formica (Serviformica) fusca - Haltungserfahrungen

Berichte, Erfahrungen, Tipps, Beobachtungen Gattung Formica
berista
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#9 AW: Formica (Serviformica) fusca - Haltungserfahrungen

Beitrag von berista » 17. Februar 2011, 22:57

Liebe Ameisenfreunde

der Zeitpunkt der Auswinterung naht...eingentlich wollte ich meine Mädels gleich Anfangs März zurück ins Formi setzen, Formica fusca sind ja laut Literatur Frühstarter. Nächste Woche gibts nochmals einen Kälteeinbruch mit Schnee! Das ganze könnte sich also etwas verschieben...

Nun möchte ich noch ein paar Worte zur Winterruhe verlieren:

Erst am 20.10. hab ich das RG mit den fuscas aus dem Formi genommen und mit Watte und Gummiband verschlossen. Eine Styroporschachtel hab ich mit Zeitung und Watte gepolstert und das RG hineingelegt, selbstverständlich so, dass die Neigung des Glases beinbehalten wird. Zuerst wollte ich die Box drausen platzieren aber genau an diesem Tag gabs Schneeregen und das Thermometer fiel Richtung 3 Grad Marke. Also hab ich die Kiste in die Garage gestellt.

Der Winter war und ist sehr launisch! Nach Weihnachten hatten wir die härtesten Minusgrade, der Januar war schön und kalt, so wie es sich gehört. Die Tiefsttemperatur in der Garage schätz auf -2 bis -1 Grad, im Durchschnitt eher 0 bis 4 Grad. Anfangs Februar wurde in der Garage die 8 oder gar die 10 Grad Marke geknackt(draussen sowieso).

Kontrolliert hab ich ungefähr einmal pro Monat. Letze Kontrolle war ca. vor vier Wochen. Das Öffnen der Kiste hat die Mädels jedesmal wachgerüttelt, so wusste ich sofort, das sie noch leben. Nach Kontrolle des Wassertanks hab ich die Box wieder verschlossen.

Nun schwanke ich zwischen einer baldigen Auswinterung oder einer nochmaligen Kontrolle nach Lebenszeichen und Auswinterung Mitte März, mal sehen was Herr Winter noch dazu meint....:confused:

Fazit nach dem ersten Winter

Ich gehe mal davon aus, dass die Königin noch lebt und auch alle Arbeiterinnen den Winter überstanden haben. Bei der Einwinterung sahen alle gesund und vollgefressen aus. Das Nest war relativ sauber und der Wasserverbrauch minmal (siehe Bilder). Genau werde ich es allerdings erst beim Auswintern wissen.

Die Diapause der Gyne wurde gut eingehalten, da die Alte ja bereits Anfangs - Mitte September von ihren Brutpflegepflichten entbunden wurde. Ich vermute, dass sie relativ bald mit der Eiablage beginnen wird, sobald etwas mehr Wärme da ist.

Die Winterkiste war definitiv keine gute Konstruktion, da muss nächsten Winter was besseres her, was eine störungsärmere Kontrolle ermöglicht.

Also dann bis bald und gute Nacht

beri
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berista
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#10 AW: Formica (Serviformica) fusca - Haltungserfahrungen

Beitrag von berista » 10. März 2011, 23:11

Liebe Ameisenfreunde

Das Wetter schlägt weiter fleissig Kapriolen und fürs Wochenende sind 15 Grad angesagt höchste Zeit also, das meine Formica fusca aus der Kiste kommen...

[SIZE="3"]Die zweite Sasion ist hiermit offiziell eröffnet![/SIZE] :clap:
(obwohl erst 239 Tage seit den Fund der Königin vergangen sind)


anfangs Woche hab ich mich entschlossen, noch diese Woche auszuwintern. Ich machte mir langsam Sorgen wie lange der Wasserspeicher noch reichen wĂĽrde und die Temperaturen im Winterquarier waren in den letzten Tagen relativ konstant bei 8-10 Grad.

Am Formicarium hab ich nichts verändert, der Sukkulente war der Winter leider etwas zu trocken... Ich hoffe, sie ist noch zu retten :)
Der Aussbruchschutz sieht noch ziemlich brauchbar aus, also schnell Wasserspender aufgefüllt und zwei Tropfen Honig in die bewährte Futterschale
gegeben. Alles bereit?
Ah, das RG fehlt noch. Dieses kommt ein paar cm weiter links in die Arena, da ich mit mit dem Platz für das Gipsnest etwas verschätzt hab(dazu allerdings später mehr...)

So, Deckel von der Winterbox auf und.... :yellowhopp:

Bild

Alle sind anwesend, alle bewegen sich, kein Schimmel zu erkennen, sauber meine Damen! :clap:

Darum auch gleich zum Fazit:


Der Wassertank hätte vermutlich noch ein paar Wochen länger gereicht, ebenso die Futterreserven.
Das Nahrungsangebot beschränkt sich zur Zeit auf Honig (Akazie vom Supermarkt und Blütenhonig vom Imker). Mal sehen welcher zuerst weg ist.
Proteine hab ich leider noch keine erwischt, werd ich aber spätestens morgen oder übermorgen anbieten.

Das neue Nest aus Gips ist eben fertig gegossen worden, ich werde es allerdings noch nachbearbeiten und ausgiebig auf seine Bewässerungseigenschaften testen müssen. Platz und Wasserreserve hat es im alten RG ja noch genug.

Volkszählung:

Königin: 1
Arbeiterinnen:8
Brut:0
Danke fĂĽrs Lesen, gut Nacht und bis bald

beri

-------->Diskussion<---------
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berista
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#11 AW: Formica (Serviformica) fusca - Haltungserfahrungen

Beitrag von berista » 17. März 2011, 23:00

Liebe Leser

[SIZE="3"]Proteineineintrag mit Hinternissen[/SIZE]

ich versuche ja stets eine einigermassen objektive Sicht auf die Dinge zu wahren, aber bei meine kleinen Formica fusca Kolonie fällt das echt schwer.

Nun denn, wie immer zuerst ein paar Worte zum Wetter:
wir hatten endlich wieder Niederschläge und Schnee in den Bergen. Das Angebot an Fluginsekten ist dem entsprechend gering(entweder wars zu kalt oder zu windig). Erst am Dienstag Mittag konnte ich eine fette Schmeissfliege erbeuten. Ich hab sie kurz überbrüht und in die Futterschale gelegt...

Seit der Auswinterung vor einer Woche hab ich mein Zimmer nur wenig beheizt(14-16 Grad), um die Ameisen etwas zu akklimatisieren. Am Dienstag Abend hab ich dann mit der Halogenlampe und dem Heizregler etwas nachgeholfen(18-20 Grad).
Und prompt entdecke ich die erste Arbeiterin auf dem Weg zur Futterschale, eine zweite erkundet zaghaft die nähere Umgebung des Nesteingangs, verschwindet aber bald wieder. Nr. 1 hat mittlerweile die Futterschale erreicht, da liegen die fette Schmeissfliege, eine Taumücke und eine kleine Stechmücke, welche beim Fangen etwas zerquetscht wurde, ausserdem zweierlei Sorten Honig.

Als erstes bedient sich Nr.1 lange und ausgiebig am BlĂĽtenhonig. Danach schnappt sie sich die halbe StechmĂĽcke, bleibt abrupt beim Akazienhonig stehen und kostet auch diesen kurz. Schliesslich entscheidet die Arbeiterin sich fĂĽr die Schmeissfliege und beginnt mit dem Abtransport. Der sandige Untergrund der Arena bereitet Nr.1 aber sichtlich MĂĽhe. Sie findet keinen Halt, trotzdem zieht sie die Fliege bis unter die Alufolie, die das RG abdunkelt (dazwischen sind ein paar Millimeter Luft). Die Fliege steckt fest...Nach erfolglosem Ziehen kehrt die Arbeiterin kurz ins RG zurĂĽck und unternimmt einen neuen erfolglosen Anlauf... :furchtbartraurig:

Am nächsten Morgen sehe ich zu meinem Erstaunen, dass die Fliege über Nacht auf die andere Seite des RG's buchsiert wurde, allerdings ist sie da noch viel hoffnungsloser eingeklemmt.
Am Mittwochabend entdecke ich gleich als erstes, wie Nr.1 immer noch versucht, die Fliege zu bewegen. Schliesslich gibt sich auf und wendet sich dem restlichen Futter zu: Erst ein bisschen Honig naschen, dann versucht sie es mit der Mücke und scheitert kläglich schon am Rand der Futterschale. Die Arbeiterin hat die Mücke derart ungünstig gepackt, dass sie gegen die Steigung des Randes nicht mehr ankommt... :(

Heute Morgen sehe ich mich zum Eingreifen gezwungen: Ich nehme die Alufolie weg und platziere die Fliege ca. 3 cm links vom Nesteingang. Ausserdem gibt es frischen Honig und Tannenlatwerge.
Am Abend dann kann ich endlich beobachten, wie Nr. 1 das begehrte Proteinfutter zum Nesteingang zieht. Auf dem letzten Stück vor dem Nesteingang kommt ihr gar eine Schwester zur Hilfe. Gross ist meine Freude, als ich ein drittes Fühlerpaar beim Eingang entdecke. Mit vereinten Kräften schaffen die Ameisen den Futterbrocken schliesslich ins Nest. :clap:

Fazit:

Die Temperatur hat offenbar einen sehr starken Einfluss auf die Aktivität der Kolonie, ich vermisse auch noch etwas die Agilität bei der Späherin. Es verwundert mich auch nicht, dass die Kolonie erst am Abend aktiv wird. Mein Zimmer hat Morgensonne und es ist der Jahreszeit tagsüber entsprechend eher kühl. Die paar Grad Abwärme am Abend (Mensch, PC, Licht, Heizung) scheinen den Unterschied auszumachen.

Von einem Zerlegen der Beute am Fundort hält meine Kundschafterin scheinbar nicht viel. Schmeissfliegen sind wohl noch etwas zu gross, zumal immer nur eine Arbeiterin fouragiert. Mit den Schnaken hatte sie letztes Jahr keine Probleme beim Eintragen.

So das wars für heute. Nächstes mal geht es dann um das neue Gipsnest.

Danke fĂĽrs Lesen, gut Nacht & bb
beri



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