Formicarium für Messor cf. orientalis

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Clypeus
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#1 Formicarium für Messor cf. orientalis

Beitrag von Clypeus » 13. Dezember 2009, 16:35

Gestern habe ich ein Formicarium eingerichtet. Zukünftige Einwohner: Messor cf. orientalis [Frank tendiert schwankt zwischen orientalis und semirufus ], Herkunftsland ist die Türkei- türkische Südküste, Nähe Side, sutropisches Klima, Steppe mit Baumgruppen nahe der Küste [übrigens danke nochmal an Frank :)].

Nun- was meint ihr dazu? Der Ytong ist meiner Meinung nach nicht sehr schön gelungen :fluchen: und durch die Substrataufschüttung sind einige Hohlräume entstanden, in die die Ameisen vielleicht leider einziehen könnten. Eventuell würde ich auch Spotlicht und Deckel zur Verfügung stellen. Soweit ich weiß, haben Ameisen der Gattung Messor oben einen Eingang, weswegen dies auch bei meinem Formicarium der Fall ist.

Als Uploader diente leider wieder Facebook, da Picmirror streikt!

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1. Ein Foto aus "dorsaler" Sicht von der Arena. Rechts der Ytong, mit Lehm überzogen ;-)
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2. Ich weiß, er sieht nicht so doll aus :fluchen:- links übrigens einer der einer der entstandenen Hohlräume. So gut es geht, habe ich ihn mit vergleichsweise feinkörnigem Substrat von Knauber abgedeckt.

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3. Die Arena von einer Ameise aus, die auf dem Ytong steht [der für mich charakterische tote Dinosaurier ist deutlich zu erkennen; Bevor ich zu den Ameisen kam, habe ich mich 4 Jahre lang mit diesen faszinierenden Tieren beschäftigt, also müsst ihr mir das nachsehen ;)]

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4. Felsen.

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5. Ins Gras gebissen :)

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6. Der Eingang- sehr nahe am Wassertank, weswegen ich vorsichtig mit einer Pipette bewässern muss.

So- ich war noch nie in der Türkei, also postet bitte eure Vorschläge hier- auch, ob ich den Ytong eventuell auswechseln sollte.

[vielleicht gibt es dann den ersten Messor cf. orientalis; semirufus Haltungsbericht hier auf dem Forum!]

Grüßle Friedrich



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barney
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#2 AW: Formicarium für Messor cf. orientalis

Beitrag von barney » 13. Dezember 2009, 17:48

Hallo,
du hast recht, ich finde deinen Ytong auch nicht gerade ideal.
Erstens sind die Gänge steil nach unten was den Ameisen wenn sie was schweres tragen (bei den Messor wohl hauptsächlich Körner) und sie es eventuell einfach fallen lassen. Egal ob sie das freiwillig oder unfreiwillig machen, die anderen Ameisen bekommens dann auf den Kopf ;-)
Zweitens finde ich dass es ziemlich wenig Platz in diesem eigentlich relativ großen Nest gibt wo die Ameisen Brut, Futter usw lagern können. Du könntest die Kammern ja noch etwas breiter und tiefer machen falls du das Nest nicht ganz auswechseln möchtest.
Drittens finde ich deine Angst dass die Ameisen neben den Ytong ins Substrat ziehen durchaus berechtigt. Ich weiß zwar nicht welches Sustrat du drin hast, allerdings wird es die Feuchtigkeit vom Ytong, an dem es ja anliegt, ziehen und für die Ameisen womöglich bessere Lebensbedingungen als im eigentlichen Nest bieten.
Das ist bloß meine persönliche Meinung, vielleicht sehens andere anders. Schade wärs jedenfalls wenn du nichts von den Ameisen zu sehen bekommst.
lg Barney



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Clypeus
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#3

Beitrag von Clypeus » 13. Dezember 2009, 18:22

Danke Barney! :)

Du hast mir wirklich sehr gute Verbesserungstipps gegeben! Ich werde morgen einen neuen Ytong machen, der die von dir angegebenen Anforderugen erfüllt! Das Substrat- aus der Natur, nicht gekauft- werde ich wohl oder übel etwas feinkörniger machen müssen-> große Steine rausnehmen, die leider Hohlräume bilden können! Ich werde dann morgen oder übermorgen hier weitere Bilder des der Arena und des Ytongs reinsetzen.

Der neue Ytong wird größere Kammern haben und die Gänge werden nicht senkrecht sein, sondern eher schräg nach unten verlaufen. Weiteres bleibt abzuwarten.



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Clypeus
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#4

Beitrag von Clypeus » 14. Dezember 2009, 16:35

So...

Ich habe gestern das ganze Becken überarbeitet. Das aus der Natur entnommene Substrat habe ich mit einem günstigen Sieb ausgesiebt, sodass ich am Ende einen recht feinkörnigen Sand hatte- aber noch genügend grobkörnig um ein Laufen vonseiten der Ameisen zu ermöglichen. Den Ytong habe ich auch überarbeitet. Der Eingang fällt nun nach unten ab. Die Gänge sind etwas breiter geworden- aber naja, können se halt gut
Körner einschleppen :)

1. Der Ytong- diesesmal mit einer Sand und Gipsmischung bedeckt, da ich leider feststellen musste, dass der Lehm bei Bewässerung brüchig wird- deswegen werde ich wohl auch den Ytong aus diesem Thread überarbeiten müssen.

Bild

2. 1.Das Becken von oben. Das feinkörnige Substrat als Oberfläche passt relativ gut zum Ytong- schließlich habe ich den Gips mit dem gesiebten Natursubstrat miteinbezogen- das Ergebnis war diese braune lehmfarbene Masse, mit der ich den Ytong [->oben] bestrichen habe.

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2.2.

Unten kam das grobkörnige Substrat hin, dass dann mit einer weiteren Schicht noch feinkörnigeren gekauften Substrats bedeckt wurde- obendrauf dann Sand-einigermaßen alles gut auf den Bildern zu erkennen.

Bild
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3. Mal aus anderer Perspektive.


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4. Nun wieder mit Deko bedeckt.

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5. Der Wassertank ist nun deutlich weiter entfernt vom Eingang als beim letzen Mal.

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6. Ein "Moosbaum" :baeh:

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So- hoffe es hat euch mehr gefallen als beim letzten Mal-mir übrigens auch, bin einigermaßen zufrieden :)

Grüßle



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swagman
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#5 AW: Formicarium für Messor cf. orientalis

Beitrag von swagman » 14. Dezember 2009, 17:00

Hallo.

Bleibt aber weiterhin das Problem bestehen, dass sich das Substrat mit Feuchtigkeit ansaugt wenn du den Ytong bewässerst. Tja und dann werden die Messor dort zu graben anfangen.

Ansonsten sind die Kammer wohl etwas groß geraten. Kann man aber anhand der Bilder nur schlecht beurteilen. Im übrigen ist diese Gattung durchaus dazu in der Lage, sich durch Ytong zu arbeiteten. Wäre also möglich, dass die dein Nest irgendwann mit Gängen und Kammern durchziehen und damit auch den Wassergraben unbrauchbar machen.
Ist nicht einfach, ich weiß schon.^^



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Clypeus
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#6

Beitrag von Clypeus » 14. Dezember 2009, 17:08

Hallo, swagman. Als einfachste Methode könnte man eventuell dünne Glasplatten neben den Ytong stecken, sodass die Ameisen nicht durchkommen. Wäre nicht allzu kompliziert, würde vermutlich auch den größten Teil bis alles Wasser vom Bewässern im Nest halten sowie verhindern, dass die Ameisen durch Durchnagen des Ytongs in das Substrat vorstoßen können.

Werde ich sofort machen!

Die Kammern könnten wirklich etwas groß sein. Ich habe mir aber gedacht- vor allem nach barneys Beitrag weiter oben- dass besonders Messor besonders viel Platz für ihre Körner und dann natürlich noch für ihre Brut benötigen.

Übrigens- welche Ameisenarten[oder Gattungen] können sich durch Ytong nagen? Bisher ist mir das nur von Messor bekannt.



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Clypeus
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#7

Beitrag von Clypeus » 14. Dezember 2009, 18:29

Gerade habe ich den Ytong mit Plastik umschlossen, der eine Dicke von 1mm hat- ein Durchkommen der Ameisen sollte also nicht möglich sein [?].

[und Clypeus konnte mal wieder Substrat sieben ]

Natürlich hat alles seine Macken und Tücken, aber ich habe den Ytong vermutlich zu 98 Prozent umschlossen- bleibt zu hoffen, dass die Ameisen sich nicht durch die restlichen 2 Prozent graben :D- eine geringfügige Befeuchtung ist nicht auszuschließen, doch vermutlich wird dieser nur in den unteren Substratschichten erfolgen, also mache ich mir deswegen keine allzu großen Sorgen.

Die Bearbeitung war etwas langwieriger als gedacht. Die weggekehrten Steine sind immer wieder zwischen Ytong und Plastik gerutscht, aber am Ende hat es doch geklappt.

Frank- deine Kolonie ist in guten Händen, hoffe ich. :D

Noch Fragen, Tipps etc. oder wollt ihr euren "Unmut" bekunden?



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Frank Mattheis
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#8 AW: Formicarium für Messor cf. orientalis

Beitrag von Frank Mattheis » 14. Dezember 2009, 18:35

@Cypleus: "[Frank tendiert schwankt zwischen orientalis und semirufus ], ..."
Naja, ich schwanke da nicht. Es ist nur einfach kaum möglich, die Art anhand der gründenden Jungkönigin zu bestimmen. Selbst die Arbeiterinnen werden nur einschlägig informierte Taxonomen auseinanderhalten können. Es ist eine Königin jener Messor-Art, die vor Jahren als cf. orientalis von einigen Haltern gehalten wurde. Eben eine Königin.

Da ist denn auch das Nächste, was mir zu denken gibt. Per PN hatte ich Dir mitgeteilt, dass es sich um eine gründende Königin handelt. Es ist also eigentlich noch nicht nötig, jetzt schon ein Terrarium einzurichten. Wenn Du diese Art denn halten möchtest, wird es erstmal nötig sein, die Königin gründen zu lassen, frühestens wenn die ersten Arbeiterinnen (minors) geschlüpft sind, würde ich an ein kleines Terrarium mit einem kleinen Ytongnest denken.
Wegen der besseren Kontrolle, den besseren Einblick und evtl. Fütterung der jungen Königin während ihrer Gründung ist es besser, sie vorerst im Reagenzglas oder in einem kleinen Ytong-Nest ohne Auslauf gründen zu lassen. Bei einem Reagenzglas ist es zB. leicht, zu füttern, bei einem kleinen Ytongnest ist das schon schwieriger. Hier ist es v.a. manchmal schwierig, Reste und andere Abfälle wieder zu entfernen. Solche Abfälle können Probleme machen, wenn die Königin nicht die Möglichkeit hat, sie in trockene und entferntere Nestbereiche zu entsorgen. Also empfiehlt sich für weniger erfahrene Halter das altbewährte Reagenzglas für Gründung in der ersten Phase. Einfach wegen der besseren Einsicht, des besseren Zugriffs, wenn er nötig ist und wegen der zuverlässigen Wasserversorgung. Ausserdem kann man ein Reagenzglas leicht wechseln, Königin und Brutstadien in ein anderes umsetzen, wenn das nötig wird, zB. das Wasser sich infolge bakteriologischer Verunreinigung verfärbt.
All das ist hier leicht zu überwachen und zu kontrollieren.

Und es handelt sich eben um eine gründende Jungkönigin, die gerade erste Eier legt. Für ein Terrarium ist es etwas früh :).

LG, Frank.



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