christian hat geschrieben:Natürlich werden sie das, sogar von anderen Nestern gleicher Art, auch wenn dort schon andere Königinnen sitzen. Hab's sogar schon selbst probiert
habe ich auch - mit dem Ergebnis, dass die Jungköniginnen von frisch aus einer großen Kolonie entnommenen Arbeiterinnen fast zerrissen wurden und nur durch menschliches Eingreifen gerettet werden konnten. Hattest du die Arbeiterinnen dazu evtl. länger ohne
Könnte so ziemlich alles sein, klingt aber nach Lasius sp.. Zur Info: Lasius niger ist ein (wenn auch nicht bevorzugter) Wirt v. L. fuliginosus.
Das stellt es falsch dar; in Kolonien in Gefangenschaft ist die Gründung zwar in Ausnahmefällen (!) bei Lasius niger gelungen, in freier Wildbahn hat man diese hingegen noch nie im Direktnachweis als Wirt gefunden.
saem hat geschrieben:Ist es hier egal ob die Königinnen von verschiedenen Kolonien abstammen können?
Vertragen sie sich?
Ja, solange sie noch ohne A. sind und gemeinsam gründen; ob wiederum sehr junge Kolonien im Jahr der Gründungn weitere
Oder die Frage ob es noch andere Ameisen gibt, welche die Lasiusarten wie umbratus als Wirt brauchen und es somit zu "Doppelbelegungen" durch einwanderne fuliginosus-Jungköniginnen kommt.
Soweit mir bekannt nicht.
Sorry wenn ich euch mit dieser Frage nerve, doch ist die Antwort für mich nicht ersichtlich.
Naja, wozu ist ein Forum sonst da? Und in diesen Fällen ist es wirklich so, dass man ein bisschen herumgelesen haben muss, um Antworten auf die Fragen geben zu können - wobei es dann auch schnell heißt: Das wissen wir (noch) nicht, kann man nicht mit Sicherheit sagen... Ein dankbares Thema also, um es sich näher anzuschauen.
Das das Sekret der fuliginosus abschreckend auf andere Arten ist, ist wohl belegt, doch sind sie sich das auch selbst bewußt? Solange ich sie nun beobachte, stelle ich fest, dass sie einer Auseinandersetzung mit anderen Arten eher aus dem Weg gehen.
Können Ameisen ihren Status reflektieren? Hm, wohl kaum - sehr wohl merken sie aber, wenn es kritisch wird. Solange ihnen den Raum niemand streitig macht den sie einnehmen, ist doch alles gut.
Dass sie eher einen friedlichen Eindruck machen, kann ich bestätigen. Warum auch nicht? Sie können es sich leisten!
Ausser mit den Auseinandersetzung mit den Roten Waldameisen habe ich noch keine weitere gesehen, und dass obwohl ihre Strassen oft nur wenige cm an fremden Nestern entlang laufen.
Dass artfremde Kolonien im eigenen Territorium toleriert werden, ist ein weit verbreitetes Phänomen, s. Stichwort Dominanzhierarchie - diese kümmern sich oft um andere Ressourcen oder beuten sie in anderer Weise aus, so dass sie der dominanten Art, salopp gesagt, nicht negativ auffallen.
Oh,da fällt mir ein, dass auch ich einmal beobachtet habe, wie sie auf ein Nest einer rötlichen Knotenameise stiegen, diese packten, ein paar cm weiter schleppten, um sie wieder loszulassen und diese Tätigkeit ständig zu wiederholen.
Über diese "sanfte" Art der Konfliktlösung (Wegtragen von artfremden A.) wurde hier an anderer Stelle schon berichtet, ich finde es nur gerade nicht wieder - vielleicht jemand anderes?
Wer hat in freier Natur je ein gemischtes Nest mit fuliginosus und niger gesehen?
S.o., anscheinend noch niemand.
Und werden sie nicht schnell zu zahlreich um sie artgerecht halten zu können?
Das dürfte sehr stark davon abhängen, wie viele
beste Grüße!
PS: speziell in die nähere Umgebung; der Norden ist hier ziemlich unterrepräsentiert.