Hallo Zitrone!

Das Thema bleibt immer noch sehr interessant. Kannst du ein Foto hochladen?

Gruß Imilius

Sawasdee krub

es laesst sich wohl nur vermuten, DASS es Unterschiede in der Farbe gibt.
Woher diese Unterschiede stammen ist jedoch vollkommen offen, und es stehen mehr Fragen als Antworten zu diesem Thema offen.

Laege es an der Nahrung, muessten gehaeuft auch gruendende Gynen im 1. und 2. Gelege dottergelbe Eier legen, erst die selbstversorgten Folgegelege duerften die in Haltung bekannte Champagner-Farbe annehmen. Es sei denn, dieser Farbstoff laesst sich nicht im Fett speichern, allerdings sollten dann auch die Fruehjahrsgelege deutlich heller sein!
Wuerden die Farbstoffe der Dotter nicht zwangslaeufig auch gelbe Larven zur Folge haben... bzw ein gelbes Meconium bei Pygmaen?
Die Fettreserven bzw mindestens die Ovarien der schwaermenden Gynen muessten doch eine dottergelbe Faerbung aufweisen?! Immerhin muessen die Jungkoeniginnen mit den gleichen Rohstoffen versorgt werden wie die Koenigin, da sie noch im Mutternest ein komplettes Gelege in den Ovarien ausbilden.

Hi,

ich möchte noch ein Bild des frischen Frühjahrgeleges meiner C. ligniperdus Kolonie hinzufügen. Die Farbe ist auch eher weißlich-grau bis ganz leicht gelblich. Im Freiland habe ich leider noch keine Kolonien beobachten können, aber ich habe da so eine Ahnung wo sich welche befinden könnten. Vielleicht kann ich da noch ein paar Fotos nach reichen.

Hallo fehlfarbe,

Das ist ein tolles Bild! Und es passt genau zu meinen Beobachtungen, die mich zur Erstellung dieses Threads veranlasst haben. In der Haltung sind die Eier weißlich-schwach gelblich, manchmal leicht grau, während sie im Freiland leuchtend dottergelb erscheinen. Sind sie in der Haltung "fehlfarben" , vielleicht weil in der Nahrung ein Farbstoff (bzw. ein farbiger Stoff) aus der Natur fehlt?

Eine Frage noch: Ist das wirklich C. ligniperdus auf dem Bild? So von unten sieht man sie ja selten, und ich hätte sie nach diesem Bild nicht erkannt. Kannst Du mal ein Bild von oben zeigen?

MfG, Merkur

Edit: Habe gerade die Bilder in Deinem HB angesehen. Es sieht mir mehr nach C. herculeanus aus, da vorn am ersten Gastersegment kaum Rot zu erkennen ist. Das macht aber für die Fragestellung dieses Threads keinen Unterschied!

@Merkur: Dann überprüf lieber nochmal deine Farbeinstellungen am Monitor^^, da ich dort eindeutig ein rötliches erstes Gastersegment erkennen kann.

Nun zu Thema: Auch in meiner Kolonie Componotus ligniperdus kommen weiße und keine dottergelben Eier vor. Als ich die Kolonie damals bekommen habe waren sie aber leicht gelblich.

Also ich schiebe die gelbliche Farbe den Carotinoiden in die Schuhe. (Vermutung)

Sie kommen vor allem in den Chromoplasten und Plastiden der Pflanzen, in Bakterien, aber auch in der Haut, in der Schale und im Panzer von Tieren sowie in den Federn oder im Eigelb der Vögel vor, wenn die betreffenden Tiere mit ihrer Nahrung farbstoffhaltiges Pflanzenmaterial aufnehmen. Denn nur Bakterien, Pflanzen und Pilze sind in der Lage, diese Pigmente de novo zu synthetisieren. (Quelle: Wikipedia)

Da Camponotus ligniperdus keine Pflanzen, Bakterien oder Pilze frisst, müssen sie also was fressen, was Pflanzen, Bakterien oder Pilze frisst.
Vielleicht werden in der Haltung überwiegend Futtertiere verfüttert, die keine/wenig Carotinoide aufgenommen haben, da sie entweder aufgrund ihrer normalen Ernährung garkeine aufnehmen oder noch keine zu Gesicht bekommen haben(Futterpreperate für Zuchten).

Nur warum kommen nur bei Camponotus gelbliche Eier vor und nicht z.B. bei Lasius niger, da die Beutetiere von Camponotus ligniperdus ja auch von anderen Ameisenarten erbeutet werden(oder täusche ich mich?). Können Camponotus auch die Schalen/Panzer ihrer Beutetiere teilweise verwerten und andere Ameisenarten nicht? Wenn ja dann geht es ihnen in der Haltung vielleicht zu gut. Sie haben ausreichend Nahrung und fangen deshalb nicht an die harten Schalen und Panzer zu verwerten.

Oh da kommt mir gerade noch ne Idee!
Vielleicht hat es ja doch was mit Pflanzen zu tun, besser gesagt mit Holz, da sie ihre Nester ja gerne in Totholz bauen. Vielleicht nehmen sie ja was davon auf. Also wer von den Haltern mit gelben Eiern hat Holznester?

MfG Braddock

Trifft sich gut, dass dieses Thema wieder ausgegraben wurde; ich bin gerade vor drei Tagen beim Durchsehen von alten Bildern auf interessantes Material gestoßen:



Die Geschichte dazu: Im Juni 2007 (dieses Bild ist von Anfang Juli) als "kleine Kolonie" von privat erworben, genaue Größe weiß ich nicht mehr; es stellte sich dann heraus, dass die Königin anscheinend vom aktuellen Schwarmflug stammte und mit Puppen aus der Wildnis gepusht wurde.
Wie man sieht sind die Eier knallgelb, die relative Unterbelichtung der Ameisen kommt daher, dass ich da meine noch neue Kamera ausprobierte. Leider zog sich das eine ganze Weile hin, so dass auch auf dem folgenden Bild aus dem Oktober 07:



die Ameisen in Folge der direkten Belichtung "ein bisschen" dunkel gerieten - ich weiß, nicht so das Gelbe vom Ei. Dafür sieht man, dass auch die (überwinternden) Larven deutlich gelblich sind.
Diese Kolonie existiert leider nicht mehr (falsche Pflege während meiner Reise). Eine Nachfolgerin, die ich mir letztes Jahr schweren Herzens angeschafft habe, hat gerade gestern oder heute ein Eipaket gelegt - in der sonst üblichen weißgrauen Färbung.

Hi Merkur,

vielen Dank, heute habe ich es leider nicht geschafft C. ligniperdus in der Wildnis zu finden, aber vielleicht klappt es morgen noch mal mit der Zeit.

Schau dir mal das Bild hier von meinem letzten Post im Haltungsbericht an:



Dort sieht man recht deutlich, dass das erste Gastersegment der Gyne rot gefärbt ist.

Edit: Kann man die bereits hochgeladenen Anhänge beim hier einfügen auch irgendwie kleiner machen? Wenn man sie hier kleiner zieht, scheint das nicht gespeichert zu werden.

Sorry dafür, dass ich mich so gänzlich unberufen einmische, aber ich habe gerade einen Post von Alex Wild gelesen, der zumindest was die Ernährung der Camponotus insgesamt angeht einen interessanten Fakt beleuchtet - nämlich die Symbiose mit Blochmannia Bakterien, die es ihnen erlauben Stickstoff zu verstoffwechseln. Dies wiederum erlaubt ihnen z.B. Urin von Wirbeltieren, ebenso wie Vogelkot, als Nahrung zu nutzen.
Es wäre ja nun, m.E., gut denkbar, dass gerade diese Form der Nahrung Farbstoffe enthält, die das leuchtende Gelb der Camponotus ligniperda Eier bedingen, gleichzeitig aber wahrscheinlich nicht häufig zum Nahrungsangebot der Ameisen in Haltung gehören.
Folglich sind die Eier dort i.d.R. cremeweiß.

Wer will da nicht sofort eigene Versuche starten?

Nur so eine Idee.

LG, Ossein.

P.S.: Es würde natürlich auch erklären, warum andere Ameisenspezies (z.B. Lasius) i.d.R. weißliche Eier haben.