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Fragen zur Entwicklung von Camponotus ligniperda

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Vespa Crabro
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#1 Fragen zur Entwicklung von Camponotus ligniperda

Beitrag von Vespa Crabro » 17. Mai 2010, 16:56

Hallo Forum,

Seit knapp 1 1/2 Monaten wohnt eine Camponotus ligniperda-Königin mit anfangs 7, inzwischen leider nur noch 5 Arbeiterinnen bei mir. Habe ihnen ein 800x300x300mm großes Aquarium als Heim geschenkt, mit Sand/Lehm, etwas Deko, Futter-Stellen, etc. gefüllt und gebe den kleinen auch sowohl Wasser, als auch Honig/Zucker-Mischung und auch regelmäßig eine tote Fliege.

Die Nahrungsaufnahme beurteile ich jetzt einfach mal als (Noch-)Laie als normal, die Tiere sehen morgens manchmal etwas "dicker" aus, habe sie auch schon beim Honig trinken gesehen, und sie sind auch bereit, etwas längere Strecken zurück zu legen, um eine Fliege ins Reagenzglas zu ziehen und zu zerschneiden.

Schon eine Woche, nachdem ich die kleine Kolonie damals bekam, hat die Königin Eier gelegt, 2 Tage darauf wieder. Inzwischen ist aber mehr als ein Monat vergangen, und da liegt etwas kleines, "Bällchen"-artiges herum, aber nichts, was nach Larven, Puppen, etc. aussieht. Das sind wohl einfach noch die Eier, die sich nicht weiter entwickelt haben. Kommt das bei der Art einfach mal vor, dass Eier absterben?

2 Faktoren, die ich als Möglichkeit in Betracht ziehen könnte, sind folgende:

- Die Luftfeuchtigkeit staut sich, wenn ich längere Zeit nicht lüften kann, sprich, über Nacht, auf ca. 80% an. Die Tiere laufen aber auch dann ganz vital durch das Aquarium. Die Feuchtigkeit kommt wohl irgendwie noch aus dem Sand, den ich verwendet habe, habe damals einfach die sich darin noch befindende Feuchtigkeit unterschätzt.

- Die Temperatur ist hier in NRW sehr bescheiden. Ich beheize nicht künstlich, die Heizung im Raum ist nur so schwach an, dass die Temperatur im Aquarium um die 18-20° beträgt - zu kalt?

18-28° und an Luftfeuchtigkeit sagt der antstore 30-50%, aber kann die Luftfeuchtigkeit die Entwicklung tatsächlich beeinträchtigen? An freien Tagen bekomme ich sie tagsüber auf wenigstens gute 60%, würde es draußen endlich mal wärmer, denke ich, könnte ich das Problem auch ganz beseitigen.

Falls es daran, oder an was anderem liegen könnte, wäre ich um jede Antwort dankbar. Wenn es nach 1 1/2 Monaten noch "normal" ist, dann würde mich die Gewissheit natürlich auch schon beruhigen ;)

Gruß
Vespa Crabro



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Raimund
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#2 AW: Fragen zur Entwicklung von Camponotus ligniperda

Beitrag von Raimund » 17. Mai 2010, 17:30

Also bis zur Imago kann es bei Camponotus Arten durchaus 2-3 Monate dauern. Trotzdem sollte die Entwicklung schon etwas vorangegangen sein nach einem Monat.

Zur Luftfeuchte kann ich dir bei der Art nicht sagen, wie dies die Entwicklung beeinträchtigt. Was allerdings etwas ausmacht, sind niedrige Temperaturen, bei denen sich die Ameisen langsamer entwickeln.

Hast du die Möglichkeit ein Foto von diesem Bällchen zu machen?



Vespa Crabro
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#3 AW: Fragen zur Entwicklung von Camponotus ligniperda

Beitrag von Vespa Crabro » 17. Mai 2010, 17:45

Wird leider sehr schwierig, da ich auch das RG mit roter Folie ummantelt habe. Mit der Taschenlampe kurz dagegen gehalten, sehe ich allerdings jetzt gerade, dass die Ameisen sich schon um die Eier kümmern, sie ein bisschen zu bewegen scheinen.

Das mit den Temperaturen soll man bei der Art ja weitgehend, wenn nicht sogar komplett, von der Natur regeln lassen. Nur ist ja der Mai dieses Jahr ein Trauerspiel an Temperaturen...

Mit "Bällchen" meine ich wohl gemerkt natürlich die kleinen Eier, die mir noch stark so aussehen, wie damals, als sie gelegt wurden.



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Braddock
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#4 AW: Fragen zur Entwicklung von Camponotus ligniperda

Beitrag von Braddock » 18. Mai 2010, 11:51

Das mit den Temperaturen soll man bei der Art ja weitgehend, wenn nicht sogar komplett, von der Natur regeln lassen.


Hmm naja in der Natur halten sie sich auch gerne in der Sonne und auf warmen Steinen auf und da man das Formi ja nicht in die Sonne stellt, da es sonst zu heiß wird fehlt ihnen doch was.

Zur Entwicklung kann ich nur sagen Proteine Proteine Proteine! Wenn bei meinen Camponotus ligniperda Larven vorhanden sind fressen sie echt wie die Scheunendrescher und da braucht es mehr als eine Fliege am Tag. (Meine Kolonie hat ca. 14 Arbeiterinnen)

MfG Braddock


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Vespa Crabro
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#5 AW: Fragen zur Entwicklung von Camponotus ligniperda

Beitrag von Vespa Crabro » 18. Mai 2010, 15:59

Hallo,

ja, Proteine für die Larven, aber es sind ja keine erkennbaren Larven da. Fliegen werden mal rein gezogen, zerschnitten, und an deren Körper sieht man dann auch, dass der "stämmige", für Raubinsekten interessante Torso schon "ausgehöhlt" wurde. Die Ameisen haben aber an einem guten Tag auch nur 2 davon angenommen, jetzt seit gut 3 Tagen interessiert sie die tote Fliege gar nicht.

Vielleicht anderes Futter testen? Allerdings, wenn sie mehrmals vorher Fliegen angenommen haben, warum dann jetzt nicht mehr... auch irgendwie unlogisch.



Sahal
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#6 AW: Fragen zur Entwicklung von Camponotus ligniperda

Beitrag von Sahal » 22. Mai 2010, 19:24

Hola,

schaue Dir doch bitte einmal den Haufen genau an!
Auch die frisch geschlüpften Larven werden gerne als Ball gesammelt, und sind auch nicht viel größer als die Eier selbst.

Als Hinweis: die Eier sind hochglänzend und glatt, die Larven stumpf und haarig. Ohne Sichtkontrolle wirst Du in absehbarer Zeit kaum zuverlässige Anhaltspunkte finden... die zeitweise Aufnahme von Protein ist kein wirklich zuverlässiger Indikator, aber doch ein guter Hinweis.

Ameisen nehmen nicht gleichmäßig Proteine an. Auch werden die Larven nicht jeden Tag gestopft... und nicht alle Larven gleichzeitig! Die Larvenaufzucht erfolgt besonders bei C. ligniperda/herculeanus partiell!
Ein Teil der Larven wird gestopft und gesättigt, jetzt benötigen die Larven einige Tage, um die aufgenommene Nahrung auch zu verdauen und nehmen keine weitere Nahrung auf. Der noch nicht gefütterte Teil der Larven kann erst Tage oder sogar Wochen später angefüttert werden und ruht bis dahin inaktiv ohne Wachstum. So ist es trotzt geballter Eiablage der Gyne möglich, recht gleichmäßig über Wochen alle Stadien der Brut in einem Volk zu finden und die Larvenaufzucht dem Nahrungsangebot anzupassen.

Aber: überreichliches Angebot von Protein wird die Aufzucht nicht beschleunigen, und die Futterreste eher Schimmel und Gammel bringen.


Wenn die Flinte ins Korn gefallen ist, nicht gleich das Kind in den Brunnen werfen, auch wenn das der Tropfen ist, der dem Fass die Krone ins Gesicht schlägt!

Vespa Crabro
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#7 AW: Fragen zur Entwicklung von Camponotus ligniperda

Beitrag von Vespa Crabro » 31. Mai 2010, 16:09

Hallo,

ich hole das Thema nur mal hoch, um positive Neuerungen zu nennen: Die Eier und Larven scheinen jetzt wunderbar zu gedeihen, es sind größere, weiße, ball-artige "Dinger" im RG, und es scheinen auch neue Eier gelegt worden zu sein.

Warum das lange Zeit alles so gleich aussah, kann ich mir nur anhand der Temperatur erklären, seit es wirklich konstant so warm ist, dass im Aquarium die Temperatur dauerhaft bei 20-22° liegt, zeigen sich keine Probleme mehr :spin2:

Danke für alle Antworten!



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#8 AW: Fragen zur Entwicklung von Camponotus ligniperda

Beitrag von Braenen » 31. Mai 2010, 16:25

Sei froh, wenn es langsam und gemächlich, dafür aber umso stetiger vorwärts geht. Ich hatte das Vergnügen einer Kolonie, die am Anfang extrem schnell gewachsen ist, dann aber völlig zusammenbrach, sodaß ich die Gyne letztlich sogar wieder freigelassen habe. Ich wünsche Dir viel Erfolg.



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