Ameisenstarter hat geschrieben:Messor structor ist eher unwahrscheinlich in Deutschland. Sie kommt zwar in klimatisch günstigen Gebieten vor, ist aber eher in Südeuropa anzutreffen.
Das ist so nicht mehr richtig.
Messor structor wurde mittlerweile in fünf Arten aufgeteilt. Die in Deutschland vorkommende Ernteameise ist demnach
Messor ibericus.
Im Ameisenportal haben Teleutotje und Prof. Dr. Buschinger bereits darauf aufmerksam gemacht:
http://www.ameisenportal.eu/viewtopic.p ... 673#p15880Hier ein Ausschnitt der geteilten Informationen:
Merkur hat geschrieben:M. ibericus: Das ist der nun gültige Name für die z. B. aus der Umgebung Mainz bekannten M. „structor“. In D gibt es keine M. structor.
Vorkommen: Bulgaria, Croatia, France, Germany, Greece, Italy, Romania, Slovenia, Spain, Switzerland. Multicoloniality and swarming flights reported from Mainz, Germany
M. ponticus n. sp.: Neu beschriebene Art; um das Schwarze Meer verbreitet.
M. structor: Nach Material von der Typuslokalität in Südfrankreich erneut beschrieben (redescribed). Vorkommen in: Austria, Bulgaria, Czech Republic, France, Hungary, Romania, Slovenia.
Aus Österreich ist für diese Art Unikolonialität und das Fehlen des Schwarmfluges beschrieben.
M. muticus: Wiederbeschreibung (redescription).
Vorkommen: Armenia, Kazakhstan, Kyrgyz Republic, Romania, Russian Federation, Ukraine.
M. mcarthuri n. sp.: Neu beschriebene Art.
Vorkommen: Greece, Turkey.
Der Schlusssatz von ihm sollte vielleicht nochmal verinnerlicht werden, denn es zeigt sich nur allzu oft, das Halter von exotischen Tieren (und damit meine ich nicht nur Ameisenhalter), diese zu leichtfertig, aus was für einen Grund auch immer, aussetzten. Man sollte sich darüber im Klaren sein, dass man der heimischen Fauna damit keinen Gefallen macht.
Merkur hat geschrieben:Es kommt also WIRKLICH darauf an, zu wissen woher man seine Ameisen hat!!
Und nun dürfte auch jedem deutlich werden, was man mit dem Freilassen oder Ansiedeln gebietsfremder Ameisen anrichten kann. Das Argument „die Art M. structor kommt doch in Deutschland vor, also kann es nicht schaden meine Tiere aus Österreich hier freizulassen“ ist einfach falsch, weil die M. structor aus Österreich eben nicht identisch mit der jetzigen M. ibericus aus D ist. - Eine erfolgreiche Ansiedlung der gebietsfremden Art könnte derartige (aufwändige und teure!) Studien entwerten und falsche Schlüsse über die geographische Ausbreitung der einzelnen Arten nach sich ziehen.
Interessant sind auch die Verbreitungskarten für die fünf Arten, die unter dem angegebenen Link einzusehen sind.
Grüß
Sir Joe