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von Jan » 10. Juni 2009, 00:32
Puh, um die Uhrzeit, aber ok...
[quote="PHiL"]dass der Ursprung des Glaubens ein Grundbedürfniss ist[/quote]
Moment, Du fängst schonmal mit was ganz anderem an...
Ich habe meinen Post auf das hier bezogen:
[quote="PHiL"]Es ist ein menschliches Grundbedürfniss, eine Religion zu besitzen...[/quote]
Wenn Du im Folgenden jetzt Glauben und Religion differenzierst spreche ich von Äpfeln und Du antwortest mit Birnen.
[quote="PHiL"]Ich sprach nur von den Glauben- er ist Teil der Kultur, beeinflusst sie extrem stark wie kaum etwas zweites.[/quote]
Dafür hätte ich aus Deiner Sicht gerne konkrete Beispiele.
Natürlich gibt es Bereiche in der Kultur die sich durch Religionen oder auch Glauben inspirieren lassen (Maler, Bildhauer, Esoteriker), aber wohl weit mehr die sich nicht davon inspirieren lassen.
Kirchenmaler, Bildhauer etc. gabs immer, aber sicher mehr Impressionisten, Expressionisten, Romantiker und Künstler der Moderne die sich durch alles Mögliche inspiriren liessen.
Dafür ist die These meines Ermessens nach zu gewagt.
Oder anders herum gefragt: Wie definierst Du Glauben?
[quote="PHiL"]Das heißt aber nicht, dass Religion Kultur ist.[/quote]
Was ist sie dann?
[quote="PHiL"]Deshalb ist dieser meines Glaubens vorhandene Teil unseres Gehirnes nicht zur Schaffung der Kultur bzw allein der Kultur gedacht, sondern eben nur der Religion, die nur ein Teil der Kultur ist.[/quote]
Was macht Religion zu etwas so Besonderem das unser Gehirn für einen Teil eines Überressorts, nämlich Kultur, eine Extraenergie aufwenden sollte (Im Gehrin lassen sich nicht bestimmte Bereiche für nur ein "Sachgebiet" definieren, es sind immer mehrere Bereiche die vollkommen unterschiedlich zusammenwirken) ?
[quote="PHiL"]In einer Großstadt, in einer großen Gemeinschaft, ist eines Wichtig, damit diese Gesellschaft zusammenhält][/quote]
Du sprichst für mich in Rätseln...
Ich höre z.B. keine Stimmen wenn nicht gerade jemand mit mir spricht oder ich mich aufhalte wo gesprochen wird.
Die Anfänge von "Kulturgemeinschaften" waren schon lange vor der Entstehung Homo sapiens, und damals waren die nomadischen Gruppen nicht gerade riesig... Wenn man das jetzt als Anfang betrachtet.
Für was ist eigentlich diese "unglaublich große Gemeinschaft" ein Merkmal??
[quote="PHiL"][size=84]Totenkulte sind nur kleine Gruppen, einzig dem Ziele, einen verstorbenen zu trauern. Und um die Trauer zu lingern, das Jenseits. [/quote]
Ja, aber nun sind und waren Totenkulte jeher Bestandteile aller Religionen, eben nicht nur kleine Gruppen.
Gehe in "primitive" NAturreligionen bis zum Buddhismus, alle haben sie Totenkulte. Und du erklärst ja auch schön noch die pragmatische Wirkung dieser Totenkulte.
Und das ist für mich der springende Punkt: Religionen wollen mit ihren Praktiken eigentlich pragmatische, rationale Dinge umsezten (Lindern von Trauer) und das schön verpackt in ollen Geschichten.
[quote="PHiL"]An dieser Stelle muss ich mich fragen, warum fragt sich der Mensch das überhaupt? Tun es Affen? Ich glaube nicht. Warum sind sie also überhaupt auf die Idee gekommen, Philosophie zu entwickeln? [/quote]
Nur um Missverständnisse zu vermeiden:
Von was genau sprichst Du wenn Du sagst "das" ?
Nun wenn Du die Fragen woher wir kommen was aus uns wird usw. meinst, dann nehme ich mal an weil der Mensch irgendwann die Eigenschaft erhielt sich selbst neben seiner Umwelt zu reflektieren.
Affen tun dies nicht, aber lass hier mal die Affen aus dem Spiel, die spielten doch zuletzt nur ne Rolle bei den Gemeinschaften, jetzt kommen sie bei den "Fragen des Lebens". Aber ich stimme Dir zu, sie stellen sich diese nicht.
Ich weiß nicht wen Du genau meinst mit "sie" die also auf die Idee gekommen sind Philosophie zu entwickeln, aber wenn Du Menschen meinst
dann haben sie es getan um Antworten auf die dringenden Fragen des Lebens zu finden, nur anders als die Religionen.
[quote="PHiL"]Ganz klar, es hatte Vorteile, unter anderen die Fähigkeit, unglaublich große Gemeinschaften zu bilden. Vielleicht der springende Punkt, die erklärung, warum Homo sapiens überlebte und der Neandertaler austarb? [/quote]
Definiere bitte "unglaublich große Gemeinschaften"...
Auch der Neandertaler lebte in Gruppen und Gemeinschaften, und wenn Du jetzt über Leben und Sterben vom Neandertaler mutmaßt und daruf Deine Argumentation aufbaust lehnst Du Dich zieeeemlich weit aus dem Fenster.
[quote="PHiL"]Ich gehe jetzt mal auf einen konkreten Punkt: Was birgt die Religion für evolutionäre Vorteile, dass sie [bzw ihre Ursprünge] fest im Gehrin verankert sind? Die Religion hat eines ermöglicht][/quote]
Was ist Narratisation???
Google spuckt nix aus.
So also Religion -> Narradingsbums -> Rachegefühle in Gedanken "ausgespielt" (???), und späteren Zeitpunkt verschoben -> Religion möglich von Dörfern zu Städte
HÄH? Diesen Gedankengang kapier ich mal überhaupt nicht.
Übrigens auch nicht der letzte Abschnitt: Kann man nicht übertragen -> aber trotzdem, Mittel und Wege der Politik --> ah, achso Fragen kein triftiger Grund für die Entwicklung von Religion...
[quote="PHiL"][size=84]Du behauptest also, das Religion einfach nur durch diese Fragen entstanden entstanden sind- man könnte es testen, ein Kind isoliert erziehen, so dass es nur die Wissenschaft erklärt bekommt, aber nie etwas von Gott hört.Ich bin der Überzeugung, es wird anfangen, an etwas, ich nenne es jetzt mal sehr unpraktischer Weise übermenshcliches, zu Glauben.[/quote]
Ich behaupte gar nichts.
Das einzige was ich in meinem letzten Post nach 5 Seiten Thread behauptet habe ist, dass Religion kein Grundbedürfniss des Menschen ist und es auch kein extra Hinrarealübergreifendes "Organ" dafür gibt.
Demensprechend streiche ich mal den Rest ohne auf die aus meiner Sicht nicht zusammenhängenden Mutmaßungen einzugehen.
[quote="PHiL"]Belegen mit Beispielen kann ich diese These auch][/quote]
Rofl, beileibe nein, ich hatte keinen "unsichtbaren Freund", und kenne auch niemanden der einen hatte...
Problematisch sehe ich hier, dass Du sehr subjektiv argumentierst und Behauptungen die Du anführst selten durch objektive Beispiele belegst und dann Sachen als gegeben hinnimmst obwohl sie in keinsterweise empirisch belegt sind. Du behauptest, ohne zu wissen. Das ist gefährlicher als Unwissenheit und lügen.
Und wenn Wissenschaft empirisch arbeitet sollte man doch auf Augenhöhe argumentieren, oder?
[quote][size=84]Dieses Phantasiewesen (wens interessiert, es handelte sich um eine überdimensionierte Heuschrecke bei mir) ist ganz klar entstanden durch das Bedürfniss (ich möchte betonen, dass Bedürfniss auch ein dehnbarer Begriff ist) der Menschens- obwohl er alle Fragen durch reine Logik hätte erklären können. Der Ursprung istfür mich eindeutig im Gehirn, und ich wüsste nicht, was dagegen sprechen sollte. [/quote]Durch welches Bedürfnis bzw. welche details wenn das so ein dehnbarer Begriff ist?
Jetzt behauptest Du schon wieder: Der Mensch kann eben nicht alle Fragen durch reine Logik erklären, es gibt keine empirischen Beweise für kein Leben nach dem Tod, aber auch keine für eines. Und das lässt Platz für Spielraum.
Aber wenn es anderswo kaum so ist dass Lebewesen so mir nix Dir nix eine SOnderbehandlung von Mutter Natur spendiert bekommen, wiso zum Teufel dann hier??
Dein letzter Satz: Wieder nur eine Behauptung ohne Grund und Beispiele.
Argumentativ tappst Du noch etwas unwissend umher, gehst kaum auf mein Geschriebenes ein, stellst wage Behauptungen auf.
Das ist nicht böse gemeint, aber es macht Dich leichter angreifbar...
Naja, aber dies ist auch nur meine Meinung, und wir werden hier nicht weiterkommen, Streit über "Ideologien" ist Zeitverschwendung.
Wäre aber nett wenn sich vllt. noch Andere mit ihren Gedanken zum Thema äussern würden.
Gute Nacht,
Jan
"Wie ist das genau? Die Blattschneider Ameisen züchten ja dieses Pils,..."- ein Forenteilnehmer
Blattschneiderameisen: Braukultur, lange bevor es Menschen gab...