Hallo Maddio,
freut mich, dass Dir mein Bericht gefällt.
Ein paar interessante Fragestellungen die von Dir zusammen getragen wurden.
Denke ein paar davon beruhen aus Missverständnissen, ausgelöst durch unpräzise Formulierungen meinerseits.
Für den Pushversuch der Camponotus ligniperda wurden nur
Puppen aus von mir gehaltenen Völkern verwändet, keine aus der Natur.
Zugegeben dieser Satz könnte dazu Anlas geben, das die
Puppen aus Völkern in der Natur kommen.
Erne hat geschrieben: Für mich ist das nicht machbar, mein Bestand aus anderen Völkern, gibt keine Puppen mehr her, die ich der Königin gegeben könnte
Werde diese Formulierung abändern, das klar ersichtlich wird, dass die
Puppen aus von mir gehaltenen Völkern stammen.
Bei Formica sanguinea hätte ich es ebenfalls gerne so gehandhabt, habe zurzeit leider keine Formica fusca in der Haltung.
Allerdings halte ich es bei dieser Art als vertretbar, einige
Puppen aus der Natur zu nehmen.
Bei der Gründungen dieser Art können den
Königinnen, in der Natur, ganze Nester zum Opfer fallen.
Hätte auch gerne mehr
Puppen gegeben um aufzuzeigen, dass da deutlich mehr geht.
Vielleicht später, wenn ich selber ein größeres Volk Formica fusca aufgezogen habe, die ich beklauen kann.
Wahrscheinlich finde ich dann keine Formica sanguinea
Königin.
Für einen Lasius niger Versuch hätte ich ebenfalls
Puppen aus der Natur nehmen müssen.
Bei dieser Art können es durchaus bis an die tausend
Puppen sein und die einzusammeln ist nicht mein Ding.
Maddio hat geschrieben: Mich würde trotzdem interessieren, wie du zu deiner unterschiedlichen Einschätzung bei C. ligniperda und L. niger kommst, welche Begründung oder Gedanken dahinter stecken.
Mir ist nicht klar, wie diese Frage von Dir gemeint ist?
Denkbar das sich die Antwort dafür schon in meinem Text vorab findet.
Camponotus ligniperda
Puppen hatte ich selber, Lasius niger
Puppen hätte ich in der Natur sammeln müssen, für mich macht das den Unterschied.
Maddio hat geschrieben: Ein weiterer Punkt, den es aus meiner Sicht zu bedenken gilt: Was schadet einer Ameisenpopulation mehr, dass Einsammeln einiger geflügelten Geschlechtstiere, oder die Öffnung eines Nests zur Entnahme von Puppen?
Geflügelte Geschlechtsteile einzusammeln, ergibt für mich keinen Sinn.
Für mich verhält es sich so, das mit jeder eingefangenen
Königin der Natur eine Chance verloren geht, dass ein neues Ameisenvolk entstehen könnte.
Bei Arten die mit tausenden von
Königinnen schwärmen, bin ich Deiner Ansicht dass das Einfangen weniger
Königinnen wohl vertretbar ist.
Bin mir allerdings nicht sicher, ob es nicht eine Fehleinschätzung ist, das es nichts ausmacht von Arten die mit vielen
Königinnen schwärmen, einige einzufangen.
Sicherlich gehen von diesen
Königinnen auf natürlichem Wege etliche verloren oder kommen in der heutigen Zeit unter Schuhsollen oder Autoreifen.
Es ist immer wieder zu lesen, in der Natur entwickelt sich, bzw. hält sich nichts Unnützes.
Für mich liegt darin die Begründung, dass diese Arten nur überleben können, wenn sie überaus zahlreich schwärmen.
Jetzt kommen auch noch wir Halter und sammeln.
Sicherlich wird dadurch kein zusätzlicher Schaden entstehen, nachprüfbar ist das wohl eher auch nicht.
Ein Nest zu öffnen um
Puppen zu entnehmen, ist auch immer ein Schaden für das Volk.
Bei der Entnahme weniger
Puppen wird das Volk einen Rückschlag erleiden, nach meinem Dafürhalten wird es dadurch nicht sterben.
Ameisen aus der Natur entnehmen,
Puppen aus der Natur entnehmen,
Königinnen einfangen,
vielfällige Fragestellungen die sich daraus ableiten lassen.
Manchmal kommt mir der Gedanke, wir betreiben ein Hobby, das aus meiner Sicht durchaus als fragwürdig gesehen werden kann.
Maddio wie sehen Deine Gedanken, Einschätzungen aus, was aus der Natur entnommen werden darf und wieviel?
(Geschützte Arten ausgeklammert)
Deine Überlegungen der dafür zutreffenden Beweggründe.
Grüße Wolfgang