Gynen-Bestimmung

katzenhai2 · Beitrag von **katzenhai2** » 14. Juli 2023, 18:42

Fundzeit: 14.07.2023 / 18:00 Uhr
Fundort: Eching (Landkreis Freising)
Länge: 1 cm

Wer hilft mir bei der Bestimmung dieser Gyne?
Vielen Dank im Voraus!

Beitrag von **Zitrus** » 14. Juli 2023, 20:44

Sogar auf dem Rücken liegend geknipst...

Das ist eine claustral gründende Lasius-Gyne (Untergattung Lasius sensu stricto).

katzenhai2 · Beitrag von **katzenhai2** » 14. Juli 2023, 21:32

Zitrus hat geschrieben: ↑
14. Juli 2023, 20:44
Sogar auf dem Rücken liegend geknipst...

Das ist eine claustral gründende Lasius-Gyne (Untergattung Lasius sensu stricto).

Danke Dir!

Stand ja so in dem Anleitungsfaden: "Je mehr Bilder aus verschiedenen Perspektiven, desto besser! Am besten je eines von oben, von der Seite, von vorne und bei Möglichkeit von unten".
Netterweise ist sie dann mal umgekippt.

Also ich kenne die "Standard"-Gynen von Lasius niger. Aber diese hier sah beim Rumlaufen deutlich anders aus, daher dachte ich es sei eine andere Art.
Aber um welche Lasius genau läßt sich nicht bestimmen?

Beitrag von **Zitrus** » 15. Juli 2023, 01:26

katzenhai2 hat geschrieben: ↑
14. Juli 2023, 21:32
ich kenne die "Standard"-Gynen von Lasius niger. Aber diese hier sah beim Rumlaufen deutlich anders aus

Für mich sieht die auch nicht wirklich nach Lasius niger aus.

katzenhai2 hat geschrieben: ↑
14. Juli 2023, 21:32
Aber um welche Lasius genau läßt sich nicht bestimmen?

Bis auf emarginatus und brunneus sind die Arten dieser Untergattung nur mithilfe starker Vergrößerung sicher zu bestimmen. Es geht dabei um feine Merkmale, wie die Dichte und Länge der Behaarung bestimmter Bereiche vom Körper. Sie unterscheiden sich auch leicht in ihrer Färbung und ein wenig im Habitus (z.B. Mesosoma höher bei niger, flacher bei platythorax), aber Referenzbilder von sicher bestimmten, lebenden bzw. frisch präparierten Gynen sind Mangelware. Mithilfe solcher wäre vielleicht zumindest eine ungefähre Bestimmung möglich.

Frustrierend das Ganze, aber wenn man der Gyne einen hübschen Namen gibt, muss man sie auch nicht in Latein ansprechen.

katzenhai2 · Beitrag von **katzenhai2** » 15. Juli 2023, 01:39

Zitrus hat geschrieben: ↑
15. Juli 2023, 01:26
Bis auf emarginatus und brunneus sind die Arten dieser Untergattung nur mithilfe starker Vergrößerung sicher zu bestimmen. Es geht dabei um feine Merkmale, wie die Dichte und Länge der Behaarung bestimmter Bereiche vom Körper. Sie unterscheiden sich auch leicht in ihrer Färbung und ein wenig im Habitus (z.B. Mesosoma höher bei niger, flacher bei platythorax), aber Referenzbilder von sicher bestimmten, lebenden bzw. frisch präparierten Gynen sind Mangelware. Mithilfe solcher wäre vielleicht zumindest eine ungefähre Bestimmung möglich.

Frustrierend das Ganze, aber wenn man der Gyne einen hübschen Namen gibt, muss man sie auch nicht in Latein ansprechen.

Heißt: wenn, merke ich es spätestens bei den Arbeiterinnen, wenn die irgendwie anders aussehen? Habe mir mal diverse Bilder von Gynen angeschaut, aber selbst da wo Arbeiterinnen sich gut unterscheiden lassen (Farbe, Form), sehen viele Gynen sich sehr ähnlich. Dann schauen wir mal was für ein Überraschungsei wir hier haben.

Auf Fotos sieht man den Unterschied nicht so gut wie in real, finde ich. Ich dachte evtl. an flavus? Aber vielleicht nicht gelb genug? Wenn ich meine Fotos mit dem unteren Schaubild vergleiche, käme umbratus oder flavus in Frage, tendiere aber zu Letzterem, da der Kopf kleiner ist als der Mittelteil (bei umbratus fast gleich groß).

Hab noch dieses Vergleichsbild gefunden:
Bild

Ist von dieser Seite, interessante Infos zu den Arten:
https://antsmania.com

Beitrag von **Zitrus** » 15. Juli 2023, 10:08

katzenhai2 hat geschrieben: ↑
15. Juli 2023, 01:39
Heißt: wenn, merke ich es spätestens bei den Arbeiterinnen, wenn die irgendwie anders aussehen?

Auch die Arbeiterinnen von Lasius niger und den Schwesterartens sehen sich ziemlich ähnlich. Manche sind etwas dunkler, andere heller; bei manchen hat das Mesosoma mehr Rotanteile, bei anderen weniger, aber das allein ist kein sicheres Bestimmungsmerkmal.

katzenhai2 hat geschrieben: ↑
15. Juli 2023, 01:39
Ich dachte evtl. an flavus? Aber vielleicht nicht gelb genug? Wenn ich meine Fotos mit dem unteren Schaubild vergleiche, käme umbratus oder flavus in Frage, tendiere aber zu Letzterem, da der Kopf kleiner ist als der Mittelteil (bei umbratus fast gleich groß).

Cautolasius (flavus und myops) und Chthonolasius (umbratus und Co.) kann man ausschließen. Für Erstere fehlt das Gelb und Letztere haben alle einen deutlich mächtigeren Kopf und eine kleinere Gaster.

Die Bilder von antsmania sind eine klasse Ressource. Zu dem Bild muss man sagen, dass umbratus, niger, neglectus und flavus leicht mit den jeweiligen Schwesterarten (oder bei flavus der Schwesterart myops) verwechselt werden können, aber es gibt einem zumindest eine Vorstellung, wie die Arten aussehen.

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