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Haltung im Freien?

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Felix78
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#1 Haltung im Freien?

Beitrag von Felix78 » 29. April 2008, 16:39

Hallo liebe Ameisen-Community,

ich bin neu hier, aber war in meinen Kinder- und Jugendjahren ein absoluter Ameisen-Fanatiker. Mein wissen ist in der Zwischenzeit aber flöten gegangen, weswegen ich mich mal wieder als Neuling hier einreihe.

Ich habe bereits als Kind einheimische Ameisen, wie z.B. Myrmica rubra oder Lasius niger oder Formica sg. erfolgreich angesiedelt. Hatte damals aber kaum Erfahrung mit der Bauweise von Formicarien, wie sie hier zur Haltung beschrieben sind. Wie ich das damals gemacht habe? Relativ einfach, ich habe sie an von mir ausgewählten Positionen im Freiland angesiedelt.

Das ist eigentlich so, als würde man nach der Reagenzglasphase eine Yton-Phase anbieten. Bei mir war das eher so von Holzkiste klein zu Baumstumpf groß :) hehe

Größter Erfolg war vor ca 15 Jahren eine Ansiedlung von Roten Waldameisen (spezies habe ich nie genau bestimmt) am Rande einer Wohnsiedlung. Die Kolonie ist bei mehreren hunderttausend, wenn nicht millionen Tieren angelangt und die Nachbarschaft erfreut sich über Schädlingsfreie Gärten :)
Ab und an guckt der Förster vorbei obs dem "Haufen" gut geht.

Ja ja was man als Kind nich so an Blödsinn macht.

Ich spiele nun aber mit dem Gedanken, eine Ameisenkolonie anzulegen ... eine Kolonie, die ich beobachten, studieren, und vor allem Fotographieren und filmen kann. Und die Bauweise der in den foren beschriebenen Arenen, Formicarien und Ameisenfarmen hat mich hier auf endlose Ideen gebracht.

Nun habe ich also folgende Idee und brauche Euren Rat:

Ich möchte wenn irgend möglich, meine Kolonie wieder im "Freien" haben. Trotzdem soll die Kolonie diesesmal z.B. mit hilfe von Holz- oder Yton-nestern so angelegt sein, dass eine Beobachtung möglich ist.

Die Kolonie soll zunächst vom Rest des Ökosystems "Garten" abgeschlossen sein, später aber völligen Freilauf erhalten. Ergo: Arena = Garten ohne Grenzen.

Jetzt habe ich mal folgendes Bild im Kopf:

1. Abgesägter Baumstumpf, auf dem die Kolonie oben draufsteht bzw innen drin is.
2. Für den Anfang abgeschlossene Arena direkt an der Kolonie angeschlossen. (Zum Schutz vor der bösen Gartenwelt)

3. Wenn Kolonie groß genug, sollsie das Areal am Fuße des Baumstammes als Arena bekommen. um den Baumstamm habe ich mir einen Wassergraben aus Rund-Regenrinnen vorgestellt. Ab diesem Zeitpunkt werden sie erstmals dem Wetter und einem Teil der Garten-Umwelt ausgesetzt.

Und irgendwann in ferner Zukunft wird einfach eine Brücke gebaut über die Regenrinne - fertig.

Nun habe ich folgende Fragen:
Welchen Untergrund kann ich für die insel am Fusse des Baumstammes nehmen, ohne Betonieren zu müssen? (Es geht hier weniger um ausbruchsschutz, mehr um die Tatsache, dass die Kolonie, dann nicht in das von mir angebotene Nest siedelt sondern in den Erdboden.)

Kann man davon ausgehen, dass ein 40 cm durchmessender Baumstumpf, der 1,5 meter hoch ist, bei allen Wetterlagen entsprechend befeuchtet und auch trockene Räume bieten könnte? Wenn ja, wäre ich dankbar für Bearbeitungsskizzen und vorschläge.

Alternative wäre ein Ytong-Nest oben am Baumstumpof, oder eingearbeitet im Baumstumpf ... würde sich der Stein durch Regen etc selbst klimatisieren?

Ich glaube ihr merkt worauf ich hinauswill, oder? Das perfekt konstruierte und angebotene Freiland-Nest mit Beobachtungsmöglichkeit.

Die Art, die ich ansiedeln will wird wohl Lasius niger sein bzw ein Ableger einer Kolonie, die sich bei mir hinterm Garten finden lässt. Keine Exoten, keine empfindlichen oder besonderen Ameisen-Gattung.

Bin gespannt, welche Ideen euch einfallen. und ob ich der einzige bin, der sich so ne irrwitzige Idee ausgedacht hat.

LG

Felix



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Boro
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#2 AW: Haltung im Freien?

Beitrag von Boro » 29. April 2008, 21:01

Hallo Felix78!
Zuerst herzlich willkommen im Forum!
Du hast dir eine interessante Idee zurechtgelegt. Sie trifft sich ein wenig mit meinen Vorhaben, die darauf abzielen, die im Garten vorhandenen Arten (bei mir sicher 2 Dutzend unterschiedliche Arten) ein wenig zu hegen, ihnen Nistmöglichkeiten anzubieten, den Garten insgesamt an Pflanzen (und damit Insekten) artenreich zu halten und die Völker immer wieder auch zu füttern und zu beobachten. Natürlich ziehen sie manchmal um, aber ich finde sie meistens wieder. Man könnte auch ein, zwei neue Arten regelrecht ansiedeln.
Nun zu deinem Plan:
Lasius niger siedelt mitunter auch in Totholz. Die Art ist halt relativ klein, wieselflink und äußerst trickreich. Wenn du einmal über deinen Wassergraben eine Brücke baust, können die Tiere auch rasch weg sein. Sie könnten sich auch unter der Dachrinne (Wassergraben) durcharbeiten. Da wäre es tatsächlich vielleicht ratsam, die Dachrinne irgendwie in Beton einzugießen. Der Aufwand ist aber auch nicht ohne!
Ein 1,5m hoher Baumstumpf würde jedenfalls genug Feuchtigkeit speichern, da brauchst du dir keine Sorgen zu machen. Auf der Südseite könnte er dann auch zwischendurch austrocknen, das wäre in Ordnung.
Die Möglichkeit, dass das Volk vom Baumstamm in das vorgelagerte Erdreich abwandern könnte, ist aber gegeben. Wie man das so gestalten könnte, dass es nicht wieder total künstlich wirkt, ist mir aber nicht klar.
Gruß Boro



Felix78
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#3

Beitrag von Felix78 » 29. April 2008, 21:29

Hallo Boro,

danke für die moralische Unterstützung meines Gartenprojektes. Dacht schon man wird mich auslachen.

Beton ist natürlich wirklich die letzte Option. Im Moment überlege ich ob eine Folie (wie bei Gartenteichen) unten drunter helfen würde. Allerdings besteht dann wieder das Problem mit dem Wasserablauf. Irgendwie verzwickt.

Oder dumm gesagt, ich stelle der Kolonie direkt IM Baumstumpf neben Holz/Ytongnest genug Erdraum zur Verfügung, den sie ab einer gewissen Grösse erschliessen dürfen. Manko hierbei ist wieder, dass ich dann nicht mehr Beobachten kann, weil sie mit sicherheit die angebotenen Nestteile mit Glasscheibe verlassen.

Ich werd mal weitergrübeln und demnächst mal im Baumarkt schlendern, vielleicht fällt mir noch was andres ein.

Falls euch noch was einfällt, nur her mit allen Ideen, egal wie irrsinnig sie erscheinen :)

LG

Felix

Guten Morgen,

hier mal eine Skizze meiner Idee, damit man sichs etwas besser vorstellen kann.

EDIT: musste Zippen, da das Jpeg Format ungültig war, keine ahnung warum.
Dateianhänge

[Die Dateierweiterung zip wurde deaktiviert und kann nicht länger angezeigt werden.]




Clockmaster
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#4 AW: Haltung im Freien?

Beitrag von Clockmaster » 30. April 2008, 12:22

Du könntest auch ein feinmaschigges Insektennetz nehmen anstatt der Plastikfolie



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Eddie
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#5 AW: Haltung im Freien?

Beitrag von Eddie » 30. April 2008, 19:29

dann aber wohl aus Edelstahl, alles andere würde faulen, evtl. noch Aluminium ,hier ein Link dazu, wäre auch fein genung (das mit 0,25mm Maschenweite) Gitter2

:)




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Eaglesword
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#6 AW: Haltung im Freien?

Beitrag von Eaglesword » 1. Mai 2008, 02:33

Auch ich hielt als Junge Myrmica rubra in einem kleinen Kunststoffbecken. Ebenfalls waren es mal die Lasius niger, und mit L. flavus begann ein etwas höherer Anspruch, was das Gras mit Wurzelläusen betraf.
Aufstellung?
Nicht in Höhlen. Sie standen frei, unter der Doppelstegbedachung der Terrasse. Myrmica rubra hielt ich auch im "Wäldchen", einem kleinen Abteil an einer Fichtenhecke, mit Sträuchern bestanden und somit feuchtkühl- so wie sie es brauchen.

Damals kannte ich noch keine Faunarien, die ich heute anwende als Außenanlagen. Da Lasius niger fast überall anzutreffen ist, aber auch invasiv, halte ich lieber die rareren Arten. L. flavus gefallen mir mehr, eben so wie die roten Myrmicidae. Nu mag ich es farbig.
Ein paar wichtige Bedingungen:
-Ein überdachter Stand verhindert Wassereinbrüche.
-zum Schutz vor Lasius niger- Belagerung erhöhte Aufstellung des Beckens
-Styroporkiste und loser Füllstoff als Winterlager dürfte sicher genug sein
-Schlupföffnungen zu eng für Königin wählen
-Faunarien haben im Deckel 2 Rundungen- ideal für dünne Schläuche jeweils zum Bewässern und für den Außendienst
-das Faunarium dient als Farmarena, ein Kunstnest ist nicht erforderlich, weil die Ameisen vorgebohrte Eingänge in Verbindung mit einem ebenerdigen Stein akzeptieren
-das Nest kann keine Besonnung vertragen
-ideal steht ein Faunarium auf einem Tisch in der Nähe des Fensters zum Balkon bzw. Terrasse. Dann kann man es bequem beobachten, ohne die Tiere im Nest zu beunruhen.
-Futtergaben außerhalb des Beckens ermöglichen kreatürliches Verhalten (Straßen)



Felix78
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#7 AW: Haltung im Freien?

Beitrag von Felix78 » 1. Mai 2008, 09:06

Hallo Eaglesword,

was du schreibst, klingt spannend. Aber irgendwie redest du von Faunarium und Becken und vorgebohren Eingängen. Redest du wirklich von einer Haltung im Freien, also ohne geschlossenes System?

Was genau ist eigentlich ein Faunarium als Außenanlage? Kann mir da drunter mal spontan nix vorstellen. *schäm*

Denn die wichtigsten Punkte/fragen meinerseits sind immernoch die folgenden:

1. Bodenbelag für die Arena der Stufe 2 (rund um den Baumstumpen)
2. Möglichst attraktive Nestgestaltung, welches sie akzeptieren.
3. Wie mache ich vorhandene Erde unattraktiv, hihi

Alle anderen Punkte sind weniger das Problem:
Erhöhte Lage gegen eindringlinge ist gegeben;
Klimabedingungen sind okay;
Nest-temp. und -feuchtigkeit sollte klappen im Baumstumpen;
Regenschutz bietet der Stamm bzw ein aufliegendes Schrägdach (kann ich leicht bauen)

Anmerkung:
Sicher könnte ich ein Nest bauen und ihnen in einem kleinen Formicarium direkt auf der Terasse anbieten. Da dort ja nur Pflastersteine sind, nehmen sie es sicher an. Nur eine Kolonie auf der Terasse, direkt neben Balkontür mit Freilauf, ne danke! Da trete ich beim Grillen ja meine Arbeiterinnen zusammen - das muss nicht sein.
Sowas hatte ich als Kind mal, ne Myrmica rubra-Kolonie direkt hinterm Haus in einer holzkiste. Deren emsige Futtersucher kamen dann immer ins Haus.

Danke auch für die tipps mit den Gitternetzen - das wäre evtl ne Lösung. Falls noch jemanden was einfällt, nur herdamit.

Wollt ihr fotos vom Baumstamm und deem Umland sehen für weitere ideen? wenn ja, sagt bescheid, dann mach ich welche.

Update:
Gestern hab ich den Baumstamm inspiziert:
Da sind schön saftige Würmchen und insekten drin - ausserdem ist die Rinde schon leicht aufgequollen, sodass drunter tunnelbau möglich ist an manchen Stellen, und besonders freut es mich, dass ich bislang keine andere Ameisenkolonie in weniger als 5 metern entfernung gefunden habe. in ca. 5 meter entfernung ist ein kleiner Lasius niger Haufen in der Wiese. Schlimmstenfalls ein Vorposten. Ich werd mir dessen ausbreitung mal genauer ansehen, falls er gefährlich wird, wird einfach diese Kolonie meine Stammkolonie für die Gründung :)



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