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Haltung von Odontoponera transversa

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Seikilos
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#1 Haltung von Odontoponera transversa

Beitrag von Seikilos » 9. August 2017, 11:22

Hallo zusammen,

ich habe diese Art in einem anderen Thread mal vorgeschlagen bekommen und bin ehrlich gesagt begeistert. Sie könnten zwar etwas größer sein, aber ich finde sie optisch sehr ansprechend, das Verhalten muss klasse sein und auch die Fähigkeit, nicht an Glas laufen zu können, macht die ganze Sache natürlich sehr interessant.

Leider gibt es sehr wenige Haltungsberichte. Und die, die ich gefunden habe, weichen von den Haltungsempfehlungen meist doch ziemlich ab. Außerdem sind diese (in einem der Nachbarforen) halt auch schon fast 10 Jahre alt. Wenn es schon keinen stetigen Haltungsbericht gibt, können sich vielleicht hier einmal Halter oder ex-Halter melden, welche Erfahrungen sie mit den Odontoponera transversa gemacht haben. Mich würde es sehr freuen, ich bin ein Planer... ich würde schonmal vorab alles planen und vorbereiten, dass ich irgendwann in den nächsten Jahren diese Ameisen ggf. auch selbst halten kann.


Zum Formikarium:
Ich denke an ein Terrarium mit Schiebescheiben. Größe etwa 100x50x50, vielleicht auch etwas höher.
Da es schon tropische Ameisen sind, dachte ich an eine Einrichtung ähnlich dieses Tropenformikariums. Ob ich das natürlich in DIESER Qualität hinbekomme, weiß ich nicht.

Nest:
Obwohl die Ameisen in einem Haltungsbericht in einem Ytong-Nest gehalten wurde, denke ich nicht, dass man damit den Ansprüchen dieser Art gerecht werden kann. Wenn die Umgebungsbedinungen außerhalb des Ytongs natürlich noch schlechter sind, werden sie diesen zwangsweise annehmen müssen. Dennoch denke ich nicht, dass dies das Mittel zur Wahl sein sollte.
Ich dachte daran, sie wirklich in einem Erdnest aus Sand/Erde/Lehm budeln zu lassen.

Ich sehe immer wieder Terrarien, bei denen die Ytong- oder Gipsnester an den Front- und Seitenscheiben angebracht sind und die Lauffläche bzw. Arena dann auf einer Plexiglasplatte darüber. Ich hatte mir gedacht, ggf. aus Glas oder Acryl dann statt diesen Ytongnester eine Art "interne Ameisenfarm" einzubauen. Das würde dann heißen, dass die Ameisen natürlich bauen und graben dürfen, aber man durch die geringere Breite/Tiefe einfach eine hohe Wahrscheinlichkeit hat, in Teilbereiche des Nestes sehen zu können.

"Hinter" diesen Farmen hätte man dann einen Hohlraum, den man ggf. für Heizmatten o.ä. nutzen könnte. Durch das Tropenbecken müsste der jedoch dann ja wasserfest sein, was ich evtl. nicht sicherstellen kann. Zumindest nicht, wenn man zu einer Revision o.ä. nochmal ran müsste.

Alternative wäre wirklich natürlich den ganzen Beckenboden mit Sand/Lehm aufzufüllen und sie machen zu lassen. Dann bräuchte man aber ggf. ein Terrarium, dessen verschiebbare Frontscheiben erst sehr weit oben beginnen. Also eher noch ein Aquaterrarium bzw. Paludarium.
Aber da wäre die Nesteinsicht natürlich wohl eher nicht möglich bzw. stark eingeschränkt.


Technik:
Das Terrarium würde in einem geheizten Raum stehen, nämlich unserem Wohnzimmer. Da sind Sommer wie Winter eigentlich mindestens 21°C vorhanden. Aber: Nur, wenn wir daheim sind.
Grade im Winter senkt sich die Temperatur bei Abwesenheit und in der Nacht auf etwa 18 °C ab.

Für die Temperatur tagsüber würde ich gern mit zwei kleinen Spotstrahlern arbeiten. Die Nestgrundtemperatur würde ich versuchen mit einer Heizmatte o.ä. hinzubekommen. Bloß: Wo kommt die Heizmatte hin? Unter das Terrarium, also von außen? Gibt es da keine Probleme mit Hitzestau?
Oder doch ein Heizkabel im Erdreich verbuddeln?

Da die Art eine hohe Luftfeuchtigkeit bevorzugt, würde ich über eine Beregnungsanlage nachdenken. Von Verneblern oder Verdampfern halte ich persönlich gar nichts. Die sind überall sonst in der Terrarientechnik auch verpönt.



Ansonsten würde ich mich halt allgemein über Informationen zur Haltung freuen. Ich sehe auch, dass z.B. Antstore grade Gynen verkauft. Aber halt nur einzeln, ich bin mir unsicher, ob ich da mit einer einzelnen Gyne starten wollen würde oder ob es nicht schöner wäre mit einem kleinen Volk.



Bin über alle Erfahrungen dankbar!

Viele Grüße,
Seikilos


Edit: Was mir nach dem Absenden noch eingefallen ist:
Häufig habe ich bei Tropenbecken von Vergesellschaftung verschiedener Ameisen gelesen, die unterschiedliche Nischen besetzen. Ist so etwas mit Odontoponera überhaupt möglich? Diese sind ja durch ihre Bewegung am Boden doch eher eingeschränkt.



Fengalf
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#2 Re: Haltung von Odontoponera transversa

Beitrag von Fengalf » 9. August 2017, 12:00

Seikilos hat geschrieben:Hallo zusammen,

ich habe diese Art in einem anderen Thread mal vorgeschlagen bekommen und bin ehrlich gesagt begeistert. Sie könnten zwar etwas größer sein, aber ich finde sie optisch sehr ansprechend, das Verhalten muss klasse sein und auch die Fähigkeit, nicht an Glas laufen zu können, macht die ganze Sache natürlich sehr interessant.

Leider gibt es sehr wenige Haltungsberichte. Und die, die ich gefunden habe, weichen von den Haltungsempfehlungen meist doch ziemlich ab. Außerdem sind diese (in einem der Nachbarforen) halt auch schon fast 10 Jahre alt. Wenn es schon keinen stetigen Haltungsbericht gibt, können sich vielleicht hier einmal Halter oder ex-Halter melden, welche Erfahrungen sie mit den Odontoponera transversa gemacht haben. Mich würde es sehr freuen, ich bin ein Planer... ich würde schonmal vorab alles planen und vorbereiten, dass ich irgendwann in den nächsten Jahren diese Ameisen ggf. auch selbst halten kann.


Zum Formikarium:
Ich denke an ein Terrarium mit Schiebescheiben. Größe etwa 100x50x50, vielleicht auch etwas höher.
Da es schon tropische Ameisen sind, dachte ich an eine Einrichtung ähnlich dieses Tropenformikariums. Ob ich das natürlich in DIESER Qualität hinbekomme, weiß ich nicht.

Nest:
Obwohl die Ameisen in einem Haltungsbericht in einem Ytong-Nest gehalten wurde, denke ich nicht, dass man damit den Ansprüchen dieser Art gerecht werden kann. Wenn die Umgebungsbedinungen außerhalb des Ytongs natürlich noch schlechter sind, werden sie diesen zwangsweise annehmen müssen. Dennoch denke ich nicht, dass dies das Mittel zur Wahl sein sollte.
Ich dachte daran, sie wirklich in einem Erdnest aus Sand/Erde/Lehm budeln zu lassen.

Ich sehe immer wieder Terrarien, bei denen die Ytong- oder Gipsnester an den Front- und Seitenscheiben angebracht sind und die Lauffläche bzw. Arena dann auf einer Plexiglasplatte darüber. Ich hatte mir gedacht, ggf. aus Glas oder Acryl dann statt diesen Ytongnester eine Art "interne Ameisenfarm" einzubauen. Das würde dann heißen, dass die Ameisen natürlich bauen und graben dürfen, aber man durch die geringere Breite/Tiefe einfach eine hohe Wahrscheinlichkeit hat, in Teilbereiche des Nestes sehen zu können.

"Hinter" diesen Farmen hätte man dann einen Hohlraum, den man ggf. für Heizmatten o.ä. nutzen könnte. Durch das Tropenbecken müsste der jedoch dann ja wasserfest sein, was ich evtl. nicht sicherstellen kann. Zumindest nicht, wenn man zu einer Revision o.ä. nochmal ran müsste.

Alternative wäre wirklich natürlich den ganzen Beckenboden mit Sand/Lehm aufzufüllen und sie machen zu lassen. Dann bräuchte man aber ggf. ein Terrarium, dessen verschiebbare Frontscheiben erst sehr weit oben beginnen. Also eher noch ein Aquaterrarium bzw. Paludarium.
Aber da wäre die Nesteinsicht natürlich wohl eher nicht möglich bzw. stark eingeschränkt.


Technik:
Das Terrarium würde in einem geheizten Raum stehen, nämlich unserem Wohnzimmer. Da sind Sommer wie Winter eigentlich mindestens 21°C vorhanden. Aber: Nur, wenn wir daheim sind.
Grade im Winter senkt sich die Temperatur bei Abwesenheit und in der Nacht auf etwa 18 °C ab.

Für die Temperatur tagsüber würde ich gern mit zwei kleinen Spotstrahlern arbeiten. Die Nestgrundtemperatur würde ich versuchen mit einer Heizmatte o.ä. hinzubekommen. Bloß: Wo kommt die Heizmatte hin? Unter das Terrarium, also von außen? Gibt es da keine Probleme mit Hitzestau?
Oder doch ein Heizkabel im Erdreich verbuddeln?

Da die Art eine hohe Luftfeuchtigkeit bevorzugt, würde ich über eine Beregnungsanlage nachdenken. Von Verneblern oder Verdampfern halte ich persönlich gar nichts. Die sind überall sonst in der Terrarientechnik auch verpönt.



Ansonsten würde ich mich halt allgemein über Informationen zur Haltung freuen. Ich sehe auch, dass z.B. Antstore grade Gynen verkauft. Aber halt nur einzeln, ich bin mir unsicher, ob ich da mit einer einzelnen Gyne starten wollen würde oder ob es nicht schöner wäre mit einem kleinen Volk.



Bin über alle Erfahrungen dankbar!

Viele Grüße,
Seikilos


Edit: Was mir nach dem Absenden noch eingefallen ist:
Häufig habe ich bei Tropenbecken von Vergesellschaftung verschiedener Ameisen gelesen, die unterschiedliche Nischen besetzen. Ist so etwas mit Odontoponera überhaupt möglich? Diese sind ja durch ihre Bewegung am Boden doch eher eingeschränkt.


Hey,

Endlich jemand zum aktiven austauschen. Ich arbeite an einem haltungsbericht, aber aufgrund ungünstiger Haltung derzeit, bin ich etwas beschäftigt.

Eine Warnung vorweg: die Kleinen haben ordentlich beiskraft! Die haben sich durch korkrinde in weniger als einer Woche gearbeitet, was schon etwas heißen will. Also weiche Materialien besser nicht nutzen für Außenwände oder ähnliches.

Meine transversal sich etwas wählerisch. Zuckerwasser ignorieren sie. Wasser ignorieren sie, feuchte erde scheinen sie zu lieben! Keller asseln finden sie uninteressant (Jim lebt seid über ner Woche darin) wie auch springschwänze.
Grasshupfer finden sie äußerst lecker.
Maden (fliegen) finden sie eher so meh.

Meine transversa Sind sehr nachtaktiv und ich bekomme sie kaum noch zu Gesicht, liegt aber vll auch an den Temperaturen (tagsüber ~24 - 30°c) und dann in der Nacht auskühlend.

Schicke heute Abend ggf noch Bilder.

Achso ein Tipp noch: die kleinen mögen es überhaupt nicht zu klettern. Ein Erdgeschoss nest Oder souterrain wäre meiner Meinung nach optimal. (Erfahrungen die ich Grade sammel)

Beste Grüße,
Fengalf

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#3 Re: Haltung von Odontoponera transversa

Beitrag von Seikilos » 10. August 2017, 07:28

Hallo Fengalf,

schön, dass du dich meldest.

Außenwände aus Kork:
Es soll ja ein Tropenbecken werden... bei so feuchtgeplanten Terrarien/Formikarien möchte ich eh ein Glasbecken als Grundkorpus haben. Wenn sie sich durch die Deko beißen: Kein Problem.
Wobei ich eher so plane wie bei einem Schlangenterrarium: 3D-Rückwand aus Styropor, mit Flexkleber beschichten, dann mit Epoxid und Torf beflocken.

Wegen des Nestes:

Ggf. kann man ja wirklich ein externes Nest anbieten. Muss ja nur sichergestellt sein, dass sie durch den Schlauch kommen (nicht, dass er zu glatt ist und sie nicht gehen können.). Da könnte man dann ein externes Nest auch komplett mit Sand/Lehm füllen und doch als Aquarium ausbilden.

Bloß lieber hätte ich schon alles in einem... Mit wenigstens eingeschränkter Nesteinsicht.
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#4 Re: Haltung von Odontoponera transversa

Beitrag von Fengalf » 10. August 2017, 08:33

Seikilos hat geschrieben:Hallo Fengalf,

schön, dass du dich meldest.

Außenwände aus Kork:
Es soll ja ein Tropenbecken werden... bei so feuchtgeplanten Terrarien/Formikarien möchte ich eh ein Glasbecken als Grundkorpus haben. Wenn sie sich durch die Deko beißen: Kein Problem.
Wobei ich eher so plane wie bei einem Schlangenterrarium: 3D-Rückwand aus Styropor, mit Flexkleber beschichten, dann mit Epoxid und Torf beflocken.

Wegen des Nestes:

Ggf. kann man ja wirklich ein externes Nest anbieten. Muss ja nur sichergestellt sein, dass sie durch den Schlauch kommen (nicht, dass er zu glatt ist und sie nicht gehen können.). Da könnte man dann ein externes Nest auch komplett mit Sand/Lehm füllen und doch als Aquarium ausbilden.

Bloß lieber hätte ich schon alles in einem... Mit wenigstens eingeschränkter Nesteinsicht.
Moin Moin,

Das mit den Wänden war auch eher auf das Nest bezogen. Ich halte es für die transversa nicht als ratsam ein externes Nest zu halten, aus eben den Gründen der beißkraft. (Da müsstest du dann nen Metallrohr nehmen als Verbinder, denke ich!) Aber wenn es ein externes Nest sein soll, führe einfach ein zwei wollfäden durch den Schlauch. :)
Die Idee mit der Aufteilung ist nicht schlecht und will ich auch aufgreifen:
Das Becken irgendwie absetzen und am Rand der Scheibe nen 2 cm breiten und 4 cm hohen streifen nur mit erde machen.
Allerdings:
Ich hab ja jetzt nen Holz Nest und dieses hat große kammern- genug Platz für die kleinen Einsteins, das sie die Scheibe jetzt mit erde bekleben und so die Einsicht verhindern. Ich habe auch rote Folie (ein ausgedientes Regencape) davor kleben, aber das ist denen offenbar doch noch zu hell.
Mögliche Schlüsse die ich daraus ziehe:
- sie können rotes Licht wahrnehmen
- sie sind gestört durch die Helligkeit Unterschiede
- sie nutzen die Erde im Holz Nest als Feuchtigkeits Speicher

Aber alles in allem eine die transversa eine sehr entspannte Kolonie, die wirklich interessant ist - sofern man sie sieht.

Beste Grüße,
Fengalf

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