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Haltungsbericht: Camponotus maculatus

Berichte, Erfahrungen, Tipps, Beobachtungen Gattung Camponotus
benai

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#1 Haltungsbericht: Camponotus maculatus

Beitrag von benai » 13. Oktober 2016, 16:08

Hallo,

ich veröffentliche eigentlich sehr ungern meine Haltungsberichte, aber da ich relativ wenig zu der Art gefunden hab dachte ich mir ich tu es dennoch.

Das antworten in diesem Thema ist unerwünscht dazu gibt es ein seperates Thema: https://www.ameisenforum.de/blabla-thema-zum-haltungsbericht-camponotus-maculatus-t55386.html

gekauft am 05.09.2016 via Express - bestellt war eine Kolonie mit 1 Königin und 1-4 Arbeiterinnen. Erhalten habe ich eine Kolonie mit 5 Arbeiterinnen und 1 Königin. Es sind keine Arbeiterinnen durch den Transport gestorben.

Allgemeines:
Schuppenameise
lat. Name: Camponotus maculatus
Farbe: Kopf schwarz, Thorax hell bräunlich, Gaster schwarz hell bräunlich
Verbreitung: Afrika, Griechenland, Vorderasien
Herkunft: südliches Afrika
Nahrung: Kohlehydrate (Zuckerwasser, Honigwasser, Früchte, Säfte)
Nahrung: Protein (Fliegen, Schaben, Grillen, Heimchen, etc.)
Größe: Arbeiterinnen: 8 mm – 16 mm, Königin 15 – 18 mm
Winterruhe: Juni und Juli bei 10-14 °C
Temperatur: Arena 18-28°C Nest: 24-28°C
Luftfeuchtigkeit: normal
Kolonie Typ: monogyn

Haltungsbericht nachträglich angefangen
05.10.2016
aktueller Behälter: jeweils Arena und Nest in einem
Haltungsparameter:
Das Nest ist ein RG damit herrscht die übliche Luftfeuchte die dieses generiert. Im Nest und der Arena herrschen 24-28°C. Die beiden Falltränken enthalten Zuckerwasser und Wasser.
IMG_0861.JPG

Verhalten:
Die Tiere sind selbst mit den wenigen Arbeiterinnen hoch aktiv und äußerst aggressiv und zeigen keinerlei scheu vor dem Halter. Die ersten Arbeiterinnen haben jetzt schon eine beeindruckende Größe und sind sehr langbeinig. Die Tiere erinnern mich vom Verhalten und vom Aussehen her an Anoplolepis gracilipes. Die Tiere bewegen sich auch gelegentlich ruckartig als ob sie angreifen wollen. Sie springen nach vorne, verharren und sie springen wieder nach vorne.
Die Gaster sind bei vielen Tieren gefüllt und Insekten werden sobald die eingetragenen Insekten verbraucht sind in die Arena geschmissen. Überschüssige Insekten werden abseits gelegt.
Sobald Insekten ins Nest eingetragen werden, geht die Königin zielstrebig zum Insekten, schubst alles beiseite was ihr im Weg ist und frisst daran. Ist mir in dieser Häufigkeit und auch in dem Verhalten so noch nicht bei anderen Arten aufgefallen.

Ausbruchsschutz:
Aktuell hat diese Kolonie nur einen luftdicht verschließender Deckel. Es kommt demnächst noch ein Paraffinölrand hinzu.

Beobachtungen:

Zusammenfassung bis zum 05.10.2016:

Die Tiere haben den Transport überstanden ohne negative Folgen.
Die Tiere haben am Anfang mit 5 Arbeiterinnen eher zurückhaltend gewirkt. Aktuell mit 9 Arbeiterinnen wirkt die Kolonie deutlich angriffslustiger und vor allem abends sehr aktiv.
Es sind immer 3-6 Arbeiterinnen außerhalb des Nestes abends zu sehen. Die Brutentwicklung scheint im mittleren Bereich für Camponotusarten zu liegen.
Ich bin auf die Winterruhe bei den Tieren gespannt.

IMG_0891.JPG

IMG_0889.JPG


09.10.2016:
Aktuell zähle ich:
1 Königin
13 Arbeiterinnen
ca. 6 Puppen
ca. 20 – 30 Larven vornehmlich kleinere
Man kann jetzt schon erkennen das einige Arbeiterinnen größer sind als die anderen. Hinzu kommt das diese Kolonie obwohl es die kleinste Camponotus Kolonie ist auch mit die aktivste ist.

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#2 Re: Haltungsbericht: Camponotus maculatus

Beitrag von benai » 25. Oktober 2016, 19:58

22.10.2016:
1 Königin
21 Arbeiterinnen
2 deutlich größere Puppen, mehrere kleine Puppen
viele Larven
Weitere Veränderungen gibt es nicht. Die Arbeiterinnen sind ständig außerhalb des Nestes zu sehen und abends mehrt sich dies. Insekten werden eingetragen und gefressen allerdings nicht so effektiv wie bei C. nicobarensis. Die die Insekten bis aufs Exoskelett abnagen. Bei den C. maculatus bleibt das Insekten als solches eher unberührt und sie fressen dort das Innenleben des Insektes wo sie ran kommen.
Demnächst bekommen die Tiere eine größe Arena und dazu ein Ytongnest.

25.10.2016:
1 Königin
21 Arbeiterinnen
2 deutlich größere Puppen, mehrere kleine Puppen
6-11 kleine Larven

Die Arbeiterinnen haben stellenweise sehr gefüllte Gaster.


Das mit dem neuen Ytongnest nimmt so langsam Gestalt an, dauert aber noch etwas da ich mir noch nicht ganz sicher bin wie ich es machen will.
Gedacht habe ich an ein 8,50 x 6 x 5 cm Ytong Mininest. Bin am überlegen, ob ich die jeweils 3 Kammern beidseitig mache die 2 cm tief sind oder ob ich 3 größere Kammern mache die dafür dann aber 3,5 bis 4 cm tief sind.
IMG_0917.JPG
IMG_0918.JPG

IMG_0919.JPG
IMG_0920.JPG


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#3 Re: Haltungsbericht: Camponotus maculatus

Beitrag von benai » 27. Oktober 2016, 20:56

27.10.2016:
Heute ist die erste größere Arbeiterin aus den größeren Puppen geschlüpft.
Diese zeichnet sich deutlich von den anderen Tiere ab. Nicht nur wegen der Größe sondern auch wegen der Färbung.

größere Arbeiterin: eventuell die erste Media oder vielleicht schon eine Majorin:
Wäre allerdings sehr früh für eine Majorin und etwas klein für diese.

Mal abwarten, ob sich noch größere Tiere bilden.
Man darf halt nicht vergessen, das in der Haltung das Futter generell höherwertiger ist, da man es ständig füttert, auch die Menge an Futter im Verhältnis zur Natur doch deutlich höher ist und für die Kolonie auch wenig Probleme existieren das Futter zu erhalten. Keine kraftraubenden Kämpfe oder lange Suchperioden.
Somit ist ein frühes auftreten von größeren Exemplaren schon möglich und würde auch durch das verstärkte Proteinangebot sprechen, da die Königin erstmal eine gewisse Zeit mit den Sekreten ihrer Töchter gefüttert werden muss und die Eierstöcke sich erstmal voll entwickeln müssen, bevor die Proteine dann nich in die Größe der Arbeiterinnen gesteckt wird sondern in die Menge der Tiere.

IMG_0930.JPG

IMG_0933.JPG

Ansicht des RGs mit Brut:
IMG_0934.JPG


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#4 Re: Haltungsbericht: Camponotus maculatus

Beitrag von benai » 5. November 2016, 22:51

Die Kolonie lebt nun schon etwa eine Woche in ihrem neuen Ytongnest. Das Nest hat die Maße 10,30 x 4,80 x 7,50 cm. Die obere Kammer ist 7,00 x 3,00 x 2,00 cm die untere Kammer 7,00 x 3,00 x 1,60 cm. Habe die Kammern etwas überdimensioniert, allerdings wird die obere Kammer von der Kolonie bewohnt. Dort liegen die Larven und die Kokons auf dem Boden, die Königin hängt an der Decke und das Eierpaket wird von den Arbeiterinnen in den Mandibeln gehalten. Dies sehe ich sehr oft das Eier nicht abgelegt, sondern permanent von Arbeiterinnen gehalten und umsorgt werden. Die Futtertiere werden ins Nest eingetragen und dort liegen sie zwischen den Larven oder werden durch die Arbeiterinnen die ebenso an der Decke sitzen durch die Luft transportiert.

IMG_0965.JPG


IMG_0966.JPG
IMG_0967.JPG


Seit dem die Kolonie in das Ytongnest umgezogen ist, sind die Außenaktivität nicht mehr so hoch wie zuvor, allerdings immer noch hoch.
Die größeren Arbeiterinnen rennen ähnlich wie Cataglyphis mit erhobenem Gaster durch die Arena, die kleineren und etwas größeren nicht.
Die Kolonie hat sich erneut vergrößert. Nun sehe ich 3 dieser sehr großen Arbeiterinnen und noch mindestens ein weiterer Kokon dieser Größe ist vorhanden.
1 Königin
40-50 Arbeiterinnen darunter 3 sehr große wovon eine noch etwas größer ist wie die anderen
1-2 deutlich größere Puppen
5-6 kleinere Puppen
5-12 Larven unterschiedlicher Größe
1 Eierpaket mit etwa 20-30 Eiern

Jetzt wäre hier die Frage, ob das bei dieser Art normal ist dies kenne ich sonst nicht von Camponotusarten. Da ich hier vermute das die nun geschlüpfte größere Arbeiterin in die Kategorie Majorin oder als Zwischenform zur Majorin gehört. Alternativ wäre die Annahme das die Kolonie gepusht wurde. Was sowohl schlecht als auch gut sein kann, da ich dann erst bei den jetzigen Eier und deren Schlupf weiß ob die Königin wirklich begattet ist.

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#5 Re: Haltungsbericht: Camponotus maculatus

Beitrag von benai » 23. November 2016, 14:30

23.11.2016:
Es ist mindestens 1 Majorin vorhanden. Das Tier ist immer im Nest und scheint mehr oder weniger die Aufgabe eines Nahrungsspeichers zu erfüllen. Da selbst wenn ich adulte Schokoschaben füttere werden diese von den Pygmäen und Minoren eingetragen und dann von den anderen Tiere zerlegt. Nach getaner Arbeit wird die Majorin gefüttert und man sieht das der Gaster merklich gefüllt ist. Die Majorin hat nahezu die Größe der Königin und sieht dieser sehr ähnlich mal vom breiten Thorax abgesehen. Leider werden die größeren Tiere immer schwärzer je größer sie werden und das bräunliche bzw. bernsteinfarbene verschwindet zunehmens.
Die Kolonie füllt aktuell die obere Kammer zu 70% aus.
Wenn ich etwas zu freigiebig bin mit dem Wasser ziehen Arbeiterinnen mit einem Teil der Puppen ins Reagenzglas um.

Ansonsten ist die Kolonie sehr ruhig geworden, sobald Futter im Angebot ist tragen 1-2 Arbeiterinnen die Schaben ins Nest, aber mehr Außenaktivität ist aktuell nicht mehr vorhanden. Ich sehe am Tag 1-3 Arbeiterinnen draußen rumrennen.

1 Königin
60-70 Arbeiterinnen
15-20 Puppen
mehrere Larven die liegen in dem Haufen mit den Puppen
Eierpaket in dem Knäuel aus Tieren und Brut nicht zu erkennen

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#6 Re: Haltungsbericht: Camponotus maculatus

Beitrag von benai » 4. Dezember 2016, 00:42

03.12.2016:
Die Kolonie scheint sich weiterhin gut zu entwickeln, heute Abend war Fütterungszeit. Daraufhin waren mindestens 20 Arbeiterinnen einschließlich eine der großen Arbeiterinnen draußen. Leider war ich nicht schnell genug mit der Kamera, da ich nicht mit dieser Reaktion gerechnet habe. Muss wohl hier auch ein neues Ytongnest bauen, da die Kolonie demnächst einen Wachstumsprung machen wird und das Nest nun zu 75% belegt ist.

Die Tiere bewegen sich äußerst schnell und einige Arbeiterinnen haben sehr oft den Gaster nach oben gebogen nicht so stark wie Cataglpyhis aber doch merklich. In letzter Zeit waren immer wieder 2-4 Scouts draußen und suchen die Arena ab.

Diese Art entwickelt sich wie gewöhnlich für Camponotusarten anfänglich sehr langsam, aber sobald die Königin etwas in Fahrt kommt werden in entsprechenden Zyklen immer mehr Eier gelegt und man hat immer Brut in 2 Stadien vorhanden.

Das Befeuchten des Ytongs gefällt den weniger, da werden immer gleich Puppen ausgelagert, da die Art wohl eher trocken lebt wird wohl bedingt durch das kleine Ytong zu viel Wasser in den Ytong eingezogen und damit steigt die Luftfeuchte zu hoch. Naja muss ja nun eh ein neues bauen, dann sollte das ganze auch behoben sein.

1 Königin
60-80 Arbeiterinnen
30-40 Puppen wovon etwa 30 im RG ausgelagert sind
Larven sind vorhanden aber sehr schwer zu erkennen
Eierpakete sind nicht zu erkennen
ausgelagerte Puppen
ausgelagerte Puppen


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Update 04.12.2016:
Leider erkennt man hier nur die gleiche Größe an Arbeiterinnen.
IMG_1029.JPG
IMG_1032.JPG
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#7 Re: Haltungsbericht: Camponotus maculatus

Beitrag von benai » 18. Dezember 2016, 08:57

18.12.2016:
Die Kolonie wächst weiterhin sehr gut.
Aktuell werden die Puppen nachts ausgelagert, da ich noch nicht dazu kam ein neues Nest zu bauen. Das Nest dürfte aktuell voll sein evtl. sogar übervoll.
Ich werde heute noch ein Ytong fertig schneiden und die Vorarbeiten erledigen.
Damit es spätestens Montag benutzt werden kann.

Größenunterschied
Größenunterschied

Größenunterschiede zwischen Pygmäe und Minor
Größenunterschiede zwischen Pygmäe und Minor

Puppenberg
Puppenberg

Größenunterschied Minor, Media und Major
Größenunterschied Minor, Media und Major

Größenunterschied Minor, Media und Major
Größenunterschied Minor, Media und Major


Die Majorin ist fast so groß wie die Königin. Aktuell dürften sich etwa zwischen 10 Pygmäe, rund 60 Minore, 2-5 Media und 1-3 Majore in der Kolonie befinden.

1 Königin
60-80 Arbeiterinnen
30-40 Puppen
10-15 Larven liegen an der Scheibe
Eierpakete sind nicht zu erkennen

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#8 Re: Haltungsbericht: Camponotus maculatus

Beitrag von benai » 20. Dezember 2016, 23:33

20.12.2016:

Hier mal ein paar Bilder von den gebeugten Gastern und die Fütterung einer Minorin.

Diese gebeugte Haltung haben nicht alle Arbeiterinnen wie man erkennt, aber diese wird sowohl beim Stehen als auch beim Rumlaufen oft beibehalten.
IMG_1134.JPG

IMG_1142.JPG

IMG_1144.JPG

IMG_1145.JPG

IMG_1147.JPG


Fütterung einer Minorin durch eine Majorin
IMG_1136.JPG

IMG_1137.JPG


Fütterung einer Minorin durch eine Minorin
IMG_1139.JPG

IMG_1140.JPG


Leider sind die Bilder nicht so scharf wie ich das gerne gehabt hätte, aber meine Kamera gibt leider nicht mehr her.

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