hier wollte ich meine Erfahrungen mit der Art Pheidologeton diversus (sorry, bin konservativ) wiedergeben. Wie viele von euch sicher wissen, wird diese Art von den meisten Leuten als... schwierig eingestuft. Sowohl was Temperaturempfindlichkeit als auch Futtermangel, Ausbruchschutz, sprunghaftes Koloniewachstum etc. angeht scheint die Art nach Ansicht der Mehrzahl der Halter anfälliger zu sein, als viele andere Arten.
Ich habe, als ich mir am 18.08.2004 meine erste Ameisenkolonie im Internet gekauft habe, mir schon diese Pheidologeton um haaresbreite gekauft, auf Anraten meiner Mutter und aus preislichen Gründen dann aber doch eine Lasius niger bestellt ( ). Na ja, lieber spät als nie, zwölf Jahre und 20 gehaltene Arten später fühle ich mich etwas eher gewappnet, trotzdem rechne ich nicht unbedingt damit, dass der Bericht hier allzu lange weitergehen wird.
So, zu meiner Kolonie; Diese habe ich mir, als ich vor ca. zwei Wochen in Berlin war, selber im Antstore ausgesucht und mangels artgerechter Transportmöglichkeiten nach Aachen schicken lassen. Gab eine Transportleiche.
War wirklich nett da, kompetente und persönlich sehr angenehme Verkäufer, die mir alles gezeigt haben. Wer Pachycondyla apicalis, Oecophylla smaragdina oder eben ne Pheidologeton diversus mit 10
So genug Werbung, die Tiere haben eine Koloniegröße von ca. 70 Tieren (plusminus). Neben der majestätischen (passenderweise)
Die kleineren Soldaten scheinen etwas aktiver zu sein; sie wirken auf mich als würden sie den Nesteingang bewachen und haben auch einen gewissen Aktionismus an den Tag gelegt, als es darum ging die Beute zu zerteilen.
Die kleinen Arbeiterinnen (etwa so groß wie klassische Pheidole, ähneln zum Verwechseln z.B. P. noda) sind mit Abstand am aktivsten; sie erkunden, bauen, suchen und finden Nahrung.
Zu meiner Haltung
Ich habe mich zu Anfang für eine etwas sterilere Art entschieden, die Tiere zu halten. Toll eingerichtete Becken waren bisher nur im Weg um haben den Ameisen diverse Möglichkeiten eröffnet Unsinn aller Art zu vollbringen, besonders den Ausbruchschutz zu überwinden oder ein Nest zu bauen das wahlweise überflutet wird oder einstürzt. Im besten Fall beides gleichzeitig. Schimmel und ungeliebte Mitbewohner aller Art waren an der Tagesordnung.
Deshalb habe ich das Formicarium, so lange die Tierchen noch in das Reagenzglas passen, komplett ohne Bodengrund eingerichtet. Ca. einen Esslöffel Blumenerde gabs, um ihnen die Möglichkeit der Klimaregulation, bzw. Schutz des Eingangs zu geben.
Als Ausbruchschutz gab es eine dicke Schicht Talkum und, bis das getrocknet ist, noch eine Glasscheibe. Langfristig ist noch Öl und ein Wassergraben in Planung, man will in einer Studentenbude ja nicht unbedingt eine Karawane mit dem Mittagessen von seinem Mitbewohner antreffen. Bei dem Becken handelt es sich um ein 30x20x20cm mit 27mm Lochbohrungen.
Je nachdem wie sich die Kolonie entwickelt, würde ich sie vllt. in meine 40x30x6cm (glaub ich) Farm setzen, mit einem von meinen 50cm Würfeln als Arena. Mal schauen.
Beleuchtet wird das ganze noch mit einer meiner guten, alten Glühbirnen. Soll das ganze gleichzeitig noch bisschen heizen, gegen Wärme haben die Tiere soweit ich weiß nichts speziell, wobei ich acht geben muss, ich traue meinem alten Thermometer nicht mehr so ganz. Egal was ich mache, es zeigt 22°C an...
Als Nahrung reiche ich tote Arthropoden aller Art, Zuckerwasser und Körner (Kanarienvogelfutter). Am ersten Tag waren die alles andere als wild auf Nahrung, das hat sich allerdings bis jetzt wieder gebessert. Gab heute einen Haufen Drosophila, eine Zitterspinne, eine dicke Stechmücke und eine Stubenfliege.
Und bitte, bitte wenn euch irgendwas auf dem Herzen liegt oder ihr was wissen wollt, dann teilt euch mir mit, z.B. hier:
carebara-diversa-haltungserfahrungen-t55308.html.
LG
christian