Hallo liebes Ameisenforum,

ich habe vor einigen Wochen beschlossen mit diesem Hobby anzufangen und mir eine Gyne (ohne Arbeiterinnen) der Art Messor
barbarus zugelegt.
Diese kam auch schnell an und hat mittlerweile auch bereits ein Eierpaket.

Vor zwei Tagen fiel mir dann auf, dass das Reagenzglas in ca. ein bis zwei Wochen leer sein wird.
Am Anfang hatte ich Angst die Gyne könnte ersticken, weshalb der mitgelieferte Stopfen nur sehr locker im RG war. Vielleicht trocknete das RG daher schneller aus.

Gestern habe ich deshalb ein zusätzliches Reagenzglas vorbereitet und an das alte angeschlossen.
Natürlich war die Gyne nicht besonders happy und hat ihrem ersten Instinkt zufolge versucht, den Zugang zum neuen Glas zuzubauen.

Seit dem ist sie ruhig und kümmert sich weiter brav um das Eierpaket.

Verbunden wurde das ganze über ein Stück Schlauch wie er für die üblichen Verbindungen benutzt wird.
Beim neuen RG wurde das ganze mit einem Stück Watte reingedreht. Das alte RG (links) war zu eng.

Ich habe daher den Schlauch aufgeschnitten, damit ich ihn zumindest reinkrieg (bin damit nicht zufrieden), schon allein weil dadurch der Luftaustausch nicht unerheblich sein sollte.

Daher insgesamt meine Frage:
Könnte mir ein erfahrener (messor)-Halter evtl Tipps geben, wie ich hier vorgehen soll?

Sorry für das dunkle Bild, ich mach im "Ameisenzimmer" das Licht derzeit nur ungern an. Ich hoff man kanns erkennen.
Viele Grüße und herzlichen Dank!

Hier nochmal ein besseres Bild.
Links das alte RG, rechts das neue. Dazwischen (man kanns nur kaum erkennen) ist der Ãœbergang mit dem Schlauch.

Ameisen brauchen nicht viel Luft. Es gab Versuche mit Myrmica, bei denen mehrere Arbeiterinnen mit 400ccm Luft, etwas Wasser und Zucker in Glasröhren luftdicht eingeschlossen wurden und bis zu einem Monat überlebten.
Wenn die Königin nicht gerade mehrere Wochen für ihren Umzug braucht sollte die Luftversorgung kein Problem sein, zumal die Konstruktion ja auch nicht komplett luftdicht ist.

Ok für den Fall dass irgendjemand mal ein ähnliches Problem hat (ich habe recht wenig zu dem Thema gefunden):

Ich habe einen kleinen Tropfen Wasser in den. o.g. Schlitz des Verbindungsstückes gegeben. Die Gyne hat sich sofort darauf gestürzt, weshalb ich die Vermutung hatte, dass die Watte im RG schon sehr trocken war.

Das RG war aus Kunststoff. Ich habe in einem anderen Beitrag gelesen, dass man mit einer heißen Nadel den Wassertank öffnen und neu befüllen kann.
Obwohl ich ein zweites Loch für den Luftaustritt "gebohrt" habe und sehr vorsichtig war, hat das Ganze dazu geführt, dass das Wasser einige Minuten später in die Nestkammer diffundierte.
Von dergleichen Versuchen kann ich also nur abraten.

Die Königin hat sofort ihr Eierpaket genommen und ist in das neue RG geflüchtet. Mir blieb dann nichts anderes übrig, als im neuen RG den Stopfen einzusetzen.
Somit wurde der Umzug letztendlich forciert mit all seinen negativen Konsequenzen.

Beim nächsten Mal:
Transport-RGs immer vor der Gründung wechseln (falls der Wassertank recht klein ist) damit dieses Problem nächstes Mal vermieden wird.
Konstruktive Kritik und Richtigstellungen gerne erwünscht.

Wenn der Wassertank schnell leer wurde, kann es auch sein dass das Nest ein wenig zu warm lag. Das passiert schon mal, wenn es zum Beispiel auf einer Fensterbank oder zu nah an einer Lampe/Heizmatte liegt.

Messor barbarus sind in der Gründungsphase recht empfindlich was Störungen angeht. Hast du deinen perfekten dunklen Platz gefunden, wäre mein nächster Rat das Reagenzglas in den nächsten 4, besser 6 Wochen nicht mehr zu bewegen. Sonst läuft man jedes mal Gefahr die Brut zu verlieren.

Vielen Dank für die Antwort!
Ich verwende keine Heizmatte und das RG befindet sich in einem fensterlosen Raum. Die temparatur in meiner Wohnung ist konstant auf ca. 23 grad.

Ich habe kurz überlegt eine zusätzliche Gyne parallel gründen zu lassen, aber ich will gerade ungern aufgeben. Meine erste Ameise ist ja was besonderes

Dennoch: da das ganze extrem stressig war, und die Gyne die letzten zwei Tage damit zugebracht hat das RG zu verschließen (es befindet sich etwas sand/Lehm im RG) gehe ich grad vom worst case aus, nämlich dass sie quasi von vorne beginnen muss.

Hätte jemand ne Einschätzung, ob sie hierfür ausreichend Reserven hat? Oder sollte man in Anbetracht der Umstände zufüttern? Ansonsten fass ich das RG den nächsten Monat nicht mehr an.
Danke schon mal!

Wenn die Königin soweit fit & gesund ist dürfte das kein Problem sein.
Im Optimalfall sind die Eier noch da und die Brut wird weiter gepflegt, eventuell hat sie die Brut auch gefressen aber auch das dürfte noch kein Problem sein.

Kritischer wäre es wenn bereits mehrere große Larven oder gar die ersten Arbeiterinnen da gewesen wären und diese dann "verloren" gehen.

Gönn ihr jetzt viel Ruhe und schau mal in ca. 1 Woche ganz kurz und behutsam nach ob es Brut gibt.

Alles klar, das beruhigt mich sehr! 1)
Ich melde mich wieder in diesem Thread, wenn es Neuigkeiten gibt.

Bis dahin, vielen Dank an alle Antwortenden!