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Intraspezifische Homogenisierung

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fink2
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#9 AW: Intraspezifische Homogenisierung

Beitrag von fink2 » 13. Mai 2014, 17:29

So hier geht es weiter.

@Barristan wie kommt man nur drauf sich Ameisen zu kaufen um sie im Garten frei zu lassen?

Ich finde das Thema an sich sehr interessant.
Besonders wenn ich daran denke,
wie oft ich bei mir in der Firma eine Kiste aufmache
und da krabbelt etwas weg. (Meist Spinnen, selten Käfer)
Oder wie viel Gemüse jedes Jahr von Spanien nach ganz Europa geliefert wird.
Da ist sicher der eine oder andere blinde Passagier dabei.
Oder wenn ich daran denke, das hier die meisten Haltungsberichte,
spätestens nach zwei Jahren enden,
was passiert mit den ganzen Ameisen?

Wäre interessant wie stark die Vermischung schon vortgeschritten ist?
Vielleicht hat ja jemand ein paar Informationen dazu.

Das soll jetzt keine Rechtfertigung für Barristans verhalten sein.

Ich würde gerne sachlich weiter Diskutieren.


L.G. fink2



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#10 AW: Intraspezifische Homogenisierung

Beitrag von Gast » 13. Mai 2014, 17:41

fink2 hat geschrieben:
@Barristan wie kommt man nur drauf sich Ameisen zu kaufen um sie im Garten frei zu lassen?


Der Hauptgrund war, dass mich es interessiert hat, ob eine Kolonie dieser Art, die aus Südeuropa stammt auch unsere Winter überleben kann.

Ein weiterer Grund war, dass die Art in Bayern vom Aussterben bedroht ist und ich daher nichts schlimmes daran finde, wenn ich sie im Garten ansiedle.

Ansiedlungsversuche gibt es im übrigen nicht nur von mir, Boro hat z. B. auch davon berichtet, dass er Ameisenkolonien im Garten angesiedelt hat.

EDIT: Für eine etwas ausführlichere Beschreibung der Ansiedlung: Camponotus vagus Ansiedlung
EDIT2: Hier der Link zum Bericht vom Boro: http://www.ameisenforum.de/fotoberichte/43188-freiland-experiment-mit-camponotus-lateralis-fotobericht.html

Seit vorigem Jahr läuft ein Versuch, der die Überlebensfähigkeit v. C. lateralis auf die Probe stellen soll. Mit einer Gyne aus Istrien habe ich ein Volk herangezogen, das seit einem Jahr im Freien lebt, in einem morschen Holzstamm, wie es sich für eine stark arboricole Art gehört.


Der Unterschied ist, dessen Bericht bekommt 5 Sterne und keiner regt sich darüber auf, auch nicht Herr Merkur, aber wenn ich das selbe mache, dann ist der Teufel los ;)



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Diffeomorphismus
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#11 AW: Intraspezifische Homogenisierung

Beitrag von Diffeomorphismus » 13. Mai 2014, 18:34

Hallo,

zu dem Thema selbst mögen die "Experten" diskutieren. (Denn Experten haben ja bekanntlich immer recht, und haben sich noch nie geirrt.)

Allerdings kann ich nicht ganz nachvollziehen, warum gerade jetzt so laute Kritik aufkommt. Geht nicht auch z. B. von einer Kolonie Lasius niger, welche aus Bayern stammt und von einem Halter aus Schleswig-Holstein gehalten wird, eine Gefahr bezüglich der intraspezifischen Homogenisierung aus, wenn sie entkommen sollte (was bei denn kleinen Krabblern ja schneller passieren kann, als einem lieb ist)? Gerade bei Kolonien aus den Shops ist die genaue Herkunft ja nur in den wenigsten Fällen bekannt.

Das von Barristan angesprochene Freiland-Experiment von Boro findet man übrigens hier. Vielleicht kann mir ja jemand den Unterschied erläutern, warum dieses keine Gefahr darstellt.

Wie gesagt, dieser Beitrag ist vollkommen neutral zu verstehen. Sollte jemand ein paar wissenschaftliche Quellen bezüglich der Gefahr der intraspezifischen Homogenisierung bei Ameisen parat haben, wäre ich sehr dankbar. Denn dann könnte auch ich mir eine Meinung bilden.

Grüße,
Diffeomorphismus


„Die Heuchelei ist die materia prima des Teufels, von der aller Lug und Trug, alle Schwachheit und Abscheulichkeit herrührt, von der nichts Wahres kommen kann. Denn die Heuchelei ist selbst eigentlich eine doppelt destillierte Lüge, eine Lüge in der zweiten Potenz.“ (Thomas Carlyle)

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Scarvia Ny-Mand
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#12 AW: Intraspezifische Homogenisierung

Beitrag von Scarvia Ny-Mand » 13. Mai 2014, 18:43

Warum wurden alle Beiträge verschoben aber meiner gelöscht?

Es bleibt eben nicht nur "das Argument der Gefahr durch Intraspezifische Homogenisierung", sondern auch die Gefahr Krankheiten, Pilze oder Parasiten einzuschleppen, auf die unsere einheimischen Ameisen (egal ob gleiche Art oder eine andere) gar nicht eingestellt sind.



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Erne
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#13 AW: Intraspezifische Homogenisierung

Beitrag von Erne » 13. Mai 2014, 19:33

Warum wurden alle Beiträge verschoben aber meiner gelöscht?
Hi Leute dieser Beitrag heißt:
Ameisenfarm anlegen. Totaler Anfänger braucht Rat.

Wenn ihr über Intraspezifische Homogenisierung diskutieren wollt macht einen eigenen Beitrag auf.

fink2
Das ist doch eine klare Aussage, die Du einfach ignoriert hast.
Dementsprechend wurde Dein Beitrag entfernt.

Gucke ob ich Deinen Beitrag noch in diesen Thread integriert bekomme.
Falls mir das nicht gelingt, füge ich ihn hier schon mal an.
>>
Scarvia Ny-Mand

Zitat:
Zitat von Barristan
Bleibt dann wohl nur noch das Argument der Gefahr durch Intraspezifische Homogenisierung.
Sowie die Gefahr Krankheiten, Pilze oder Parasiten einzuschleppen, die für andere Arten eine Gefahr darstellen, da diese normalerweise in ihrem Lebensraum nicht vorkommen.
>>

Intraspezifische Homogenisierung ist ein umfassendes, wichtiges Thema, das schon mehrfach angesprochen/diskutiert wurde.
Das für mich auch immer wieder ins Gesichtsfeld gerückt gehört.
In wie weit sich mögliche Szenarien belegen lassen, wird sich wohl meistens erst zeigen, wenn es zu spät ist.

Eine Bitte, macht eure Diskussion nicht an den Namen von Usern fest, das artet meistens aus.

Grüße Wolfgang
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#14 AW: Intraspezifische Homogenisierung

Beitrag von Gast » 13. Mai 2014, 20:28

http://www.ameisenforum.de/363540-post10.html
Falls Sie mich meinen, Diffeo…:
Ich habe ausdrücklich nicht von einer Gefahr gesprochen, geschweige denn von „intraspezifischer Homogenisierung“.
Was mich als Wissenschaftler gestört hat, war das Fehlen der Angabe, dass es sich um eine künstliche Ansiedlung handelt.

Die Uni Bayreuth hat einen Schwerpunkt Ökologie. Da könnte es sein, dass ein/e bedauernswerte/r Kandidat/in eine faunistische Untersuchung im Raum Bindlach macht. Zufällig geraten ein paar C. vagus in die Fallen. In Unkenntnis der Ansiedlung würde das in einer Examensarbeit stehen, und in absehbarer Zeit würde das die Fachliteratur zieren: „Eine unerwartete Arealerweiterung von C. vagus…..“ oder so ähnlich.

Betr. Boro müssen Sie schon ihn selbst fragen; Sie sind ja im AP aktiv.

Zitat Scarvia Ny-Mand:
Es bleibt eben nicht nur "das Argument der Gefahr durch Intraspezifische Homogenisierung", sondern auch die Gefahr Krankheiten, Pilze oder Parasiten einzuschleppen, auf die unsere einheimischen Ameisen (egal ob gleiche Art oder eine andere) gar nicht eingestellt sind.
Ganz richtig. Dieser Thread http://www.ameisenforum.de/221272-post1.html nennt vier Risiken bei der Freisetzung allochthoner Arten. Darunter auch die Einschleppung von Krankheitserregern etc..

Kürzlich ging eine Meldung durch die Medien, wonach man endlich herausgefunden hat, weshalb das amerikanische Grauhörnchen in England das dort wie auch bei uns in D heimische rote Eichhörnchen so erfolgreich verdrängt: Das Grauhörnchen trägt ein Virus, gegen das es selbst resistent ist, das aber bei Übertragung auf Eichhörnchen diese tötet.

Der Laie sagt: Bei Ameisen gibt’s das nicht; ich zumindest habe nie von so etwas gehört. Liefert mir Beweise!

Bis es zu spät ist, wie Erne hier zutreffend vermerkt! http://www.ameisenforum.de/363543-post12.html

Danke, und schönen Abend noch,
Merkur



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#15 AW: Intraspezifische Homogenisierung

Beitrag von Gast » 13. Mai 2014, 20:56

Merkur hat geschrieben: Die Uni Bayreuth hat einen Schwerpunkt Ökologie. Da könnte es sein, dass ein/e bedauernswerte/r Kandidat/in eine faunistische Untersuchung im Raum Bindlach macht. Zufällig geraten ein paar C. vagus in die Fallen. In Unkenntnis der Ansiedlung würde das in einer Examensarbeit stehen, und in absehbarer Zeit würde das die Fachliteratur zieren: „Eine unerwartete Arealerweiterung von C. vagus…..“ oder so ähnlich.


Genauso könnte es auch sein, dass dem Kandidat dann auch Pheidole pallidula oder eine andere Südeuropäische Art in die Falle gerät, denn wir haben hier am Ort eine sehr große Gärtnerei, außerdem setzen wohl die diversen Gartenbesitzer auch ständig Pflanzen in ihre Gärten, wo dann ab und an sicher auch mal ein blinder Passagier aus Südeuropa dabei ist. Es gibt auch einen Wohnmobilverleih (Crematogaster scutellaris sollen ja gerne in Wohnmobilen heimreisen)

Wo wir im übrigen bei den Pflanzen sind. Was macht jetzt ein Kandidat bei einer floristischen Untersuchung? Hat er da nicht auch das Problem, dass überall versäte gebietsfremde Pflanzen zu finden sind?



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nethead
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#16 AW: Intraspezifische Homogenisierung

Beitrag von nethead » 13. Mai 2014, 23:50

Uups Barristan, da hast du aber in ein Wespennest gestochen :fettgrins:

Aber ich bin froh, wenn dieses Thema mit guten Informationen mal näher erörtert wird.

Ehrlich gesagt finde ich die Intraspezifische Homogenisierung gelinde ausgedrückt für etwas übertrieben, wenn wir über Ameisen in Europa sprechen.
Mich würde interessieren was ihr glaubt wieviele tausend Ameisen und Gynen jährlich über Europas offene Grenzen von Süden nach Norden und von Westen nach Osten und umgekehrt reisen. Transportmittel gibt es genügend. Hatte schon selbst blinde Passagiere aus dem Urlaub dabei (unabsichtlich).

Nun würde ich das Argument der Einschleppung von Parasiten und Krankheiten gelten lassen, wenn nicht eben jene blinden Passagiere diese auch huckepack mit sich brächten.
Zu Parasiten und Krankheiten sollte man auch erst mal abklären wie sie sich auf andere Ameisen übertragen. Das hört sich vielleicht erst mal aus der Luft gegriffen an, aber habt ihr euch schon gefragt wo die Milben in euren Formicarien herkommen, alles abgekocht, sterile Einrichtung, abgekochtes Futter und und und. Nichts ist lange steril. Nicht nur Eier sondern die Milben selbst können vom Winde verweht werden, sozusagen.
Ist es da nicht möglich, dass im Sommer bei geöffneten Fenster Eier von Parasiten oder Pilzsporen vielleicht auch Viren nach draußen gelangen? Ich weiß es nicht, aber ich gehe davon aus.

Desweiteren würde mich interessieren was an einer intraspezifischen Homogenisierung das Problem ist, weil wenn ich diese richtig verstanden habe ist das doch so:
Es findet eine Vermischung zweier Kolonien gleicher Art und unterschiedlicher Herkunft statt. So, nun ist A besser an die lokalen Gegebenheiten wie Klima etc. angepasst als B was somit bei einer Mischung von A mit B zu einer möglichen Schwächung der Nachfahren AB zur Folge hätte. Soweit die Theorie falls ich mich nicht irre.
Ist es jetzt aber nicht so, dass AB in Konkurrenz zu den einheimischen Völkern A einen Nachteil besitzen würde, was sie letztendlich sowieso nicht überleben lassen würde?

Hmm ich finde das Thema sehr interessant und will hier niemandem auf die Füße treten, aber meines Erachtens gibt es sehr viel wichtigere Themen bezüglich Artenschutz und Erhalt. Ich lass mich gerne vom Gegenteil überzeugen! Aber bitte mit Argumenten.

Lg nethead


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