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Klopfende Ameisen

Allgemeine Fragen und Themen ĂĽber exotische Ameisenarten (hier keine Berichte)
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#9 AW: Klopfende Ameisen

Beitrag von Gast » 7. März 2008, 12:27

Hubert Markl und Stefan Fuchs (1972): Klopfsignale mit Alarmfunktion bei RoĂźameisen (Camponotus, Formicidae, Hymenoptera). Journal of Comparative Physiology A: Neuroethology, Sensory, Neural, and Behavioral Physiology 76, 204-225.

Zusammenfassung
1. Bei RoĂźameisen (Camponotus lignipera, C. herculeanus) wurden Erzeugung, Ausbreitung, physikalische Eigenschaften und biologische Funktion von Klopfsignalen an Laboratoriumskolonien untersucht.
2. Arbeiterinnen klopfen, wenn sie durch Störreize (Anblasen, Berühren, chemische Reize, Erschütterungen) erregt werden. Beim Klopfen schlagen sie mit Mandibeln und Gaster, meist alternierend, auf den Untergrund. Schlagserien enthalten bis zu 7, meist 2–3 Aufschläge in ca. 50 msec Abstand. Das Klopfmuster ist nicht von der Art der auslösenden Reize abhängig.
3. Die s-s Beschleunigungsamplituden betragen beim Aufschlag, je nach Größe der Ameisen, im Mittel 18–37 cm/sec2, die Aufschlagleistung 2,1–8,2 105W. Das auf kompaktem Holz fortgeleitete Substratschallsignal wird mit 2 dB/cm abgeschwächt und hat ein Intensitätsspektrum, das von <100 Hz bis >10 kHz reicht, mit einem Maximum bei 4–5 kHz.
4. Verhaltensreaktionen auf Klopfreizung wurden an Arbeiterinnen außerhalb des Nestes in Nähe der Nestöffnung durch quantitative Auswertung von Filmaufnahmen untersucht. Die Reaktion hängt von dem an der Laufaktivität der Ameisen meßbaren Erregungsniveau ab. Schwach erregte Tiere erstarren bei Klopfreizung bewegungslos, stärker erregte steigern ihre Laufaktivität, wobei ihre Angriffsschwelle gegen visuell lokalisierte, bewegte Objekte erniedrigt ist; sie bewegen sich außerdem auf die Klopfquelle zu. Somit hat das Klopfen der Roßameisen außerhalb des Nestes die Funktion eines Beute- und Gefahrenalarms: es verstärkt die Wirkung anderer angriffsauslösender Reize.

mfG
Merkur



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#10 AW: Klopfende Ameisen

Beitrag von Necturus » 7. März 2008, 13:24

Hiho!

Sahal hat geschrieben:Die von den Ameisen erzeugten Stridulationslaute liegen im Bereich von 5.000 bis 80.000 Hz, das Maximum liegt im Ultraschallbereich bei etwa 20.0000 bis 60.000 Hz fuer Atta cephalotes und somit größtenteils fuer den Menschen nicht zu hören, Acromyrmex scheint tiefer zu stridulieren und ist besser fuer den Menschen zu hören... so schnurren meine Kleinen deutlich bei Gabe neuen Futters!
Weitere deutlich hörbare Arten sind z.B. bei Myrmica, Messor, Pogonomyrmex und Myrmecocystus zu finden...


Genau, Stridulationslaute liegen erheblich höher - dienen aber auch nicht der intraspezifischen Kommunikation, sondern dem Abschrecken von potentiellen (vertebraten) Räubern. Es gibt keine Verhaltensantwort der Ameisen auf die Stridulation einer Schwester (Eventuell eben WEIL Frequenzen über 10,000 Hz genutzt werden?)
Um Massenstridulation auszulösen, eignet sich ein Luftzug mit erhöhtem Kohlenstoffdioxidanteil - ähnlich der "Wahrnehmung", die eine Ameisenkolonie machen würde, würde ihr Nest durch einen Räuber geöffnet.
Untersucht wurde das ganze 1993 von Hölldobler et al., veröffentlicht unter dem Titel "Trail Communication in the Ant Megaponera foetens (Fabr.) (Formicidae, Ponerinae)" im Journal of Insect Physiology.

Sahal hat geschrieben:Es ist aber nicht der Schall, der hier eine Rolle spielt, sondern vielmehr sind es die durch den Untergrund uebertragenen Vibrationen.


Schall sind genau solche Vibrationen :) Ob nun die Moleküle der Luft oder des Substrates schwingen, ist dem Phänomen "Schall" egal.
GruĂź,
Necturus



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#11 AW: Klopfende Ameisen

Beitrag von Insektenfreak » 15. März 2008, 03:24

Habe gesehen, es steht auch was im Ameisenwiki drĂĽber Klick Klack

@Merkur:

Du hast es schon gepostet, dennoch solltest (oder musst) du die genaue Quelle Angeben, welche ja nun das Ameisenwiki ist.



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#12 AW: Klopfende Ameisen

Beitrag von Insektenfreak » 24. März 2008, 03:41

Hier mal Fotos von meinen ,,Klopferinnen´´

Als ich die Box zum Fotos machen umgestellt habe, haben sie gleich die Brut zur wärmsten Ecke geschleppt.
Normalerweise stehen die auf dem Becken meiner Sceloporus magister.

http://www.ameisenforum.de/attachment.php?attachmentid=9062&stc=1&d=1206326331
Dateianhänge
DSC01143.JPG
DSC01142.JPG
DSC01141.JPG
DSC01140.JPG



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