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Lasius cf. niger - Haltungserfahrungen

Berichte, Erfahrungen, Tipps, Beobachtungen Gattung Lasius
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nepos
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#1 Lasius cf. niger - Haltungserfahrungen

Beitrag von nepos » 8. April 2010, 12:45

Die nachfolgende Steckbrief ist aus den Artbeschreibungen(alt) von mir übernommen wurden.

Der Steckbrief stammt von Sahal, dafür vielen vielen Dank!!!
(Hoffe du schaust mal wieder öfter ins Forum, wenn es die Zeit erlaubt.)

Taxonomie

Subfamilia: Formicinae
Genus: Lasius
Subgenus: Lasius s. str.
Species: Lasius niger (Linnaeus, 1758)


Diskussionsthread:http://www.ameisenforum.de/meinungen-fragen-zu-den-haltungsberichten/38874-diskussionsthread-zum-haltungsbericht-lasius-cf-niger-von-nepos.html
Allgemeines
Heimat: ganz D, Mitteleuropa, Ebene bis montane Stufe
Habitat: mäßig xerotherm bis mesophil, meidet schattiges Waldland und Moore (hier ersetzt durch Lasius platythorax), als Kulturfolger häufigster Lasius in Städten, Parks, Gärten und Ackerland, örtlich bis 108 Nester / 100qm (SEIFERT, 1994)
Kolonie: monogyn, bis mehrere 10.000 Arbeiterinnen, aggressiv, hohe Dominanz
Gründung claustral, bis 25% Pleometrose
Arbeiterinnen: monomorph
Nestbau: Erdnester bis 2m Tiefe, baut auch flache Hügel aus Nestaushub, gerne unter Steinen, auch morsches Totholz, Strassen werden oft überdacht, bildet bei großen Kolonien Vorposten mit Brut in der Nähe reichhaltiger Futterquellen.
Nahrung: Trophobiose, Zoophagie (Honig und Insekten in der Haltung), baut Lauspavillions, Eier der Trophobionten werden im Nest überwintert und gepflegt
Winterruhe: Okt - März, ektogene Winterruhe, stellt endogen gesteuert gegen Ende der Sommerperiode Eiablage ein
Ruhephasen: zieht bei trockener Hitze in tiefere Nestbereiche


Aussehen/Färbung ART-Name bei Subspecies oder Variation
alle Morphen: glänzend schwarz bis dunkelbraun, vorhandene Haare silbrig


Größe
Königin: 8 - 9mm
Männchen: 3,5 - 4,5mm
Arbeiterinnen: 3 - 5mm


Abhängigkeit hat die Tendenz, innere Verbiegung des Willens zu bewirken, sie erzeugt die Neigung zur Anbequemung, zur Liebedienerei. – So entspringt die sittliche Aufgabe: die innere Widerstandskraft auszubilden, die dem Wahren und Rechten dient und treu bleibt, ob es Gunst und Neigung, oder Ungunst und Mißachtung bringt.-Friedrich Paulsen

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nepos
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#2 AW: Lasius cf. niger - Haltungserfahrungen

Beitrag von nepos » 8. April 2010, 13:36

So, dann beginnt wohl hier mein Haltungsbericht über meine Lasius niger Kolonie.
Da es hier schon sehr viele Haltungsberichte über Lasius niger gibt, dachte ich mir, dass ich wohl auch im Stande sein könnte, solch einen zu verfassen.
Desweiteren finde ich diese Ameisenart wegen ihrer Agilität, ihrer recht üppigen Vermehrungsrate und ihrer Robustheit sehr ansprechend.
Vorgeschichte
Ich habe schon während meiner Jugend(obwohl, sooo alt bin ich ja nun auch wieder nicht?)mich sehr für Ameisen interessiert, und so habe ich oftmals den den ganzen Tag hockend vor ihren Behausungen zugebracht, so waren auch die alljährlichen Schwarmflüge unserer großen Kolonien im Garten ein Erlebnis der Extraklasse, das ich mir nie entgehen lassen habe. Doch dann gab es auch mehr in der Schule zu tun, dann war die Schule auch wieder vorbei und die Uni rief nach mir. Und erst im August letzten Jahres kam mir der Gedanke, dass sich evtl. auch andere Leute für Ameisen interessieren. So tippte ich dann mal schnell Ameisen +Haltung ein, und siehe da, ich landete just auf dieser Seite. In zwei Wochen ohne gefühlte Nachruhe arbeitete ich mich durch dieses Forum, um ja alle Themen und Beiträge zu lesen, und jede noch so kleine Information hier herauszusaugen. Und just nach diesen Zwei Wochen, als ich eines schönen Nachmittages von der Uni nach hause kam um wieder im Forum zu lesen bemerkte ich ein recht großes Insekt auf meinem Teppich. Nachdem ich es näher begutachtet hatte, konnte ich immerhin schon sagen, dass es sich um eine Ameisenkönigin handelte, dass sie wahrscheinlich begattet war, und es sich dabei um eine Lasius sp. Handelte.
So verfasste ich dann auch meinen ersten Beitrag im Schwarmflugthread:
Link: http://www.ameisenforum.de/europ-ische-ameisenarten-allgemeines/34831-schwarmfl-ge-2009-a-9.html
Die folgende Kolonie stammt von diesem Schwarmflug, und ich bin desweiteren sehr froh darüber, meine Königin selbst gefangen zu haben(naja, mit ein wenig Hilfe ;)).

Ich kann Anfängern sehr empfehlen:
Das FAQ: http://ameisenforum.de/vbseiten.php?page=3
Einfach mehrere Male durchlesen und verinnerlichen.)
Die Haltungsberichte durchlesen, die oftmals sehr interessant und beinhalten sehr viele zusätzliche Informationen. Desweiteren zeigen sie zusätzliche Wege auf, die auch manchmal vom Planspiel im AmeisenFAQ abweichen können.
Weiterhin ist es sinnvoll mal ein wenig tiefer in den Einsteigerbereich einzutauchen, da dort oftmals schon Fragen gestellt worden, die immer und immer wieder gestellt werden, so wahrt man eine größere Übersichtlichkeit in diesem wichtigen Forenteil, der ja auch übersichtlich gestaltet werden sollte, um eventuelle Neueinsteiger dazu zu animieren ein wenig mehr in die Tiefe einzudringen, anstatt gleich einen neuen Thread zu öffnen.


Diskussionsthread:http://www.ameisenforum.de/meinungen...von-nepos.html


Abhängigkeit hat die Tendenz, innere Verbiegung des Willens zu bewirken, sie erzeugt die Neigung zur Anbequemung, zur Liebedienerei. – So entspringt die sittliche Aufgabe: die innere Widerstandskraft auszubilden, die dem Wahren und Rechten dient und treu bleibt, ob es Gunst und Neigung, oder Ungunst und Mißachtung bringt.-Friedrich Paulsen

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#3 AW: Lasius cf. niger - Haltungserfahrungen

Beitrag von nepos » 12. April 2010, 21:50

Hier beginnt dann sozusagen der eigentliche Bericht.
Beim Schwarmflug(Link: http://www.ameisenforum.de/europ-ische-ameisenarten-allgemeines/34831-schwarmfl-ge-2009-a-9.html) fing ich einige Lasius cf. niger Königinnen, verfrachtete sie, wie im Ameisen FAQ beschrieben in Reagenzgläser.
Kleine Abweichung zu dem im Ameisen-FAQ geschilderten Prozedere: Der Anteil im Reagenzglas, den ich für das Wasser eingerechnet habe, habe ich ein wenig größer bemessen, da ich am Anfang Angst hatte, dass das Wasser sonst zu schnell verdunstet(dies Stellte sich hinterher alsvielleicht nützlich, aber als unnötig heraus).
Allerdings sollte man den Anteil für den Wassertank doch recht großzügig mit einplanen.
Vorteile: Das Wasser im Reagenzglas hält längere Zeit vor, d.h. es vergeht eine längere Zeit , bis ein Ersatzreagenzglas angeboten werden muss.
Ein weiterer Vorteil ist, dass die Gründungskammer(ohne unnötig großen Wattepropf(der die Luftversorgung beeinträchtigen könnte) kleingehalten wird.

Nachteile: Die Ameisen fühlen sich nicht so eilends zum Umziehen gezwungen, wenn der Wassertank größer ist, da dieser ja auch länger reicht(Dies ist der Fall, wenn man die anderen Parameter die zum Umzug nützen, nicht unnötig herabsetzen will).
Das Verschließen des Reagenzglases vor der ersten Winterruhe könnte sich evtl. als verzwickt erweisen.

Für Einsteiger: Am besten man übt ein wenig das Reagenzglas optimal zu präparieren und probiert dies einfach mal 10 oder 15 mal. Die Zeit, die man dort investiert kommt einem ja im Nachhinein wieder zu gute(durch die gute Entwicklung der Kolonie) und man verhindert auch eine eventuelle Überschwemmung der Kolonie durch austretendes Wasser oder ein Austrocknen.
Am besten entwickelten sich bei mir Gründungskolonien, die eine recht niedrige Luftfeuchtigkeit hatten(wobei niedrig hier deutlich über der normalen Raumfeuchte anzusetzen ist). Diese Beobachtungen müssen aber nicht in zwingender Abhängigkeit zueinander verstanden werden, da es sich hier nicht um einen Repräsentativen Versuch gehandelt hat.

Im weiteren möchte ich über 2 ausgesuchte Kolonien berichten, die ich dem Schwarmflug von 2009 zu verdanken habe.
Nächster Beitrag folgt hier bald!


Diskussionsthread:http://www.ameisenforum.de/meinungen-fragen-zu-den-haltungsberichten/38874-diskussionsthread-zum-haltungsbericht-ber-lasius-cf-niger-von-nepos.html


Abhängigkeit hat die Tendenz, innere Verbiegung des Willens zu bewirken, sie erzeugt die Neigung zur Anbequemung, zur Liebedienerei. – So entspringt die sittliche Aufgabe: die innere Widerstandskraft auszubilden, die dem Wahren und Rechten dient und treu bleibt, ob es Gunst und Neigung, oder Ungunst und Mißachtung bringt.-Friedrich Paulsen

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