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Lasius fuliginosus Gründung bei L.niger

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Zitrone22
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#1 Lasius fuliginosus Gründung bei L.niger

Beitrag von Zitrone22 » 21. Mai 2018, 08:08

Hallo habe gestern eine kleine niedliche Lasius fuloginosus Königin gefunden und da ich keine Lasius umbaus oder andere wirtsarten gefunden habe werde ich sie mit ca. 50 Arbeiterinnen gründen Lassen habe schon viele solcher Versuche gesehen und sie solch ein Versuch ist auch schon auf wisenschaftlicher Ebene gelungen aber nun zu meinen Hauptfrage
1. Worauf sollte ich beim zusamenfüren der Arbeiterinnen und der Königin achten

2. Wieviel Zeit habe ich ehe der Königin ihre natürlichen Ressourcen zuneige gehen und sie stirbt habe sie nämlich unterwegs gefunden und fahre heute erst nach Hause sollte ich den Versuch hier noch starten oder habe ich Zeit bis morgen um den Versuch zuhause zu starten?



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Maddio

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#2 Re: Lasius fuliginosus Gründung bei L.niger

Beitrag von Maddio » 21. Mai 2018, 11:46

Hi Zitrone22,

du versuchst das Pferd von hinten aufzuzäumen. Mehr noch, es ist kein Pferd, sondern eine Kuh :D

Was ich mit diesem sprachlichen Bild verdeutlichen will: Du versuchst eine Abkürzung zu nehmen, wo es vermutlich sinnvoller wäre, den ganzen Weg zu gehen.

Die Geduld ist das Wichtigste in der Ameisenhaltung. Hier zeigt sich das Gegenteil davon, Ungeduld, die meist zum Leidwesen der gehaltenen Ameisen geht.

Bevor ich hier einen auf Moralapostel mache, L. fuliginosus ist sehr volksstark und entsprechende Massen an Königinnen schwärmen aus. Wenn jetzt eine bei deinem "Versuch" das zeitiliche segnet, dann ist das nicht weiter schlimm. Ich gehe davon aus, dass du dich eh nicht davon abhalten lassen wirst ;)

Zwei Dinge stehen im Zentrum meiner Kritik:

1. Du hast keine Wirtskolonie. Wenn du eine sozialparasitäre Koloniegründung planst, muss eine Wirtskolonie VOR dem Sammeln einer Königin vorhanden sein. Speziell L. fuliginosus Königinnen sterben nach kürzester Zeit, wenn sie keine Wirtskolonie finden.

Wie du selbst weißt, gründen L. fuliginosus bei Arten der Untergattung Chthonolasius. Ich kenne auch die Berichte, wo versucht wurde sie bei Lasius s. str. gründen zu lassen. Ausnahmen bestätigen halt die Regel. Bestätigungen nach vielen Jahren kenne ich nicht. In meinen Augen ist dieses Vorgehen im besten Fall Experimentierfreude, in der absoluten Mehrzahl der Fälle zeugt es aber von Ungeduld und Bequemlichkeit.

2. Du brauchst eine weisellose Wirtskolonie. Das bedeutet du kannst eben NICHT einfach hingehen und hier und da ein paar Arbeiterinnen aus weiselrichtigen Kolonien sammeln, und dann erwarten, dass sie am selben Tag nach der Entnahme aus ihrem Nest eine neue Königin akzeptieren. Die Wirtskolonie muss bereits seit mehreren Wochen, besser sogar Monaten, weisellos sein. Das führt mich wieder zu Punkt 1, dass die Wirtskolonie vor dem Sammeln der Königinnen vorhanden sein sollte.


Mein Bauchgefühl sagt mir, du wirst es trotz meiner Einwände versuchen, und letztendlich wird es kein großer Verlust sein, wenn die Königin dann stirbt. Um die Chance zu erhöhen, dass es vlt doch gut geht, würde ich es mit einer Zusammenführung bei Kälte versuchen. Das Problem ist hier auch wieder, dass du eigtl gar keine Zeit hast, die Tiere langsam über Tage runterzukühlen, denn bis dahin stirbt die Königin vermutlich auf sich allein gestellt. Ich würde die Königin und die Arbeiterinnen trotzdem zumindest ein paar Stunden in den Keller stellen vor der Zusammenführung.

Sollte es langfristig gut gehen (=mehrere Jahre), dann bin ich sicher an einem Bericht von dir interessiert!

LG Maddio
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#3 Re: Lasius fuliginosus Gründung bei L.niger

Beitrag von Zitrone22 » 23. Mai 2018, 09:10

die Königin ist leider auf dem Nachhauseweg gestorben vielleicht war sie schon länger unterwegs ?
habe aber viele fuloginosus Kolonien in der nähe und wer weis vielleicht habe ich ja glück werde mir auf dein anraten hin schon mal ein paar L.niger fangen und Wieselos halten so als Vorbereitung



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Maddio

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#4 Re: Lasius fuliginosus Gründung bei L.niger

Beitrag von Maddio » 23. Mai 2018, 10:51

Zitrone22 hat geschrieben:wer weis vielleicht habe ich ja glück werde mir auf dein anraten hin schon mal ein paar L.niger fangen und Wieselos halten so als Vorbereitung


Dazu rate ich ausdrücklich nicht! Sammel Chthonolasius-Arbeiterinnen und halte diese eine zeitlang weisellos (so 30-50 Arbeiterinnen sollten es dann auch schon sein).



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#5 Re: Lasius fuliginosus Gründung bei L.niger

Beitrag von Serafine » 23. Mai 2018, 11:49

Lasius fuliginosus ist so angepasst dass ihr Geruch (Kohlenwasserstoffe auf dem Außenskelett) nach Chtonolasius riecht, um genau diese zu täuschen. Bei Lasius niger ist die Wahrscheinlichkeit sehr hoch, dass die Gyne für die Arbeiterinnen nicht richtig riecht und in Stücke gerissen wird. Parasitische Gründungen sind schon schwierig wenn man die richtige Spezies hat, bei der falschen Spezies sind die Erfolgsaussiechten extrem gering.



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