Javis hat geschrieben:Und Mal so eine Allgemeine Frage in den Raum gestellt?
Ab welcher Entfernung fängt es an Kritisch zu werden wenn man Einheimische Arten aussetzten möchte?
Also in welcher Entfernung herrscht noch der gleiche Genpool?
Denkt mal darüber nach.
Wie weit ist denn so die Entfernung, die eine
Gyne von Nest bis zum Schwarmflug und dann wieder zur Neugründung eines eigenen Nestes zurückliegt? Normal müsste man sich einfach daran orientiert, wie hier schon gesagt wurde, was nicht auf natürliche Art und Weise dahin kommt, sollte auch der Mensch nicht dahin schleppen.
Javis hat geschrieben:Das noch keiner drauf gekommen ist?
Es gibt noch eine Dritte Alternative die zwar grausam, aber manchmal eben doch die bessere Alternative gegenüber wilden Aussetzten ist:
Mit Kochendem Wasser deine Kolonie überbrühen!
Dran gedacht habe ich, auch überlegt es zu posten. Aber spätestens dieser Beitrag machte deutlich, dass es marc_cl eben gerade um die Alternativen zum Töten der Kolonie geht:
Marc_de hat geschrieben:Hmmm das klingt für mich langsam so, als wenn in der Regel einem Ende der Möglichkeit des Ameinsenhaltens das Ende der Ameisen folgt...
![verwirrt :confused:](https://ameisenforum.de/images/smilies/confused.gif)
:confused::confused:
(falls man nicht einen interessierten Abnehmer findet).
Javis hat geschrieben:Das mit dem Genpool leuchtet mir zwar ein.
Ich halte das aber eher als zweitrangig.
Und für sehr weit hergeholt das du damit den Genpool der einheimische Arten durcheinander bringen könntest.
Wichtiger finde ich in dem Zusammenhang die Vorbild Funktion, wenn du das mit deinen Lasius niger machen könntest, könnte ein anderer es ja auch mit Exotischeren Arten machen.
Das währe dann wirklich eine Katastrophe.
Ich würde ja die Frage als wichtige bewerten was passiert, wenn es "jeder" macht und plötzlich die nächsten Jahre lang dutzende Kolonien von A nach B nach C verschleppt werden. Zwar sprechen wir in einem einzelnen Thread von einem Einzelfall, im ganzen sollte man aber eben bedenken, dass es eben nicht darum geht, dass mal eine einzelne Person es absolut Ausnahmsweise macht. Teilweise passiert es ja schon, meine Mum hatte letztens erst eine Kolonie gelber Ameisen im Blumenerdesack (ich war nicht da, also keine Ahnung was sie sich da gefangen hat, hat sie mir auch erst Tage später erzählt). Das ganze muss man eigentlich nicht noch beschleunigen und unterstützen, nur weil man keinen Bock mehr auf seine Haustiere hat.
Ebenso würde ich andenken was passiert, wenn man seltene einheimische Arten verschleppt. Wir reden hier ja nicht nur von
Lasius niger. Wenn vor Ort von einer Art die wir aussetzen wollen nur extrem wenige Kolonien vorhanden sind, ist die Wahrscheinlichkeit ja um einiges größer, dass sehr viele Nachkommen ausgerechnet von der von uns ausgesetzten Kolonie abstammen. Was wiederum hieße, im schlimmsten Fall sind viele der Nachkommen an die spezifischen Besonderheiten des Ortes gar nicht angepasst, weil sie von weit weit weg kommen. Auch einheimische Arten haben teilweise einen sehr großen Verbreitungsradius, eine gekaufte
Lasius niger kann auch aus Afrika, Asien und Nordamerika kommen. Und das sind nunmal teilweise komplett andere Bedingungen als in good 'ol germany.
Prinzipiell ist auch bei häufigeren Arten ein Schaden denkbar, weswegen man es zur Risikominimierung eigentlich unterlassen sollte, gerade weil es mit der Abgabe an einen anderen Halter eine gute Alternative zur Hand hat, um auch weiterhin Updates über die ehemalige eigene Kolonie zu erhalten, ohne auch nur das minimalste Risiko einzugehen, sich im Bereich der Faunenverfälschung zu beteiligen. (Neben den anderen genannten Risiken, natürlich. ^^ )
Cateena hat geschrieben:Wobei ich persönlich finde, der Einsatz von Boro verdient Respekt und ich hoffe das er damit langfristig, zumindest in seiner Gegend, den Bestand der "Amazonen" erhalten und vergrößern kann. Aber wie gesagt, da seh ich keine Parallelen zu einer Lasius niger Kolonie, die wirklich überall zu finden sind.
Hm, eigentlich wirft es ein sehr ähnliches Problem auf, nämlich die Frage, ob es wirklich sinnvoll ist Individuen, die nicht in der Lage wären von alleine an diesem Ort zu überleben (zum Beispiel, weil sie einen schlechten Neststandort gewählt haben) zu unterstützen und damit zu verhindern, dass sie "selektiert" werden.