Lasius niger aussetzen
- druidefuzi
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#33 AW: Lasius niger aussetzten
Hoi , ja hat sich geklärt , nur die Idee mit dem Kontrollieren von schon vorhandenen Ameisen und Aussetzen bei deren Abwesenheit war von Boro inspiriert , hab mich etwas undeutlich ausgedrückt.(Klar bezog sich das auf die Ausgesetzten , wenn sonst keine im Garten sind ^^)
MfG
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Lasius niger seit :11.09.2012
Lasius flavus seit:27.06.2013 (†08.07.2013)
Lasius cf. niger seit: 12.07.2013
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- Cateena
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#34 AW: Lasius niger aussetzten
Also die Beobachtung von Ameisen in der Natur ist durchaus interessant, allerdings gibt es soviele Lasius niger Kolonien, da muss man nicht unbedingt eine freilassen. Bei Boro handelt es sich um eine bedrohte Art, die er nicht kauft und aussetzt. Vielmehr beschreibt er das er Gynen an stellen einsammelt, an denen sie nicht durchkommen würden und dann dafür sorgt das die Kolonie auf eine Überlebensfähige Anzahl wächst. Im nächste Jahr lässt er sie wieder frei, an einer geeigneten stelle, die aber immer noch im selben Gebiet liegt. Also nicht in Kiel gefangen und in München freigelassen. Das ganze kann man natürlich auch kritisch sehen, als Eingriff in die Natur, aber zumindest dient es der Erhaltung einer Art und nicht dem loswerden einer lästig gewordenen Kolonie. Wobei ich persönlich finde, der Einsatz von Boro verdient Respekt und ich hoffe das er damit langfristig, zumindest in seiner Gegend, den Bestand der "Amazonen" erhalten und vergrößern kann. Aber wie gesagt, da seh ich keine Parallelen zu einer Lasius niger Kolonie, die wirklich überall zu finden sind.
Interpunktion und Orthographie dieses Beitrags sind frei erfunden.
Eine Übereinstimmung mit aktuellen oder ehemaligen Regeln wäre rein zufällig und ist nicht beabsichtigt!
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- druidefuzi
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#35 AW: Lasius niger aussetzten
Hi,
O.k nochmal : Habe das Thema von Boro vor einiger Zeit mal gelesen.Habe dann dieses Thema gelesen , hatte noch im Hinterkopf : "Oh der hat Ja noch vor dem Aussetzen kontrolliert ob für "seine" Ameisen evtl. andere Arten gefährlich werden können" , hab das Thema nochmal angekuckt und hab den Vorschlag gebracht.(Welcher evtl auch FALLS er sie ja doch aussetzen WÜRDE , die Überlebenschancen der Ausgesetzten steigern KÖNNTE)
Wobei jetzt noch die Bayern-Sonstwo Problematik zu beachten ist , also am Besten -> Flohmarkt.
MfG
O.k nochmal : Habe das Thema von Boro vor einiger Zeit mal gelesen.Habe dann dieses Thema gelesen , hatte noch im Hinterkopf : "Oh der hat Ja noch vor dem Aussetzen kontrolliert ob für "seine" Ameisen evtl. andere Arten gefährlich werden können" , hab das Thema nochmal angekuckt und hab den Vorschlag gebracht.(Welcher evtl auch FALLS er sie ja doch aussetzen WÜRDE , die Überlebenschancen der Ausgesetzten steigern KÖNNTE)
Wobei jetzt noch die Bayern-Sonstwo Problematik zu beachten ist , also am Besten -> Flohmarkt.
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- Javis
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#36 AW: Lasius niger aussetzten
Hallo
Das noch keiner drauf gekommen ist?
Es gibt noch eine Dritte Alternative die zwar grausam, aber manchmal eben doch die bessere Alternative gegenüber wilden Aussetzten ist:
Mit Kochendem Wasser deine Kolonie überbrühen!
Besonderst wenn es sich um Lasius niger Handelt die es ja eh überall gibt.
Für mich persönlich sind es zwei dinge die mich beim Aussetzten wirklich stören.
Zum ersten das deine Ausgesetzte Kolonie wirklich keine großen Überlebens Chancen hat.
Selbst wenn sie aus deiner Region kommen.
Weil eigentlich alle Ökologischen Nischen schon gut besetzt sind.
Es sei denn du setzt sie in Gegenden aus wo Kahlschlag betrieben wurde.
Also nach Großbaustellen usw.
Die zweite stört mich fast noch ein bisschen mehr.
Besonderst im Bezug auf weit verbreitete Arten wie Lasius niger,
Du kannst damit seltenere Arten vertreiben oder in der Region zurückdrängen.
Was sehr schade währe.
Das mit dem Genpool leuchtet mir zwar ein.
Ich halte das aber eher als zweitrangig.
Und für sehr weit hergeholt das du damit den Genpool der einheimische Arten durcheinander bringen könntest.
Wichtiger finde ich in dem Zusammenhang die Vorbild Funktion, wenn du das mit deinen Lasius niger machen könntest, könnte ein anderer es ja auch mit Exotischeren Arten machen.
Das währe dann wirklich eine Katastrophe.
Also bleiben dir bei gekauften Arten nur 2 Möglichkeiten Verkaufen/Verschenken oder deine Kolonie Abtöten.
Ich halte das für sehr gewagt zu behaupten ein Mensch wüste besser als die Natur wo sich Ameisen Ansiedeln können und wo nicht.
Auch wenn ich Boro sehr Bewundere, sollte man vorsichtig sein wenn man ähnliches versuchen möchte.
Und Mal so eine Allgemeine Frage in den Raum gestellt?
Ab welcher Entfernung fängt es an Kritisch zu werden wenn man Einheimische Arten aussetzten möchte?
Also in welcher Entfernung herrscht noch der gleiche Genpool?
Denkt mal darüber nach.
LG Javis
Das noch keiner drauf gekommen ist?
Es gibt noch eine Dritte Alternative die zwar grausam, aber manchmal eben doch die bessere Alternative gegenüber wilden Aussetzten ist:
Mit Kochendem Wasser deine Kolonie überbrühen!
Besonderst wenn es sich um Lasius niger Handelt die es ja eh überall gibt.
Für mich persönlich sind es zwei dinge die mich beim Aussetzten wirklich stören.
Zum ersten das deine Ausgesetzte Kolonie wirklich keine großen Überlebens Chancen hat.
Selbst wenn sie aus deiner Region kommen.
Weil eigentlich alle Ökologischen Nischen schon gut besetzt sind.
Es sei denn du setzt sie in Gegenden aus wo Kahlschlag betrieben wurde.
Also nach Großbaustellen usw.
Die zweite stört mich fast noch ein bisschen mehr.
Besonderst im Bezug auf weit verbreitete Arten wie Lasius niger,
Du kannst damit seltenere Arten vertreiben oder in der Region zurückdrängen.
Was sehr schade währe.
Das mit dem Genpool leuchtet mir zwar ein.
Ich halte das aber eher als zweitrangig.
Und für sehr weit hergeholt das du damit den Genpool der einheimische Arten durcheinander bringen könntest.
Wichtiger finde ich in dem Zusammenhang die Vorbild Funktion, wenn du das mit deinen Lasius niger machen könntest, könnte ein anderer es ja auch mit Exotischeren Arten machen.
Das währe dann wirklich eine Katastrophe.
Also bleiben dir bei gekauften Arten nur 2 Möglichkeiten Verkaufen/Verschenken oder deine Kolonie Abtöten.
Bei Boro handelt es sich um eine bedrohte Art, die er nicht kauft und aussetzt. Vielmehr beschreibt er das er Gynen an stellen einsammelt, an denen sie nicht durchkommen würden und dann dafür sorgt das die Kolonie auf eine Überlebensfähige Anzahl wächst. Im nächste Jahr lässt er sie wieder frei, an einer geeigneten stelle, die aber immer noch im selben Gebiet liegt.
Ich halte das für sehr gewagt zu behaupten ein Mensch wüste besser als die Natur wo sich Ameisen Ansiedeln können und wo nicht.
Auch wenn ich Boro sehr Bewundere, sollte man vorsichtig sein wenn man ähnliches versuchen möchte.
Und Mal so eine Allgemeine Frage in den Raum gestellt?
Ab welcher Entfernung fängt es an Kritisch zu werden wenn man Einheimische Arten aussetzten möchte?
Also in welcher Entfernung herrscht noch der gleiche Genpool?
Denkt mal darüber nach.
LG Javis
Das größte Vorbild in der Ameisenhaltung sollte die Natur sein, dann kann man nicht viel falsch machen.
Camponotus Haltungsbericht, Diskussionsthread-camponotus-ligniperdus Baubericht: Naturformikarium
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- Scarvia Ny-Mand
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#37 AW: Lasius niger aussetzten
Javis hat geschrieben:Und Mal so eine Allgemeine Frage in den Raum gestellt?
Ab welcher Entfernung fängt es an Kritisch zu werden wenn man Einheimische Arten aussetzten möchte?
Also in welcher Entfernung herrscht noch der gleiche Genpool?
Denkt mal darüber nach.
Wie weit ist denn so die Entfernung, die eine
Javis hat geschrieben:Das noch keiner drauf gekommen ist?
Es gibt noch eine Dritte Alternative die zwar grausam, aber manchmal eben doch die bessere Alternative gegenüber wilden Aussetzten ist:
Mit Kochendem Wasser deine Kolonie überbrühen!
Dran gedacht habe ich, auch überlegt es zu posten. Aber spätestens dieser Beitrag machte deutlich, dass es marc_cl eben gerade um die Alternativen zum Töten der Kolonie geht:
Marc_de hat geschrieben:Hmmm das klingt für mich langsam so, als wenn in der Regel einem Ende der Möglichkeit des Ameinsenhaltens das Ende der Ameisen folgt...:confused::confused:
(falls man nicht einen interessierten Abnehmer findet).
Javis hat geschrieben:Das mit dem Genpool leuchtet mir zwar ein.
Ich halte das aber eher als zweitrangig.
Und für sehr weit hergeholt das du damit den Genpool der einheimische Arten durcheinander bringen könntest.
Wichtiger finde ich in dem Zusammenhang die Vorbild Funktion, wenn du das mit deinen Lasius niger machen könntest, könnte ein anderer es ja auch mit Exotischeren Arten machen.
Das währe dann wirklich eine Katastrophe.
Ich würde ja die Frage als wichtige bewerten was passiert, wenn es "jeder" macht und plötzlich die nächsten Jahre lang dutzende Kolonien von A nach B nach C verschleppt werden. Zwar sprechen wir in einem einzelnen Thread von einem Einzelfall, im ganzen sollte man aber eben bedenken, dass es eben nicht darum geht, dass mal eine einzelne Person es absolut Ausnahmsweise macht. Teilweise passiert es ja schon, meine Mum hatte letztens erst eine Kolonie gelber Ameisen im Blumenerdesack (ich war nicht da, also keine Ahnung was sie sich da gefangen hat, hat sie mir auch erst Tage später erzählt). Das ganze muss man eigentlich nicht noch beschleunigen und unterstützen, nur weil man keinen Bock mehr auf seine Haustiere hat.
Ebenso würde ich andenken was passiert, wenn man seltene einheimische Arten verschleppt. Wir reden hier ja nicht nur von Lasius niger. Wenn vor Ort von einer Art die wir aussetzen wollen nur extrem wenige Kolonien vorhanden sind, ist die Wahrscheinlichkeit ja um einiges größer, dass sehr viele Nachkommen ausgerechnet von der von uns ausgesetzten Kolonie abstammen. Was wiederum hieße, im schlimmsten Fall sind viele der Nachkommen an die spezifischen Besonderheiten des Ortes gar nicht angepasst, weil sie von weit weit weg kommen. Auch einheimische Arten haben teilweise einen sehr großen Verbreitungsradius, eine gekaufte Lasius niger kann auch aus Afrika, Asien und Nordamerika kommen. Und das sind nunmal teilweise komplett andere Bedingungen als in good 'ol germany.
Prinzipiell ist auch bei häufigeren Arten ein Schaden denkbar, weswegen man es zur Risikominimierung eigentlich unterlassen sollte, gerade weil es mit der Abgabe an einen anderen Halter eine gute Alternative zur Hand hat, um auch weiterhin Updates über die ehemalige eigene Kolonie zu erhalten, ohne auch nur das minimalste Risiko einzugehen, sich im Bereich der Faunenverfälschung zu beteiligen. (Neben den anderen genannten Risiken, natürlich. ^^ )
Cateena hat geschrieben:Wobei ich persönlich finde, der Einsatz von Boro verdient Respekt und ich hoffe das er damit langfristig, zumindest in seiner Gegend, den Bestand der "Amazonen" erhalten und vergrößern kann. Aber wie gesagt, da seh ich keine Parallelen zu einer Lasius niger Kolonie, die wirklich überall zu finden sind.
Hm, eigentlich wirft es ein sehr ähnliches Problem auf, nämlich die Frage, ob es wirklich sinnvoll ist Individuen, die nicht in der Lage wären von alleine an diesem Ort zu überleben (zum Beispiel, weil sie einen schlechten Neststandort gewählt haben) zu unterstützen und damit zu verhindern, dass sie "selektiert" werden.
- Cateena
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#38 AW: Lasius niger aussetzen
@Scarvia Ny-Mand:
Deswegen hab ich im Satz vorher ja geschrieben, das man die Aktion von Boro auch kritisch als Eingriff in die Natur sehen kann und der von dir zitierte Satz spiegelt nur meine persönliche Meinung wieder, die ich auch niemandem aufzwingen möchte. Wenn eine Tierart zu schwach ist um zu überleben, dann ist es der natürliche Lauf der Dinge das sie ausstirbt. Allerdings muss man sich fragen, geschieht das nicht auch durch den Eingriff des Menschen in die Natur? Ist die Entwicklung des Menschen von der Natur so gewollt oder greifen wir jeden Tag massiv in die Natur ein, einfach weil wir leben wie wir es tun. Das sind wohl fragen, die wir nicht beantworten können, sicher ist nur, wenn es z.b. um den Erhalt der Tiger geht werden spenden gesammelt, warum also nicht verhindern das eine Ameisen Art stirbt. Wie gesagt, alles meine persönliche Meinung und wenn jemand eine andere hat, ist das für mich kein Problem diese zu akzeptieren
Deswegen hab ich im Satz vorher ja geschrieben, das man die Aktion von Boro auch kritisch als Eingriff in die Natur sehen kann und der von dir zitierte Satz spiegelt nur meine persönliche Meinung wieder, die ich auch niemandem aufzwingen möchte. Wenn eine Tierart zu schwach ist um zu überleben, dann ist es der natürliche Lauf der Dinge das sie ausstirbt. Allerdings muss man sich fragen, geschieht das nicht auch durch den Eingriff des Menschen in die Natur? Ist die Entwicklung des Menschen von der Natur so gewollt oder greifen wir jeden Tag massiv in die Natur ein, einfach weil wir leben wie wir es tun. Das sind wohl fragen, die wir nicht beantworten können, sicher ist nur, wenn es z.b. um den Erhalt der Tiger geht werden spenden gesammelt, warum also nicht verhindern das eine Ameisen Art stirbt. Wie gesagt, alles meine persönliche Meinung und wenn jemand eine andere hat, ist das für mich kein Problem diese zu akzeptieren
Interpunktion und Orthographie dieses Beitrags sind frei erfunden.
Eine Übereinstimmung mit aktuellen oder ehemaligen Regeln wäre rein zufällig und ist nicht beabsichtigt!
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- Boro
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#39 AW: Lasius niger aussetzen
Nachdem es hier u. a. um meine Freisetzungen einer bedrohten Art geht, muss ich noch etwas dazu sagen:
Die besagte Art (Polyergus rufescens als Beispiel) ist in weiten Regionen Mitteleuropas vom Aussterben bedroht. Die Entnahme von begatteten dealaten Gynen für Nestgründungen erfolgt schon lange ausschließlich unter dem Gesichtspunkt, dass diese Individuen in der Natur keine Nestgründung zustande brächten. Sie waren entweder bereits Gefangene intraspezifischer Auseinandersetzungen oder befanden sich in einer existenzbedrohlichen Notlage.
Klar, eine erfolgreiche Gründung im Kunstnest und deren spätere Freisetzung ist ein Eingriff in die Natur, den man kritisch sehen kann. In diesem speziellen Fall sehe ich das aber anders:
1. Cateena schneidet das Thema bereits an, heute wird durch den Menschen ungleich mehr an Lebensraum für alle nicht-hominiden Lebewesen zerstört, als möglicherweise neu geschaffen wird. Im Hochmittelalter haben die umfangreichen Rodungen des Menschen zweifellos erst die Existenzmöglichkeit für viele Arten geschaffen, die auf Offenlandhabitate in jeglicher Form angewiesen sind. Das ist aber lange her! Und gerade die von mir "bevorzugte" Art stellt spezielle Ansprüche an jenen Lebensraum, der sich sehr häufig mit den Nutzungsanforderungen des Menschen überschneidet. So gesehen, betrachte ich meine Aktivitäten nur als winzigen Ausgleich im Verhältnis zum ständig geringer werdenden Lebensraum und dem damit zusammenhängenden Bestandsrückgang.
2. Soll der Mensch zu Gunsten vom Aussterben bedrohter Arten eingreifen? Selbstverständlich sage ich hier ja, in erster Linie dann, wenn der homo sapiens an der Misere Schuld trägt. Was machen heute Zoos, Tiergärten und ähnliche Institutionen? Ihr Hauptaugenmerk liegt längst auf der Bewahrung vom Aussterben bedrohter Tiere, auf deren Nachzucht und folgende Auswilderungsprojekte. Arche Noa-Projekte halten vom Aussterben bedrohte Tiere, verschiedene Haustierrassen usw. Seltene Pflanzen, Sämereien werden heute unter wissenschaftlicher Betreuung "am Leben" erhalten usw.
3. Kann der Mensch den arttypischen Lebensraum einer Art besser beurteilen?
Mit speziellen Kenntnissen die Art betreffend würde ich auch hier mit "ja" antworten. Vor allem ist er in der Lage, bei einer sehr seltenen Art mit geringer Reproduktion die stets vorhandene hohe Ausfallquote potentiell möglicher Nestgründungen durch begattete Gynen punktuell zu reduzieren. Auch Anlandungen der Gynen in ungeeigneten Lebensräumen sind verlorene Chancen.
Als Schlusspunkt möchte ich noch meine letzte Freisetzung eines Nestes v. Polyergus als Beispiel kommentieren (http://www.ameisenforum.de/sonstige-gattungen-gemeinschaftsbecken/29852-polyergus-rufescens-aufzucht-haltungserfahrungen-2.html):
Die Freiseztung des Nestes erfolgte unweit eines durch Baggerarbeiten zerstörten Nestes der gleichen Art. So wie es aussieht, ist meine Aktion zufriedenstellend verlaufen. Die Population ist aus (bzw. dann unter) dem Ytong-Nest etwa 60 cm weiter in die vorhandene Trockenwiese ausgewandert. Inzwischen wurden 4 Betreuungskontrollen durchgeführt, die letzten 2 vorgestern u. gestern. Da zahlreiche Polyergus-Larven vorhanden waren, wurden frisch-tote Insekten gerne angenommen. Formica überwintert aber ohne Brut , also gibt es inzwischen nur Puppen , die noch im Okt. schlüpfen, restliche Larven werden dann aufgefressen. Gestern waren die Hilfsameisen sehr an dem mitgebrachten Ahornsirup interessiert.
So gesehen wurde nur ein Ersatz für ein verlorenes Nest der gleichen Art geschaffen!
L.G.Boro
Die besagte Art (Polyergus rufescens als Beispiel) ist in weiten Regionen Mitteleuropas vom Aussterben bedroht. Die Entnahme von begatteten dealaten Gynen für Nestgründungen erfolgt schon lange ausschließlich unter dem Gesichtspunkt, dass diese Individuen in der Natur keine Nestgründung zustande brächten. Sie waren entweder bereits Gefangene intraspezifischer Auseinandersetzungen oder befanden sich in einer existenzbedrohlichen Notlage.
Klar, eine erfolgreiche Gründung im Kunstnest und deren spätere Freisetzung ist ein Eingriff in die Natur, den man kritisch sehen kann. In diesem speziellen Fall sehe ich das aber anders:
1. Cateena schneidet das Thema bereits an, heute wird durch den Menschen ungleich mehr an Lebensraum für alle nicht-hominiden Lebewesen zerstört, als möglicherweise neu geschaffen wird. Im Hochmittelalter haben die umfangreichen Rodungen des Menschen zweifellos erst die Existenzmöglichkeit für viele Arten geschaffen, die auf Offenlandhabitate in jeglicher Form angewiesen sind. Das ist aber lange her! Und gerade die von mir "bevorzugte" Art stellt spezielle Ansprüche an jenen Lebensraum, der sich sehr häufig mit den Nutzungsanforderungen des Menschen überschneidet. So gesehen, betrachte ich meine Aktivitäten nur als winzigen Ausgleich im Verhältnis zum ständig geringer werdenden Lebensraum und dem damit zusammenhängenden Bestandsrückgang.
2. Soll der Mensch zu Gunsten vom Aussterben bedrohter Arten eingreifen? Selbstverständlich sage ich hier ja, in erster Linie dann, wenn der homo sapiens an der Misere Schuld trägt. Was machen heute Zoos, Tiergärten und ähnliche Institutionen? Ihr Hauptaugenmerk liegt längst auf der Bewahrung vom Aussterben bedrohter Tiere, auf deren Nachzucht und folgende Auswilderungsprojekte. Arche Noa-Projekte halten vom Aussterben bedrohte Tiere, verschiedene Haustierrassen usw. Seltene Pflanzen, Sämereien werden heute unter wissenschaftlicher Betreuung "am Leben" erhalten usw.
3. Kann der Mensch den arttypischen Lebensraum einer Art besser beurteilen?
Mit speziellen Kenntnissen die Art betreffend würde ich auch hier mit "ja" antworten. Vor allem ist er in der Lage, bei einer sehr seltenen Art mit geringer Reproduktion die stets vorhandene hohe Ausfallquote potentiell möglicher Nestgründungen durch begattete Gynen punktuell zu reduzieren. Auch Anlandungen der Gynen in ungeeigneten Lebensräumen sind verlorene Chancen.
Als Schlusspunkt möchte ich noch meine letzte Freisetzung eines Nestes v. Polyergus als Beispiel kommentieren (http://www.ameisenforum.de/sonstige-gattungen-gemeinschaftsbecken/29852-polyergus-rufescens-aufzucht-haltungserfahrungen-2.html):
Die Freiseztung des Nestes erfolgte unweit eines durch Baggerarbeiten zerstörten Nestes der gleichen Art. So wie es aussieht, ist meine Aktion zufriedenstellend verlaufen. Die Population ist aus (bzw. dann unter) dem Ytong-Nest etwa 60 cm weiter in die vorhandene Trockenwiese ausgewandert. Inzwischen wurden 4 Betreuungskontrollen durchgeführt, die letzten 2 vorgestern u. gestern. Da zahlreiche Polyergus-
So gesehen wurde nur ein Ersatz für ein verlorenes Nest der gleichen Art geschaffen!
L.G.Boro
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#40 AW: Lasius niger aussetzen
Ich wollte das jetzt auch gar nicht hier diskutieren, dafür gibt es ja einen extra Diskussionsthread, es stieß mir nur als "Parallele" auf.
Sowohl die Interspezifische Faunenfälschung als auch das Sammeln und wieder frei lassen von Ortsansässigen Tieren greift in irgendeiner Weise in die natürliche Selektion ein, da unter Umständen Tiere verpaart werden, die ohne menschliches Eingreifen nicht an diesem Ort zur Verpaarung zur Verfügung gestanden hätten.
Einzig die zu berücksichtigen Nebenfaktoren ändern sich, bei der Betrachtung einer Häufigen und einer Seltenen Art, wodurch natürlich die Frage, ob es das Risiko wert ist, anders zu gewichten ist. Eine richtige Antwort gibt es vermutlich nicht mal, es gibt gute Gründe die dafür sprechen und es gibt auch gute Gründe die dagegen sprechen.
Aus dem Grund würde ich persönlich auch dreimal überlegen, ob ich meine im Vorgarten gefangeneGyne wieder im Vorgarten freisetze, auch wenn es im Forum gemeinhin als Unproblematisch angesehen wird. Denn ich kann nicht sicher sagen, ob sie dort überlebt hätte und somit nicht guten Gewissens sagen, dass diese Gyne nun keine schlechten Gene in den ansässigen Genpool einbringen könnte.
Sowohl die Interspezifische Faunenfälschung als auch das Sammeln und wieder frei lassen von Ortsansässigen Tieren greift in irgendeiner Weise in die natürliche Selektion ein, da unter Umständen Tiere verpaart werden, die ohne menschliches Eingreifen nicht an diesem Ort zur Verpaarung zur Verfügung gestanden hätten.
Einzig die zu berücksichtigen Nebenfaktoren ändern sich, bei der Betrachtung einer Häufigen und einer Seltenen Art, wodurch natürlich die Frage, ob es das Risiko wert ist, anders zu gewichten ist. Eine richtige Antwort gibt es vermutlich nicht mal, es gibt gute Gründe die dafür sprechen und es gibt auch gute Gründe die dagegen sprechen.
Aus dem Grund würde ich persönlich auch dreimal überlegen, ob ich meine im Vorgarten gefangene