Heute, den 03.06.2019 mache ich wieder meinen Revierrundgang. Nachdem ich vor 2 Tagen bei dem Mega-Schwarmflug der Camponotusarten -herculeanus und -ligniperda wunderschöne Tiere erbeutet habe, trieb mich die Neugier wieder in den Wald.
Da lĂ€uft mir doch um etwa 10.30 bei Sonne und heiĂen 27 Grad diese Dame ĂŒber den Weg. Nun, Raptiformicas kenne ich aus dem letzten Jahr eigendlich recht hellrot. Dennoch erinnerte mich der Habitus stark an unsere Raubameisen:
Ich stecke die
Gyne erstmal ein. Die Formica sensu Strictos hatten bei uns nÀmlich ihren Schwarmflug schon vor Wochem. Zuhause fotografiere ich das Tier in der Nahaufnahme: TatsÀchlich, trotz der dunklen FÀrbung findet sich deutlich die Kerbe!
Diese Dame war jedoch nicht die einzige, welche ich mitnahm. Nur 5 Minuten nach der ersten
Gyne stromert diese Dame an mir vorbei. Diese hat eine sehr helle Vorderkante am Kopfschild, wie ein chremefarbener Schnurrbart. Dadurch erkennt man die Kerbe schwerer. Aber sie ist da!
Ist das andere Klima von 2019 ausschlaggebend fĂŒr die allgemein dunklere FĂ€rbung?
Nun-gut. Somit war ich verpflichtet,
Brut zu besorgen. Also hin zu den Lichtungen mit Serviformicanestern.
Mei-O-mei, haben die mich gezwickt!
Aber ich war erfolgreich:
POLYGYNER GRĂNDUNGSVERSUCH :Ich habe zuerst beide Queens in einem 18er Reagenzglas zusammengefĂŒhrt. Die Queens liefen aufgeregt nebeneinander auf- und ab und verbissen sich immer wieder an der Watte, welches am Eingang war. Dann hab ich das Reagenzglas mit der
Brut Kopf-an-Kopf mit dem RG der Queens verbunden. Kurze Aufregung, erklettern des BruthĂŒgels, dann Stille. Sie sitzen brav nebeneinander auf den
Puppen.
Anscheinend versöhnt der Besitz der
Puppen die beiden Damen. Ich hab das RG jetzt mit Watte verschlossen und abgedunkelt. So will ich den Damen jetzt fĂŒr 48 Stunden Ruhe verschaffen. Danach will ich das RG mit einem Zugang zu einer Arena anstöpseln, damit sie sich
semiclaustral vergnĂŒgen können.
DrĂŒckt mir die Daumen oder warnt mich, damit ich nichts falsch mache.