Markierungstechniken bei Wespen

Themen ĂŒber andere Insekten und Spinnentiere.
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Moriquendi
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#1 Markierungstechniken bei Wespen

Beitrag von Moriquendi » 7. MĂ€rz 2013, 14:21

Hallo zusammen,

ich sitze momentan an meiner Projektarbeit am Museum Koenig in Bonn und arbeite mit parasitoiden Wespen. Es handelt sich dabei um den Modellorganismus, wenn man von parasitoiden Wespen redet, nÀmlich Nasonia vitripennis.

Im Laufe meiner Freilandbeobachtungen und Experimente und im Hinblick auf meine Bachelorarbeit, die sich mit dem gleichen Themengebiet befassen wird, ist es unerlĂ€sslich, diese 2-3mm großen Wespen zu markieren.

Hat jemand Erfahrungen damit gemacht, so kleine Insekten zu markieren? Welche Methoden sind vorstellbar, welche eher nicht?
Ich suche selbstverstÀndlich selbst nach Papern o.À., aber vielleicht hat ja schon jemand Erfahrungen gemacht.

Danke und Gruß
Moriquendi


per aspera ad astra

DermitderMeise
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#2 AW: Markierungstechniken bei Wespen

Beitrag von DermitderMeise » 13. MĂ€rz 2013, 07:36

Hallo Mori,
steht dir das hier verlinkte Buch Ecological Methods von Southwood u. Henderson
zur VerfĂŒgung? Darin ist eine Vielzahl von verschiedenen Techniken versammelt.

Das könnte vielleicht auch interessant sein:
http://www.annualreviews.org/doi/abs/10.1146/annurev.ento.46.1.511
- habe aber selbst noch nicht reingesehen.



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Moriquendi
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#3 AW: Markierungstechniken bei Wespen

Beitrag von Moriquendi » 13. MĂ€rz 2013, 10:45

Hallo DmdM,

vielen dank fĂŒr deine RĂŒckmeldung. Das Buch habe ich zwar nicht, werde mich aber mal umschauen.

Das Paper habe ich bereits durchgearbeitet. Es ist eins der neueren und enthÀlt einige Methoden, auch wenn manche sofort rausfallen, da sie zu teuer sind, oder zuviel Aufwand verursachen.

Ich werde in den nĂ€chsten Wochen, sobald meine Zucht von Nasonia vitripennis so richtig anlĂ€uft, verschiedene Lackstifte, Nagellacke ausprobieren. Mein Betreuer wollte auch immer mal das "Dust marking (Powder marking)" ausprobieren. Das Problem könnte sein, dass Nasonia dann von ihrem natĂŒrlichen Verhalten abweicht, und sich nur noch putzt, da es sehr reinliche Tiere sind.


per aspera ad astra

DermitderMeise
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#4 AW: Markierungstechniken bei Wespen

Beitrag von DermitderMeise » 14. MĂ€rz 2013, 13:17

Moriquendi hat geschrieben:Das Problem könnte sein, dass Nasonia dann von ihrem natĂŒrlichen Verhalten abweicht, und sich nur noch putzt, da es sehr reinliche Tiere sind.

Schweinerei! :)

Unter "Dust marking" kann ich mir aktuell nichts vorstellen, vielleicht kannst du das kurz beleuchten? Ich weiß nicht wie es sich mit dem Einatmen von Partikeln durch die Tiere verhĂ€lt.

Da sie einigermaßen klein sind wirst du evtl. in Publikationen dieser Gruppe:
http://www.bristol.ac.uk/biology/research/behaviour/antlab/
etwas finden, auch wenn du Lackfarben schon auf deiner Liste hast; scheint jedenfalls bei den vergleichbar kleinen Temnothorax zu funktionieren.



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Moriquendi
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#5 AW: Markierungstechniken bei Wespen

Beitrag von Moriquendi » 15. MĂ€rz 2013, 10:14

Beim "Dust marking" wird Puder verwendet, mit dem die Insekten markiert werden. Dabei kann man das Puder ĂŒber sie streuen oder aber man gibt Puder und Insekten kurz in eine Schachtel und schĂŒttelt sie.

Laut dem Paper ist das eine sehr gĂ€ngige Methode, allerdings wohl nur bei grĂ¶ĂŸeren oder sehr behaarten Insekten empfehlenswert. Der Gedanke, dass sich die feinen Partikel in die Tracheen setzen könnte kam mir auch. Das Paper weist ebenfalls daraufhin, dass es bei kleinen Insekten zu abweichendem Verhalten und einer sofort einsetzenden, höheren Sterblichkeit kommen kann. Leider weiß ich nicht, an welche Insekten diese Folgen nachgewiesen wurden.

Too much dust causes undesirable side effects such as further mortality, decreased mobility, and interference with sensory organs (40).
Quelle: Paper: METHODS FOR MARKING INSECTS: Current Techniques and Future Prospects(http://www.annualreviews.org/doi/abs....ento.46.1.511)

Beim Suchen bin ich auch auf Edding-Lackstifte gestoßen. Leider gibt es sie aber nur mit einer Breite von 0,8mm (Edding780). Weiß jemand, ob es sie in einer kleineren Breite gibt? Schaden die Stifte? Ich glaube nicht, dass sie so gesund sind.


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#6 AW: Markierungstechniken bei Wespen

Beitrag von Streaker87 » 15. MĂ€rz 2013, 15:55

Hi!

Bzgl. Edding hĂ€tte ich hier evtl. was fĂŒr dich.
Ich zitiere mal eine Kommilitonen, die damit wÀhrend ihrer Bachelorarbeit C. floridanus markiert hat.
Über VertrĂ€glichkeit habe ich in der Arbeit nichts gefunden.

4.2.1.1. Markierung der Ameisen

Bei der Markierung der herausgenommenen Ameisen wurde diese vorsichtig, ohne sie zu verletzten, mit der Federstahlpinzette und den Fingern genommen und festgehalten und mit einem handelsĂŒblichen Edding (Edding 500, Farben: rot, blau, grĂŒn) dorsal auf dem Thorax (Pronotum) mit einem kleinen Punkt markiert. FĂŒr die Markierung der Minors, die im Vergleich kleiner und zierlicher sind, als die Majors, wurde ein Zahnstocher verwendet. Dieser wurde in die Eddingfarbe getaucht und daraufhin wurde ebenfalls auf dem Thorax (Pronotum) der Minors ein kleiner Punkt mit Farbe gesetzt. Es wurde darauf geachtet, dass die Ameise durch Putzen nicht die Markierung abreiben konnte oder diese oral aufnehmen konnte.




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Gummib4er
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#7 AW: Markierungstechniken bei Wespen

Beitrag von Gummib4er » 16. MĂ€rz 2013, 19:33

Ganz einfach,

such im Internet nach einem Imkershop und dort suchst du nach Königinnen zeichnen. Da findest du Leim und kleine farbige PlÀttchen und Lackstifte.
Das ganze schaut dann so aus Klick mich

Gruß
Henning



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moglie
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#8 AW: Markierungstechniken bei Wespen

Beitrag von moglie » 18. MĂ€rz 2013, 09:00

Hallo,

denke, dass bei den Wespen Humbrol Farben ausreichen sollten, noch einfacher wĂ€re wohl Edding 750. Die Farben mĂŒssen ja nicht wirklich wiederstandsfĂ€hig sein, nehm ich mal an. Anders als bei Ameisen, die sich gegenseitig putzen und viele Jahre leben können.

MfG



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