Hallo, liebes Forum!
Ich halte nun seit längerem C. ligniperdus aus letztem Jahr, deren Brut aber komplett starb und dieses Jahr gründete sie neu.
Nachdem ich zwei Arbeiterinnen hatte, nahmen sie ein mal eine Fliege. Die dritte Arbeiterin lief sich dann tot.
Seitdem nehmen sie keine Proteine mehr, zwei Arbeiterinnen (mittlerweile sind es wieder drei) sind aber eigentlich immer außerhalb des Nestes zu sehen.
sämtliche ihnen dargebotene Futtertiere werden durchs Formi geschleppt, aber nicht eingetragen. Seit gestern bringen sie eine Fliege zum Nesteingang und dann wieder irgendwo anders im Formi hin.
Kohlenhydrate sind vorhanden, sowie auch ca. 10 Larven.
Hat jemand eine Idee, was das Problem sein könnte?

Hi Fabey93,
du gibst uns hier viele Rätsel auf.

Fabey93 hat geschrieben:Ich halte nun seit längerem C. ligniperdus aus letztem Jahr, deren Brut aber komplett starb

Was ist mit der Brut passiert, ist sie gestorben oder wurde sie gefressen?

Fabey93 hat geschrieben:Nachdem ich zwei Arbeiterinnen hatte, nahmen sie ein mal eine Fliege. Die dritte Arbeiterin lief sich dann tot.

Du hattest zwei Arbeiterinnen und die dritte lief sich tot?
Wie geht das wenn du nur zwei hattest?

Fabey93 hat geschrieben:Seitdem nehmen sie keine Proteine mehr, zwei Arbeiterinnen (mittlerweile sind es wieder drei) sind aber eigentlich immer außerhalb des Nestes zu sehen.

Woher kam die dritte?
Von heuriger Brut?

Am besten du fängst mal ganz von vorne an.
Wann hast du die Kolonie bekommen?
Wie groß war die Kolonie?
Wie schaut das Formicarium aus?
Wie schaut das Nest aus?
Bilder dazu wären gut.

Grüße, fink2

Also die Kolonie bekam ich Ende Mai von einem befreundeten Halter. Bei ihm hatte sie letztes Jahr schon gegründet, aber weil die Gyne die Watte im RG zerriss, ist die Brut ertrunken.
Dieses Jahr gründete sie neu, ich hatte zwei Arbeiterinnen und die dritte, die dann schlüpfte, lief sich einen Tag später tot.
Kohlenhydrate sind immer vorhanden, nachdem sich die Arbeiterin tot lief, nahmen sie noch eine Fliege. Das war Ende Juni.
Seitdem werden Futtertiere nur noch durchs Formi gezogen - bestenfalls zum Nesteingang.
Aber eigentlich sieht man ständig 1-2 Arbeiterinnen draußen und eine erweckt den Anschein, nie ins Nest zurück zu gehen und sitzt manchmal zusammen gekauert herum.
Seit gestern sind es auch wieder 3 Arbeiterinnen.

Das Formi ist ein Faunarium mit mit Papier ausgelegtem Boden und Frischhaltefolie mit Löchern als Deckel. Bei L.niger fuhr ich damit bisher ganz gut.
In meinem Zimmer sind es aber auch seit Wochen 25 Grad und mehr.

Ich hoffe, die Infos genügen und helfen fürs Erste.
Ach ja, Futtertiere überbrühe ich nicht. Und das Nest ist ein Reagenzglas.

Hallo Fabey 93,
fink2 hat Dir ja schon die wichtigen Fragen gestellt.
Ich hätte aber um alles zu verstehen auch noch zwei Fragen.
Da die Kolonie von einem Dir befreundeten Halter stammt,
kanntest Du die Kolonie und hast Du die erste Gründung miterlebt?
Noch wichtiger für mich, stammen die Arbeiterinnen aus den Eiern die bei Dir gelegt wurden oder hatte die Königin schon wieder Eier, als Du sie bekommen hast?
Sollte die zweite Gründung bei Dir komplett vollzogen worden sein, also Eier gelegt, Larven aufgezogen, verpuppt und erfolgreich geschlüpfte Arbeiterinnen,
sollte nur ein Haltungsfehler vorliegen.
Gruß Steffen

Nein, ich habe leider weder die erste Gründung miterlebt, noch hat die Gyne die ersten Eier dieses Jahr bei mir gelegt. Als ich sie bekam, gab es schon drei Larven, die bei mir gewachsen sind. Bei mir wurden aber erneut Eier gelegt, die auch schlüpften. Sind jetzt 8-10 Larven die zum Teil auch schon ein wenig größer sind. So 2mm sind zwei von ihnen. Der Rest noch so groß wie nach dem Schlupf. Habe aber vorgestern das letzte Mal ins Nest geschaut, aus Angst, die guten könnten einfach gestresst sein.

@Steffen Kraus , denn Gedanken mit Puschen hatte ich auch schon,
aber da die Gyne neu gegründet hat, wird es das wohl nicht sein.

@Fabey93, mein Bauchgefühl sagt mir, irgend etwas stimmt mit deinem Nest nicht,
oder dessen Ort, es ist ungewöhnlich das bei einem so kleinen Volk die Arbeiterinnen das Nest länger verlassen.
Wie schaut das Nest jetzt aus?

Du schreibst das du Lasius niger auch noch hältst?
Wie nahe stehen die neben den Camponotus ligniperdus?
Ich habe eine Camponotus herculeanus Kolonie, die hat sich super alleine entwickelt,
als ich sie neben die Lasius niger gestellt habe, haben sie nur noch die Brut gefressen,
jetzt sind sie wieder weg und es geht wieder gut voran.

Grüße fink2

Hallo Ihr,
da hat Fink2 recht, es könnte am Nest liegen.
Die Beobachtung mit den Lasius, sehr interessant, man lernt nie aus.
Tja Ameisen halt, wünsche Dir auf jeden Fall, viel Glück bei der weiteren Gründung.
Gruß Steffen

Ist nicht unnormal das Camponotus ligniperdus Königinnen im folgenden Jahr nochmals Eier legen, nachdem sie im Jahr vorab, nichts groß bekommen haben.
Sie die aus diesen Eiern geschlüpften Larven auch aufziehen und so einige wenige Arbeiterinnen haben.
Das Larven aus danach gelegten Eiern nicht mehr wachsen, richtig klein bleiben, ist den Haltungsbedingungen geschuldet.
Immer durchgehend warm, bewirkt dass diese Ameisen schneller ihren Sommerzyklus durchhaben und sich schon auf die Winterruhe einstellen.

Ohne Larvenwachstum wird kaum bis gar kein Insektenfutter mehr gebraucht, angenommen.
Da sie keine Insekten mehr brauchen, werden diese einfach nur noch herumgetragen oder einfach liegen gelassen.
Zuckerwasser, Honigwasser da gehen sie gelegentlich weiterhin bei.
Wenn Du diese Ameisen noch in einem wärmeren Raum untergebracht hast, kannst sie jetzt durchaus schon etwas kühler halten.

Die Ameise die so lange durch die Anlage gelaufen ist, bis sie starb, wäre sowieso gestorben.
Sie war nicht gesund und hat versucht sich von ihrem Nest zu entfernen.
Da das in einer kleinen Anlage, wie fast immer in der Haltung nicht möglich ist, versuchen sie das, bis sie nicht mehr können und letztendlich entkräftet sterben.

Grüße Wolfgang