Messor capitatus - Haltungserfahrungen

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#1 Messor capitatus - Haltungserfahrungen

Beitrag von swagman » 5. März 2006, 09:53


Messor capitatus

Kurzporträt

Messor capitatus (Erstbeschreibung Latreille, 1798 )
Deutscher Name: Ernteameise
Unterfamilie: Myrmicinae
Verbreitung: südliches Europa, z.B. Spanien, Italien und Malta

Längen:
Arbeiterinnen: 4,5-12,6mm
Königinnen: 12,9-14,4mm
Männchen: 8,7-10,2mm
Farbe:
glänzend schwarz

Diese Art ist monogyn, hat eine große Soldatenkaste, Myrmicine mit Minor- bis Majorarbeiterinnen
in allen Ãœbergangsformen.

Lebensraum und Lebensweise

Populationen von M. capitatus befinden sich in Spanien in Gebirgsregionen.(zb. Sierra Morena) Auch auf Malta wurde diese Art nachgewiesen.(James E. Tobler, 1966)

Daraus ergibt sich das M. capitatus kältetoleranter ist als die in vergleichbaren Lebensräumen vorkommende Art M. barbarus.
Obwohl M. capitatus dadurch gezwungen ist eine Winterpause einzulegen, konnte diese Art neue Lebensräume erschließen ohne den höheren Konkurenzkampf in tieferen dafür gemäßigteren Regionen.
Trozdem ist M. capitatus recht wärmebedürftig. Die Temperaturen können im Sommer bis zu 28°C betragen, teilweise auch höher liegen.
Leider können Klimatabellen nur bedingt genutzt werden, da die Messungen sich auf die Lufttemperatur bezieht. Ameisen leben aber dicht am bzw. im Boden und hier herscht ein komplexes Microklima, das abhängig ist von vielen Einflüssen wie Feuchtigkeit, Beschaffenheit des Bodens, Aufwuchs als Schatten spender usw. Man kann aber von einem Temperaturbereich zwischen 22- 29°C fur M. capitatus ausgehen. Die Optimale Temperatur liegt zwischen 25-29°C. Eine Winterpause zur Regeneration der Königin wird dringend empfohlen (Delage, 1968 ) und sollte bei 5- 10°C erfolgen. In der Natur hält Messor capitatus je nach vorkommen z.B. eine Winterruhe von November bis März.

Das Nest wird meist in der Erde angelegt, steiniger Boden wird bevorzugt.
M. capitatus lebt hauptsächlich in Trockengebieten, an Wiesen, Waldrändern bzw. leicht verbuschten steppenartigen Regionen und Lorbeerwälder. Trozdem kommt es in ihrem Lebensraum auch zu vermehrten Niederschlägen, besonderst während der Wintermonate.

M. capitatus ist eine Ernteameise und sammelt allerlei Saatgut, welches sie in speziellen Kammern in ihren Nestern lagern.
Wie bei allen Ernteameisen auch verändert M. capitatus ihre Umgebung durch das sammeln der Körner. Pflanzen deren Samen besonders gerne gefressen werden, können sich nicht mehr richtig vermehren. Andere Arten deren Körner nicht so gerne, oder gar nicht, gefressen werden verbreiten sich um so besser. Andere Pflanzen wieder können sich besser verteilen, da die Ameisen diese Samen in ihr Nest tragen und dort nicht alle gefressen werden. So können sie dort keimen.
M. capitatus bevorzugt Körner mit einem Durchmesser von 2-3mm.(Baroni-Urbani and Nielson,1990) Aus den Körnern wird später in so genannten Kaugemeinschaften Ameisenbrot hergestelt. Diese meist weiße Masse wird für die Ernährung des Volkes benötigt, besonderst während der Wintermonate und im Frühjahr wenn keine Körner vorzufinden sind. In dieser Zeit ist das Nahrungsangebot recht beschrenkt, da auch in den mediterranen Gebieten viele Pflanzen ihr Wachstum einstellen. Auch durch die höhere Lage des Verbreitungsgebietes von M. capitatus kann es zu Schneefall und Frost kommen was die Nahrungssuche gänzlich unmöglich macht.
Im Sommer und im Frühjahr hingegen werden vermehrt Insekten zur Ernährung der Brut benötigt, aber auch Nektar und Honigtau als Energie Lieferant für die Arbeiterinnen. Des weiteren wird auch süßes Obst gerne gefressen.


Haltung und Pflege meiner Messor capitatus.

Am 15.02.2006 erhielt ich eine Königin von M. capitatus ohne Brut.:)
Die Königin verblieb in dem Reagenzglas mit dem sie geliefert wurde.
Das RG wurde mit roter Folie bedeckt und in einen selbst gebauten Inkubator verbracht. Der Inkubator besteht aus einem Plastikbehälter der mit Styropor gedämmt wurde. Beheitzt wird er mit einem Heitzkabel. Die Temperatur wird mit einem Thermostat auf 27°C gehalten.
Um mögliche Erschütterungen entgegen zu wirken wurde das RG in ein Handtuch gebettet. Der Temperaturfühler des Thermostates befindet sich direkt neben dem RG.

Kontrolle am 01. 03.06

Zur Kontrolle wird das RG vorsichtig aus dem Inkubator entnommen und beim Licht einer roten Lampe durchleuchtet.
Die Königin reagierte kaum auf die Störung, lief nur langsam im RG umher.
Ich konnte deutlich Eier sehen.:D
Das RG wurde sofort zurück in den Inkubator verbracht. Die Kontrolle dauerte nicht mal eine Minute.

Kontrolle am 14.03.06

Larven, Larven, Larven.:D
Habe es geschaft und erst jetzt nachgesehen was meine Kleine;) so macht.
Früher hat man so was wohl Selbstgeißelung genannt.:D
Spaß beiseite, konnte heute viele kleine Larven im RG sehen.:]
Die sollen meine Königin jetzt mal auf Trab halten und ordentlich fressen.:D
Und wachsen und fressen und noch mehr wachsen... Hä Hä Hä.
Aber jetzt heist es wieder warten:(.

Kontrolle am 20.03.06

:eek:Der Wassertank ist lehr!:eek:
Hab bei der letzten Kontrolle schon gesehen das der Tank bald lehr sein könnte, darum hab ich noch mal nachgesehen. Jetzt war es so weit. Was tun?
Hab mich für den Holzhammer entschieden.
Zuerst hab ich der Königin etwas Honigwasser gegeben was sie auch gierig trank. Sollte sie etwas ruhiger machen.
Habe alles vorbereitet, dann die Königin rausgeschüttelt.
Als nächstes habe ich die Larven und Eier auf ein Papier geschüttelt, die sind recht gut rausgegangen.
Jetzt sofort das RG ausgewaschen und frisches Wasser rein. Dabei hab ich dann gleich die rote Folie runter gemacht, zum besseren beobachten.
Brut wieder zurück ins RG. Das ging auch recht gut, nur eine Larve hat es nicht überlebt.:( Insgesammt sind es jetzt sieben große Larven und drei kleine, dazu noch einige Eier.
Anschließend hab ich die Königin wieder rein laufen lassen. Die hatte erstmal die Panik. Reagenzglas zu und ab in den Inkubator.

Gestern Abend hab ich nachgeschaut wie es der Königin so geht.
War alles wie immer.
Die Königin hat sich um die Brut gekümmert und an der Watte gezogen.
Operation geglückt. Alle gesund und munter.

Kontrolle am 28.03.06

Endlich Puppen!:D
Ich konnte schon sieben Puppen sehen. Sonst sind noch zwei Larven und einige Eier da.
Jetzt geht es hoffentlich bald los mit dem gekrabbele.
Kann ja jetzt öfter mal nachsehen was so loß ist. Möchte auch den schlupf der ersten Arbeiter nicht verpassen.

Kontrolle am 03.04.06

Erste Arbeiterin geschlüpft!!!:D
Die Puppen sind immer dunkler geworden, also konnte es nicht mehr lange dauern bis die erste Arbeiterin schlüpfen würde.
Jetzt ist sie da!!!:D So klein und noch ganz alleine.
Aber die anderen werden bald folgen.
Hoffe das es mit dem Volkswachstum jetzt bald schneller geht.
Im nachhinein betrachtet kann man für Messor capitatus bei etwa 27°c von etwa 35 Tagen Entwicklungszeit ausgehen.



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#2 Erste Umsiedlung und Koloniewachstum

Beitrag von swagman » 8. April 2006, 13:37

Nachdem die erste Arbeiterin am 03.04.06 geschlüpft war, habe ich das Reagenzglas mit einem kurzen Schlauchstück mit der Arena verbunden. Um die Ameisen etwas zu entschädigen für die Störung8) hab ich ein kleines Stückchen von einem Sonnenblumenkern ins RG gelegt. Die Königin hat es sich gleich geholt und etwas davon gefressen, später auch die Arbeiterin. Bis zum nächsten Tag war alles aufgefressen:D.
Das Reagenzglas befindet sich also auserhalb der Arena. Es ist weiterhin in ein Handtuch gebettet welches mittels eines Heizkabels auf etwa 26-27°C erwärmt wird. Der Eingang zur Arena ist aber mit Watte verschlossen.

Am 05.04 und am 06.04 sind je eine weitere Arbeiterin geschlüpft. Die Arbeiterinnen haben sich zunächst um die restliche Brut gekümmert und keien Anstalten gemacht, das Nest zu verlassen.
Doch am 07.04 war es dann so weit. Zwei der Kleinen haben sich immer wieder in Richtung Ausgang aufgemacht, woraufhin ich den Watteverschluß entfernt habe.
War echt lustig wie vorsichtig die sich dem Ausgang genähert haben. Kaum haben sie ihre Fühler in die Arena gehalten sind sie auch schon zur Königin zurück gerannt.
Schließlich hat sich nur noch eine von ihnen getraut nach zu sehen was sich da draußen befindet .
Nach fast 2 Stunden!!! ist sie dann endlich einige Zentimeter in die Arena gelaufen, nur um dann das Interesse daran zu verlieren.:(
Ich habe dann den Wattestopfen zurück in den Eingang gesteckt, Welcher sofort von der abenteuerlustigen Arbeiterin untersucht wurde. Kurz darauf hat sie angefangen mit den wenigen Sandkörnern die im Schlauch lagen die Watte noch mehr abzudichten. :eek:
Das war es dann vorerst mal mit denn Ausflügen ins Grüne.

Bald müssten drei weitere Arbeiterinnen schlüpfen, da sich schon drei ziemlich dunkle Puppen im Nest befinden.
Ich hoffe das es dann bald mehr zu beobachten gibt.
Werde auch weiter ausprobieren was sie so alles fressen und es dann hier reinschreiben. Das mit dem Stück Sonnenblumenkern war recht erfolgreich.
Sonst nehmen sie noch Honigwasser. Werde es mal mit kleingeschnittenen Insekten probieren und mit Fischfutter. Mal sehen.

09.04.06
So, jetzt sind sie die drei Puppen auch geschlüpft was insgesamt sechs Arbeiterinnen macht.:D
Den Eingangsbereich zur Arena habe ich so mit Watte verschloßen das noch ein kleiner Spalt offen blieb der gerade zwei Arbeiterinnen neben einander zum laufen reicht.
Das wurde besser angenommen. Allerdings wurde der Spalt über Nacht zugebaut mit Sand.
Zuvor haben sie aber fleißig Nahrung eingetragen.
Fischfutter wurde sofort ins Nest getragen wo ich die Königin auch beim fressen davon gesehen habe.
Zerquetschte Lavendelsamen und zerteilte Kornblumensamen wurden wie auch Sonnenblumenkerne (zerkleinert ohne Schale) auch sofort eingetragen.
Eine zerteilte Fliege wurde zwar beschnüffelt aber nicht weiter beachtet.
Eine kleine Spinne (ca 1-2mm) wurde nur aus der Nestnähe entfernt.
Besteht scheinbar vorerst kein Interesse an Insekten.
Ich hoffe aber das der Proteingehalt des Fischfutters das ausgleicht.
Mir ist auch aufgefallen das die Königin noch keine weiteren Eier gelegt hat.
Es sind nur noch einige Puppen und Larven vorhanden. Letztere noch ziemlich klein.
Ich vermute das sich das noch ändert, da die Königin neben Fischfutter auch an den Sonnenblumen Stücken gefressen hat.
Nach der langen Fastenzeit wird sie sich erst mal was gönnen bevor es weiter geht mit eierlegen.

16.04.06

Heute haben sich die kleinen mal wieder nach draußen getraut.
Nachdem sie den Eingang verschlosen haben wollten keiner mehr raus kommen. Aber sie hatten ja noch genug Futter im Nest.
Hier könnte ich beobachten das zuerst das Fischfutter gefressen wurde, dann die Lavendelsamen. Die Stücken von den Sonnenblumenkernen haben sie auf ihren Abfallplatz "gelagert". :rolleyes: (der befindet sich im Reagenzglas:()
Erst nach dem das andere Futter schon einige Tage aufgebraucht wahr, haben sie die Stücken wieder zur Brut geholt und daran gefressen.
Das bedeutet wohl das sie die Sonnenblummen bei besserer Nahrung nicht so gerne nehmen.
Nachdem sie heute aber wieder rauskammen, hab ich ihnen diesmal Honigwasser(wurde nicht genommen), Zuckerkristalle (wurden ins Nest getragen und mit Wasser aufgelöst), Fischfutter(wurde wieder gerne genommen) und Haferflocken(wurde auch sofort genommen) angeboten.
Auch mit einer kleine Spinne hab ich es wieder versucht, die wurde nicht beachtet(später aber benutzt um den Eingang zuzubauen). Habe ihnen keine Körner angeboten sondern nur so ein Futter das recht schnell aufgebraucht sein dürfte. Hoffe das sie dann schneller wieder zum Futtersuchen rauskommen.
Es scheint aber nicht das sie Mangel an Proteinen haben, da sich die Larven sehr gut entwickeln und bereits deutlich größer sind als die der ersten Brut. :) Auch hat die Königin einiges an Eiern gelegt.
Es schlüpfen auch immer noch einige Puppen die noch von der ersten Generation sind.
Nach der Entwicklungszeit der ersten Arbeiterinnen zu schließen rechne ich mal mit mitte Mai mit einem neuem Arbeiterinnen Boom aus den jetzt gelegten Eiern.

Bild
Königin beim fressen von einem Sonnenblumenkern.

Bild

Bild

26.04.06 Anmerkung

Obwohl die Anzahl der Arbeiterinnen weiter steigt, sind sie seit dem letzten mal nicht wieder aus ihrem Nest gekommen.
Da sie aber große Mengen an Nahrung speichern ist das nur logisch. Wenn man bedenkt wie hoch die Sterblichkeit bei den Tieren ist die das Nest verlassen (in der Natur) ist es auch für die Ameisen Ökonomischer in der Gründungszeit etwas vorsichtiger zu sein.
Daraus ergibt sich allerdings das man seine Ameisen kaum zu Gesicht bekommt beim futtersuchen. :(
Man könnte ihnen auch weniger zu fressen anbieten damit sie öffter raus müssen, aber ich denke das es so natürlicher ist.
Dafür hat sich aber eine der großen Larven verpuppt. Die ist gut doppelt so groß wie die Puppen der Erstlingsbrut. Ich hoffe das sich die Großen dann öffter mal aus dem Nest wagen.

04.05.06

Endlich tut sich was! Vor etwa drei Tagen hat eine Arbeiterin angefangen die Arena zu erkunden. Das Futter war mal wieder alle im Nest.:D
Habe Fischfutter angeboten, welches auch gesammelt wurde.
Am nächsten Tag habe ich einige verschiedene Körner angeboten aus einer Mischung für Blumenwiesen. Die wurden allerdings kaum genommen, nur die Kornblumen- und die Lavendelsamen wurden ins Nest getragen. Letztere bevorzugter. Habe später noch mehr Lavendelsamen angeboten der auch gänzlich eingetragen wurde. Dafür haben sie aber ihren Müll aus dem Nest nach drausen gebracht und auch alle anderen Samen außer den Lavendelsamen.:( Der muss ja lecker schmecken.
Jedenfalls haben sie jetzt reichlich was zu knabbern.
Nur die Arena ist total vermüllt.
Die große Puppe wird auch langsam dunkler.
Komischerweise ist nur eine Larve so groß geworden alle anderen verpuppen sich wie die kleinen Arbeiterinnen zuvor auch. Dachte die nächste Generation sollte größer werden, aber es werden wohl erst noch mehr kleinere Arbeiterinnen aufgezogen. Es müssten jetzt so um die 13 sein.
Die Brut besteht zur Zeit aus mehr Puppen als Larven. Hab etwa 6-7 kleine Puppen erkennen können. Dann noch die große Puppe und einige Larven und Eier.
Bin gespannt ob das reichliche Futterangebot das die Ameisen gerade bekommen sich auf die Eiablage auswirkt.
Werde das mal beobachten.

08.05.06

Es hat sich wieder etwas getan.
Die erste größere Arbeiterin ist am 06.05.06 geschlüpft, also nach 15 Tagen Puppenruhe. Mit ihr sind auch noch einige der kleineren Arbeiterinnen geschlüpft. Es sind jetzt schon 17 Arbeiterinnen und es sind noch etliche Puppen im Nest die sich langsam dunkel färben. Bis Ende der Woche müsste die 20ger Marke weit überschritten sein.
Hab auch ein neues Futter getestet, da sich ja kaum noch Larven finden lassen. Hab ihnen am 07.05.06 etwas gekochtes Eigelb gegeben welches auch sofort ins Nest getragen wurde. Natürlich haben sie später einiges davon auf den Müllplatz entsorgt.:rolleyes:
Ich konnte aber die Königin beim fressen des Eigelbs beobachten. Da die Ameisen seit einiger Zeit des Fischfutter nicht mehr so begeistert fressen hoffe ich das dass Eigelb die Proteinversorgung deckt.
Es wurde auch zum ersten mal eine frisch getötete Fliege ins Nest getragen.
Konnte aber später keine Spur von der finden. Weder im Nest noch auf dem Müll.:( Nicht mal die Flügel oder solche Reste.
Ich hoffe das die Proteine nicht nur die Eiablage anregen sondern auch für mehr große Arbeiterinnen sorgen.
Zumindest wurden auch die wenigen Larven die noch da sind mit dem Eigelb gefüttert. Wenn nämlich die Puppen alle geschlüpft sind dürfte es wohl ein rechtes Gewussel geben aber kaum noch Brut vorhanden sein.
Mal sehen.

17.05.06

Seit der Eigelb fütterung am 08.05.06, haben meine Ameisen jeden Tag eine Fliege oder Raupe bekommen und auch gefressen.
Die Larven haben sich gut entwickelt, es ist jetzt eine zweite große Puppe da. Die Volksstärke liegt bei 24 Arbeiterinnen.
Die Königin hat recht viele Eier gelegt und es sind auch schon einige Larven geschlüpft. Der Bruthaufen wird immer größer.:D
Es sind auch noch einige Puppen dabei.
Das Koloniewachstum dürfte jetzt erheblich schneller gehen.
Jetzt muß die Zahl der Arbeiterinnen nur noch hoch genug steigen um sie dann in das Formicarium umziehen zu lassen.



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#3 Koloniewachstum

Beitrag von swagman » 9. August 2006, 20:03

Zwischenbericht


09.08.06
Die Kolonie ist in der Zwischenzeit auf etwa 70 Tiere angewachsen.=)
Es ist viel Brut in allen Stadien vorhanden. Es sind auch einige Soldatinnen dabei.
Da das Reagenzglas zu klein wurde, hab ich mit einigen Schlauchstücken ein zweites angeschlossen.
Die Außenaktivitäten sind gestiegen und natürlich auch der Futterbedarf. Neben frischen Wasser wird jetzt auch frisches Honigwasser angeboten welches regelmässig genommen wird. Etwa jeden zweiten Tag wird eine Fliege geboten welche auch immer gefressen wird.
Körner biete ich einmal die Woche, dabei zurzeit aus der Natur. Zum Teil auch mal ganze Stängel mit Samen, so das die Ameisen sich ihr Futter selber holen müssen. Das beschäftigt sie meist eine Weile.:D

16.08.06
Seit kurzen befinden sich besonders kleine Puppen im Nest. Es sind auch schon einige der Winzlinge geschlüpft. Die sind etwa 2,5mm-3mm lang.
Es sind nur etwa 6-8 Puppen bzw. Arbeiterinnen und der Rest der Brut ist normal entwickelt. Es dürfte sich also um Minor Arbeiterinnen handeln. Interessant ist aber das diese kleiner sind als die Erstlingstiere der Kolonie.
Dabei hab ich doch erst die Großen daran hindern können auszubrechen und jetzt kommen die mit solchen Winzlinge als Gegenschlag. X(

19.09.06
Die Kolonie wächst jetzt sehr schnell. Es sind schon weit über hundert Arbeiterinnen geworden und es sind noch etwa 30-40 Puppen und etwa genauso viele Larven im Nest.
Ausserdem sind jetzt einige Arbeiterinnen geschlüpft die riesige Köpfe haben und fast so groß sind wie die Königin. Nur das die einen kleineren Kopf hat.
Ich nenne die immer die Nußknacker. Möcht mir nicht vorstellen was die mit meinen Fingern anstellen würden. :angst

Bild
Königin mit Brut und einigen ihrer Arbeiterinnen.

Bild
Der Puppenhaufen und eine der Soldatinnen.

23.10.06
Habe die Ameisen in ein neues Nest umziehen lassen, nachdem sie immer öffter in der Arena gegraben haben.
Ab mitte August habe ich keine Insekten mehr angeboten, sondern nur noch Körner. Die Königin hat dann aufgehört Eier zu legen.
Ab Anfang Oktober habe ich begonnen die Temperatur langsam zu senken.
Fast alle Ameisen befinden sich jetzt in einer Kammer zusammen gedrängt. Nur einige Soldatinnen sind noch ab und zu in der Arena unterwegs.
Es ist keine Brut mehr vorhanden, da alle Puppen geschlüpft sind.
Die Anlage befindet sich jetzt in einem unbeheitzten Raum in dem ein Fenster Tag und Nacht gekippt ist. So ist die Temperatur des Nestes zwar von der Aussentemperatur abhängig und dem entsprechend mal wärmer oder kälter, aber Frostfrei.
Ich biete weiterhin frisches Wasser/Honigwasser an und auch ab und an einige Körner.



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#4 Winterruhe

Beitrag von swagman » 13. Dezember 2006, 11:44

06.12.06 Winterruhe
Die Messor capitatus sind in der Winterruhe und deshalb tut sich auch nicht besonders viel. Es sind nur noch selten Arbeiterinnen in der Arena unterwegs.
Ausser Wasser und Honigwasser bekommen die Tiere jetzt nichts mehr. Sie leben von ihren Vorräten und stellen aus den Körnern das so genannte Ameisenbrot her. Man kann dies sehr gut erkennen.
Die Temperaturen schwanken ja nach Aussentemperatur zwischen 5-15°C.
Ich lasse die Temperatur 1-2 mal die Woche tagsüber auf 10-15°C ansteigt, damit die Ameisen die Körner bearbeiten können.

Leider sind auch schon einige Arbeiterinnen gestorben, aber das kann auch altersbedingt sein. Es waren auch nur 6-8 Tiere.



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#5

Beitrag von swagman » 17. Februar 2007, 18:20

Zweites Jahr der Kolonie

17.02.07 Ende der Winterruhe


Heute hab ich die Winterruhe bei meinen Messor capitatus beendet.
Durch die hohen Außentemperaturen wurde es im Formicarium schon über 20°C warm und die Aktivität hat bereits zugenommen.

Zuerst hab ich ihnen das Becken welches als Arena dient sauber gemacht und neu eingerichtet.
Bild
Leider waren einige tote Arbeiterinnen auf dem Müllplatz gelegen. Auch einige der großen Arbeiterinnen. Insgesamt sind es wohl um die 30 tote Tiere gewesen. Warum sie gestorben sind kann ich nur spekulieren. Da die großen noch nicht so alt waren, kann es noch keine Alterschwäche gewesen sein. Vielleicht war es zu trocken im Nest.
Ich denke aber das die restlichen Tiere den Verlust diesen Sommer wieder gut reinholen werden.
Die Körnervorräte sind gerade mal zur Hälfte aufgebraucht. Erst wenn die alle gefressen sind werden sie neue bekommen. Jetzt ist erst mal proteinreiches Futter angesagt um die Eiablage Tätigkeit der Königin in Schwung zu bringen und um die Larven schon groß und dick zu füttern. Eine erste Fliege haben sie schon gefressen.
Bin gespannt wann die Königin anfängt wieder Eier zu legen. Immerhin hat sie seit über 5 Monaten keine Eier mehr gelegt.
Bild
Eine Arbeiterin ist in der neuen Arena unterwegs.



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#6

Beitrag von swagman » 20. Februar 2007, 19:34

19.02.07 Erste Brut der Saison 2007

Die Ameisen haben sich bisher in einer Kammer zusammen gedrängt, da es in den unbeheizten Zimmer nachts immer noch recht kalt wurde.
Jetzt in den beheizten Zimmer ist es auch nachts um die 20°C warm, deshalb haben sich die Ameisen auf einige andere Kammern verteilt.
Dabei hat sich gezeigt das die Königin wohl vor etwa 3-4 Wochen schon angefangen hat Eier zu legen. Zumindest wurden in einer Kammer etwa 20-30 kleine Larven direkt an die Scheibe gelegt. Ich konnte auch noch ein kleines Eierpaket erkennen das wohl erst kürzlich dazu kam.
Es scheint das es der Kolonie soweit gut geht und das Brutgeschäft langsam ins rollen kommt.:braver
Bin ja richtig gespannt wie stark sich die Kolonie diese Saison vergrößert.

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#7 AW: Messor capitatus - Haltungserfahrungen

Beitrag von swagman » 28. April 2007, 14:29

28.04.07

Leider tut sich nicht viel bei meinen Messor capitatus.
Das Nest scheint ihnen nicht so richtig zu behagen. Brut wird aufgezogen und es schlüpfen auch neue Arbeiterinnen in allen Größen, aber es erscheint mit zu wenig zu sein. Es wurden auch viele Eier gelegt, aber die Anzahl der Puppen oder Larven ist nicht allzu groß. Ich vermute es ist ihnen zu trocken im Nest.
Werde ihnen vermutlich ein anders Nest anbieten.

Sonst hab ich noch am Futter neues ausprobiert. Die Messor stehen richtig auf süßes Obst.
Hab ihnen ein Stück einer reifen Birne in die Arena gelegt und nach kurzer Zeit waren fast 30 Arbeiterinnen am fressen. Das tun sie jetzt schon seit einigen Stunden.
Meine anderen Ameisenarten fressen nur kurz daran oder ignorieren die Birne völlig.



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#8 AW: Messor capitatus - Haltungserfahrungen

Beitrag von swagman » 9. Mai 2007, 10:54

09.05.07


Hab den Ameisen einen Bereich angeboten in dem sie ein Nest graben können. Das haben sie auch sofort gemacht. Aus dem Aushub ist eine recht interessante Konstruktion entstanden.

Bild
Sie haben einen ziemlich hohen Wall um den Eingang zum Nest errichtet.[font="] [/font]Mit einer Trichterförmigen Öffnung zum schlauch.


Bild
Hier der Trichter von Oben betrachtet.


Leider reicht ihnen der Platz nicht wirklich und auch eine Befeuchtung des Substrates ist nicht möglich, weshalb sie dort nicht einziehen werden. Zumindest waren sie einige Zeit beschäftigt.
Da sie allerdings recht große Kammern bauen und es auch natürlicher ist sie ihr Nest selber graben zu lassen, werde ich ihnen ein neues Becken anbieten in welches sie umziehen können.
Die Sicht ins Nest ist dann etwas eingeschränkt, aber wenn sich die Kolonie dort besser entwickelt ist es das auf jeden Fall wert.

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Eine der Bauherrinnen. Eine Majorarbeiterin.



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