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von Kati » 25. August 2013, 16:21
August:
Hallo alle zusammen! Es ist viel Zeit seit dem letzten Update vergangen, was aber hauptsächlich daran liegt, dass es nicht viel zu berichten gibt.
Beide Kolonien haben den Winter gut überstanden. Besonders M. ebeninus war fast durchgängig aktiv und hat ihre Brut durchgepflegt. Bei M. barbarus ging es etwas ruhiger zu. Bis auf ein paar Ausnahmen gab es fast keine Brut mehr und die Außenaktivität nahm stark ab. Zum Frühjahr nahm beides wieder stark zu.
Mit dem Frühjahr wurde bei beiden Völkern auch die Heizmatten wieder angestellt, sodass die Ameisen wieder begannen ihre Brut herauszutragen. M. Barbarus wurde ein neues Nest spendiert. Es besteht aus zwei Teilen: einem Feuchtteil, der über Eck geht. Interessanterweise benutzten die Ameisen die abgedunkelte und die offen liegende Seite fast gleichstark, nur auf Erschütterungen reagieren sie sehr panisch. Das ist auch der Grund, warum ich die dunkle Pappe durch rote Filterfolie ersetzt habe. Das Rechslicht, das durch die Folie hindurchkommt scheint sie weniger zu stören, als die leichte Erschütterung, die immer entstand wenn ich die Pappe zur Nesteinsicht abnahm.
Der zweite Teil des Nests ist etwas kleiner und komplett trocken. Er liegt über der Heizmatte, sodass tagsüber nebst einigen Körnern (Noch werden dazu auch die trockenen Ecken des Feuchtteils verwendet) auch oft die Brut dort gelagert wird.
Ernährt werden beide Völker weiterhin hauptsächlich mit Grassamen und einer Vogelfuttermischung aus dem Zooladen. An Proteinen gibt es aufgetaute Heimchen. Es ist schön zu beobachten, wie stark der Proteinbedarf von der Brutmenge abhängt: Da zu Beginn des Jahres bei M. Barbarus nur sehr wenig Brut vorhanden war, nahm das Volk so gut wie keine Insekten an, mittlerweile stürzen sie sich begeistert darauf.
Während das Koloniewachstum der M. ebeninus besonders über die Winter und Frühlingsmonate weitaus stärker war als das der M. barbarus hat sich das Verhältnis mittlerweile wieder gedreht. Trotzdem schätze ich die Volksstärke der M. ebeninus stärker ein als das ihrer Kolegen. Da die Ameisen begonnen haben, unter ihrem Nest zu graben, habe ich keinen kompletten Einblick mehr, was die Schätzung erschwert. Trotzdem denke ich, dass dieses Volk die 100-Marke überschritten hat.
Die Zahl der M. barbarus liegt wohl noch etwas darunter. Interessanterweise tauchen bei diesem Volk nun die ersten Rotköpfe auf. Wie schon an früherer Stelle berichtet, hat das Volk schon sehr früh größere Arbeiterinnen ausgebildet. (Ob es sich dabei um große Media- oder schon Majorarbeiterinnen handelt, kann ich nicht sagen) Bei den M. ebeninus traten vergleichbare Arbeiterinnen erst in den letzten Wochen auf. Obwohl die Köpfe besagter M. barbarus Arbeiterinnen zum Teil schon recht beeindruckend waren, waren sie doch immer schwarz gefärbt. Vor ein paar Tagen habe ich erste Arbeiterinnen mit rötlichen Köpfen gesehen, konnte sie allerdings noch nicht fotografieren.
An früherer Stelle berichtete ich über den mangelnden Ordnungsinn der M. barbarus, eine Aussage, die ich nun zurücknehmen muss. Mittlerweile legen sie einen ordentlichen Abfallhaufen an. Allerdings stopfen sie*ihren Müll auch besonders gerne unter Moospolster. Eine Zeitlang verstauten sie lehrgefressene Chitinhüllen ein einer unbenutzten Kammer, sodass ich schon Angst hatte, es könnte Schimmel entstehen. Glücklicherweise war die Kammer aber trocken genug. Vor etwa zwei Wochen haben sie die Kammer aber lehr geräumt und benutzen sie nun auch. Der Abfall ist auf dem Abfallhaufen gelandet.
Auch ein Verhalten, welches schon von anderen Haltern beobachtet werden konnte, trat bei meinen M. Barbarus auf. Zu einer Zeit, in der es im Nest offenbar zu trocken war, verließ die Königin selbst das Nest, um die Tränke aufzusuchen. Ich frage mich, warum die Arbeiterinnen nicht, wie bei anderen Arten auch, das Wasser an die Königin weitergeben können. Schließlich ist das Verlassen des Nestes doch sehr riskant, da helfen die paar Arbeiterinnen, die ihr Geleit gaben, auch nicht viel.
Da ich demnächst zum Studium um- beziehungsweise ausziehen werde, habe ich mich entschieden, meine M. ebeninus abgeben. Schließlich est es mit wachsener Koloniegröße auch eine Platzfrage, weshalb ich nur noch meine M. barbarus Kolonie halten möchte. (Abgesehen von einem kleinen Gründervölkchen Lasius niger)
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Bilder:
1-3: Übersicht über das M. barbarus Becken
4-6: Nesteinblich M. ebeninus
7: Das M. ebenius Becken
8: Draufsicht M. barbarus
9-10: Nesteinblich M. barbarus
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Dateianhänge
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Ich halte: Messor cf. barbarus und Formica sanguinea