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Messor cf. ebeninus und Messor cf. barbarus - Haltungserfahrungen

Berichte, Erfahrungen, Tipps, Beobachtungen Gattung Messor
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Kati
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#1 Messor cf. ebeninus und Messor cf. barbarus - Haltungserfahrungen

Beitrag von Kati » 11. April 2012, 15:35

[SIZE="6"]Messor cf. ebeninus[/SIZE]

Taxonomie: Unterfamilie Myrmicine, Tribus Pheidolini
Färbung: glänzend schwarz
Größe: Arbeiterinnen: 4-11 mm, Königin: 12-13 mm
Verbreitung: Naher Osten, Nordafrika
Habitat: trockene und sonnige Sandgebiete
Eigenschaften: polymorph, monogyn
Nestbau: Erdnester, häufig unter Steinen
Nahrung: Hauptsächlich Körner, aber auch Insekten und Honigwasser
Winterruhe: Nein
Temperatur: 16 - 25°C
Luftfeuchtigkeit: trocken

Hier gehts zum Diskussionsthread.



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Kati
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#2 AW: Messor cf. ebeninus - Haltungserfahrungen

Beitrag von Kati » 11. April 2012, 16:17

April

Heute ist meine kleine Kolonie Messor cf. ebeninus angekommen. Auch weil diese Art weniger gehalten wird als zum Beispiel Messor barbarus, werde ich meine Erfahrungen und Eindrücke in diesem Bericht teilen. Doch bevor es richtig los geht, möchte ich kurz erklären, warum ich mich für diese Art entschieden habe.

Wie einige von euch vielleicht wissen, habe ich mir ursprünglich eine Kolonie Messor barbarus bestellt, die ich dann aber wegen eines Milbenbefalls zurückgeschickt habe. Dies war zwar schade, gab mir jedoch die Möglichkeit, meine Artwahl noch einmal zu überdenken. Letztendlich habe ich mich für Messor ebeninus entschieden, eine Art, die auch vorher schon zu meinen Favoriten gehört hatte und zwar aus folgenden Gründen:

Diese Ameisen kommen aus Israel und können deshalb etwas wärmer überwintern als südeuropäische Messorarten. Dies ermöglicht mir, sie im Winter im Zimmer stehen zu lassen. Es ist ein Schlafzimmer und liegt auf der Nordseite, dementsprechend kühl ist es auch im Winter.

Messor ebeninus ist etwas kleiner als Messor barbarus. Ich weiß, dass die meisten Mitglieder dieses Forums große Arten bevorzugen, aber ich finde auch den Krabbeleffekt kleinerer Arten toll. Sind die Arbeiterinnen zu groß verlieren sie für mich etwas das "Ameisige". M. ebeninus hat genau die richtige Größe, nicht zu klein und nicht zu groß. Auch sind sie, wie der Name schon sagt, schwarz, ebenhölzern. Abwohl schöne Färbungen toll anzugucken sind, bevorzuge ich dennoch schwarze Ameisen.

Außerdem wird Messor ebeninus weniger gehalten als Messor barbarus. Der Reiz eine unbekanntere Art zu halten, hat ebenfalls meine Entscheidung beeinflusst.

Heute sind meine Ameisen dann angekommen. Geliefert in einem Reagenzglas haben fast alle Ameisen die Reise gut überstanden. Nur eine Arbeiterin ist verstorben, sie wurde zwischen Glas und einen Stück Zewa, das sich im Reagenzglas befand, eingeklemmt und starb vermutlich daran. Die Ameisen hatten einen kleinen Körnervorrat. Nun zu der Kolonie. Ich habe nicht genau zählen können, da ich das Reagenzglas so schnell wie möglich verdunkelt habe, aber geschätzt sind etwa 20 Arbeiterinnen geliefert worden. Bestellt waren 15. Zusätzlich etwas Brut, 3 Nacktpuppen und einige Larven. Insgesamt recht wenig, aber ich mache mir keine Sorgen, dass da schnell Nachschub kommen wird. Wie ich gesehen habe fehlt der Königin ein Stück vom linken Vorderbein, ich glaube aber nicht, das das für sie eine große Behinderung darstellt. Bei den Arbeiterinnen handelt es sich fast ausschließlich um Minore, eventuell einige Mediaarbeiterinnen. Majore habe ich noch keine gesehen.

Ich habe das Reagenzglas geöffnet und das Stück Zewa entfernt. Dann habe ich das Reagenzglas mit einen durchbohrten Plastikstopfen versehen, um den Eingang zu verkleinern und das Reagenzglas abgedunkelt. Der Stopfen stammt von einem Plastikröhrchen aus der Apotheke. Angeboten habe ich einige Körner, sowie Wasser in einer mit Kies aufgefüllten Tränke. Bis jetzt konnte ich das Eintragen einiger Samen erkennen. Am Wasser waren sie noch nicht.

Das Reagenzglas liegt in einer 20x30x20 cm Glasarena von einem Ameisenshop. Bodengrund ist Sand-Lehmmischung, etwa 1:1. Bei der Planze handelt es sich um eine Tillansie. Beheizt wird bislang nicht, somit haben Nest und Arena Zimmerttemperatur. Eventuell werde ich demnächst mit einer Lampe Teile der Arena erwärmen, ich warte noch auf eine Antwort von Herrn Kalytta, da ich ihn nach der genauen Herkunft meiner Kolonie gefragt habe. Als Ausbruchsschutz verwende ich einen Deckel sowie Paraffinöl. Diese Ameisenart kann sehr gut über Glas laufen!


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#3 AW: Messor cf. ebeninus - Haltungserfahrungen

Beitrag von Kati » 12. April 2012, 17:16

Ich habe einige Fotos von der toten Arbeiterin gemacht. Nicht die beste Qualität, aber vielleicht trotzdem ganz interessant.
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#4 AW: Messor cf. ebeninus - Haltungserfahrungen

Beitrag von Kati » 14. April 2012, 22:32

Nun sind die Ameisen schon einige Tage bei mir und haben sich meines Erachtens schon gut eingelebt. Vor zwei Tagen habe ich ihnen eine kleine Spinne gegeben, sie wurde auch recht schnell eingetragen, auch wenn ich das leider nicht mitbekommen habe. Einen Tag später wurde sie dann in der Ecke entsorgt.

An Samen nehmen die Kleinen einiges, Nachtkerze wird beispielsweise gerne genommen. Ihr absoluter Liebling sind allerdings Grassamen. Gebe ich morgens ein kleines Häuflein hinein, kann ich es theoretisch abends schon wieder neu auffüllen. Es ist eine echte Freude den Tieren beim eintragen der Körner zuzuschauen.

In den ersten Tagen haben die Ameisen vermehrt versucht sich einzugraben, vorzugsweise in den Ecken. Ich habe die Löcher wieder zugestopft, den Grabversuch aber als Kritik am Nest seitens der Ameisen interpretiert. Mittlerweile hat mir auch Herr Kalytta geantwortet. Er war zwar sehr freundlich und hilfsbereit, wusste aber auch nicht genau, wo meine Ameisen herkommen, da er die Kolonie nicht selbst gesammelt hat. Demnach bleibt es bei "naher Osten, Nordostafrika" was natürlich ein riesiges Gebiet ist. Dennoch wird an mehreren Stellen davon gesprochen, dass Messor ebeninus möglichst trockene Gebiete bevorzugen.

Hier ist ein schönes Video, dass eine Straße Messor ebeninus zeigt. Gut zu sehen der trockene, sandige Boden. Messor ebeninus scheint vor allem in Israel häufig zu sein, vor allem in den küstenfernen, trockeneren Gebieten.

Ich habe den Ameisen zwei Ausweichnester angeboten. Das erste etwas feuchter, da das derzeit bewohnte durch den fast leeren Wassertank (wegen des Transportes) relativ trocken ist. Was ich aber für wahrscheinlicher halte ist, dass die Kolonie in das mit Sand-Lehm gefüllte Reagenzglas einziehen wird. Die Mischung hat einen hohen Sandanteil und ist deshalb gut grabbar, das Nest ist recht trocken. Bis jetzt sind die Ameisen noch nicht umgezogen, und haben ihre Grabversuche in den Formikarienecken auch eingestellt. Vielleicht haben sie sich jetzt an ihre neue Umgebung gewöhnt?

Ich habe den Tieren eine neue Tränke gekauft, ich habe zwar noch keine der Ameisen am Wasser gesehen, dennoch finde ich dass Trinkwasser immer zur Verfügung stehen sollte, eventuell trinken sie ja auch nachts, denn besonders dann sind sie sehr aktiv. Zuckerwasser habe ich allerdings entfernt, meine Kolonie hat die Behauptung, Messor mögen keinen Honig oder Zucker, bestätigt.

Die Kolonie zeigt eine recht hohe Außenaktivität. Zeitweise sind zwar keine Arbeiterinnen zu sehen, doch die meiste Zeit ist mindestens eine Arbeiterin am furagieren, oft mehr. Das freut mich natürlich.
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#5 AW: Messor cf. ebeninus - Haltungserfahrungen

Beitrag von Kati » 20. April 2012, 10:01

Ich das Gefühl, dass sich die Brut vermehrt hat! Ich meine ein Eierpaket gesehen zu haben und eigentlich auch einige Larven mehr. Vielleicht habe ich deren Eier vorher einfach übersehen. Schon mehrmals konnte ich frisch geschlüpfte Arbeiterinnen beobachten. Die Kolonie scheint sich gut zu entwickeln.

In dem mit Sand-Lehm gefüllten Reagenzglas haben die Ameisen minimal gegraben, zu großem Interesse ist es aber noch nicht gekommen. Weder das ganz feuchte, noch das komplett trockene Reagenzglasnest wurden verwendet, nicht einmal zur Körnerlagerung. Ich gehe deshalb davon aus, das ihnen ihr Nest gefällt. Auch das Graben im Bodengrund haben sie eingestellt. Bis die Kolonie zu groß geworden ist, kann sie erst mal in ihrem Reagenzglas bleiben.

Dieses haben sie zur Hälfte mit Samen vollgestopft. 80% davon sind Grassamen, immer noch ihre Lieblingssorte. Der Versuch ein Stückchen Obst in Form von Honigmelone, Weintraube oder Apfel anzubieten war nicht sehr erfolgreich, die Ameisen zeigten nur geringe Begeisterung. Dafür wurden Löwenzahnsamen eingetragen. Ich habe dafür einfach einen kompletten "Kopf" ins Formikarium gelegt, die Ameisen haben die Samen samt Schirmchen abgesammelt. Auf dem Weg ins Nest haben sie das Schirmchen abgeknipst und nur die Samen selbst eingetragen. In Folge dessen ist die Arena jetzt sehr flusig!

Es war süß anzuschauen, wie die kleinen schwarzen Ameisen mit Schirmchen umhergewandert sind, leider konnte ich davon noch kein Foto machen. Es wird allerdings nicht das Letzte mal gewesen sein, das ich Löwenzahn verfüttert habe. Härtere Samen wie Hirse werden bisher nur ungern angenommen. Sie können sie einfach nicht verarbeiten. Ich bin gespannt, ob und wann sich das ändert.
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#6 AW: Messor cf. ebeninus - Haltungserfahrungen

Beitrag von Kati » 20. April 2012, 16:15

Heute gab es ebenfalls eine weitere Proteinfütterung bestehend aus zwei Fliegen. Die Messoren sind etwas langsam im Finden des Futters, wenn sie es allerdings erst einmal gefunden und für verwertbar erklärt haben, ist die Begeisterung groß. Schnell kommen weitere Arbeiterinnen herbei und sie versuchen die Beute ins Nest zu schaffen. Dies gelingt ihnen aber nur schwer, da die Fliege einfach zu groß ist. Notgedrungen zerlegen sie das Insekt dann vor Ort. Es ist beeindruckend wie stark die Tiere sind! Eine einzelne Arbeiterin konnte die Fliege vom Boden hochziehen! Ich hoffe die Kolonie verwendet die Proteine um viele neue Arbeiterinnen aufzuziehen.
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#7 AW: Messor cf. ebeninus - Haltungserfahrungen

Beitrag von Kati » 27. April 2012, 20:54

Die Kolonie wohnt mittlerweile im Ytongnest. Ein Baubericht findet sich hier. Nachdem das neue Nest einige Tage im Formikarium gestanden hatte hielten sich fast permanent einige Arbeiterinnen darin auf, trugen Körner ein, oder liefen zwischen Reagenzglas und Ytongnest hin und her. Als ich dann beim Hantieren im Becken wieder ein mal versehentlich ans Reagenzglas gestoßen bin, wodurch unnötiäg Panik ausbrach, habe ich beschlossen, den Umzug zu beschleunigen. Dazu habe ich den Eingang des Reagenzglas erst einmal nahe an den Ytongstein herangelegt.

Am nächsten Tag hielten sich zeitweise um die 3-5 Arbeiterinnen im Ytongnest auf. Ich habe dann vorsichtig die Abdeckung des Reagenzglases entfernt. Erst einmal brach natürlich Unruhe und Hektik aus, nach knapp 5 Minuten jedoch, begannen die Arbeiterinnen zügig die Brut und einige Samen ins Ytongnest zu tragen. Die Königin, liebevoll "die Dicke" genannt folgte kurz danach. Sie hatte einige Probleme ins Nest zu klettern, schaffte es dann jedoch. Man muss bedenken, dass ihr das Linke Vorderbein fehlt, sie sich also nicht so gut hochziehen konnte. Nach etwa 20 Minuten war der eigentliche Umzug beendet. Nur die restlichen Körner wurden noch nachgeholt.

Am Tag danach wurde auch das beendet, beziehungsweise eingestellt. Insgesamt lässt sich sagen, dass der Umzug keinesfalls nötig war, jedoch hat mich das Reagenzglasnest sehr genervt. Durch die runde Form konnte es leicht wegrollen, wenn es minimal angestoßen wurde, auf dem Glas fand die Königin nicht gut halt, die Watte war sehr ausgefranst sodass sich Arbeiterinnen teilweise verhädderten. Ich habe erhofft, das die Kolonie schnell und so unter nur geringem Stress, umziehen wird, da Arbeiterinnen schon ständig im neuen Nest unterwegs waren. Dies scheint auch gut geklappt zu haben. Allgemein ist die Kolonie relativ robust im Bezug auf Störungen und sonstigem Stress, ansonsten hätte ich es nicht versucht.

Leider habe ich in der Aufregung vergessen, die Zeit für eine gründliche Volkszählung zu nutzen, sodass es bei den geschätzten 25-30 Arbeitern bleibt. Dies werde ich jedoch am Monatsende nachholen.

Die Außenaktivität ist in den letzten Tagen merklich angestiegen: Statt den üblichen 1-3 Arbeiterinnen sind jetzt oft 3-5 Arbeiterinnen unterwegs. Ich werde morgen wieder Proteine anbieten. Auch kann ich vermehrt größere Arbeiterinnen beobachten. Ob es sich um Media-Arbeiterinnen handelt kann ich nicht sagen, allerdings gehe ich eher davon aus, dass es der Größenunterschied zwischen Minoren und Pygmäen ist. Letztlich ist aber egal, wie die Morphen nun zu bezeichnen sind. Die Kolonie wächst und scheint fidel, das ist die Hauptsache.

Anbei einige Fotos und Videos. Bei den Nestaufnahmen muss beachtet werden, dass zum Zeitpunkt der Aufnahme teilweise schon Teile der Brut und große Teile der Arbeiterinnen im Ytongnest waren. Kommentare, etc. sind natürlich erwünscht. Hier der Link zum den Diskussionsthread.
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Ich halte: Messor cf. barbarus und Formica sanguinea

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#8 AW: Messor cf. ebeninus - Haltungserfahrungen

Beitrag von Kati » 30. April 2012, 16:36

Es hat sich ein wenig getan in meinem Messor Formikarium. Zum Thema Bewässerung: Nachdem ich erfolgreich fast eine Ameise in einem der Wasserlöcher ihres Nests ertränkt habe, was natürlich völlig vorhersehbar war, habe ich die Löcher kurzerhand mit Sand zugestopft. Bewässert wird nun mit einer Kanüle. Bei größeren Ameise hätte ich von vornherein zwei sehr feine Löcher gemacht, durch die die Ameisen nicht durchkommen. Bei meinen Messor war ich mir nicht sicher, ob sich die Ameisen nicht auch durch Löcher mit knapp1mm quetschen können, zumindest die kleinsten, und kleinere Löcher kann ich nicht bohren. Des weiteren habe ich gemerkt, dass die Ameisen zwar am feuchten Ytong trinken, auch außerhalb des Nests, aber nicht an der bereitgestellten Tränke.

Somit kommen wir zur zweiten Änderung: dem Ameisenbrunnen. Dieser besteht im Grunde aus einem kleinen Kunststoffschälchen, einer Petrischale, welches passgenau in den Boden eingelassen wurde. Am Rand steht es nun etwa einen Millimeter über. Dazu habe ich den Bodengrund an der Stelle angefeuchtet und mit einem Löffel das Loch ausgehoben. Anschließend wurde das Schälchen eingesetzt und der Rand mit feuchtem Sand-Lehm angepasst. Befüllt wird die Tränke fast randvoll mit stark sandlastigem Sand-Lehm, da die Ameisen nicht an "offenem Wasser", wie es zwischen Kies zu finden ist, zu trinken scheinen, sondern nur an feuchtem Substrat. An dieser Tränke trinken die Ameisen anscheinend lieber.

Außerdem haben die Ameisen über Nacht ihre Körner fast komplett ausgelagert. Ich vermute, das dies aufgrund zu hoher Feuchtigkeit im Nest geschehen ist. Ich habe probeweise etwas stärker bewässert, da mir das Nest zu trocken vorkam. Jetzt weiß ich wenigstens, dass das wohl zu feucht war. Die Ameisen bewohnen fast ausschließlich die untere Kammer, die trockener ist als die beiden oberen. Ich werde also wieder auf moderate Bewässerung setzen, zur Not haben die Ameisen ja auch noch die Tränke. Wahrscheinlich werden sie die Körner dann wieder eintragen.

Gefüttert habe ich sie auch wieder mit Proteinen: Zwei Spinnen, welche auch gut angenommen wurden. Körner habe ich fast keine mehr gegeben, da die Kornkammer für so eine kleine Kolonie doch sehr gut gefüllt war.

Des weiteren scheint es, als hätte ich mich mit der Koloniegröße deutlich verschätzt: Zwar habe ich hin und wieder ins Nest geschaut, doch nicht lange genug um zu zählen. Einerseits habe ich ob der Außenaktivität mit mehr Ameisen gerechnet, andererseits bin ich einfach schlecht im schätzen. Mehr dazu in der Monatszusammenfassung.
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